Tagebuch und Fotos
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Mittwoch,
27.12.2017, Anreise
Die Fahrt von Wohlen nach Kloten dauert trotz wenig
Verkehr länger als geplant, wegen einem Unfall kurz vor Glattbrugg. Nach der
Autoabgabe im Speedparking werden wir zum Flughafen gebracht und können rasch
unser Gepäck abgeben, durchgecheckt bis Kajaani unserem Endflughafen. So haben
wir bequem noch Zeit für ein zweites Frühstück, denn im Flieger müsste man Essen
vorbestellen. Wir haben bewusst darauf verzichtet. Der Flug nach Helsinki dauert
etwa 2 ½ Stunden und bei der Landung begrüsst uns Finnland wegen einer Stunde
Zeitverschiebung schon bei fortgeschrittener Dämmerung mit Regen und eisigen
Schneeresten neben der Piste. Das Umsteigen zum Weiterflug erfolgt ohne
Einreisekontrolle sehr einfach, weil wir am Gate 20 gelandet sind und eine gute
Stunde später der kleinere Propellerflieger gleich daneben am Gate 20A
abgefertigt wird. Nochmals eine gute Stunde Flug nach Norden, nun schon bei
absoluter Finsternis. Am Flughafen Kajaani hat es doch recht viel Schnee und
meine Reise-Turnschuhe waren zwar bequem aber für Lappland natürlich nicht
geeignet. Ein Grosstaxi holt uns ab mit der Info-Tafel mit unserem Ferienziel.
10 Personen reisen nun mit unserem Fahrer durch die Nacht über die
schneebedeckten Strassen. Sicher werden wir nach etwa 65 Min. bei der kleinen
Familien-Pension im finnischen Lappland abgeliefert. Nach einer netten
Begrüssung können wir unsere Zimmer beziehen und eine Stunde später wird das
Abendessen am grossen Tisch serviert. Das bayrisch-deutsche Paar, welches für
die Küche zuständig ist bewirtet uns mit einem ausgezeichneten 3-Gang-Menu. Nach
detaillierten Infos über die Pension und dann über den Ablauf des nächsten Tages
sind praktisch alle Gäste reif fürs Bett.
Donnerstag,
28.12.2017, erste Hundeschlitten-Ausfahrt
Gestern haben wir beim Abendessen noch 2 zusätzliche
Gäste kennengelernt und so sind wir 10 Personen die mit den Hunden durch die
Wälder ziehen möchten und 2 Mädchen, welche in einem vom Chef geführten
Schlitten mitfahren. Darum werden wir in zwei Gruppen à je 5 Gästeschlitten
aufgeteilt. Wir sind in der vormittags-Gruppe eingeteilt und kleiden uns nach
dem Frühstück sofort in die wetterfeste Kleidung ein. Hohe Schuhe, warme
Überhosen und Jacken, sowie grosse stabile Handschuhe hat jeder gestern Abend im
Geräteraum, welcher auch als Fitnessraum dient, ausgesucht. Dann werden wir für
die erste ‚Fahrstunde‘ instruiert. Es gibt nur zwei Befehle, welche die Hunde
einigermassen verstehen: Stopp fürs Halten und Go fürs laufen. Es gibt 3
Bremsen: einen Teppich drückt man runter fürs langsamer gehen, eine Eisenbremse
fürs stoppen drückt man gleichzeitig mit dem Stopp-Ruf runter und einen
Eisenanker zum fixieren des Halts. Steuern muss man nicht, die Hunde folgen dem
vorderen Schlitten. Man muss nur schauen, auf
dem Gefährt stehen zu bleiben, was natürlich
beim angeschlagenen Tempo über die Schneepisten Beweglichkeit und ein bisschen
Geschick benötigt. Bei einem Sturz sollte man sich am Schlitten festhalten,
sonst laufen die Hunde mit dem leichteren Gefährt davon. Das beachte ich
natürlich bei meinem ersten und einzigen Sturz natürlich, nur das Bremsen ist
nicht ganz so einfach weil die Hunde Freude haben am Ziehen. Auch Marianne muss
mal kurz vom Bock, aber die 2-stündige Fahrt durchs winterliche Lappland macht
wirklich Spass. Leider sind nicht alle Anfänger so geschickt und das Halten um
die entlaufenen Gespanne durch die begleitenden Profis einzufangen und alles
wieder zu sortieren lieben die Hunde ebenso wenig wie die wartenden anderen
Gäste. Nach der Rückkehr zur Pension helfen wir die Hunde abzuspannen und zu
versorgen. Nach dem Umziehen gibt es auch schon eine währschafte Suppe und ein
typisch finnisches Dessert: Lakritze-Eis. Am Nachmittag schauen wir der zweiten
Gruppe beim Start zu ihrer Tour zu, erkunden die Gegend rund um die Pension. Die
ehemalige Schule wurde als Gästehaus umgebaut mit einigen Anpassungen, unter
anderem ein Turm angebaut, von wo man einen schönen Blick über die verschneiten
Wälder hat. Und dann sind wir froh um etwas Erholung, wobei wir die ersten Fotos
und Videos auf den Computer überspielen können. Vor dem Abendessen wird noch zum
Spaziergang mit den jungen Hunden gerufen. Was heisst da ‚Spaziergang ?‘ 6
4-Monate alte Welpen tollen um uns herum, verschwinden mal kurz im Wald, wälzen
sich im Tiefschnee. Sie müssen sich so richtig austoben können, solange sie zu
jung sind für die Arbeit am Schlitten, denn Huskys wollen immer Bewegung. Nach
dem Abendessen wird das Programm für den morgigen Tag verlesen : Vormittag gehen
die Reiter auf den Ausritt, die andern haben Zeit zur freien Verfügung. Am
Nachmittag soll die ganze Gruppe auf Schlittentour gehen. Das scheint uns
suspekt, denn die Anzahl von 10-12 Schlitten überschreitet das im Internet
angebotene Versprechen von Kleingruppen à 5-6 ums doppelte.
Freitag,
29.12.2017
Der Morgen beginnt mit Stromausfall ausgerechnet zu
Aufsteh-Zeit. Nicht nur kein Licht im ganzen Haus und der weiteren Umgegend,
sondern auch die WC-Spülung funktioniert nach dem ersten Flush nicht mehr, weil
die Wasserpumpe natürlich auch Stromabhängig ist. Ebenso hat die Küche Probleme
und das heisse Wasser für den von vielen dringend zum Aufwachen benötigten
Kaffee fehlt. Mit ein wenig Verspätung kommt der Strom zurück und der Tag kann
wirklich beginnen. Für unser Morgen-Programm nehmen wir uns zwei Tret-Schlitten.
Das ist eine Kombination von Rollator auf Kufen mit einem Trottinet (auf deutsch
Tretroller). Auf der schneebedeckten Strasse geht das trotz Neuschnee recht gut.
Horizontal steht man auf einer der schmalen Kufen, mit dem zweiten Bein gibt man
an. Bergauf schiebt man und kann dafür die Abfahrt auf den 2 Kufen stehend
geniessen. Nach einer guten Stunde haben wir genug getan für die Fitness. Zum
Mittagessen serviert das nette Küchenpersonal Flammkuchen. Dann geht’s los mit
Anziehen der Wetterkleidung. Die ist natürlich vom Vortag noch feucht, aber wird
sicher beim fallenden Schneeregen noch nässer. Der Start mit dem Anspannen der
Hunde ist wie befürchtet überaus mühsam und chaotisch. Viel zu viele Hunde wären
bald mal bereit und möchten sofort losrennen, müssen aber viel zu lange warten
bis endlich alles bereit ist. Auch für die wartenden Gäste ist der Wirrwar mit
dem Hundegebell und Gejaule unangenehm. Entsprechend bin ich ehrlicherweise
verkrampft als es endlich losgeht und so kommen natürlich auch bald die ersten
Stürze. Auch die Sicht wird im Nebel und Schneefall immer schlechter. Bei der
langen Schlitten-Kolonne sind die Reaktionszeiten der Helfer am Ende der zu
grossen Gruppe auch zu lang und einmal stapfe ich wohl einen km durch den Schnee
bis zu meinen enteilten Hunden. Ein anderes Mal sieht man vor sich eine
gestürzte Frau im Tiefschnee liegen und kann nicht helfen, weil sonst die
eigenen Hunde auf und davon gehen, weil die Anker im weichen Neuschnee nicht
genügend halten. Durch all die Verzögerungen kommt natürlich die Dämmerung und
bald auch die finstere frühe Nacht viel zu schnell und es grenzt an ein Wunder,
dass kein gefährlicher Unfall passiert ist. Kurz und gut : was gestern noch
Freude gemacht hat, endet bei der absolut unseriösen Organisation zum
ärgerlichen Gegenteil. Ich verzichte nach dem Versorgen der Hunde aufs
Abendessen und will nur noch liegen. Marianne geniesst wieder ein 3-Gang-Menu
mit kleineren Portionen und erfährt anschliessend, dass für morgen das gleiche
Programm geplant ist. Dies erntet natürlich absolut keinen Beifall. Generell
sind die Gäste damit nicht einverstanden damit und sind erstaunt, dass die
Pensions- und Hundebesitzer die negative Realität nicht verstanden haben.
Entgegen dem im Internet angebotenem Programm sind personalmässig nicht in der
Lage, das vernünftig durchzuziehen. Weil diverse Gäste lieber weniger, dafür
erfreuliche Touren machen möchten, versprechen die Leute über die Bücher zugehen
und die Tage entsprechend neu zu planen. So kommt dann bald die neue Information
mit einer Zweiteilung der Gruppen wie am ersten Tag und nur Vormittagstouren mit
den Huskys.
Samstag,
30.12.2017
So haben wir heute frei. Die erste Gruppe startet wie am
ersten Tag wir am Morgen unterwegs waren, und am Nachmittag sind die Reiter dran
mit ihrem zweiten Ausritt. Am Sonntag sollen wir dann wieder die Hundetour auch
am Vormittag machen können. Weils die ganze Nacht stark geschneit hat,
verzichten wir nach dem Frühstück aufs Angebot, ein Taxi zur Fahrt nach Paljakka
zu organisieren. Das können wir auch am Nachmittag nachholen. Auf halb 2 Uhr
bestellen wir darum nach dem Essen das Taxi. Pünktlich kommt der gleiche Fahrer,
welcher uns schon bei der Anreise in Kajaani abgeholt hat. Wir sind zu fünft,
welche ins Skigebiet Paljakka gebracht werden und machen mit dem Driver für die
Rückfahrt auf 3 Uhr ab. Zuerst können wir uns bei der Vermietung von
Motorschlitten nach Mietmöglichkeit erkundigen. Man könnte alleine oder zu zweit
auf einem Gefährt fahren, mit oder ohne Guide-Begleitung auf eine 2-Stündige
Rundfahrt gehen und entsprechend gibt es verschiedene Preise. Wir könnten das an
einem freien Tag nächste Woche/ nächstes Jahr auch telefonisch organisieren.
Dasselbe gilt für das Mieten der kompletten Skiausrüstung, welche sich bei den
Skilifts der beleuchteten Pisten befindet. Wir haben genügend Zeit um die
verschneite Märchenlandschaft zu geniessen und an der Bar des Hotels einen
Kaffee oder einen warmen Spezialdrink (ähnlich einem Glühwein) zu trinken. Wir
decken uns auch mit Cola ein, denn an Silvester möchten wir nicht pur mit
unserem Rum oder Whiskey anstossen und Rotwein trinken wir nicht und Sekt lieben
wir nicht besonders. Schon kurz vor 3 Uhr beginnt die Dämmerung. Pünktlich
erscheint auch wieder unser Taxi, welches uns zurück zum ‚Nature Point‘ bringt.
Wir verabschieden uns mit besten Neujahrswünschen und versprechen, nach Bedarf
zeitig telefonisch eventuelle weitere Fahrten abzumachen. So sind unsere
Freitage ohne Husky-Programm mit alternativen Möglichkeiten geplant. Zum
Hauptgang des Abendessens gibt es Nudeln mit Muscheln und kleinen Krebsen, so
gut gekocht, dass ich sogar einen Nachschlag bestelle. Für nicht Fischfreunde
wie Marianne selbstverständlich eine Alternative. Sauce wie Bolognese mit
Rentiergehacktem und leichtem Pilzgeschmack. Anschliessend ans Essen wird das
Silvesterprogramm von Pekko, dem finnischen Husky-Guide verlesen, welches
angepasst ist auf bequemere Gäste.
Sonntag,
31.12.2017, Silvester
Nach dem Frühstück geht es nun für uns auf die
Schlittenfahrt. Die kleine Gruppe mit nur 4 Gästeschlitten, sowie Daniel der
Chef an der Spitze und seine Schwester am Schluss. Die grosse Neuschneemenge der
letzten Tage verzaubert die Landschaft und am Vormittag sieht man trotz leichtem
Nebel auch etwas davon. So kann man den teilweise tief in den Weg reichenden
krumm-gedrückten Ästen ausweichen. Auch das Beherrschen der Hund und Schlitten
ist einfacher, wenn man mehr von den Unebenheiten sieht. Die ganze Tour beenden
wir alle praktisch ohne Stürze. Nur Marianne ist bei Fotografieren während einem
Halt unvorsichtig und die Hunde nutzen das zu einem Anrucken. Ein zweites Mal
muss sie einem ihrer Hunde eine ums Bein gewickelte Zugleine entfernen. Nach
Schluss der Tour und dem Versorgen der Tiere ist Mittag und wir können uns rasch
umziehen um mit dem Auto zu einer Waldhütte auf den Berg gebracht zu werden. Die
andere Gruppe hat den Weg früher zu Fuss auf Schneeschuhen aufgenommen. In der
Hütte angekommen, beginnen wir mit Holz scheiten und anfeuern. Da erscheinen
auch schon die Wanderer und Pekko, der die Gruppe begleitet hat, übernimmt
gekonnt das Feuermachen. Dann werden eine Art Krapfen am Feuer gebraten, es gibt
Salat und Most oder Tee zu trinken. Die Hütte mit Feuerstelle wurde früher von
Rentierhirten benutzt. Wir werden mit dem Auto wieder zurückgefahren, nachdem
wir eine kurze Strecke durch den tiefen Schnee gestapft sind. Die andere Gruppe
geht zu Fuss und teilweise mit Schlitten zurück. So haben wir Zeit für Erholung,
denn es ist noch einiges geplant bis zu Beginn des neuen Jahres. Wir machen noch
einen kurzen Besuch bei Knut, dem 2 Monate alten Welpen mit seiner Husky-Mutter.
Um 19.30h startet das Silvestermenu. Das Fleisch kochen wir selber am Tisch;
Fondue-Chinoise mit Rind, Lamm, Schweinefleisch und Pute, sowie verschiedene
Gemüse und Pilze. Thomas und Theres, das Küchen-Ehepaar, welches uns jeden Tag
verwöhnt, hat Salat und viele verschiedene Saucen vorbereitet. Dazu dann auch
noch eine Auswahl von 3 verschiedenen Nachspeisen. Nach dem gemütlichen
Zusammensein heisst es umziehen für die Outdoor-Tätigkeiten. Pekko hat vor dem
Haus die Schneefläche planiert und es wird Stockschiessen geübt. Marianne merkt
nach 2 Probewürfen, dass dies für ihren Arm nicht das Richtige ist und muss
Forfait geben, dafür springt Pekko ein. Es werden 2 Gruppen gebildet und das
erste Spiel gewinnt Team Heinz, das zweite endet unentschieden und schon heisst
es auf zur Jahreswechsel-Party. Durch den Schnee sind kleine Leuchtfeuer als
Wegbeschreibung gesetzt und im Wald finden wir die Schneebar mit einem
Lagerfeuer. Mit Sekt warten wir dann das Ende vom 2017 ab und rutschen rüber
ins „NEUE
JAHR 2018“.
Montag,
1.1.2018, Neujahr
Eine halbe Stunde später als gewohnt ist um 8:30h Frühstück geplant. Es gibt einen feudalen Brunch mit ausgezeichnetem Lachs, Crevetten-Cocktail, Kaviar-Paste, Eier wie bestellt und natürlich das feine Alltags-Frühstück dazu. Es sind einige Gäste recht müde von den gestrigen Feierlichkeiten und zwei melden bald den Verzicht auf die geplante Schlittentour an. Marianne und eine zweite Dame melden sich zum einspringen, damit nicht nur 2 Gespanne plus 2 Guides unterwegs sind. Für Marianne ergibt sich die Möglichkeit, als erste dem Musher-Leitgespann zu folgen. Ich helfe beim Einspannen der Hunde, filme und fotografiere ein wenig und unterhalte mich länger nett mit Theresia, welche neben ihrem Job in Küche und Restaurant auch als ‚Mädchen für Alles‘ bestens funktioniert. Als ich die von der Tour zurückkommenden Schlittengespanne begrüsst, schwärmt Marianne von der landschaftlich schönen Route. Die Strecke hat mit etwa 17 km die für uns ideale Länge gehabt und wir besprechen mit Daniel sofort, dass wir gerne auf die noch geplante längere Tour verzichten. Wir haben ja private Alternativen herausgefunden. Nachdem sich die Teilnehmer der Husky-Tour leicht erfrischt und umgezogen haben, werden wir als der Grossteil der Gäste mit dem Auto zum See Iso Särkijärvi gefahren. Die drei sportlichsten nehmen den Weg mit Tretschlitten unter die Kufen. Beim See gibt es eine Hütte mit alter finnischer Sauna. Man kann auch auf dem gefrorenen See in selbst gebohrten Löchern fischen. Pekko zündet in einer Schneemulde ein Lagerfeuer an, wo wir anschliessend Würste braten. Ich nutze nach dem Essen die Gelegenheit für den Besuch der Sauna, geniesse das Schwitzen aber alleine, denn bei Marianne ist die Hitze für ihre Haut kaum das richtige und anscheinend hat niemand anders Lust oder Mut es mir gleich zu tun. Denn wie hier in Finnland üblich, mache ich die anschliessende Abkühlung natürlich im reichlich gefallenen pulverigen Neuschnee. Die Variante in der extra geschaffenen Öffnung in der Eisdecke des Sees abzutauchen ist auch mir zu abenteuerlich. Während die drei Sportsleute auf dem See der Eisfischerei frönen, werden wir zurück ins ‚Nature Point‘ gefahren. Zwischendurch haben wir heute sogar mal kurz den blauen Himmel gesehen. Beim Abendessen erfahren wir dann, dass die Eisfischer keinen Fang gemacht haben, dafür nach jeweils 3 kurzen Saunagängen zum Abkühlen in den See abgetaucht sind. Als Inga die Chefin, nach dem Essen das nächste Tagesprogramm verkündet, freuen wir uns auf unsere Vormittags-Husky-Tour und Marianne fragt nach dem weiter geplanten Vorhaben. So können wir uns schon für Mittwoch einstellen auf Snow-Mobil und Skifahren. Die dann geplante ganztägige Schneeschuhwanderung war für uns schon bei der Buchung ein Ding der Unmöglichkeit. Gesundheit geht bei uns vor.
Dienstag,
2.1.2018
Es hat wieder etwa 8-10 cm Neuschnee gegeben. Nach dem
Frühstück wird wieder die dicke Wetterkleidung angezogen. Wir helfen Daniel +
Pekko mit dem Vorbereiten der Schlitten, den ausgewählten Hunden werden ihre
zugeordneten ‚Gstältli‘ aus Bändern angezogen. Das geht schon ganz gut. Zuerst
richtig über den Kopf gezogen, dann ein Vorderbein nach dem anderen über die
richtige Bandöffnung gehoben. Die verschiedenen Hunde helfen dabei
unterschiedlich, teilweise richtig nett, oder dann mehr widerstrebend. Dann
führen wir sie nach Weisung zu den angegebenen Schlitten und klinken sie in die
Zugleinen ein. Wenn man 2 Hunde am Gefährt hat, warten wir bei denen beruhigend,
bis die Profis die 2 nächsten dazu bringen. Das geht nicht ohne Geheul und
Bellen der Huskys, und die müssen auch immer vorbei gehende Kollegen begrüssen
oder versuchen, uns zu küssen oder mit den Pfoten nicht so zart zu streicheln.
Dann geht es los über den vom Neuschnee weichen Track durch die
Zauberlandschaft. Viele Zweige und Stämme hängen schneeschwer tief und wir
müssen achten auf rechtzeitiges Bücken während der doch recht rassigen Fahrt.
Geht’s bergauf, haben die Hunde Mühe im tiefen Geläuf und wir helfen mit treten
oder laufen nach. Ich habe wie auch Marianne einen Leithund, welcher jeweils
zurückschaut, ob ich auch wirklich behilflich bin. Die Fahrt dauert wieder gut 1
½- Stunden. So macht es trotz körperlicher Anstrengung sehr viel Freude. Die
ganze Gruppe kommt wieder ohne Sturz durch; wir sind schon bald richtige
‚Mushers‘ (Hundeschlittenführer), aber natürlich bei weitem keine Profis.
Natürlich geht auch das Ausspannen der Hunde mit ein wenig Hilfe besser, aber
das Versorgen, Ausziehen der ‚Gstältli‘ und Liebkosen der kräftigen Tiere
übernehmen wir. Mittagessen gibt es ein wenig verspätet, weil 3 Mitglieder der
Gruppe ihr freies Vormittagsprogramm mit Skilanglauf verlängert haben und mit
dem Taxi von Paljakka zurückkehren. Das gibt mir Gelegenheit, beim Taxifahrer
gleich auf morgen früh um 9:15h abzumachen für die Fahrt nach Paljakka. Zwei
weitere Personen sind zu Fuss unterwegs und verzichten aufs heutige Essen. Für
die Drei, welche das Reitprogramm gebucht haben geht’s am Nachmittag los und wir
können uns erholen. Zum Abendessen steht Lachs auf dem Menu-Plan. So bekommt
Marianne selbstverständlich eine Alternative nach Absprache. Top Service !! Beim
Informieren über das morgige Programm durch Pekko - es geht auf Wanderung mit
Lunchpacket für den Mittag - melden wir uns wie geplant bis zum Abendessen ab.
So können Thomas und Theres die Küchenplanung anpassen. Später am Abend fällt
mal wieder der Strom für kurze Zeit aus. Stört uns nicht weiter, weil wir so
halt früher schlafen und aufs Weiterlesen verzichten.
Mittwoch,
3.1.2018
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von der
Familie aus Essen, welch heute nach Hause fliegt. Kurz darauf ist unser Taxi da
für die Fahrt nach Paljakka, wo wir eigentlich zu früh ankommen. Der Betrieb
beginnt normal erst um 10 Uhr, doch bei ‚Safari‘, der Snowmobile-Vermietung ist
Licht. So können wir uns nochmals über Details der Möglichkeiten erkundigen. Auf
die später geplante Gruppenfahrt mit einigen Holländern möchten wir verzichten
und lieber für Fotostopps auf eigene Faust unterwegs sein. Eigentlich möchten
wir jeder den eigenen Motorschlitten, doch die Verständigung klappt nicht so
gut.
Nach Vertragsabschluss und einigen Instruktionen sind
wir zusammen auf einem schweren Gefährt unterwegs und ich fahre vorsichtig
langsam los. Das Steuern ist absolut schwierig und das Mobil verhält sich sehr
träge. In der ersten Steigung muss ich natürlich beschleunigen, verfehle aber
die Kurve dabei und setze uns gehörig neben den Track in den Wald. Marianne geht
die kurze Strecke zu Fuss zurück, wo sie mit der Bemerkung empfangen wird: Wir
seien viel zu langsam gefahren, so lasse sich das Snowmobile wirklich kaum
steuern. Ein Helfer kommt mit einem zweiten „Schneetöff“ und bringt meinen
zurück auf die Piste. Ich verzichte auf die Weiterfahrt, kehre auch zurück und
nach kurzer Besprechung mit Marianne entscheiden wir, auf weitere Versuche zu
verzichten. Wir könnten ja höchstens am Freitag nochmals starten, dann als
Beisitzer mit einem Profidriver. Heute gehen wir rüber ins Skigebiet, wo nun
auch Betrieb aufgenommen wurde. Wir mieten Skiausrüstungen für den ganzen Tag
und lösen Tageskarten. Dann geht’s zum Skilift und hoch in den Nebel. Leider ist
das Wetter nicht sehr gut bis schlecht. Wir fahren 2x eine gemütliche Abfahrt.
Ohne viel Verkehr würde es normalerweise viel Spass machen, doch die Sicht wird
immer schlechter, trotz Pistenbeleuchtung. So sitzen wir halt schon vor 12 Uhr
im Restaurant um etwas zu trinken. Bald erscheint das Hamburger-Paar von unserer
‚Nature-Point‘ – Gruppe, welches den zu luftigen Unterstand für die Mittagspause
der Wandergruppe auf dem Berg verlassen hat um sich im Restaurant aufzuwärmen.
Während dem Mittagessen beginnt der Schneefall immer stärker zu werden und somit
auch die Sichtverhältnisse schlechter. So geben wir unsere Ausrüstung bald
retour. Weil ich die Karte mit der Telefon-Nr. unseres Fahrers nicht mehr
gefunden habe, gehen wir wieder zur Motorschlitten-Vermietung, wo man weiss,
welches Taxi uns gebracht hat. Dort kann man den Richtigen anrufen, der uns 10
Min. später schon abholt und nach Hause bringt. Am späteren Nachmittag und
Abends meldet verschiedentlich flackerndes Licht kürzere und längere
Stromausfälle. Der viele, nun auch nasse Neuschnee ist im Wald natürlich eine
Gefahr für Stromleitungen. Doch die Gästeschar ist inzwischen gewappnet und mit
den Stirnlampen schnell bei der Hand. Nach dem Abendessen erklärt Inga das
morgige Programm. Daniel versucht eine Route durch den Wald frei zu bekommen und
es sind zwei Gruppen geplant. Wir können am Vormittag starten und es soll unsere
letzte Tour sein. Denn auf die für Freitag geplante letzte längere Etappe
verzichten wir und melden uns heute schon ab. Sie würde uns vermutlich
kräftemässig überfordern und wir wollen ja unsere Ferien geniessen. Inga hat
zusammen mit Daniel aber nach den anfänglichen Organisationsproblemen reagiert
und ist auf die Gästewünsche eingegangen. Marianne beginnt am Abend mit dem
Aufbau unserer Homepage für diese Ferien, damit sie Anfang Jahr trotz unseren
anderweitigen Januarterminen aufs Netz aufgeschaltet werden kann.
Donnerstag,
4.1.2018
Nach dem Frühstück will ich die Wetterverhältnisse
checken, weil für mich Schneefall doch recht starke Sichtbehinderung bei der
Husky-Fahrt bedeutet. Es sieht gut aus vor dem Haus, es schneit nicht und es hat
auch keine Spuren in tieferem Schnee am Boden. So ziehen wir uns um und beginnen
bei der Vorbereitung der Hundeschlitten-Gespanne zu helfen. Ich bekomme wieder
„meine“ 4 Hunde der letzten Tage. Die Gruppe setzt sich wegen der gestrigen
Abreise neu zusammen. Wir fahren zusammen mit Renate und Thomas aus Hamburg und
dazu Thea. Wir starten alle gut auf gewohnten Wegen. Nach dem Abzweig in den
Wald wird natürlich die Spur schmäler und tief hängende Zweige zwingen uns immer
wieder zum Bücken. Auch die Bremsen halten im weichen Schnee teilweise kaum,
sodass Marianne als Leichtgewicht fürs Halten voll in die Metallbremse steigen
muss und ihre Hunde trotzdem auf mich auflaufen. Ich kann ihre Meute nach
Sichern meines Gespanns für den Moment aufhalten bis Pekko kommt, doch dann
fällt mein Schlitten um und ich auch in den Schnee. Aber wir beide müssen nicht
loslassen, auch wenn die Hunde den liegenden Schlitten problemlos ziehen würden.
Dann kommt auch noch ein Baum, welcher in voller Länge über der Spur liegt.
Daniel legt vorne eine Spur durch den tiefen Schnee um das Hindernis herum.
Renate kann einigermassen folgen, doch Thomas bleibt im Tiefschnee hängen. Als
er weg kommt, wollen meine braven Hunde geradeaus mitten ins Tannengeäst. So
bleibt mir nichts anderes übrig als Hand hoch Zeichen zu geben. Daniel und Pekko
kommen, einer führt die Hunde ums Hindernis herum und der andere hilft uns, den
Schlitten durch den tiefen Schnee zu bugsieren. Daniel entschuldigt sich und
erklärt, dass bei seiner nächtlichen Kontrollfahrt der Baum noch nicht gefallen
war. Das ist für uns voll verständlich. Der letzte Teil der Fahrt macht wieder
toll Freude und ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir die heimatlichen
Hundegehege. Als mich andere Leute fragen, was mit passiert sei, stelle ich
erstaunt fest, dass vermutlich vereiste Äste oder beim Sturz mein eigener
Schlittenholm mir die Nase blutig geschlagen haben. Trotzdem lasse ich gerne
noch ein Foto mit meinen treuen Vierbeinern machen. Das Abspannen und ausziehen
der Zugsgeschirre geht immer flotter voran und weil das heute unsere letzte Tour
war bedanken wir uns speziell bei dem tollen Helfer Pecko mit einem passenden
Trinkgeld. Zum Mittagessen gibt es feine Lachs/Gemüse-Suppe und Marianne ist
nicht hungrig und verzichtet auf jegliche angebotene Auswahl und nimmt nur die
Nachspeise. Anschliessend erholen wir uns ein wenig im Zimmer und beim Spazieren
zu den Hunden. Wir besuchen auch Knut mit seiner Mutter, wo der kleine
Wirbelwind speziell Gefallen findet an unseren Schuhen und Schuhbändeln. Dann
wird noch ein wenig im Gemeinschaftsraum geschwatzt und im Zimmer das recht gut
funktionierend WIFI benutzt. Abendessen mit dem wie gewohnt feinen 3-Gangmenu
folgt, nachdem Pekko über den nächsten Tag informiert hat. Die längste
Husky-Tour wird nicht viele Schlitten haben, denn Thea, Nicole und ihre Tochter
machen gleichzeitig ihren gebuchten Ausritt und wir haben uns schon abgemeldet.
Während dem Essen erzählen die Teilnehmer der heutigen Nachmittagstour von ihren
Erlebnissen im Wald und Michaels Hunde wollten auch mitten durch die natürlich
immer noch störende Tanne durch laufen. Am Abend stellt sich das ‚recht gute‘
Internet bald als Irrtum heraus. Zum Upload der Fotos auf die Web-Site reicht es
nicht und mit Unterbrüchen beim Heraufladen kommt es mal wieder zu einem Absturz
und unsere Homepage ist im Moment Offline.
Freitag,
5.1.2018
Draussen liegt schon wieder etwa 10 cm Neuschnee am Boden
und es schneit weiter. Wir sind froh, dass wir gestern unsere sportliche
Betätigung beendet haben. Nach dem Frühstück stürzen wir uns nochmals in die
Allwetter-Kleidung. Wir helfen beim Vorbereiten der letzten Huskytour. Weil
Renate wegen Schmerzen im Knie auch noch auf das Mitfahren verzichtet, nehmen
Bruder und Schwägerin von Inga die Gelegenheit war. Anschliessend verabschieden
wir uns von einigen da gebliebenen Hunden und schauen Felice, der aufgeweckten
Tochter von Nicole beim Aufzäumen ihres Pferdes für den letzten Ritt zu. Dann
ist Ruhe im Haus und Marianne hat die Möglichkeit, zusammen mit unserem
IT-Betreuer ‚Hostar‘ den Knoten in der Website zu lösen. Im Laufe des Tages
sogar mit einem Teilerfolg. Nur die Foto-Alben machen noch Probleme, welche wir
dann zu Hause lösen werden. Ich mache in der Zeit noch einen Rundgang durchs
einfache aber gemütliche Haus und einige Fotos. Die kleine Sauna im Keller hat
bei den anderen Gästen reichlich Zulauf gehabt, mir hat die alte Hütte am See
mit echt finnischer Sauna besser gefallen. Ein ausgestopfter Auerhahn erinnert
daran, dass die Gegend recht von verschiedenem Wild bewohnt ist. Hier leben
Schneehasen, Füchse, Rentiere, Elche, ja sogar Braunbären usw. Gesehen auf
unseren Touren haben wir keine. Wir nutzen die ruhige Situation, uns bei
Theresia und Thomas für die ausgezeichnete Bewirtung zu bedanken und
entsprechend zu honorieren. Als die längere Hundeschlitten-Tour beendet ist,
gibt es das nur wenig verzögerte Mittagessen. Am Nachmittag geht unser Faulenzen
weiter, unterbrochen mit dem ‚Online-Check in‘ für die Heimflüge. Bordkarten
werden von Inga ausgedruckt und bereit gelegt. Die geliehene Wetterkleidung und
Schuhe geben wir nun zurück und im Zimmer wird ein wenig aufgeräumt. Zum Packen
haben wir morgen Zeit, weil unser Flug von Kajaani nach Helsinki erst am Mittag
startet. Kurz vor dem Abendessen flackert mal wieder das Licht und für Koch
Thomas ist es sicher nicht einfach, sein gewohntes Dreigang-Menu auf die Zeit
herzurichten. Nach dem Essen kommt Pekko, um sich freundlich zu verabschieden.
Er bedankt sich sogar mit einer Flasche finnischem Magenbitter-Likör für unsere
Teilnahme an den Touren. Nach dem Anstossen und allseitigem Umarmen erhält er
auch vom Hamburger Lehrerpaar sein verdientes Trinkgeld. Einige der jüngeren
Gäste schauen etwas erstaunt; den Jungen scheint nicht bewusst zu sein, dass
Hilfskräfte als Angestellte im Tourismus-Gewerbe recht tiefe Grundgehälter
haben. Wir lassen uns vom Freund Pekko die E-Mail Adresse geben und versprechen,
im einige Fotos zu schicken. Da kann er strahlen in seiner aufgestellten Art.
Während und auch nach dem Diner hat der Strom immer mal wieder ausgesetzt. Gut
haben wir uns neben den hauseigenen Stirnlampen auch mit persönliche
Taschenlampen ausgerüstet.
Samstag,
6.1.2018
Der Morgen beginnt wieder ohne Licht. Beim ersten
Toilettengang verzichte ich nach dem kleinen Geschäft wohlweislich aufs Spülen
vom WC. Man weiss ja nie, wann der Strom wieder kommt. Ein letzter morgendlicher
Blick aus dem Fenster bietet nichts Neues. Auch wieder kein klarer Himmel, ohne
Möglichkeit von Nordlicht-Sichtung. Wir hatten die ganzen Ferien nicht wirklich
Wetterglück. Kein blauer, nur bedeckter und bewölkter Himmel, keine Sonne. Aber
teilweise Nebel und viel, viel Schnee. Es war dafür nicht extrem kalt. Die
märchenhaft verzauberte Schneelandschaft war auch ohne Sonne ein eindrückliches
Erlebnis. Im Haus hält der Stromausfall an. Es gibt kaltes Frühstück ohne Kaffee
und Wasser, dafür bei Stirnlampen-Beleuchtung. Auch das anschliessende Packen
muss bei Dämmerlicht erfolgen. Koch Thomas muss Einkaufen fahren und
verabschiedet sich von uns. Theres beginnt mit der Reinigung und der
Vorbereitung der Zimmer für die nächsten Gäste, sobald wir diese frei gegeben
haben. Inga kassiert die aufgelaufenen Zusatzkosten. Das ist jeweils nicht viel,
wir müssen nur eine Flasche Wein (hat uns nicht sehr geschmeckt) und Postkarten
bezahlen, andere noch einige Bier. Immer zum Essen hat es feinen verdünnten
Beerensirup, Most und frisches Wasser zum Trinken gegeben. Wirklich ein
Vollpension-Angebot. Um 11 Uhr kommt unser Taxi für den Transport zum Flughafen.
Nochmals herzliche Verabschiedung von Theresia und auch Inga und Daniel kommen
zum Adieu sagen. Den Taxifahrer kennen wir schon bestens. Sicher bringt er uns
auf den schneebedeckten Strassen südwärts. Das Einchecken auf dem kleinen
Flugplatz von Kajaani erfolgt problemlos und rassig, nur die
ATR72-Propeller-Maschine hat Verspätung bei der Ankunft, wovon wir einen Teil
beim Rückflug nach Helsinki aufgeholten. Am Himmel zeigt sich sogar mal kurz die
Sonne über den Wolken. Für uns das erste Mal nach 11 Tagen. In der finnischen
Hauptstadt hat der Regen praktisch allen Schnee weggeschwemmt. Der Unterschied
zu den riesigen Schneemengen in Mittelfinnland ist extrem. Das Umsteigen für die
verschiedenen Weiterflüge ist einfach und jeder bleibt im Transitraum ohne
weitere Kontrollen. Vor dem Ankunfts-Gate warten wir auf alle Teilnehmer von
unserer lustigen, aufgestellten Feriengruppe. Es heisst Abschiednehmen und
Mailadressen austauschen, denn für jeden geht’s zur letzten Etappe mit den
Flügen zu den Heimat-Flughäfen. Wir haben den weitesten Heimweg mit dem doch
recht langen und mühsamen Flug in nächtlicher Finsternis nach Zürich.
Fazit :
Wir hatten tolle, ereignisreiche Ferien und sehr viel
Freude. Die Ausnahme war der 2.Tag mit der nicht seriös geplanten Schlittentour.
Mit Anfängern von unterschiedlichem Können muss man Wetterverhältnisse und die
Jahreszeit mit der früh beginnenden Dunkelheit besser beachten. Mit so vielen
Schlittengespannen dauert jeweils eine notwendige Hilfe viel zu lange. Die Tour
war zu riskant und gefährlich, reines Glück, dass kein gravierender Unfall
geschehen ist. Das anschliessende Bestehen der Veranstalter auf ihren Tourenplan
war unverständlich und es brauchte intensiven Protest der Gäste, um ein Umdenken
zu bewirken.
Lust
und Freude haben wir speziell durch die Angestellten, die stets fröhliche
‚Mädchen für Alles‘-Theres, ihr Partner Thomas mit seinen Kochkünsten und
Hilfs-Musher Pekko mit seiner fröhlichen Art bekommen. Bei den Organisatoren
scheint noch Nachholbedarf bei der Gastfreundschaft zu bestehen. Es wurde nie
ersichtlich, ob Daniel und seine Frau Inga Besitzer mit dem nötigen Engagement
sind. Wenn nicht, müssten sich Daniels Eltern, welche den Betrieb bis letztes
Jahr geführt haben, als Noch-Besitzer auch mal zeigen und kümmern. Daniel ist
sicher ein ausgezeichneter Hundebesitzer und Schlittenführer, aber zusammen mit
seiner Frau mit Planung, Organisation und Gästebetreuung überfordert.
Die märchenhaft verzauberte Schneelandschaft. Die
verspielten, mit Freude Schlitten ziehenden Huskys und die nicht zu
anstrengenden Touren. Die verschiedenen körperlichen Betätigungsmöglichkeiten
wie Tretschlitten fahren, Schneeschuh- oder Langlaufski-laufen oder Wandern. Das
nahe, mit dem Taxi leicht zu erreichende kleine Skigebiet Paljakka. Das
einfache, aber gemütliche ‚Nature Point‘-Gästehaus. Das alles zusammen sind
Pluspunkte für tolle Ferien.