Tagebuch und Fotos Palawan
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Freitag,13.Januar 2023 (von Manila nach Palawan)
Nach dem Frühstück im Sofitel-Hotel heisst es Abschied nehmen von Manila.
Überpünktlich eine halbe Stunde vor abgemachtem Termin meldet sich ein Fahrer
telefonisch an. Er wartet geduldig bis wir unten sind und Marianne gerne
Check-out machen und abrechnen kann. Doch die Hotel-Rezeption lässt sie beinahe
eine halbe Stunde warten, bis sich jemand endlich darum kümmert. Weil bei uns
alles stimmt und klar ist geht es dann rasch, aber einen solch lahmen Service
dürfte sich ein solches Hotel nie erlauben!
Das Gepäck hat der Fahrer schnell verladen und die Fahrt zum Inland-Airport
dauert auch kaum 30 Minuten. Der Mann bringt unser Gepäck bis zum
Airport-Eingang, weiter darf er nicht. Check-in – Schalter für unseren Flug nach
Puerto Princesa auf Palawan sind geöffnet und sogar separat für Business-Class,
obschon es im Flieger keine entsprechende Bestuhlung gibt. Auch dürfen wir die
Lounge benützen, wo wir gemütlich die Wartezeit mit WIFI, Essen und Trinken
verbringen. Meine Uhr ist wieder einmal stehen geblieben, sodass mich Marianne
auf das nahende Boarding aufmerksam macht. Am Gate geht die Warterei weiter,
denn unser Flug hat eine Stunde Verspätung. Inzwischen wird uns ein Gutschein
für einen Gratisflug ausgestellt, weil wir Business-Class gebucht haben aber
nicht nutzen können. Mit Doris von WeDive ist ausgemacht, dass sie uns den
vergütet.
Endlich Startklar, werden wir zuerst in das Flugzeug gelassen und haben Plätze
in der guten zweiten Sitzreihe; das heisst dann Comfort-Class. Etwa eine Stunde
dauert der Flug über die Inselwelt der Philippinen und wir landen auf Palawan,
wo auch schon wieder ein Fahrer mit Mini-Bus wartet und uns ins gebuchte Hotel
am Strand bringt. Dort können wir ein grosses Zimmer im 5.Stock beziehen mit
Balkon und schrägem Blick aufs Meer. Das Hotel ist im Moment wenig besetzt und
wir sind beinahe alleine, als wir für einen Drink Richtung Meer gehen. Die Bar
hat kleinere Fehlbestände, sodass Marianne auf ihren ‚Mochito‘ verzichten muss.
Wegen meinen Medikamenten lasse ich Alkohol im Moment ganz weg.
Wir gehen anschliessen nur kurz aufs Zimmer um Insektenspray zu holen und kehren
zurück zum Abendessen. Das Klima hier ist wieder tropisch schwül wie in
Indonesien und nicht so angenehm wie in Manila.
Samstag, 14.Januar 2023 (Ausflug unterirdische Flussfahrt)
Pünktlich um 7 Uhr wartet ein Minibus mit Fahrer vor dem Hotel und in der Lobby
eine Dame, welche sich als ‚Tini‘ vorstellt und unser Guide für den heutigen
Ausflug ist. Weil es aber im Hotel erst ab 06:30h Frühstück gegeben hat, bitten
wir sie noch etwas zu warten. Natürlich kein Problem, wenn man Privattour
bezahlt und keine Gruppe warten lässt.
Es geht dann los auf der Hauptstrasse nach Norden. Später folgen wir nach einem
Abzweig nach Westen einer kurvigen Strasse in die Berge. Ein stetes auf und ab
bringt uns in den Nationalpark, wo mit dem ‚unterirdischen Fluss‘ eines der „7
neuen Naturwunder“ gemäss UNESCO liegt.
Zuerst geht es mit einem der typischen Ausleger-Motorboote über den See. Da
beginnen natürlich beim Einsteigen schon die Probleme mit meinem verbundenen
Fuss. Tini und der Boots-Junge helfen soweit es geht. Schwieriger ist das an
Land gehen am Sandstrand, wo ich ohne Wasser-Kontakt keine Chance habe.
Anschliessend durch den Sand Fussmarsch zur Anlagestelle der Kanus für die
Höhlen-Flussfahrt, ist auch nicht das, was mein Arzt in Manila befohlen hat.
Aber die Fahrt durch den Untergrund mit Engpässen und riesigen Gewölben ist ein
tolles Erlebnis. Unser Guide hat für uns die 2 vordersten Plätze in einem
Zehner-Kanu organisiert, um die besten Foto- und Film-Möglichkeiten zu bieten.
Das kommt einer Privattour sehr nahe. Auf dem Rückweg begegnet uns eine
Affen-Horde im Wald. Für meinen Fuss auch nochmals die Strapazen. Anschliessen
gibt es einen im Preis eingeschlossenen Selbstbedienungs-Lunch. Vor Beginn der
Rückfahrt melde ich bei Tini meine Wünsche für einige Foto-Stopps unterwegs an.
Die werden sofort an den Fahrer weitergeleitet und prompt gemäss Liste
abgearbeitet. Zurück in Puerto Princesa geht es auch noch in die ‚Mall‘
(Einkaufs-Zentrum), wo wir Glück haben, eine um 50% herabgesetzte Reisetasche zu
finden. Abschliessend denkt unser Topp-Guide auch noch daran, in einem
Korea-Shop mit Marianne Gewürz-Pulver zu kaufen.
Zurück im Hotel bedanken wir uns bei Tini und dem Driver mit einem Trinkgeld
herzlich für den interessanten Tag, sagen aber den für Morgen vorgesehenen
Bootsausflug in die ‚Honda-Bay‘ ab, zum Schonen von meinem Fuss. Das wir den
bezahlt haben nehme wir natürlich in Kauf.
Für mich ist nun Fuss-Waschen dringend notwendig. Anschliessend verarztet und
verbindet Marianne wieder und wird dafür zu einem Mochito an der Pool-Bar
eingeladen. Der Tag endet wieder mit Abendessen im Hotel.
Fotos
Sonntag, 15.Januar 2023 (Ruhetag !)
Länger
Schlafen geniesst Marianne. Auch beim Frühstück erst nach 7 Uhr lassen wir uns
Zeit, dann das Wetter ist erstmals hier
regnerisch. Im Zimmer suchen wir von den vielen Fotos vom gestrigen Tag die
besten aus und ich beschrifte sie.
Dann entscheiden wir uns für ein einfaches Tagesprogramm. Ich schlage vor, mit
einem Tuktuk in die Stadt zur Mall zu fahren. Das gibt Gelegenheit, das Zimmer
machen zu lassen. Gleichzeitig können wir wieder Geld wechseln. Die umgerechnet
90.-SFr. für unsere neue Reisetasche mussten wir gestern natürlich in
Philippino-Peso bezahlen. Auch können wir einmal ‚auswärts‘ essen und bestellen
in einem der vielen Restaurants im Einkaufs-Center Pizzas. Der Tuktuk-Fahrer
wartet lieber 1 bis 2 Stunden auf uns vor der Mall, so hat er wenigstens eine
sichere Fahrt zurück ins Hotel. So verdient er 220Peso (=etwa 4.50Fr.) abzüglich
Benzin für sein Motorrad!
Als wir gerade bereit zur Rückfahrt wären, schüttet es draussen in Strömen. Also
warten wir nochmals 15 Min. und stellen trotzdem fest, dass unser Zimmer trotz
Aufforderung noch nicht gemacht ist. Wir beginnen mit Packen/Umpacken in die
neue Reise-Tasche und machen dann nochmals das
Zimmer frei für den Service. Marianne geht mit dem Laptop in die Lobby
runter, in der Hoffnung, dort ein besseres WIFI vorzufinden. Sie hat nach langem
Warten auch wirklich Erfolg, indem unsere Website aktualisiert wird. Ich mache
mit Fotoapparat trotz weiterhin wechselndem Regenwetter eine kleine Tour durch
die weitläufige Hotelanlage. Dann ist auch endlich unser Zimmer gemacht worden.
Das Abendessen müssen wir beim anhaltenden Regen unter Dach einnehmen, was
bedeutet, dass die überlaute Chinesenfamilie in der Nähe lärmt.
Montag, 16.Januar 2023 (Weiterfahrt nach
Port Barton)
Heute
verlassen wir die Umgebung von Puerto Princesa. Nach dem Frühstück haben wir
rasch fertig gepackt und sind bereit, als das Zimmer-Telefon schon um 20 vor 9
Uhr läutet und unseren Fahrer anmeldet. Marianne bezahlt unsere Hotel-Rechnung
für Essen und Getränke und ich schaue, dass unsere Gepäckstücke ordentlich im
bereitstehenden Mini-Bus verstaut werden.
Und schon geht die Fahrt nach Norden los. Der Driver erwartet eine Fahrzeit von
ca. 31/2 Stunden. Zuerst folgen wir wie vorgestern der Hauptstrasse und sogar
weiter bis nach 2 Stunden im Ort Roxas eine Piste links nach Westen abzweigt.
Die Strecke über die Berge ist schmal und nicht durchgehend asphaltiert.
Trotzdem sehen wir schon vor Mittag das Meer auf der Westseite von Palawan. Um
halb zwölf bezahlen wir pro Person 50 Peso (=1 SFr.) als Zutritt von Port
Barton, beziehungsweise den Ort San Vicente. Unser Fahrer fragt nach dem Weg zum
von uns gebuchten Hotel ‚Ausan Beach Front Cottages‘ und in wenigen Minuten hält
er beim Eingang zur Anlage. Mit Hilfe vom Hotel-Boy wird unser umfangreiches
Gepäck zuerst ins Restaurant und dann sofort eine Treppe hoch in unser Zimmer
getragen.
Wir beziehen ein bunt bemaltes, wie gebucht grosses Zimmer über dem Restaurant,
wo wir alsbald je einen Drink und das Mittagessen aus einer Menu-Karte mit
grosser Auswahl bestellen. Das Hotel ist etwas für Rucksack-Touristen und
Aussteiger, aber wir haben das als Abwechslung bewusst gewählt und fühlen uns
für 2 Tage wie ‚Alt-Hippies‘.
Leider regnet es immer wieder und während dem Lunch prasselt ein richtiger
Tropen-Schauer herunter. Als das Wetter etwas besser wird, machen wir einen
Bummel durch den kleinen hippen Ort und werden schon wieder von neuem Regen
überrascht. Meinen eingebundenen Fuss habe ich mit einem Plastiksack und Gummi
abgedichtet. Zurück im Zimmer geniessen wir die Aussicht von unserer Terrasse
über das Leben am Strand und auf dem Fussweg.
Fotos
Dienstag, 17.Januar 2023 , Port Barton
Am Morgen
ist das Wetter leicht besser, doch nach dem Frühstück regnet es schon wieder.
Also hängen wir auf unserer Terrasse oder im Zimmer rum. Etwas langweilig, aber
das Wetter kann niemand beeinflussen. Erstaunlicherweise und erfreulich ist der
Internet-Empfang fürs Handy auf unserer Terrasse und im Restaurant besser als in
Puerto Princesa. Doch für den Laptop reicht das WIFI leider nicht aus.
Zur Mittagszeit regnet es immer noch, doch anschliessend wird das Wetter besser
und zeitweise scheint die Sonne. Wir entschliessen uns nochmals zu einem Bummel
durch den kleinen Ort. Man kommt nicht klar, ob das nun Port Barton ist oder San
Vicente oder was ? Die Restaurant-Gäste lachen natürlich, wenn ich mit dem Sack
über dem rechten Fuss die Treppe runter komme und unterwegs werde ich auch
bestaunt. Aber der Arzt in Manila hat ausdrücklich vor weiteren Infektionen
durch Nässe oder Dreck in den offenen Wunden gewarnt. Wir machen einen Blick in
die Kirche, besuchen die Gesamtschule für Port Barton und gehen durch kleinere
Gassen. Das Wetter bleibt die ganze Zeit trocken.
Als wir zurück zum Hotel kommen, haben 3 Minibusse gerade eine grosse Gruppe
neue Gäste ausgeladen. Von unserer Terrasse können wir zuschauen, wie sich der
Strand belebt. Per Zufall entdecke ich hinter der Hotelanlage etwas gelbes in
den Palmen herumfliegen und kann dank dem Top-Teleobjektiv von Mariannes Kamera
einen gelb-schwarzen Pirol fotografieren.
Auf den Abend sind die Hotel-Leute zuversichtlich trotz donnergrollen in der
Ferne. Es wird an den Sandstrand hinaus getischt. Es findet dann dort auch noch
die Wahl zu ‚Miss Port Barton‘ statt, und geht über in eine Beach-Party bis in
die Nacht. Wir haben vorsichthalber einen Tisch im gedeckten Restaurant
reservieren lassen und können gemütlich das Abendessen geniessen.
Mittwoch, 18. Januar 2023, (es geht
weiter nach El Nido)
Heute geht
unsere lustige Hippie-Zeit zu Ende. Das Hotel hat bei uns wegen der gewünschten
Abfahrzeit angefragt und wir haben 9 Uhr gewählt.
Schon um 20 Min. nach Acht fragt der Hotel-Boy (es hat sich herausgestellt, dass
er ein Junior-Chef ist) ob er unser Gepäck runter tragen kann. Unser Auto stehe
schon bereit. Wir lassen uns nicht stressen, bezahlen die Hotel-Extras und sind
dann auch Abreise bereit. Der Boy hat zusammen mit dem Fahrer das Gepäck in
einem Van mit leicht angerissener Frontscheibe verstaut und erhält sein
wohlverdientes Trinkgeld.
Der Van hat gegenüber einem Mini-Bus den Vorteil, dass wir hinten die Fenster
öffnen können. Als es losgeht müssen wir den Fahrer in der 2. oder 3. Kurve
einbremsen. Wir hätten Zeit und lieben das Rasen nicht so. Sofort bessert er
seinen Fahrstil und es geht trotzdem zügig über die Berge zurück nach Osten, wo
die Hauptstrasse von Puerto Princesa nach El Nido führt. Der Driver hat soweit
gelernt, dass er sogar verlangsamt wenn Marianne aus dem offenen Fenster
fotografiert oder hält an, wenn er für mich ein schönes Landschaftsbild sieht.
Nach etwa 4 Stunden erreichen wir El Nido. Wie wir bisher von der Sauberkeit auf
den Philippinen angenehm überrascht waren, ist diese Stadt im Norden von Palawan
schrecklich. Schmutzig und ein Riesen-Chaos auf den engen Strassen. Nach einiger
Unsicherheit findet der Fahrer das Office der Reise-Agentur, wo Marianne unsere
Foucher vorzeigt und unser Gepäck ausgeladen wird. Wir entlohnen den Fahrer,
welcher sicher in anderem Tempo zurück fahren wird.
Beim Büro gibt es eine Art Lounge mit gedeckten Sitzbänken wo wir eine halbe
Stunde warten müssen auf den Weitertransport mit einem Hotel-Bus. Wir können WC
benutzen und das Gepäck wird polizeilich bewacht. Militär oder Marine hat
anscheinend hier auf Palawan auch Polizei-Funktion, unterwegs gibt’s verschiede
Checkpoint, wo wir aber immer unbehelligt durchfahren konnten.
Als ein Minibus vorfährt scheint der schon besetzt, doch unser Gepäck wird
irgendwie verstaut und wir haben auch noch 2 Sitze frei. Es geht weiter durch
die Stadt, welche nie den Eindruck für einen gemütlichen Ferien-Aufenthalt
macht. Dann über eine Schotterpiste durch Mangroven-Sumpf bis ans Meer. Dort
wird alles Gepäck auf ein Motorboot verladen, welches es in die Bucht raus zu
einem grösseren einheimischen Ausleger-Boot bringt. Anschliessen geht es auch
für uns Gäste über den Schwimmsteg zuerst zum Motorboot und dann ans Umsteigen.
Die 4 jungen Mitreisenden, welche anscheinend vom Airport kommen, sind sehr
wohlerzogene Asiaten, welche uns Älteren den Vortritt lassen und mit Rucksack
von Marianne oder meinem kleine Rollkoffer mit Laptop und Elektronik helfen wo
es geht.
Nach 40 minütiger Bootsfahrt erreichen wir unser Hotel auf Lagen Island, wo wir
wählen können: zuerst Mittagessen oder Check-in. Wir wählen das Lunch-Buffet,
welches im Verhältnis zum Preis nicht viel bietet. Aber es gibt eine ‚A la
carte-Karte‘ welche wir dann am Abend benutzen und gutes
Preis-Leistungsverhältnis hat.
Anschliessend beziehen wir unser Bungalow direkt am Strand. Das Zimmer ist recht
gross, aber etwas dürftig möbliert, wir finden absolut keinen Stuhl im Raum.
Aber nach einer ausgiebigen Dusche und für mich einer dringend notwendige Rasur
können, wir relaxen.
Beim Abendessen nehme ich nur eine Vorspeise ‚Gambas mit Ajoli-Butter‘: was
kommt ist eine Schale mit etwa 12 feinen Shrimps, von welchen ich wirklich nicht
alle mag. Auch Marianne isst gerade mal die Hälfte ihrer Pizza.
Donnerstag, 19. Januar 2023, Lagen
Island-Resort
Beim
Erwachen hat meine Uhr halb 4, gemessen an der Helligkeit kann das nicht
stimmen. Die Uhr steht wieder einmal, es ist etwa sechs. Kein Problem, wir haben
keine Tätigkeiten im Programm und Frühstück ist um halb Sieben.
Vor unserem Balkon fotografiere ich einen bunten ‚Kingfisher‘ (Eisvogel-ähnlich)
und einen schwarzen Reiher, welcher am Ufer nach Fischlein schnappt. Als ich zum
z’Morge gehe, kommt der Zimmer-Boy vom Neben-Zimmer des Doppel-Bungalows und
fragt ob wir eine bestimmte Zeit für die Reinigung wünschen. Ich frage wie lange
das dauert und als er ca. eine viertel Stunde angibt, kann er das während
unserem Frühstück gleich erledigen.
Später wollen wir mal gemütlich durch die Hotelanlage gehen. Prompt beginnt es
wieder mal leicht zu regnen. Nach kurzer Zeit ist es wieder trocken und wir
setzen unseren Foto-Bummel fort. Der dichte Dschungel beginnt hier wirklich
gleich hinter den Hotel-Bauten. Für Vogel-Beobachtung ist die Tageszeit nicht
wirklich gut, aber wir fotografieren einen schönen tropischen Schmetterling und
exotische Blüten. Später sieht Marianne vom Balkon aus kurz einen Affen im
Gebüsch verschwinden.
Das Internet ist so gut, dass Marianne bei der Rezeption noch rasch ein Update
unserer Homepage machen kann.
Zum Lunch teilen wir uns eine Pizza und trinken unseren Rum mit Cola. Als wir
beinahe fertig sind mit Essen fliegt bei der Pool-Bar ein grosser Vogel in den
Bäumen herum. Ohne Foto-Apparat nehme ich das Handy, um den Hornschnabel-Vogel
zu fotografieren. Die hier endemischen ‚Palawan-Hornbill‘ sind kleiner als die
Vögel welche wir in Raja Ampat gesehen haben und farblich nicht so bunt, nur
schwarz-weiss gefärbt.
Später nach 16:00h, als wir auf der erfolglosen Suche nach Affen sind, können
wir einige der Vögel mit dem grossen, namengebenden Horn auf dem Schnabel
fotografieren. Meinem Fuss geht es dank Mariannes Pflege und meiner Vorsicht im
Verhalten jeden Tag besser. Ohne Schuhe, nur mit Socken auf den Platten-Belägen
unterwegs, bin ich schon recht mobil. Nur ins Wasser gehe ich noch nicht.
Während dem Diner meldet sich Marianne für Morgen zum Schnorcheln an. Ein Boot
soll sie um 9 Uhr in eine andere Bucht bringen. Ich werde um 6 Uhr in der Früh
zum ‚bird watching‘ mit Guide gehen.
Freitag, 20. Januar 2023, ‚Lagen Island‘
Am Morgen
ist es noch recht dunkel um 6 Uhr. Doch vom Balkon aus sehe ich links die
Felswand leicht beleuchtet, also mache ich mich auf zur Rezeption. Der Guide
meint auch dass es noch zu finster ist zum Fotografieren. Doch wir spazieren
gemütlich über den Steg zur Boots-Anlegestation, wo ein Vogelnest in der
Dachkonstruktion klebt. Es gibt hier sehr viele und unterschiedliche
Schwalben-Arten.
Während einer guten Stunde gehe ich alleine mit dem Guide von einem Ende der
Anlage zum Anderen. Ein Eichhörnchen, verschieden Schwalben, die aber auf den
Fotos kaum zu unterscheiden sind, andere kleinere Vögel und auch ein
Tauben-Pärchen zeigt mir der aufmerksame Guide. Foto-Technisch hat aber der
gestrige Nachmittag mit den schönen ‚Hornbills‘ mehr gebracht.
Dann gehen wir zum Frühstück und schon bald geht Marianne zum Boots-Pier und
lässt sich für 2 Stunden in die Nachbar-Bucht zum Schnorcheln bringen. Dort gibt
es ein recht schönes Korallenriff, das Marianne mit Genuss abschwimmt. Kurz nach
11 Uhr kehrt sie zufrieden wieder zum Duschen ins Bungalow zurück.
Nach dem Lunch legt der Wind an Stärke zu. Auf dem nachmittäglichen Spaziergang
in der Anlage sind keine Vögel zu entdecken, der leichte Sturm würde sie wohl
verblasen. Beim Abendessen erklärt der Kellner, das sei der Monsun. Für uns
glücklicherweise noch ohne Regen. Leider beginnt ein talentloser Musiker live
noch während dem Essen laut und falsch zu spielen und singen. Schade für die
Hits der Beatles.
Samstag, 21. Januar 2023 ‚Lagen Island Resort‘
Am nächsten Morgen bläst der Monsun immer noch. Die tiefe Ebbe hat den Hafen
oder Lagunenbereich vor unserem Balkon beinahe trocken gelegt. Doch die Flut
kommt und der Wasserstand steigt recht rasch an.
Als wir unser Mittagessen bestellen wollen, entdeckt Marianne einen Affen bei
der Poolbar unten. Doch zum Foto reicht es nicht, bis ich unten bin, ist der
Kerl wieder verschwunden. Dafür schleicht eine Echse durch die Hecke. Ein
mittelgrosser Binden-Waran zeigt sich sogar auf der Wiese zum Foto-Termin.
Während dem Essen fliegen 2 ‚Hornbills‘ über dem Pool vorbei. Nach dem Lunch
kommen die Hornschnabel-Vögel sogar im Schwarm durch die Hotel-Anlage.
Am Nachmittag bringt der Monsun leider auch noch Regen. Nach jeweils kurzem
Giessen in Strömen endet er aber auch immer wieder für trockene Phasen. Marianne
geht mit dem Laptop zur Rezeption mit dem besseren WIFI und hat rasch die
Homepage aktualisiert. Sie checkt auch die Fähren-Fahrpläne für unsere
Reise-Fortsetzung und erschrickt. Sie findet für unseren Termin am nächsten
Dienstag nichts! Sofort gibt sie an der Hotel-Rezeption den Auftrag, das
abzuklären. Man verspricht, der Super-Visor werde sich darum kümmern. Unsere
nächste Foto-Suche nach Affen oder anderen Natur-Erlebnissen bleibt auch heute
erfolglos.
Beim Diner bleiben wir von falsch klingender Musik verschont. Doch auf der Wiese
zwischen Poolbar und unserem Bungalow werden Tisch und Beleuchtung aufgebaut.
Nächtliche Lärmbelästigung hält sich dann aber im Rahmen.
Sonntag, 22. Januar 2023 ‚Lagen Island-Resort‘
Auf der Insel ‚Lagen‘ ist Sonntag wie jeder andere Tag. Nur muss Marianne am
Vormittag den Problemen mit unserer Weiterreise nachgehen. Das Hotel hat noch
nichts Konkretes herausgefunden. Marianne telefoniert mit der Reise-Agentur in
Manila. Die bestätigen, dass am Dienstag die vorgesehene Schnellfähre nicht am
Mittag fährt. Wir müssten eine andere Companie mit langsamerer Fahrzeit in Kauf
nehmen: 5 Stunden anstelle von 4. Sie versprechen, sofort ein korrigiertes
Ticket aufs Handy zu schicken und organisieren den Ablauf in El Nido. Hoffen wir
das Beste!
In der Zwischenzeit bin ich mit dem Foto-Apparat unterwegs und finde in der
Sandbucht am Ende vom Schiffssteg einen Binden-Waran. Mit Schwanz hat die Echse
sicher 1,5m Länge.
Als wir zurück ins Bungalow möchten, sehen wir den Zimmer-Service-Wagen vor der
Tür stehen. Also warten wir geduldig bei der Bar sitzend und schauen die Gegend
an. Der Zimmer-Boy hat das anscheinend gemerkt und meldet sich bei uns, als er
fertig ist. Der Kerl hat wirklich ein Trinkgeld verdient. Er hat auch immer bis
zu 15 Min. gewartet, wenn wir uns zuerst zum Essen anziehen mussten.
Beim Lunch haben die Leute anscheinend Mitleid mit uns, weil wir uns immer eine
Pizza teilen. Der Kellner fordert uns auf, doch zusätzlich kostenlos einfach
Dessert am Buffet zu holen oder auch etwas anderes.
Zurück ins Zimmer machen wir wieder einen Umweg durch die Hotelanlage. Da kommt
das Mädchen von der Rezeption und erklärt uns das, was Marianne schon von der
Reiseagentur erfahren hat. Unsere Abfahrzeit von der Insel ist ihr aber auch
noch nicht bekannt. Auf dem Weg zurück entdeckt Marianne am Ufer nochmals einen
Waran, welcher sich sogar bewegt und sich filmen lässt. Dann Faulenzen wir
wieder den halben Nachmittag. Man könnte auch Kanu fahren oder Stand-up-Paddel,
doch mit Wasser wollen wir meinen grossen Zeh noch nicht beanspruchen.
Neben unserem Bungalow wird für den Abend ein ‚chinesisch-Neujahr‘-Diner-Buffet
aufgebaut. Als dann vor dem Abendessen wieder der unbegabte Sänger/Musiker ins
Mikrofon brüllt, gehe ich raus und bitte ihn, die Lautstärke zu reduzieren. Erst
da stelle ich fest, dass es sich bei ihm um den Oberkellner handelt. Er hört
anscheinend nicht, dass ich ihn als laut und falsch singend tituliere. Er
verspricht, nach dem Sound-Check die Lautstärke zu drosseln.
Zum Abendessen ignorieren wir den Lärm am Buffet von den nach der ‚Happy-Hour‘
angeregten Gästen und steigen zum Restaurant hoch. Die Boys meinen Essen gibt es
unten, das Restaurant ist ungedeckt und nicht beleuchtet. Als wir erklären dass
uns Buffet und Lärm nicht zusagen, wird aber sofort Licht gemacht, ein Tisch
gedeckt und die Speisekarte gereicht. Wie jeden Tag ausser bei unserer Ankunft
geniessen wir die ‚a la carte‘-Auswahl und werden bedient. Der Chefkoch schaut
nach unserem Diner vorbei für einen Schwatz, ein Boy bringt vom Buffet unten
etwas Dessert hoch und alle sind zufrieden. Als wir uns spät ins Zimmer
verziehen wir die Musik ein klein wenig gedrosselt, sodass auch bald Schlafen
kein Problem mehr ist.
Montag, 23. Januar 2023, (letzter ganzer
Tag im ‚Lagen Island-Resort‘)
Während
unserem z’Morge sieht Marianne wieder einmal einen Affen und wir haben keine
Kamera dabei. Mit dem Handy versuche ich ein Foto zu erreichen, der Affe ist
jedoch wieder schnell verschwunden. Ein kleiner spaziert aber unten bei unserem
Bungalow vorbei und von dem gelingt endlich ein Bild.
Anschliessend sitzen wir auf unserem Balkon und schauen zu, wie eine grosse
Echse vom Baum 2 Meter vor uns herunter klettert. Seit wir den ersten Waran
gesehen haben, treffen wir jeden Tag auf mindestens eine dieser Viecher, kleine
und grössere.
Als der Zimmerboy zum Reinigen kommt, machen wir eine Tour durch die
Hotelanlage. Der Bar-man fordert uns auf ihn zu begleiten. Er möchte uns Stellen
zeigen, wo sich zeitweise Affen herumtreiben. Aber wir finden wieder nur Echsen.
Wir erfahren an der Rezeption dass unser Transfer morgen um 9 Uhr startet und
das Gepäck eine Stunde früher vor dem Bungalow bereit stehen muss.
Zum Lunch bestelle ich ein Sprite, das ist jedoch ausgegangen. Kann ja mal
passieren, ist uns auch schon in Ägypten passiert. Aber wenn ich im angeblich
besten Hotel bei El Nido 300 Peso (= 6 Franken) für die Büchse Süssgetränk
bezahle, sollte für Nachschub gesorgt werden.
Doch es kommt noch ‚besser‘! Beim Abendessen bestellt Marianne Pizza ‚Ham &
Pineapple‘ (Hawaii), gibt es auch nicht, anscheinend keine Ananas mehr! Auch
meine Portion Gambas kommt reduziert daher, nicht mehr 15Stk. Crevetten sondern
nur noch 10. Das reicht ja auch als Vorspeise. Und beim Unterschreibung der
Rechnung stellt Marianne fest, dass die nicht lieferbare Pizza neben den
‚chicken-wings‘ aufgeführt ist. Das kann man aber kaum dem Boy vorwerfen. Der
durfte oder musste wohl zum ersten Mal eine Bestellung aufnehmen, denn der
Chefkellner ignoriert uns seit der Kritik an seinen Sangeskünsten durchwegs. Er
hat auch gemerkt, dass von uns kein Trinkgeld zu erwarten ist. Unser Zimmer-boy
hat sich aber seines wohl verdient.
Na also: gute Nacht Palawan!
Dienstag, 24.Januar 2023, Abreise von
Palawan
Nach dem
Frühstück haben wir Zeit, fertig zu packen. Um kurz vor 8 Uhr kommt der
Zimmer-Boy ‚Jolo‘ und fragt, ob er schon eine Tasche die vor dem Zimmer steht,
zum Bootssteg bringen. Auch die andern zwei sind bereit und alles wird von
‚Jolo‘ zur Abreise-Station gebracht.
Marianne hat unsere Hotel-Extras schon bezahlt und wir können nach intensivem
WC-Gang auch langsam zum Steg rübergehen. Es wartet ja ein langer,
beschwerlicher Transfer nach Busuanga auf uns.
Neben uns besteigt ein italienisch sprechendes Paar das Motorboot. Wer will kann
sich ein Lunch-Paket mitnehmen. Erfreut merken wir, dass es kein umständliches
Umsteigen aufs Auslegerboot gibt. Mit dem Motorboot werden wir in ca.
halb-stündiger Fahrt direkt zum Strand von El Nido gefahren. Nach etwas Warten
im Gewimmel der vielen Boote findet unser Schiffsführer eine Anlegestelle am
schwimmenden Ponton-Steg und unser Gepäck wir an Land gebracht. Die anderen
Abreisenden erhalten ihres auch und machen sich auf den Weg zu ihrem Treffpunkt
für die Fahrt zum Airport. Wir werden vom Boots-Jungen zu einer Art Lounge
gebracht, inklusive unserem schweren Gepäck. Dort können wir auf unsere Fähre
warten. Wir sind uns selber überlassen und fragen mal nach, wie es weiter gehen
soll. Zwei Damen erklären, dass unsere Kopie von den Fähr-Tickets auf dem Handy
nicht genügt. Wir brauchen einen Fahrschein aus Papier, sie würden sich aber bei
unserer Agentur darum kümmern. Es kommt dann ein junger Kurier und bringt die
Tickets. Dann heisst es warten, denn die Fähre ist noch nicht im Hafen
angekommen. Irgendwann bezahlen wir die kleine Hafen-Gebühr und uns wird
versprochen für einen Porter zu sorgen, welcher dann unser Gross-Gepäck durch
die Kontrollen und später zum Schiff bringt. Sein Lohn ist staatlich festgelegt
und auf einer Tafel angeschlagen. Auch das Handgepäck müssen wir in eine lange
Reihe stellen und wird von einem Hund der Küstenwache abgeschnüffelt. Es folgt
noch eine manuelle Untersuchung von jeder Tasche.
Es kommt dann die eigentlich vorgesehene Abfahrzeit und die Fähre ist immer noch
nicht am Pier angekommen. Unser Gepäck steht zuvorderst bereit und wir stellen
uns nach dem langen sitzenden Warten dahinter auf. Immer mehr Leute drängen an
uns vorbei auf den Vorplatz. Auf unsere Reklamation werden wir beruhigt, der
Porter wird Vorrang haben.
Als endlich das Schiff anlegt, ist die vorgesehene Abfahrzeit längst vorbei. Und
die ankommenden Leute müssen ja zuerst raus. Als dann das Boarding beginnen
kann, kommen wir zuerst in den Genuss, an Bordgehen zu können. Sofort suchen wir
einen der wenigen Sitzplätze auf dem offenen Hinterdeck und machen es uns soweit
möglich gemütlich. Mit mehr als einer Stunde Verspätung legt das ziemlich volle
Schiff endlich ab. Die Fahrt über das offene, unruhige Meer ist wenig angenehm,
und es kommt noch schlimmer. Der Himmel verdunkelt sich und bevor wir unsere
Pelerinen über uns und das Handgepäck gebreitet haben, prasselt Regen und
Eiskörner auf uns nieder. Innert Sekunden sind wir durchnässt und werden von
Angestellten der Fähr-Companie in die Kabine gebracht. Marianne geht aber sobald
es etwas weniger nass ist wieder aufs Offendeck raus. Ich habe mit Hilfe der
Bootscrew das Gepäck am trockenen und erhalte sogar den Stuhl hinter dem Kiosk,
wo der Boy mir im schwankenden Schiff unser heikles Gepäck versorgt hat. Bis wir
nach 5-stündiger Schaukelfahrt den Hafen Coron erreichen, ist es finster.