Tagebuch und Fotos Nord-Norwegen-Mietwagenrundreise

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Sonntag, 30.6.2019 : Tromsö

Der Flug von Spitzbergen nach Tromsö ist gar nicht so übel. Man sitzt zwar eng eingepresst, doch er dauert nicht sehr lange. Pünktlich landen wir und warten dann sehr lange aufs Gepäck, denn SAS hat wieder mal chaotisch umdisponiert; nicht bei uns, aber die anderen Schweizer müssen ihr Gepäck auch abholen, obschon sie nach Oslo durch gecheckt haben. Nun können sie wieder in die gleiche Maschine einsteigen und kommen so früher ans Ziel. Zeigt die so mühsame SAS-Nichtorganisation.

Die Mietwagen-Übernahme am Flughafen erfolgt problemlos, nur müssen wir das Auto in der Garage im Untergeschoss alleine finden. Dann ist unser umfangreiches Gepäck nicht so einfach zu verstauen, doch wir sind ja nur zu zweit und haben Platz auf dem  Rücksitz. Vom Airport in die Stadt ist ebenfalls kein Problem und unser Hotel finden wir im zweiten Versuch. Doch einen Parkplatz zu finden, ohne ein Vermögen zu zahlen schon. Einheimische helfen uns dabei. Dann beziehen wir unser Zimmer im Scandic-Hotel direkt am Hafen. Wir haben so gepackt, dass wir neben den Köfferchen mit den Technik-Geräten nur noch eine Reisetasche mit hochnehmen müssen. Um 19:00h geht es dann auf Erkundung der näheren Umgebung. Hafen, Kirche, Rathaus und Kathedrale sind Foto-Objekte. Aber speziell studieren wir die Speisekarten der verschiedenen schönen Restaurants. Wir entscheiden uns für ein Lokal mit grosser Bar und eigener kleinen Brauerei. Marianne hat einen Beef-Burger ausgewählt. Es gibt auch Ross- oder Rentier-Burger. Ich geniesse Kingcrabbs. Grosse Stücke von einer Riesen-Languste sind perfekt zubereitet und so aufgeschnitten präpariert, dass ich mit der kleinen, speziellen Gabel das feine Fleisch heraus kratzen kann. Sie werden mit Butter und Brot serviert. Gemütlich bei je einem Glas Weisswein geniessen wir unser Mahl. Zurück im Hotel stellen wir fest, dass leider das zur Verfügung stehende WIFI auf unserem Laptop nicht funktioniert. Nur mit dem Handy ist Internet empfang bar. Auch hier ist es die ganze Nacht hell, trotzdem schlafen wir ca. um 11 Uhr ein.

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Montag, 1.7.2019 : von Tromsö bis auf die Insel Senja

Um 7 Uhr am Morgen gibt es Frühstück. Ein umfangreiches Buffet lässt uns gestärkt in den Tag starten. Anschliessen tragen wir das Gepäck vom Zimmer herunter und ich gehe das Auto beim öffentlichen Parkplatz holen, gerade rechtzeitig um nicht nach 8 Uhr eine Busse zu riskieren. Dann geht es über die Tromsöbru-Brücke stadtauswärts. Wir folgen der E08 beinahe immer dem Balsfjorden entlang. Kaum haben wir Platzwechsel gemacht und Marianne das Steuer übernommen, beginnt es auch schon zu regnen. Das folgt uns den ganzen Tag in unterschiedlicher Stärke. Schade für die Fotos, welche so nicht richtig wirken können. Bei Nordkjosbotn müssen wir abzweigen auf die E06 Richtung Südwest. Wir nehmen die Gelegenheit wahr, etwas für unterwegs und für den Abend einzukaufen. Später sehen wir links ein grosses Zelt stehen. Sofort zweige ich ab auf den Parkplatz und wir stellen fest, dass hier eine kleine Siedlung der einheimischen Samen steht. In einem wirklich schönen Shop werden Kunsthandwerk und Artikel ihres Alltag-Lebens verkauft. Keinen Ramsch aus asiatischer Produktion oder Kitsch. Anstelle der auch angebotenen Rentier-Suppe trinken wir einen heissen Kaffee und wandern durch den Laden. Die Samen wandern immer noch mit ihren Rentierherden den Weidegründen nach, dürfen der traditionellen Jagd nachgehen und geniessen praktisch als Ureinwohner gewisse Privilegien. Bei Moen fahren wir rechts auf die Nebenstrasse, welche uns nach Finnsnes bringt. Dort verbindet die 1150 m lange Gisund-Brücke die Insel Senja mit dem Festland. Diese ist unser Ziel für 2 Tage. Wir nehmen den Weg nach Westen und bemerken, dass wir zeitlich recht früh dran sind. Darum fahren wir nach einem Snack bei Silsand nicht direkt zum Hotel direkt am Fjord und am Fusse der Berge, sondern weiter durch grüne Landschaft mit Bäumen (speziell viele Birken), Sträucher und Gebüsch sowie saftige Grasweiden. Wir wundern uns, dass man weder Kühe, Schafe oder Ziegen sieht. Dafür entdeckt Marianne ein Rentier. Ich setze vorsichtig ein Stück zurück um besser fotografieren zu können. Dann stellen wir sogar 3 schöne Tiere fest + noch ein viertes, welches dazu kommt. Wir können sogar einige Video-Sequenzen filmen. Weiter geht es, vorbei am Touristen-Ort Hamn praktisch bis ans Ende der Strasse, wo bei Gryllefjord viel Autos auf die Fähre nach Andenes warten.  Nun fahren wir einige km zurück, um den Abzweig nach Skaland zu nehmen. Es irritiert uns, dass es gemäss Karte die Strasse Nr.864 sein müsste, am Wegweiser steht jedoch 862. Doch wir erreichen um etwa 15:00h den  gesuchten Ort und als wir gerade nach dem Weg zu unserem Hotel fragen wollen, stehen wir schon davor. Das kleine ‚Skagi Senja Hotel & Lodge‘ hat ein einfaches aber geräumiges Restaurant und wir im Zimmer funktionierendes WIFI, nachdem ein Angestellter die notwendigen Computer-Einstellungen gemacht hat. Draussen nieselt es immer noch leicht, darum verbringen wir den restlichen Nachmittag im Hotelrestaurant mit dem Laptop an unserer Website und mit der Planung des morgigen Tages. Gegenüber befindet sich ein Gemeindezentrum und ein mittlerer Einkaufsladen, wo wir weitere Briefmarken für Grusspost erwerben können. Nach einem Blick auf den Bergsfjord mit seinen vielen kleinen Inseln und einem Foto von der Dorf-Kirche am Hang kehren wir ins Restaurant zum Abendessen zurück. Im schön warmen Zimmer können wir sogar noch unsere Homepage weiter bringen.

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Dienstag, 2.7.2019 : Senja

In der Nacht hat es stürmisch geregnet. Glücklicherweise ist es beim Aufstehen wenigstens trocken. Es eilt uns nicht mit dem Z’morge, denn wir haben nur eine Insel-Besichtigung mit dem Auto geplant. Wir fahren vom Hotel nach Westen, in der Meinung die Strasse führt über den Berg zum nächsten Fjord. Doch bald sind wir am Ende der Sackgasse, die Strasse führt nicht weiter. Am Ufer des Bergsfjorden tummeln sich aber Wasservögel zum Fotografieren. Also zurück nach Skaland, wo uns zwei Knaben mit dem Weg weiterhelfen. Gestern sind wir ja am Abzweig vorbei gefahren. Nun beginnt aber die Insel-Rundfahrt. Auf sehr unterschiedlichen Strassen (aber absolut befahrbar), mit einigen Tunnels (z.T. schlecht beleuchtet und eng) geht es von einem Fjord zum nächsten. Ersfjorden, Mefjorden, Öyfjorden sind Namen, welche für uns kaum auszusprechen sind. Ebenso die Ortsnamen Senjahopen, Mefjordvaer, Fjordgard oder Botnhamn. Und dann kommen noch die speziellen Buchstaben im Norwegischen dazu. Aber wir machen eine komplette Rundfahrt um Senja und am Nachmittag bessert sich das Wetter. Sogar die Sonne scheint, als wir etwa um 3 Uhr zurück in Skaland sind. Wir haben einige Eindrücke natürlich mit den Kameras eingefangen. Speziell die im Dunst liegenden gezackten Berge, welche bis zu 1000m hoch sind. Sie haben der Nord-Strecke den Namen „Zähne des Teufels“ zugebracht. Um morgen früh rechtzeitig zur langen Etappe auf die Vesteralen starten zu können, möchten wir nach dem Abendessen unsere Hotelrechnung bezahlen. Doch der Boy hat etwas Probleme damit und die Chefin ist nicht anwesend.

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Mittwoch, 3.7.2019 : von Senja auf die Vesteralen-Inseln

Bei strahlendem ungewohntem Sonnenschein erwachen wir. Während dem zeitigen Frühstück können wir die nun bereinigte Rechnung bezahlen. Sie ist nicht gerade billig wie alles in Norwegen. Eine recht kleine Kammer, karg möbliert für 120 SFr. Pro Nacht, dafür wird das Zimmer nicht mal gemacht! Wir starten dann sofort zu unserer Weiterreise. Zuerst geht es dieselbe Strecke, welche wir schon 2x befahren haben retour. Um das nicht zu oft zu erleben, haben wir einen Grossteil der Tagesroute auf Nebenstrassen geplant. Nachdem wir bei Silsand die Gisundet-Brücke überquert und das Festland wieder erreicht haben, zweigen wir bald bei Sörreisa auf die Strasse Nr.84 ab. Sie führt uns durch sattgrüne Landschaft über Hügel mit unterschiedlich grossen Bergseelein. Später runter zu 2 Fjorden und dann Bergauf, um bei Fossbakken die Hauptstrasse E06 zu erreichen. Ein richtiger Pass geht auf 428müM, bevor wir schon wieder auf kleinere Strässchen abbiegen. Bei Gratangsbotn erreichen wir wieder Meereshöhe am Fjord. Weiter geht es durch die grüne Landschaft. Es erstaunt, dass man keine Kühe weiden sieht. Wir begegnen einigen Schafe und sehen einige Pferde, aber Landwirtschaft wird anscheinend kaum betrieben. Auffallend ist aber, dass die Leute hier ihre Häuser und Gärten immer schön mit Blumen verzieren. Auch Dörfer und Kommunen verzichten nicht auf Blumenschmuck. Bei Evenskjer erreichen wir wieder die E10, überqueren die Tjeldsund-Brücke und haben auf Hinnöya die erste der Vesteralen-Inseln erreicht. Vorbei am Abzweig zu den Lofoten kommen wir an den Sortlandsundet, wo es über eine weitere grosse Brücke rüber nach Sortland geht. Dies ist die Hauptstadt von Vesteralen und liegt auf der Insel Langöya. An der Südküste entlang erreichen wir kleinen Regional-Flughafen von Stokmarknes. Es ist uns nicht ersichtlich, ob es hier eine Stadt gibt. Aber wir fahren über die Brücke zur Insel Hadselöya, wo uns ein Wegweiser nach Böröya, der Adresse von unserem Hotel führt. Im kleinen Orts-Zentrum fragen wir nach dem ‚Vesteralen Kysthotell‘ und müssen über eine Brücke zurück fahren. Um etwa halb 5 Uhr haben wir unser Ziel erreicht, immer noch bei wunderschönem Wetter. Auf der Restaurant-Terrasse geniessen wir bei einem Drink den Sonnenschein, bevor wir das Gepäck ins Zimmer bringen. Dieses ist zwar noch teurer, aber man kann sich darin richtig bewegen. Nach dem Auspacken, einer Dusche und umziehen fahren wir um 7 Uhr nochmals rüber ins Ortszentrum von Stokmarknes. Weil auf der Restaurant-Speisekarte wie schon gestern neben Fisch nur gerade Burger mit Pommes zu finden ist, sind wir auf der Suche nach einer anderen Speisemöglichkeit. Doch ausser einem zwar stimmig wirkenden aber dunklen Pup ist nichts zu finden. Also zurück ins Hotel. Nach dem Essen nehmen wir den Gratis-Kaffee nochmals auf der Sonnenterrasse. Während Marianne anschliessend im Zimmer am Computer arbeitet, schlafe ich ein Bisschen. Um 23.30h wieder wach, möchte ich den schönen Tag mit einem Blick auf die Mitternachtssonne geniessen. Doch Pech gehabt! Ein Berg verhindert das, die Sonne ist vor wenigen Minuten dahinter verschwunden.

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Donnerstag, 4.7.2019 : Vesteralen-Inseln

Das schöne Wetter ist schon wieder vorbei. Am Morgen nieselt es leicht, darum haben wie keine Eile mit Aufstehen. Wir können auch mal einen Ruhe-Tag einlegen. Während Marianne nach dem Frühstück am Computer den Homepage-Teil über Spitzbergen beendet, fahre ich ins sogenannte ‚Zentrum‘ von Stokmarknes um einige Fotos zu schiessen. Zurück im Hotel setze ich mich an den Computer und Marianne holt ein wenig Schlaf nach. Es ist hier im nordischen Sommer nicht leicht, einen gewissen Tages-Rhythmus zu finden. Man muss bei 24 Stunden Tageslicht halt nur die Augen schliessen zum Schlafen, egal um welche Zeit. Nach dem Mittag machen wir uns nochmals mit dem Auto auf den Weg. In Stokmarknes haben wir eine Bäckerei/Cafeteria gesehen, wo wir nun einen Mini-Lunch bestellen. Kaffee, Gipfel und ein Stück Apfelkuchen. Anschliessend fahren wir über die Brücke zurück nach Langöya, wo wir den südlichen Teil umrunden. So erreichen wir kurz nach 3 Uhr die Hauptstadt Sortland. Wir machen einen kleinen Foto-Bummel auf der Suche nach einem Restaurant. Ganz am Schluss finden wir einen ‚Italiener‘, wo es nicht nur Fisch und Burger gibt. Neben Pizza bekommt man auch Pasta. Das geniessen wir mal wieder. Doch als wir mit Visa wie überall bezahlen wollen, nehmen die nur norwegische Kreditkarten. Weil wir nur noch 300 NOK (einheimische Kronen) dabei haben und sonst nichts, erlässt uns der nette Kellner die restlichen 50 Kronen. Um etwa 5 Uhr sind wir zurück im Hotel. Das Wetter war den ganzen Tag bewölkt, neblig und teilweise fällt unterschiedlich starker Regen.

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Freitag, 5.7.2019 : von Stokmarknes nach Ballstad auf den Lofoten

Als wir gestern ins Zimmer zurückgekommen sind, war der Raum tiptop gemacht. Es geht also auch hier in Norwegen mit besserem Service. Die Dame hat gewartet, bis wir nach Mittag mal aus dem Hotel verschwunden sind. Die hat ihr Trinkgeld verdient. Heute verlassen wir die Vesteralen-Inseln. Nach dem Frühstück wollen wir weiter auf die berühmten Lofoten. Die Fähre fährt in Melbu um 9:50h ab. Um 8 Uhr haben wir so genügend Zeit, um die kleine Insel Hadselöya rechts rum zu fahren; etwas weiter als die Hauptstrecke. Mit Reserve stehen wir am Warteplatz für das Boarding auf das grosse Fährschiff. Pünktlich verlassen wir dann Melbu und damit die Vesteralen. 25 Min später sind wir bei Fiskeböl auf den Lofoten. Die sonst immer im Nebel liegenden Berge kann man nun aus der Nähe sehen. Südwest-werts folgen wir nun der Hauptstrasse E10, welche in ‚A‘ (nennt sich so mit einem° oben auf dem A) endet und die Lofoten im Nordosten mit dem Festland verbindet. Wir sind auf der Insel Austvägöy und folgen einem langen grossen Fjord. In Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten machen wir Halt um zu Tanken. Wie überall wird problemlos mit Kreditkarte bezahlt, der Automat erkennt sogar, dass unsere VISA aus der Schweiz kommt und alle Anweisungen erscheinen sofort in Deutsch auf dem Display. Weiter geht es über 2 Brücken. Zuerst über den Gimsöystraumen auf die kleine Insel Gimsöya, dann auf die nächste grosse Insel Vestvägöy. Kurz nach der mittelgrossen Stadt Leknes biegen wir ab nach Ballstad. Dort liegt unser Hotel ‚Kraemmervika havn‘. Als wir dort unser gebuchtes Zimmer sehen, erschrecken wir. Eine kleine Kammer mit Dachschräge wo man nicht aufrecht stehen kann. Sofort versuchen wir etwas Besseres zu bekommen. Doch die sind in der Hauptsaison ausgebucht. Erst als ich die Bemerkung ‚up-grading‘ fallen lasse, wird uns für Morgen ein anderes Zimmer mit Aufenthaltsraum und Betten im 2 Stock angeboten. Für 50 SFr. mehr wollen wir also zuerst eine Nacht schlafen ohne grosses Gepäck und dann wechseln. Auf dem kleinen Treppen-Vorplatz für gemeinsame Benutzung von den 4 Zimmern im Haus hat kein WIFI, sodass wir uns bei leicht besserem Wetter nochmals auf den Weg machen, um etwas von den Lofoten zu sehen. Es wird ja nicht dunkel hier.

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Samstag, 6.7.2019 : Lofoten

Wir haben die Nacht in unserer Kammer gut überstanden. Nachdem wir gestern schon 3x den Kopf an der schrägen niederen Decke angeschlagen haben, sind wir nun vorsichtig genug und riskieren keine Hirnerschütterung. Das Wetter ist aber wie vorhergesagt wieder grau in grau. Trotzdem machen wir uns um 8 Uhr auf den Weg, um zuerst eine Frühstücks-Möglichkeit zu finden. Unsere Hotel-Kammer kostet nämlich 175 SFr./Nacht, ohne Zmorge!!! Im Nachbarort Hattvika öffnet zwar gerade der Einkaufsladen, doch im gegenüber liegenden Café ist geschlossen. Also fahren wir weiter in den Insel-Hauptort Leknes. Wir finden eine Bäckerei mit Café, die gemäss Anschrift um 9 Uhr öffnen wird. Doch anscheinend haben die Leute verschlafen. Im Shop der Tankstelle gegenüber haben sie auch noch keine Backwaren. Etwa eine halbe Stunde später geht etwas bei der Bäckerei. Man öffnet und entschuldigt sich für die Verspätung, es sei aber bald alles erhältlich. Kaffee, Schinkenkäse-Gipfel und Pizza-Weggen sind unser ersehntes Frühstück und wir erkundigen uns, bis wann am Nachmittag geöffnet sei. Bis um 19 Uhr erklärt die nette Bedienung und lacht, als ich Frage: sicher? So ist für uns  der nächste Morgen gesichert. Wir machen uns gestärkt auf den Weg nach Südwesten. Nach dem passieren des 1,8km langen Tunnel unter dem Meer durch erreichen wir die nächste Insel. Flafstadöya ist die zweitunterste der grossen Lofoten-Inseln. Einen ersten Halt machen wir in einer Glashütte, wo man dem Glasbläser bei der Arbeit zuschauen kann. Natürlich stehen die bunten Glasschalen und Gläser auch zum Kauf. Das wird von den Touristen der 2 in Leknes liegenden Kreuzfahrtschiffe auch fleissig genutzt. Weiter geht es durch die Berg- und Fjord-Landschaft, bis über eine Brücke die südlichste Insel Moskenesöya erreicht wird. Mit den verschiedenen Fischerdörfern ist der Südteil das, was wir uns unter den Lofoten vorstellen. Wenn nur das Wetter besser wäre. Den ganzen Morgen Nebel und Dunst, teilweise Nieselregen. So ist das Erlebnis der schönen Natur eingeschränkt und das Fotografieren erschwert. Wir fahren wirklich bis zum letzten Ort an der Hauptstrasse, welcher kurz und bündig ‚A‘ heisst. Dort machen wir uns auf den Rückweg. Als wir vor einer kleinen Wirtschaft eine Tafel mit Omelette und Toast neben anderem sehen, geniessen wir die Abwechslung von den normalen Fisch- und Burger-Speisekarten. Einen kurzen Moment scheint sogar die Sonne, doch nur um sofort wieder noch besch… Wetter mit Starkregen und Wind Platz zu machen. Unterwegs machen wir nur kurze Abstecher, zum Beispiel zur roten, alten Kirche von Flakstad. Sie stammt aus dem Jahr 1783 und besitzt Altartafel und Kanzel aus dem 18. Jahrhundert. Am Schluss machen wir nochmals Halt in Leknes bei der Bäckerei, trinken einen Kaffee mit Schoggi-Weggli und kaufen ein für den morgigen Z’morge. Um etwa 17:00h sind wir zurück im Hotel, beziehen unser neues Zimmer, welches uns erlaubt das Gepäck für die letzte Ferienwoche etwas zu sortieren. Bei anhaltendem Regen, mit Drinks und langsam wärmer werdendem Zimmer können wir den Tag am Computer verarbeiten mit Fotos und Tagebuch.

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Sonntag, 7.7.2019 : von Ballstad auf den Lofoten nach Narvik

Das zweite Zimmer hier ist nun brauchbar. Unten hat es einen geräumigen Aufenthaltsraum mit Kochnische und einen kleinen WC/Duschraum. Eine steile Treppe führt hoch zum Schlafraum mit 3 Betten, wobei nur eines von Dachschräge betroffen ist und in unseren zwei ist keine Gefahr zum Kopf-Anschlagen. Sogar ein kleiner Balkon führt nach Draussen. Von dem aus sehen wir am Abend auf der anderen Buchtseite einige Raketen steigen; ein kleines Zürifest. Am Morgen sieht es aus, wie wenn das Wetter besser würde. Also stehe ich zeitig auf, um heisses Wasser zu bereiten und in der heissen Pfanne die gestern eingekauften Brötchen warm zu machen. So gibt es für uns sogar Frühstück im Zimmer. Dann laden wir unser Gepäck ins Auto, werfen den Zimmerschlüssel in den Kasten bei der schlafenden Rezeption und machen uns auf den Weg. Das Warten, jedes Mal an der Baustelle bei der Zufahrt nach Ballstad kürzen wir ab, am Sonntag arbeitet ja niemand. Zuerst geht es vorbei an Leknes und über die Insel Vestvagöy nordostwärts. Dann über eine normale Brücke auf die kleine Insel Grimsöya. Dann folgt eine der imposanten Brücken-Konstruktionen über den Grimsöystraumen und wir sind schon auf der Hauptinsel Austvägöy. Bei strahlendem Sonnenschein wirkt die Landschaft mit den Fjord-Ufern, den grünen Wiesen und den teils hohen Bergen, welche sich im Wasser spiegeln wirklich fotogen. Wie schon auf der Hinfahrt suchen wir im Hauptort Svolvaer vergebens nach etwas Sehenswertem. Am Ortsausgang halten wir aber an der gleichen Tankstelle und kaufen unser Z'nün‘ ein mit Kaffee. Nach der kurzen Pause geht es weiter. Ein Tunnel unter einem Fjord hindurch und die Brücke über den Raftsundet bringen uns weiter nach Osten. Brücken und viele Tunnels prägen unsere heutige Fahrt. Durch den 6,8 km langen Södaltunnelen erreichen wir die Abzweigung der zu den Vesteralen führenden Strasse 85 und nun fahren wir der E10 entlang, wie wir vor 3 Tagen die Gegenrichtung machen mussten. Wieder dem Tjeldesundet entlang kommen wir bei Störvatnet zur Brücke aufs Festland. Kurz davor gibt eine Pinkelpause Gelegenheit, im Café Briggen beim Sandtorgholmen-Campingplatz Kaffee-Kuchen zu geniessen. Nun geht es um den Ofotfjorden und den Herjangsfjorden zur E06, welche uns südwärts über eine gebühren-pflichtige Brücke nach Narvik führt. Keine Ahnung, wie wir die Taxe zahlen. Vermutlich wird unsere VISA am Ende von der Autovermietung belastet. Es geht Alles elektronische, auch unser Auto meldet am Display, wenn wir eine Geschwindigkeitsbeschränkung befahren. Das Scandic-Hotel in Narvik ist nicht zu verfehlen, ein Parkplatz zu finden aber schwierig. Weil es noch nicht 15 Uhr ist, lässt der wieder typischerweise unfreundliche Rezeptionist Marianne noch nicht einchecken. Als wir bei der nahen Tiefgarage versuchen aus den nur auf Norwegisch beschriebenen Zahlungsmodalitäten schlau zu werden, bekommen wir von einem netten Passanten deutschsprachig Hilfe. Bis Montag um 9 Uhr ist gegenüber dem Hotel Parken gratis. Er gibt uns auch noch Tipps über Ausflugs-Möglichkeiten, denn Narvik selber bietet recht wenig. Im Hotel beziehen wir dann ein Zimmer mit schönem Ausblick aus dem 13.Stock. Beim folgenden kleinen Foto-Bummel nehmen wir bei angenehmen Temperaturen einen Drink im Strassen-Café. Ich leiste mir ein teures Öl (einheimisches Bier). Auch haben wir das Restaurant ‚Bella Napoli‘ entdeckt, welches wir am Abend für ein wirklich feines Diner aufsuchen.

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Montag, 8.7.2019 : Narvik und Ausflug nach Süden

Der Tag beginnt für mich früh. Ich bin um 0:20h kurz wach und schaue aus dem Fenster. Im Norden zeigt sich leuchtendes Abend-oder Morgenrot. Die Sonne ist soeben kurz hinter einem Berg verschwunden. Dafür verschlafe ich dann und erwache erst um 7:30 Uhr. Kurz noch rasch das Tagebuch von gestern vervollständigen, dann gibt es Frühstück. Nach norwegischer Art liegt natürlich geräucherter Lachs am Buffet. Um 9 Uhr müssen wir dann am Auto sein, um keine Parkbusse zu riskieren. Wir starten unser Tagesprogramm mit der Fahrt auf den Hausberg, wo die Talstation der Seilbahn ist. Diese steht aber noch still und das ganze Gelände ist wie die Zufahrt eine riesige Baustelle. So machen wir nur einige Fotos von Narvik in der Sonne liegend. Dann flogen wir dem Rat vom gestrigen Helfer bei der Parkplatz-Suche und fahren nach Süden. Bei der Skiombrua geht es am linken Ufer vom Skjomen-Skiewä entlang. Der wieder sonnige Himmel lässt die Farben glänzen. Blaues Wasser, in dem sich die Berge spiegeln, braunes Ufer, verschiedenes Grün der Wiesen und Wälder, schwarze Felsen und Schnee in den Bergen, alles unter blauem Himmel. Wir fahren gemütlich bis wirklich ans Ende der Strasse. Im Dorf Sör-Skjomen ist Schluss und wir müssen den gleichen Weg zurückfahren. Bei diesem schönen Tag geniessen wir die beinahe 2 Stunden Fahrt, obschon auf der engen Strasse das Kreuzen beim wenigen Gegenverkehr Vorsicht benötigt. So löst mich Marianne zurück auf der E06 mit fahren ab und es geht weiter bis zur grossen Ballangen-Bucht. Beim dortigen Campingplatz hat das Restaurant eine Sonnenterrasse, doch leider öffnen die gemäss nordländischer Gewohnheit erst um 13 Uhr. So fährt Marianne weiter zur Tankstelle, wo wir neben tanken auch unser Mittagessen, bzw. unsere übliche Zwischen-Mahlzeit kaufen und an der Sonne geniessen. Dann entscheiden wir uns fürs Weiterfahren. Geplant sind Nebenstrassen, doch wir landen weiter auf der E06 Richtung Süden. Bei Skarberget, wo die Fähre über den Divtasuodna-Tysfjorden ablegt, kehren wir um. Beim Campingplatz in Ballangen ist nun offen und wir geniessen ein sommerliches Glace. Auf der Rückfahrt machen wir noch einen stündigen Abstecher an den Storvatnet-Ränujavri. Es ist nicht ganz ersichtlich, was für ein Gewässer das ist: vermutlich ein Bergsee auf Meereshöhe. Zurück in Narvik sind wir etwas früher als 5 Uhr Nachmittags, also ist der Parkplatz noch nicht frei. Ein kurzer Besuch in einem Einkaufszentrum, dann Parkieren und im Hotel duschen und umziehen. So sind wir bereit für das Abendessen beim gleichen Italiener wie gestern.

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Dienstag, 9.7.2019 : von Narvik nach Norden bis Sörkjosen

Nun geht es Nordwärts. In 2 Etappen wollen wir das Nordkaperreichen. Nach dem Frühstück fahren wir um halb 9h los. Schon bei der gebührenpflichtigen Brücke heisst es Stopp. Arbeiten sind im Gange und überall in Norwegen wird dann der Verkehr zum Schutz der Arbeiter angehalten oder kontrolliert langsam verbeigeführt. Bald geht es weiter und bei Bjerkvik zweigen wir ab Richtung Norden und die Strasse beginnt zu steigen. Auf einer Hochebene gibt es Seen, in denen sich die Schneeberge bei nochmals schönem Wetter spiegeln. Doch dann geht es eher langweilig weiter, immer im Grünen durch Wälder und Strauch- und Busch-Landschaft. Vereinzelt sieht man immer mal wieder Berge mit Gletscher und Schneeresten. Wir machen einen Abstecher zum Polarpark. Der hat gemäss Infos nicht den besten Namen, doch könnte hier die einzige Gelegenheit sein, wilde Tiere wie Elch, Rentier oder mehr zu sehen. Der Park ist um kurz vor 10 Uhr noch geschlossen, also fahren wir weiter. Vor dem Elch werden wir etwa 1000x mit Schildern an der Strasse gewarnt, gesehen haben wir keinen. Es geht dann entlang dem Barduelva-Fluss runter ins Fjordland. Nach der Mittagspause in Bardu ein Stück dem Balsfjorden entlang, bevor wir den Storfjorden und den grossen Lyngen-Ivguvuotna erreichen. Hier liegt auch unser Tagesziel, in einer Gegend die auf der Karte voller Inseln, Halbinseln und Meeresarmen besteht. In Sörkjosen liegt unser Gasthaus und in der Nachbargemeinde auf Anraten unserer Wirtin das beste Restaurant fürs Abendessen. Wir machen am Computer noch eine Umplanung für die letzten Reisetage, stornieren das Hotel in Alta für die Rückfahrt vom Nordkap und Buchen hier im Ort im grösseren Hotel ein Zimmer. So wird unser letzter Tag nicht so stressig.

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Mittwoch, 10.7.2019 : von Sörkjosen bis zum Nordkap

Unsere lange Fahrt bis zum nördlichsten Punkt von Europas Festland beginnt nach dem Frühstück um 8 Uhr. Die Fahrt geht durch das Gewirr von verschiedenen Fjorden, bevor zwischendurch mal lichter Wald von jungen Birken folgt. Das wäre eigentlich das bevorzugte Gelände vom Elch. Die Warntafeln am Strassenrand meinen dies auch, doch Tiere lassen sich weiterhin nicht zeigen. Längere Zeit folgen wir dem Ufer vom Landsfjorden, dann durch einen der vielen Tunnels zum grossen Altafjorden. An seiner Bucht liegt Alta, wo wir Tanken und gerne unsere täglichen Pausen-Gipfeli kaufen möchten. 2 Tankstellen-Shops und ein Lebensmittel-Geschäft führen die nicht, erst am Stadtausgang können wir uns verpflegen. Dann geht die Fahrt ins Hochland (etwa auf 2-300 Meter Höhe), wo auf dem Sennalandet neben Elch auch wieder Rentiere anzutreffen sein sollten. Wir hoffen vergebens. Entlang dem Fluss Repparfjordelva fahren wir weiter, bis beim Ort Skaidi die Strasse nach Hammerfest abzweigt. Wir folgen weiter der E06, bis wir bei Oberfjord auf die E69. Die führt nun entlang dem Porsangen-Ufer direkt nach Norden. Der lange Skarvberg-Tunnel ist schlecht beleuchtet und in den nackten Fels gehauen eine echt anstrengende Durchfahrt. Weil es vor unserem Ziel nochmals 2 längere Tunnels zu durchqueren gilt wechseln wir uns nochmals ab am Steuer. Und plötzlich nach einer unübersichtlichen Kurve kommen mir 2 Rentiere auf der Strasse entgegen. Sofort bremsen, im Rückspiegel und vorne den Verkehr sichern, lasse ich Marianne rasch aussteigen und sehe etwa 50 m weiter vorne eine Ausstell-Möglichkeit. Marianne fotografiert und filmt die beiden Tiere und als ich auch zu ihr stosse, kommt schon ein drittes Ren dazu. Es  stellt sich dann heraus, dass es sich um eine ganze Gruppe oder sogar Herde handelt. Bei der Weiterfahrt unterquert man im 6870 m langen Nordkaptunnelen den Meeresarm in einer Tiefe von 212 Meter. Es geht dann auf der Insel Mageröya nochmals 4440 m durch den Honningsvag-Tunnel, bevor wir in diesem Insel-Hauptort das Scandic-Hotel aufsuchen. Dort erklärt man uns, dass unsere Buchung für das Scandic-Nordkaphotel gilt. Das liegt etwa 10 Minuten weiter und stellt sich als besseres Barackendorf heraus. Teuer und kaum Komfort! Nach Bezug von unserem ‚Zimmer‘ fahren wir gleich weiter zum eigentlichen Nordkap. Hier auf der Insel leben anscheinend noch mehr Rentiere, welche sich neben und auf der Strasse tummeln. Marianne rettet noch eine Enten-Mutter mit 3 Jungen von der verkehrsreichen Strasse und treibt sie gegen das Wasser. Am Nordkap nutzen wir den teuer bezahlten Eintritt reichlich aus. Um 17:00h sind wir angekommen, haben die wenigen Sehenswürdigkeiten bei nicht all zu schlechtem Wetter gesehen und fotografiert.  Grusskarten geschrieben und am speziellen Postschalter abgegeben. Dann auch noch fein gegessen im Restaurant, nochmals die durch Wolken drückende Sonne bestaunt und erst um 20 Uhr das Nordkap verlassen. In unserem Hotel-Raum gibt es kein Internet, aber wir haben genügend Erlebnisse und Fotos zu verarbeiten. Wenn die Sonne sich gegen die Wolken durchgesetzt hätte, wäre ein zweiter Nordkap-Besuch mit Mitternachtssonne möglich gewesen. Es ist natürlich auch um 23  Uhr noch taghell draussen.

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Donnerstag, 11.7.2019 : vom Nordkap zurück nach Sörkjosen

Frühstücken müssen wir nicht im Gewimmel der Busreisenden einnehmen. Wir dürfen auf der Galerie etwas mehr Ruhe geniessen. Dann machen wir uns auf den Weg zurück. Es geht nach einem kurzen Halt in Honningsvag wieder durch die langen Tunnel zurück aufs Festland. Dann am Ufer vom Porsangen-Sund entlang bis Olderfjord. Auch heute haben wir aus der Ferne schon Rentiere gesehen. Nun sind sie wieder an und auf der Strasse. Dann fahren wir am Repparfjordelva-Fluss entlang in die Höhe. Das Sennalandet-Hochtal liegt auf etwa 385 müM. Anschliessend geht es runter an den Altafjorden und nach dem Mittagshalt durch Alta hindurch. Die Strasse geht nun immer rauf und runter, später am Langfjorden entlang. Und dann heisst es Achtung auf Rentiere mitten auf der Strasse. Die Tiere irren zum Teil verstört im Verkehr herum. Wir haben und lassen uns Zeit beim Fahren. Im Bergrestaurant auf 401 müM. Möchten wir einen Kaffee trinken, doch 5 Reisecars stehen vor dem Lokal. An eine gemütliche Nachmittags-Pause lässt sich so nicht denken. Also fahren wir weiter und sind schon um 4 Uhr in Sörkjosen. Im vorgestern gebuchten Reisafjord-Hotel bekommen wir ein Zimmer im 2. Stock mit Blick auf den Hafen. Zum Abendessen bleiben wir im Hotel-Restaurant und bestellen neben feiner Pizza 2 Gläser Weisswein. Auf der Getränke-Karte entdecken wir überraschend Wein der chilenischen Kellerei San Pedro, welche wir von unserer Südamerika-Reise bestens kennen. Im Zimmer beenden wir die Rumflasche für unsere Drinks zur Computer-Arbeit. Haben aber noch die ‚Stille Reserve‘ für morgen Abend.

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Freitag, 12.7.2019 : von Sörkjosen zurück nach Tromsö

In der Nacht scheint die Sonne in unser Zimmer. Es ist relativ kurz nach 24 Uhr. Bei einem Blick aus dem Fenster sehen wir die Sonne schön über dem Wasserspiegel stehen. Natürlich ziehe ich mir rasch was über, um vor dem Hotel sogar noch die Mitternachtssonne zu fotografieren. Die letzten Tage unserer Reise durch Nord-Norwegen lassen wettermässig nicht mehr viele Wünsche offen. Nun beginnt unsere letzte Etappe der Nord-Norwegen – Rundreise. Das Gepäck wird organisiert für die Heimreise. Wir haben genügend Zeit, um gemütlich zu Frühstücken. Die Busreisenden sind schon weg, wir haben den Speisesaal zusammen mit den wenigen Individual-Touristen für uns. Anschliessend mache ich noch einen Bummel durchs Dorf und werde von einer Krähe im Tiefflug attackiert, während Marianne die letzten Fotoalben für die Homepage vorbereitet. Um kurz vor 10 Uhr geht es los mit der etwa 240 km langen Fahrt nach Tromsö. Zuerst am Lyngenfjord entlang und natürlich wieder einmal durch einige Tunnels. Am anderen Ufer des Fjordes sieht es aus, wie wenn die Wasserfälle aus den tief hängenden Wolken entspringen. Dann steigt die Strasse nochmals in die Hügel mit alpenähnlicher Flora. Bei der Strassen-Verzweigung in Nordkjosbotn sind wir zu früh dran. Am Ziel können wir das Hotelzimmer nicht vor 15:00h beziehen. Also machen wir noch einen Abstecher zum Sami-Zeltdorf für einen Kaffee und einen Durchgang durch den Souvenir-Shop. Die letzten 70 km bis in die Stadt sind gut ausgebaut, beinahe eine Schnellstrasse. Es ist gar nicht so einfach, nicht zu rasch ans Ziel zu kommen, ohne den übrigen Verkehr zu stören. Also machen wir nochmals einen Halt beim Rastplatz an einem Wasserfall. Ich verpasse am Schluss noch die Auffahrt zur Tromsö-Brücke, finde dann aber das Radisson Blu-Hotel auf Anhieb. Wir haben nach der ersten Nacht im gegenüber liegenden Scandic-Ishavshotel kein WIFI im Zimmer gehabt und darum umgebucht. Wir können unser Gepäck ins Hotel bringen und dann den Mietwagen am Flughafen abgeben. Es gibt wohl 3 Wege zum Airport, ich finde den schlechtesten über Baustellen-Strassen. Das Auto auftanken, am zugewiesenen Parkplatz abstellen und den Schlüssel zum Sixt-Schalter bringen. Einfacher geht es wirklich nicht. Für die Rückfahrt in die Stadt wollen wir ein Taxi nehmen, doch dort wartet eine lange Schlange von Fahrgästen und der Fly-Bus ins Zentrum steht gerade bereit. Also ist das so ohne Gepäck eine gute Variante. Er bringt uns praktisch vors Hotel. Im nahen Hafen liegt noch das Schiff der Hurtigruten für einige Fotos. Anschliessend versuchen wir noch etwas geräucherten Lachs zu kaufen, aber die Läden sind anscheinend nicht auf solche Wünsche eingestellt. Nach dem Duschen und Umziehen gehen wir ins gleiche Lokal wie am ersten Abend zum feinen Diner.

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Samstag, 13.7.2019 : Tromsö und Heimreise in die Schweiz

Wir haben in den letzten Tagen ca. 3200 km auf den unterschiedlichen Strassen von Nord-Norwegen unfallfrei zurückgelegt. Wir haben viele Tunnels durch- und Brücken überquert. Das ist nicht erstaunlich bei den vielen Bergen neben den Fjorden und Meeresbuchten. Einige Schlaglöcher haben wir wohl erwischt, doch glücklicherweise keines der teilweise recht dummen Ren-Viecher. Erstaunt hat uns, wie weit die elektronische Überwachung gehen kann; unser Auto hat jede Geschwindigkeits-Reduktion erfasst und auf dem Armaturen-Display angezeigt. Auch Brückenzoll wird so automatisch kontrolliert, wir wissen nur noch nicht, wie wir das bezahlen? Wenn man Svindal und seine Ski-Kollegen vom TV kennt, fällt negativ auf die Unfreundlichkeit der meisten arbeitenden Männer hier. Frauen und Mädchen im Gastgewerbe machen da einen viel angenehmeren Eindruck.

Nun geht es für uns nach Hause. Nach dem Frühstück im Hotel lassen wir ein Taxi kommen, welches uns zum Flugplatz bringt. Um 10 nach 12 Uhr betreten wir dann praktisch Schweizerboden an Bord des A320 der Edelweiss-Air. Und da geniessen wir den knapp 31/2-stündigen Flug mit wirklich, gutem Service in der Business-class. Freundliches Personal, gutes Essen und gratis Getränke, alles kein Vergleich zur Minimal-Leistung bei SAS. Überpünktlich landen wir vor 4 Uhr in Zürich-Kloten und sind zu hause.

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