Tagebuch und Fotos
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Mittwoch, 12.2.2020 Ankunft in Bohol und
auf Cabilao
Im
grossen Industriehafen nehmen wir Stück für Stück unser auf abenteuerliche Weise
entladenes Gepäck entgegen. Und hier beginnt wieder die für uns gewohnte
Organisation von unserem Reisebüro ‚wedive‘ zu spielen. Marianne hat per Mail
unsere Ankunftszeit in Tagbilaran an das Hotel ‚PuraVida‘ durchgegeben, nur weil
wir geahnt haben, dass vom Kawayan nichts zu erwarten war. So wartet pünktlich
der Fahrer vom Hotel, nimmt unser Gepäck zum Verladen in den Van entgegen und
die Fahrt geht raus aus der Stadt nach Norden. Als der Driver freundlich fragt,
ob er kurz stoppen und Brot fürs Hotel einkaufen kann, nehme ich die Gelegenheit
war, für umgerechnet 10 Cent/Stück verschiedene Brötchen für unseren Lunch zu
kaufen. Bei leider immer schlechter werdendem Wetter erreichen wir die
Bootsanlegestell zu Überfahrt nach Cabilao. Das Hotelboot wird sofort bereit
gemacht, das Gepäck verladen und mit Plache gegen den Regen abgedeckt. Dann
werden wegen dem unruhigen Meer die beiden Bootsmotoren angelassen und die
letzte Etappe unserer Anreise geht los. Nach einer knappen halben Stunde
erreichen wir die kleine Insel. Wegen dem Wind und den Wellen kann das Boot
nicht direkt vor dem Hotel anlegen. Freundlich werden wir von den Einheimischen
mit Winken in ihrem Dorf empfangen. Dann geht es durch die Tauchschule, wo wir
schon erwartet werden. Wir melden aber nach einer kurzen Info, dass wir Morgen
einen Ruhetag einlegen möchten. Dann geht es in den Hotelbereich. Zimmerbezug,
etwas Auspacken und anschliessend werden wir im
Restaurant/Bar/Rezeptions-Bereich über den unkomplizierten Hotelbtrieb
informiert. Überall wird Freundlichkeit gross geschrieben. Nach einem Drink im
Freien – der Regen hat nachgelassen – ist schon bald Dinner-Time. Das Essen ist
natürlich für uns wieder überdimensioniert. Aber Erikas Pilz-Ragout und meine
Chicken-Spiesse mit Ananas sind sehr gut. Nur was die Champignons in Mariannes
Carbonara-Sosse zu suchen haben bleibt ein Rätsel. Müde sinken wir alle bald ins
Bett.
Donnerstag, 13.2.2020, erster Tag in
Cabilao
Leider ist die Nacht für mich nicht wirklich erholsam. Die Fähr-Überfahrt in
verschwitzter Kleidung bei unterkühlter Kabine hat einen massiven
gesundheitlichen Rückschlag mit Husten-Anfällen ausgelöst. Und wenn man dann am
Morgen im Freien den Himmel wiederum grau in grau und das Meer mit Wellen-Gischt
sieht, sinkt meine Moral wirklich auf einen Tiefpunkt. Die freundlichen Leute
rund herum verdienen so etwas aber wirklich nicht. Marianne scheint
gesundheitlich doch etwas besser dran zu sein. Nach dem Frühstück wird das
Wetter etwas besser und sofort auch meine eigene Stimmung. Am Strand hat es
genügend Liegestühle und Palmen und andere Bäume spenden Schatten, wenn sogar
die Sonne mal durch die Wolken schaut. Wir machen einen kleinen Bummel durchs
Nachbar-Dörfchen und schauen zu, wie ein neues Einheimischen-Boot zu Wasser
gebracht wird. Erika geht am späten Nachmittag noch Schnorcheln und sieht neben
vielen Seesternen auch eine Muräne zwischen Meerpflanzen. Vor dem Diner meldet
sich Vanela, die Dame vom Tauch-Center. Sie schlägt vor, dass ich die
notwendigen Tauchgänge zum Brevet mit einem als Dive-Master lizensierten
deutschsprachigem Gast machen könne. Das wäre natürlich für mich das ideale.
Leider meldet sie sich nach dem Abendessen nicht mehr, um näheres zu besprechen.
Warten wir mal den Morgen ab.
Freitag, 14.2.2020, Pura Vida-Resort
auf Cabilao
Ein
schöneres Erwachen. Der Himmel ist heller als gestern, von strahlendem
Sonnenschein noch weit entfernt, aber es zeigt sich schüchternes Blau zwischen
den Wolken. Und nach dem Z’morge erklärt Vanela, dass meine Tauchlehrerin
Melanie schon auf mich wartet. Sie macht mit ihrem Freund Brian eigentlich
Ferien, nachdem sie in verschiedenen Tauch-Basen gearbeitet haben. Netterweise
wären die beiden Schweizer bereit, mit mir bis zum PADI-Openwater-Diver die
notwendigen Tauchgänge, Tests und Theorie-Prüfungen zu erarbeiten. Also geht es
für mich zusammen mit Melanie nach einigen Fragen los für einen Tauchgang im
niederen Meer-Wasser (der Hotel-Pool ist noch nicht fertig). Nach dem Mittag
dann mit dem Boot ins tiefere Wasser. Der Tauchgang bis 18m Tiefe ist vermutlich
für die Tauchlehrerin ebenso anstrengend wie für mich. Leider leidet Marianne
den ganzen Tag unter ihrem hartnäckigen und schmerzhaften Husten. Sie geniesst
definitiv keine Ferien! Am Nachmittag ist auch das Wetter wieder schlechter
geworden. Wir alle hoffen auf ein besseres
Wochenende. Für mich steht nochmals kombinierte Tauchausbildung an.
Samstag, 15.2.2020, PuraVida-Resort
(Tauchausbildung)
Am
Morgen erwache ich mit der festen Überzeugung, dass Tauchen absolut nichts für
mich ist oder sein wird. Körperlich angeschlagen und geistig komplett ausgelaugt
bin ich nach dem gestrigen Tag. Marianne bringt ihre Gesundheit auch nicht auf
Besserung. Das sollen Ferien sein. Das Wetter wäre zwar besser, aber das Meer
sehr unruhig mit starkem Wellengang. Trotzdem melde ich mich nach dem Frühstück
wie mit Melanie abgemacht zur theoretischen Abschluss-Prüfung fürs Tauchen. Ich
versuche voll konzentriert die 50 oder 60 Fragen zu beantworten, merke aber
selber dass viele Unsicherheit herrscht, obschon ich überzeugt war, das
Theoriebuch gut studiert zu haben. Das Resultat ist entsprechend. Ich mache
einen oder 2 Fehler zu viel und falle durch. Melanie erklärt mir, dass ich eine
zweite Chance mit dem B-Fragebogen bekomme. Doch ich habe keinen Bock mehr aufs
Lernen. Auch hat mich bei keinem meiner Unterwasser-Erlebnisse etwas fürs
Tauchen begeistern können. So bleibe ich wirklich lieber Schnorchler mit Freude,
auch wenn Marianne nicht begreift, dass ich so kurz vor dem Ziel aufgebe. Für
mich ist es eben nicht kurz vor etwas was ich nun als Ziel ansehe. Neben dem
Theoretischen würden noch ein für mich mühsamer Tauchgang und diverse Überwasser
Aufgaben warten. Während Marianne weiterhin nur krank herumliegt, mache ich mit
Erika 2 kurze Schnorchel-Versuche, welche aber in den Wellen des unruhigen
Meeres auch keine Freude bereiten. Erika und ich haben am Nachmittag noch eine
Stunde Massage gebucht, welche wohl lockert aber meinen Muskelkater nicht
beheben kann. Am Abend fühlt sich Marianne doch ein wenig besser und meldet,
dass sie für Montag einen Tauchgang plant.
Sonntag, 16.2.2020, Pura Vida-Resort
(Schnorcheln am Hausriff)
Wow!
Endlich nicht so stürmischer Wind, das Meer ist ruhig. Nach dem Frühstück melde
ich mich bei meiner netten Tauchlehrerin Melanie ab. Sie ist ein wenig
enttäuscht wie Marianne. Aber nach den Erklärungen, dass ich mich doch
überfordert fühle, begriffen alle die Entscheidung. Marianne fühlt sich fit
genug für das Tauchen morgen Montag und meldet sich im Büro an. Dann gehen wir
zu dritt schnorcheln. Beim ruhigen Meeresspiegel macht es wirklich Freude. Doch
diese hält leider nicht lange an. Nach dem Mittagessen bringt die Flut wieder
Wellen. Der Wind nimmt zu und zwischendurch nieselt es leichten Regen. Vom
Wetterglück sind wir wirklich nicht begünstigt. Mein lästiger Husten meldet sich
auch wieder vermehrt. Aber am Sonntag soll man ja ruhen; und das machen wir
beinahe den ganzen Nachmittag, unterbrochen von ein paar Drinks. Ich bezahle
dann noch meine Tauch-Lehrstunden und Marianne lässt sich die Tauch-Ausrüstung
für morgen anpassen.
Montag, 17.2.2020, Pura Vida-Resort
(windiges Regenwetter)
Der
Morgen beginnt wenig erfreulich. Starker Wind wühlt das Meer schon um 6 Uhr auf.
Und eine Stunde später regnet es und der Wind macht alles auf der kleinen
gedeckten Terrasse vor dem Zimmer auch nass. Also verschieben wir das Frühstück
mal etwas. Im Restaurant wartet einer der Tauch-Gehilfen und fragt, wer
überhaupt mitmachen will. Marianne meldet sich sofort ab, andere sind mehr
Tauch-Verrückt. Wir lassen den Vormittag bei mal schlechterem, mal nur
geringfügig besserem Wetter mit liegen, lesen und ein wenig Computer-Arbeit
verstreichen. Das geht den ganzen Tag so. Ein wirklich total (Entschuldigung)
verschissener Ferientag!
Dienstag, 18.2.2020, Pura Vida-Resort
auf Cabilao (schnorcheln an der Südost-Küste)
Heute ist das Wetter viel besser. Nur wenige Wolken, eher blauer Himmel, doch
immer noch zu starker Wind. Das Meer vor unserem Bungalow ist immer noch sehr
wellig. Dementsprechend rät der Chef der Tauch-Boys Marianne vom Tauchen ab.
Nach dem Z’morge schauen Marianne und ich mal auf der anderen Seite der
Landzunge, ob dort bessere Schnorchel-Bedingungen herrschen. Es ist wirklich
entschieden ruhiger. So gehen wir dann zu dritt durchs Dörfchen, um am Ende bei
den Einheimischen-Booten ins Wasser zu gehen. Viel bringt das auch nicht. Es ist
sehr trüb mit schlechter Sicht, viel zu sehen oder sogar fotografieren gibt es
nicht. Aber wir haben doch etwas unternommen. Nach dem Lunch verschlechtert sich
auch das Wetter wieder leicht, aber wenigstens ohne Regen. Also geniessen wir
bei starkem Wind einige Sonnenstrahlen. Zum Abendessen teilen wir uns eine feine
Pizza.
Mittwoch, 19.2.2020, letzter Tag im Pura
Vida-Resort auf Cabilao
April-Wetter im Februar auf den Philippinen. Am Morgen regnet es in Strömen. Der
Wind sorgt dafür, dass alles im Freien – auch unter dem Vordach – klatsch nass
wird. Das Meer ist natürlich weiterhin recht unruhig. Erika geht trotzdem auf
der anderen Seite der Inselecke schnorcheln, weil das Wetter doch bessert und
sogar die Sonne hervor kommt. Wir belassen es mit Liegestuhl-Nutzung. Marianne
gibt ihre nicht gebrauchte Tauch-Ausrüstung retour und bezahlt den neuen
Schnorchel im Dive-Center. Im Restaurant ist das Coke-Zero ausgegangen. Wir
haben im Kühlschrank noch gerade für einen Drink, den wir nach dem Mittagessen
geniessen. Dann machen wir uns gemächlich ans Packen, nachdem wir jeden
Sonnenstrahl genutzt haben, um die feuchten Tücher, Kleider und Badesachen
wenigstens etwas zu trocknen. Bei der permanent herrschenden Luftfeuchtigkeit
ist sonst wirklich alles unangenehm. Auch nach dem Packen von etwa der Hälfte
bin ich komplett verschwitzt, obschon wir es gemütlich nehmen. Also rasch unter
die erfrischende Dusche, bevor wir zum Apéro gehen. Nach dem Abendessen fragen
wir wegen der Rechnung. Es scheint alles bereit, doch man erklärt uns, dass wir
gut morgen nach dem Frühstück bezahlen können. Seit 2 Tagen wissen wir, dass die
beiden Hotels schon Kontakt wegen dem Transfer aufgenommen haben, wie wir das
von ‚we dive‘ gewohnt sind. Es sollte also alles klappen mit der Boots-Überfahrt
und dem Weitertransport ins nächste Hotel ‚Sunset‘ auf Bohol. Vor unserem
Bungalow wartet zum Abschied eine seltsame Krabbe auf unserer Terrasse, bevor
wir zu Bett gehen.
Donnerstag, 20.2020, Transfer von Cabilao
nach Bohol
Nachdem wir fertig gepackt haben, ist genügend Zeit für ein gemütliches letztes
Frühstück. Die Hotelrechnung stimmt mit unseren Belegen überein, wobei ein
Service von 10% zugerechnet wird. Entsprechend kann man das zusatz-Trinkgeld in
der Sammelbox anpassen. Das Wetter bleibt gleich wie praktisch die ganze Woche.
Wir hoffen nur, dass es bis zur Überfahrt nach Bohol trocken bleibt. Um 9:30Uhr
soll das Gepäck abgeholt und zum Verladen auf die windgeschütztere Insel-Seite
gebracht werden. Es hat dann auch wirklich alles geklappt. Trocken erreichen wir
Bohol, zusammen mit 2 Deutschen, welche auch ins Sunset-Beach & Dive-Resort
wollen. Der Van für unsere Weiterfahrt steht bereit und das Gepäck wird
umgeladen.