Tagebuch Tonga
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25.8.2012 Ankunft in Tongatapu
Wir haben
das British Commonwealts-Mitglied Fiji verlassen und sind im kleinen
Südsee-Königreich Tonga angekommen. Der 5/4-stündige Flug von Nadi nach
Tongatapu, der Hauptinsel des Kleinstaates, ist pünktlich um 7 Uhr Ortszeit gelandet. Obschon wir den
180°-Längengrad überquert haben, hat Tonga aus wirtschaftlichen Gründen das
selbe Datum wie Fiji, Neuseeland, Australien usw., die Datumsgrenze wurde
künstlich nach Osten verschoben. Nur 1 Stunden Zeitverschiebung gegenüber Fiji
müssen wir auf unseren Uhren umstellen.
Die Einreise- und Zollformalitäten auf dem kleinen Flughafen sind rasch
erledigt. Doch auf unseren Transport durch die Reiseagentur Johns Travel müssen
wir warten. Starker Regen zur Feierabendzeit am Samstagabend sorgt für die
Verspätung. Dann die nächste negative Botschaft. Unser gebuchtes Hotel für die
ersten 5 Nächte ist überbucht. Nach einer rassigen, aber sicheren Fahrt, von
einer knappen Stunde an die Nordwestküste werden wir in einem anderen Resort am
gleichen Strandabschnitt einquartiert. Der erste Eindruck bei herrschender
Dunkelheit ist nicht überwältigend. Die sehr einfach eingerichteten Zimmer im
Doppelbungalow haben dafür eine eigene Dusche; im gebuchten Ha'atafu-Beach
hätten wir nur Gemeinschafts-Duschen gehabt. Als erstes gehen wir noch zu einem
leicht verspäteten Diner. Alles weitere werden wir morgen bei Tageslicht sehen.
26.8.2012
Der Sonntag ist in Tonga absoluter Ruhetag. Alle Geschäfte sind per Gesetz geschlossen, auch die Zimmermädchen haben frei. Nur Hotelrestaurants dürfen geöffnet sein und die Kirchen haben Hochbetrieb. Wir erwachen bei nur leichter Bewölkung am Himmel und sehen heute unsere Hotelanlage Liku'alofa-Resort bei Tageslicht. Man stellt einen gewissen Standardunterschied zu Fiji fest ; es ist alles eine Spur einfacher. Beim Frühstück an der Bar über der Beach stellen wir fest, dass es kaum Liegestühle am Strand hat. Auch sieht man, dass Schwimmen und Schnorcheln bei Ebbe nicht möglich ist. Weil am Morgen recht tiefer Wasserstand ist, machen wir uns nach dem Zmorge auf eine Strandwanderung zu dem gebuchten Hotel Ha'atafu. Nach über 45 Minuten finden wir das Resort und sprechen mit der Tochter des Besitzers. Sie entschuldigt sich für unsere Unannehmlichkeiten und meint, die Schuld liege an der örtlichen Reiseagentur. Wir lassen uns dafür zu unserem Hotel zurückfahren, denn der Strandspaziergang ist recht anstrengend. Der Meeresspiegel steigt nun, sodass Erika und Heinz einen kurzen Schnorcheltrip machen. Das Wasser ist klarer als mehrheitlich in Fiji. Es hat keine schönen Korallengebilde und sehr wenig Riff-Fische. Doch einige Sehenswürdigkeiten zum Fotografieren sind zu finden. Marianne verzichtet auf das mehr als erfrischende Bad im Meer. Den späteren Nachmittag verbringen wir nach Tonga-Manier mit Nichtstun !
27.8.2012
Am Montag wird auch in Tonga wieder gearbeitet. Für uns gilt das ja nicht. Den Vormittag mit tiefem Meeresspiegel relaxen wir nochmals am Strand. Um kurz nach 11 Uhr lassen wir uns vom Hotel zum Ha'atafu-Meeresschutzgebiet fahren. Es liegt neben dem Hotel Ha'atafu und wird in den Reiseführern als schönes Schnorchelgebiet beschrieben. Wir sind recht enttäuscht was den Korallenbewuchs anbelangt. Die wenigen Fische flüchten vor uns, doch dank dem klaren Wasser sind doch einige schöne Fotos möglich. Erika sieht sogar kurz einen Schwarzspitzen-Riffhai und filmt auch eine der hier anscheinend oft anzutreffenden schwarzweissen, hochgiftigen Wasserschlangen. Recht pünktlich - für Tonga-Timing - werden wir wieder abgeholt für die Rückfahrt zu unserem Hotel. In einem Dorf dürfen wir noch einige Fotos von einer Feier mit typischer Tonga-Kleidung ( geflochtene Bast-Überröcklein ) machen. Erst anschliessend erfahren wir, dass es sich um ein Begräbnis gehandelt hat.
28.8.2012
Heute möchten wir Velos mieten. Sie werden im Hotel zwar angeboten, doch sind sie anscheinend defekt. So organisieren wir auf 10 Uhr eine Fahrt zum grösseren Dorf Kolovai. Der Ort ist bekannt für seine Flughund-Kolonie. Die Reiseführer übertreiben nicht: es sind wirklich hunderte dieser Flug-Säugetiere mit dem herzigen Kopf, welche tagsüber in den Kasuarinenbäumen an der Strasse hängen. Im Dorf ist ansonsten nichts los und wir lassen uns auf die Mittagszeit wieder zum Liku'alofa-Resort zurückbringen. Dort gibt es am Nachmittag noch einen interessanten Schnorchel-Trip und dann bleibt noch Zeit, bei einem Drink die vielen Fotos von heute auf den Laptop zu überspielen und inklusive den gemachten Filmsequenzen gemeinsam anzuschauen.
29.8.2012
Am Mittwoch wird das erste Tonga-Foto-Album für unsere
Web-Site fertig. Marianne verbringt viel Zeit am Computer, bis die Fotos Online
gestellt sind. Die Internet-Linien hier in Tonga sind noch langsamer als in
Fiji, sodass immer wieder Fehlermeldungen wegen Zeitüberschreitung auftreten.
Heinz und Erika machen am Vormittag bei recht tiefem Wasserstand einen
Schnorchelgang und Heinz hat das Glück (wie Erika gestern), eine Nacktschnecke
'Spanische Tänzerin' in voller Pracht zu sehen, fotografieren und filmen. Am
Nachmittag denken wir schon langsam ans Umpacken, denn morgen früh um 06.00 h
werden wir zu unserer nächsten Reiseetappe abgeholt. Für den Flug zur kleinen
Nachbarinsel Eua haben wir eine tiefe Gewichtslimite und müssen einen
Teil des Gepäcks bei der Reiseagentur deponieren. So eine Reise muss halt mal
immer wieder gut organisiert werden.
Am Abend begleichen wir unsere Hotel-Rechnungen. Das ist nicht so einfach, weil
in unserem Arrangement mit Halbpension einige Getränke im Menupreis enthalten
sind, die Bardamen aber jeweils alles noch separat verrechnet haben. Als man
sich einig ist, will die Hotelfrau unbedingt, dass wir etwas auf Deutsch ins
Gästebuch schreiben. Wir sind ihre ersten Gäste aus der Schweiz. Gleichzeitig
erfahren wir, dass das Abendessen nicht um 18.00 h ist. Es gibt ab 20:00 Uhr ein
grosses Buffet mit anschliessender Folklore-Tanz-Show. Trotzdem gehen wir wegen
unserem morgigen Reisetag zeitig zu Bett.
30.8.2012
Pünktlich werden wir von der Reiseagentur Johns Travel um 6 Uhr abgeholt und zum Inland-Flughafen gefahren. Unser nicht benötigtes Gepäck für die nächsten 5 Tage können wir im Büro der Agentur lassen. Auf dem Flugplatz fühlt man sich in vergangene Zeiten versetzt. Eine Convair-Turboprop-Maschine und auch noch eine DC-3 stehen dort und fliegen auch alsbald auf weitere Inseln von Tonga. Für uns reicht leider eine kleinere, modernere Maschine vom Typ 'Islander', welche uns um 8 Uhr in einem 10-minütigen Flug zur in Sichtweite liegenden Insel Eua bringt. Vom Hotel Hideaway werden wir abgeholt und an die Küste gebracht, vor welcher jeweils Buckelwale vorbeischwimmen sollen. Wir sichten auch wirklich einige, nur leider in grösserer Entfernung. Nach dem Mittagessen machen wir uns zu Fuss auf Erkundungstour. Gemäss Angabe von anderen Hotelgästen soll es ein Dorf mit einem Laden in der Nähe haben. Nach fast einer Stunde Fussmarsch erreichen wir dann den Hauptort der Insel 'Ohonua, wo wir auch eine Bank zum Geldwechseln entdecken. In einer Buchhandlung ( = Papeterie ) finden wir auch Postkarten zum Nachhause schreiben. Für Briefmarken müssen wir auf sie Post. Den Tarif für Schweiz oder Deutschland kennt die Dame dort nicht, fragt aber telefonisch auf der Hauptpost von Tonga an. Die 3.4 Tongadollar ( = etwa 2,2 SFr. ) scheint uns gar viel. Beim selber nachschauen auf der Tarifliste sehen wir, dass man uns irgendwo in Afrika vermutet. Wir bekommen dann doch Marken für 2,6 $ als europäisches Land wie Grossbritanien. Zurück zum Hotel machen wir Autostopp und werden von zwei netten Tonganern wirklich extra gebracht. Nochmals einige Zeit auf der Plattform über der Meeresküste zur Wal-Beobachtung. Aber heute wollen sie nicht wirklich näher kommen.
31.8.2012
Heute beobachten wir vor und nach dem Frühstück auf der Aussichtsterrasse nochmals die Buckelwale. Sie sind schon mal aus kürzerer Distanz als gestern zu sehen. Machen zum Teil auch schöne Sprünge, damit sie auf Fotos besser wirken. Als Höhepunkt schwimmt eine Gruppe Delfine knapp ausserhalb der Felsen, welche die Lagune bilden, vorbei. Während dem Mittagessen setzt sich auch noch ein schöner blauweisser Eisvogel in Positur. Am Nachmittag machen wir uns zu Fuss auf die Suche nach einem anderen Strand. Beim Hotel ist die Küste zu felsig, man kann nicht ins Wasser gehen. Durch den dichten Gebüschwald führt ein Weg zu einem Platz, wo es ein wenig Sand hat und die Lagune recht bequem zu erreichen ist. Marianne probiert es mit Schnorcheln im unruhigen Meer, währen Heinz und Erika nur einen Gang durch die Lagune wagen. Im kaum 10 - 30 cm tiefen Wasser finden wir viele Nacktschnecken.
1.9.2012
Am Samstag ist Schwimmen mit den Walen angesagt. Wir haben einen Bootstrip mit einem einheimischen Fischer gebucht, um aufs Meer hinaus zu fahren und Wale zu beobachten. Es ist recht unruhiger Wellengang, trotzdem erhalten wir kurz nach dem Frühstück Bescheid, dass der Fischer unterwegs ist um uns abzuholen. Er bringt uns zum Hafen, macht sein kleines Boot bereit und erklärt, dass sein Sohn von einem Beobachtungsposten auf den Hügeln der Insel Wale gesichtet hat. Also fahren wir hinaus. Lange Zeit sehen wir nur einige Seevögel bei immer mehr aufkommender Bewölkung. Doch per Handy wird unser Fischer geführt und bei wieder besserem Wetter finden wir einen Wal, welcher im Springen mit seiner imposanten Schwanzflosse eine tolle Show abzieht. Weitere Wale, zum Teil in Gruppen sind dann zu sehen und uns gelingen einige schöne Fotos. Als wir eine kleine Anzahl der riesigen Tiere verfolgen, manövriert unser Bootsführer so geschickt, dass der Moment zum Schwimmen mit den Walen kommt. Die beiden Frauen wagen sich ins Wasser und geniessen die Nähe der Meeresriesen. Heinz ist das Meer zu unruhig und er fotografiert vom Boot aus. Als die Show vorbei ist, stellt sich heraus, dass auch für Marianne der Seegang ungesund war. Sie ist froh, dass unsere Tour zu Ende geht und wir um die Mittagszeit zum Hafen zurück gebracht werden. Das war ein wirklich gelungener Ausflug ! Am Nachmittag erholen wir uns beim sünnele und gegen Abend werden die vielen Fotos und Filmsequenzen am Computer bestaunt.
2.9.2012
Es ist Sonntag in Tonga, also alles hat geschlossen. Und
auf Eua ist natürlich 'tote Hose'! Nach einem kurzen Regenschauer beim Frühstück
bessert das Wetter rasch. Wir machen einen Spaziergang zum kleinen
Einheimischen-Dorf Tufuvai. Zuerst besichtigen wir die relativ neue Hotelanlage
am Strand, das 'Deep Resort'. Schade dass es in den deutschen Reiseführern noch
nicht erwähnt ist. Es macht einen viel gepflegteren Eindruck als das doch arg
heruntergekommene 'Hideaway'. In unserem Hotel sind die Zimmerwände aus dünnen
Sperrholzplatten, die Zimmer werden nur bei Gästewechsel gereinigt, warmes
Wasser muss man vor dem Gebrauch melden, damit der Erhitzer eingeschaltet wird.
Jeweils am Vormittag muss man melden, was man zum Abendessen wünscht. Man hat
die Wahl zwischen Fisch und Huhn, Vegetarisch oder Hummer. Die Zubereitungsart
kann man auch wählen. WIFI-Gratis-Internet wird zwar angeboten, funktioniert
aber nie. Die ganze Anlage macht einen verwahrlosten Eindruck, wie wenn der
Besitzer auf seine bisherige Konkurrenzlosigkeit zählt.
In Tufuvai machen wir einen gemütlichen Bummel durchs Dorf und werden trotz
unserer unpassenden Touristenkleidung zum Kirchenbesuch eingeladen. Die
Einheimischen haben sich natürlich sonntäglich hergerichtet. Nach der Rückkehr
ins Hotel gehen wir der Sonntagstätigkeit nach : Nichts tun ! Kurz nach Mittag
beginnt schon die Vorbereitung für unser Sonntags-Diner. Ein spezieller
einheimischer Koch macht sich an die Arbeit, 2 Ferkel für den Erdofen, oder für
das Braten am Spies herzurichten. Das dauert den ganzen Nachmittag und man kann
die einzelnen Schritte mitverfolgen. Bei der Walbeobachtung sind wir nach dem
gestrigen Highlight natürlich wählerisch. Zum Abendessen gibt es dann die 2
Spanferkel, Fisch und Huhn, sowie Gemüse und das ortsübliche Wurzelzeugs im
Erdofen zubereitet als Buffet.
3.9.2012
Heute lassen wir uns zuerst in den Hauptort 'Ohonua auf die Bank und die Post bringen. Anschliessend zum Eingang vom Waldschutz-Reservat fahren, welches an den Eua-Nationalpark angrenzt. Wir haben uns vorbereitet für eine vierstündige Wanderung mit Vogelbeobachtung und gemäss handgezeichneter Karte einigen Sehenswürdigkeiten. Zuerst passiert man einen kleinen Pool auf dem Weg zu einem riesigen Banyan-Tree, einem uralten Baum mit imposanten Ausmassen. Dann geht es auf unterschiedlichen Pisten durch den Mischwald. Verschiedentlich sind Vögel zu hören, jedoch kaum zu sehen. Als man Papageien kreischen hört, beschliessen wir dort auf Fotogelegenheit zu lauern. Erika will den ganzen Treck zu Ende gehen mit 2 Aussichtspunkten und einer Höhle. Heinz gelingt dafür ein Foto des nur hier selten vorkommenden, endemischen Papageis. Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Fotohalt in einem Dorf mit grosser schöner Kirche. Zurück im Hotel ruft uns Erika zum Beobachtungsplatz am Ufer. Sie hat eine Gruppe Delfine in Strandnähe gesichtet. Auf dem Weg vom Zimmer ans Meer sehen wir noch einige springende Delfine, die Fotokameras sind aber noch nicht bereit und die Schau auch schon zu Ende.
4.9.2012
Am Dienstag ist wieder Reisetag. Unser Flug zurück von Eua nach Tongatapu ist jedoch erst am späten Nachmittag. Also haben wir alle Zeit, gemütlich zu packen und unsere Hotelrechnung zu begleichen. Diese ist sehr korrekt und detailliert zusammengestellt. So haben wir neben unserem obligaten Schinken-Käse-Toast zum Mittagessen auch nochmals die Gelegenheit, die Walbeobachtungs-Plattform zu benutzen. Doch den ganzen Tag ist auf dem Wasser nichts los. Ein Pärchen kommt von ihrer Wal-Watching-Bootstour total enttäuscht zurück. Sie haben gerade mal 3 Wale kurz gesehen. So sind dann die ca. 130.-SFr. Preis pro Person extrem teuer. Kurz bevor wir um 16 Uhr zum Flughafen gebracht werden, zeigen sich weit im Meer draussen doch noch ein oder mehrere Wale an der Wasseroberfläche für einige Abschiedsfotos. Der kurze Flug auf die Hauptinsel ist rasch vorbei, unser Fahrer für den Transfer zum Hafen von Nuku'Alofa steht schon bereit und unser bei der Agentur Johns Travel eingelagertes Gepäck ist schon an Bord des Bootes, welches uns zum Fafa-Island-Resort bringt. Alles bestens organisiert ! Leider hat es zu regnen begonnen und wir kommen bei Dunkelheit am Abend in unserem neuen Hotel an. So verschieben wir eine Inselbesichtigung auf den Morgen und gehen nach der Begrüssung, sowie Kurzinfo durch 2 Mitglieder des Management direkt zum Abendessen. Endlich wieder mal etwas Abwechslung im Speiseplan, leider für Marianne mehrheitlich mit Fischgerichten !
5.9.2012
Im Morgengrauen erwachen wir unter unserem Moskitonetz
durch Vogelgezwitscher und Gekreische. Auf der Terrasse steht schon der für
jeden Morgen versprochene Thermoskrug mit heissem Wasser. So können wir uns vor
dem Frühstück einen Kaffee machen. Alles dazu Notwendige gehört zur Ausstattung
unseres Zimmers. Zimmer ist leicht untertrieben. Wir haben ein 'Fale' (wie in
Fiji 'Bure') für uns allein. Das sind die für die Südsee typischen aus Holz in
traditionellem Stil gebauten Häuser oder Bungalows. Unser Fale besteht aus einem
Hauptraum mit Doppelbett inkl. Moskitonetz, Schreibtisch auch für unseren Kaffee
geeignet und in einer Nische ein zusätzliches Bett. Dann gibt es ein zweites
kleineres Zimmer nochmals mit 2 Betten und Garderobe. In einem Reduit steht der
Kühlschrank, eine weitere Garderobe mit Bademänteln und der leider im Moment
sehr wichtige Regenschirm. Eine weitere Türe geht in einen grossen Hinterhof.
Das ist unser Bad. WC und Waschtisch befinden sich in einem gedeckten Bereich,
die Dusche unter dem Sonnenkollektor total im Freien. Die ganze Einrichtung
steht auf Holzrosten über den tropischen Grünpflanzen und ist mit Mannshohem
Holzzaun als Sichtschutz umgeben.
Beim Kaffeetrinken sehen wir über unsere Terrasse vor dem Fale direkt auf Strand
und Meer. Und bald entdecken wir auch einige der lärmenden Vögel. Ein
blauschwarz schimmernder Sumpfvogel ( in Tonga "Manualii" ) mit weissem
Hinterteil und knallrotem Schnabel etwa so gross wir unsere Hühner läuft durch
die Gegend. Die Weibchen sind unscheinbar grauschwarz. Einen rebhuhnähnlicher
Laufvogel "Vea" gibt es auch und auch die 'Honigesser-Vögel' "Iao" sind zu
hören, aber selten zu sehen. Um 8 Uhr gibt es ein reichhaltiges Frühstück mit
feinem Brot, nicht nur dem üblichen Toast. Dann benützt Marianne das trübe
Wetter um am WIFI-Netz im Restaurantbereich die Internetlose Zeit aufzuholen mit
E-mail kontrollieren und unsere Web-Site langsam zu aktualisieren. Erika geht
schnorcheln, während ich die Insel an Land erkunde. Ein etwa halbstündiger
Dschungel-Trail zeigt, wie die kleine Insel mit dichtem, unterschiedlichem Grün
bewachsen ist. Man hört auch hier verschiedene Vogelstimmen, sieht aber kaum
etwas Lebendiges. Als ich auf der anderen Seite aus dem Dickicht wieder in die
Hotelanlage komme, wird das Kreischen lauter. Einige rotleuchtende Papageien "Koki"
fliegen herum und sitzen fotogerecht auf Ästen in den Bäumen herum. Marianne
bemüht sich auch am Nachmittag wieder am Computer, während ich ins Wasser gehe.
Ein auf Grund des Sandstrandes um unsere Insel herum überraschendes
Schnorchelrevier mit Korallengarten entdecke ich dabei. Als der bedeckte Himmel
auch noch die Schleusen öffnet, gibt es nur noch Zfieri und Abendessen im
Restaurant, Apéro vor unserem Fale und schon verschwinden wir ins Bett. Der
Regen dauert dann wirklich die ganze Nacht. Kein Südsee-Traumwetter !
6.9.2012
So wie die Nacht, so auch der Tag. Dauerregen und Kalt ! Wir sind froh um unsere warmen, für Neuseeland gedachten Kleider. Wir zirkulieren mit Regenschirm bewaffnet von unserem Fale zum Restaurant. Liegen, lesen, essen, trinken, Computerarbeit (dabei gibt es das Problem, dass das Internet hier auch wetterfühlig und so störungsanfällig ist). So verläuft unser Tag. Am Abend gibt es den wöchentlichen BBQ-Abend mit Büffet-Diner und Show durch das Hotelpersonal. Natürlich soll es auch Kava geben. Das ist auf fast allen Südseeinseln so etwas wie das Nationalgetränk. In einer Zeremonie wird es aus den zerriebenen Wurzeln des Pfefferstrauchs (oder eben Kava-Strauchs) unter Wasseraufguss gewonnen. Es entspricht nicht unserem europäischen Geschmack, soll leicht beruhigende Wirkung haben. Als wir zum Abendessen kommen sind die Einheimischen, welche das Kava zubereiten laut am Singen. Zu laut für uns und weil das Büffet auch lange auf sich warten lässt, verzichten wir aufs Essen und gehen schlafen. Es ist das erste Mal, dass wir die typische Südseemusik nicht geniessen.
7.9.2012
Ein ganz neues Gefühl. Wir erwachen bei blauem Himmel auf Fafa-Island. Nur wenige Wolken zeigen sich und die Sonne wärmt bald die Luft und damit unser Wohlbefinden auf. Gelegenheit, die feuchtklammen Kleider ins Freie zu hängen und bald ist Alles trocken. Während Marianne sich weiterhin mit dem nicht unterbruchsfreien Internet herumschlägt, nutzen Heinz und Erika die Gelegenheit zum Schnorcheln. Das wirklich wunderschöne Korallenriff zeigt zwar viele Kleintiere aber leider kaum grössere oder spezielle Fische.
8.9.2012
Das schöne Wetter hält nicht lange an. Leider ist es schon wieder mehrheitlich bewölkt. Trotzdem gehen wir Schnorcheln, auch Marianne. Diesmal an die Südseite der Insel. Das Riff ist dort nicht so schön, dafür hat es mehr Fische und andere Arten : wir sehen Zwergkaiser, Kofferfische, Trompeten- und Flötenfische, Doktorfische usw., darunter einige Neuheiten für uns. Marianne sieht auch Kalmare (Tintenfische). Am Nachmittag kommt starker, kalter Wind auf.
9.9.2012
Es ist wieder Sonntag. Das Wetter wechselhaft. Doch wir machen sogar 2 Schnorcheltrips mit unterschiedlichem Erfolg. Der Versuch am Morgen früh mit der Schweiz per Internet/Skype zu telefonieren ist von vielen Unterbrüchen gestört. Wir hoffen, in Neuseeland finden wir bessere Internet-Bedingungen vor.
10.9.2012
Heute machen sich Erika und Heinz auf, die Hauptstadt von Tonga, Nuku'alofa zu besichtigen. Postbesuch wegen den schönen Tonga-Briefmarken, Vanille kaufen auf dem Markt (ist ein Export-Artikel von Tonga), einige Fotos vom Königspalast und den Königsgrabstätten, den vielen Kirchen usw. Dafür reicht ein halber Tag. Um 12.30 Uhr nehmen wir das Boot zurück auf unsere Hotelinsel Fafa. Marianne hat wegen den 2x 40 Min. Bootsfahrt auf den Ausflug verzichtet. Mit Schnorcheln bei Ebbe hat sie mässigen Erfolg gehabt. Am Nachmittag wechseln Sonnenschein und Regen dauernd ab. Wir verzichten auf weiteres Baden im kalten Meer.
11.9.2012
Unser letzter ganzer Tag auf Fafa-Island. Wir gehen je 2x Schnorcheln. Auch wieder mal ans schönere Nordwest-Riff. Auch wenn die Fische klein sind, machen wir einige schöne Bilder. In einer Spalte schaut sogar ein Kraken hervor. Am Mittag und zum Diner geniessen wir nochmals die ausgezeichnete Hotelküche. Morgen heisst es dann wieder mal Packen und Weiterreisen.
12.9.2012
Wir dürfen unser Fale bis zur Abreise am Abend benützen, Erika räumt ihre Sachen zu uns. Am Morgen langsamer, gemütlicher Beginn mit Packen. Dann früh zum Morgenessen, denn die Ebbe kommt bald und wir wollen nochmals Schnorcheln bei einiger Massen genügend Wasserstand. Anschliessend geniessen wir den Sonnenschein, den uns Fafa-Island zum Abschied beschert. Nach dem letzten Mittagessen gilt es dann langsam ernst. Fertig packen, die sauber vorbereitete Rechnung bezahlen und noch einen gemütlichen Drink nehmen. Am späten Nachmittag wird mit dem praktischen Landungsfloss unser Gepäck abgeholt. Das Hotelmanagement hat noch eine angenehme Überraschung für uns. Weil das normale Transport-Boot recht gut von Tagestouristen belegt ist, wurde für uns das schnelle Speedboot bereit gemacht. Nach einem herzlichen Abschied vom freundlichen Personal und dem netten Management sind wir so in der halben Zeit im Hafen von Nuku'alofa. Dort wartet dank der perfekten Organisation schon der Minibus für die Fahrt zum Flughafen. Dort ist es dann vorbei mit der guten Fafa-Island - Organisation. Beim Gepäck wissen wir, das wir leichtes Übergewicht haben. Wir müssen also etwas aus den schweren Reisetaschen ins Handgepäck wechseln. Das ist nur ein kleines Problem. Als wir durch die Passkontrolle wollen, macht der Immigrations-Offizier gerade Pause. Dann kommt die Sicherheitskontrolle des Handgepäcks. Bei Heinz zeigen die Fotoapparate mit Akku-Ladegeräten anscheinend ein unklares Bild beim Röntgen. Also muss der Rucksack Stück für Stück ausgeräumt und kontrolliert , was schon fast an Schikane grenzt.. Doch dann geht der Abendflug von Tongatapu nach Auckland in Neuseeland.