Tagebuch Neuseeland
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12.9.2012 Ankunft in Auckland / Neuseeland
Mitten in der Nacht, d.h. nach 10 Uhr landen wir in der grössten Stadt Neuseelands. Nach einer problemlosen, speditiven Einreise bei welcher der nette Offizier noch speziell auf den hier herrschenden Linksverkehr aufmerksam macht, nehmen wir einen Shuttlebus in die City zu unserem Hotel. Das 'Quadrant' ist ein typisches Durchgangshotel ohne grossen Service. Die Zimmer sind klein, haben jedoch eine komplette Kücheneinrichtung, welche wir nur am Morgen zum Kaffee-Kochen brauchen. Unser Zimmer im 16. Stock ist bei Ankunft eisig kalt und wir brauchen mit Hilfe der Reception bis 24.00 h bis wir die Airconditions-Anlage auf Heizen und das Zimmer auf angenehme Temperatur haben.
13.9.2012 Auckland
Am Donnerstag Morgen telefonieren wir zuerst mit der Vermiet-Firma, um unsere Camper-Übernahme am darauf folgenden Tag zu fixieren. Dann gehen wir bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, aber recht kühlen Temperaturen auf Stadtbesichtigung. Zuerst durch den wunderschönen Albert-Park. Bäume, exotische Blüten und Vögel, sowie grosse Grünanlagen sind eine richtige Erholungsinsel in der Grosstadt Auckland. Der Sky-Tower ist unser nächstes Ziel. Aussichtsplattformen auf 186m und 220m ermöglichen wundervolle Aussichten auf die Stadt. Um die Mittagszeit spazieren wir weiter ins Hafengebiet. In einem Restaurant am Wasser speisen wir zu Mittag und erkunden dann die verschiedenen Hafenbecken mit den unterschiedlichsten Schiffen und Booten. Am späten Nachmittag geht es zurück ins Hotel. Erika macht sich bereit für ihre Heimreise und wir nutzen das WIFI-Internet für Arbeiten an der Web-Site. Am Abend geht es für Erika definitiv Richtung Flughafen und zurück in die Schweiz.
14.9.2012
Neuseelandreise 1. Tag : von Auckland nach Whangarei ( 179 km )
Nun ist es soweit ! Unsere Camper-Reise quer durch Neuseeland beginnt. Um 9 Uhr werden wir abgeholt und zur Vermiet-Firma gefahren. Dort erhalten wir auf Deutsch wie versprochen eine eingehende Instruktion über das Fahrzeug mit allen technischen Einrichtungen, alle notwendigen Unterlagen mit eingehendem Kartenmaterial und schon kann unsere Fahrt losgehen. Zuerst natürlich ins nächste Einkaufszentrum. Wir werden ja nun einige Zeit Selbstversorger sein. Es ist dann beinahe 12 Uhr, als wir Richtung Norden losfahren. Die City haben wir über die berühmte Harbour-Bridge schon mit dem Abholdienst passiert. So geht es ein kurzes Stück auf die Autobahn, bevor wir auf die Küstenstrasse wechseln. In Orewa essen wir eine Pizza zum Mittag. Dann fahren wir weiter bis zu unserem ersten Tagesziel Whangarei. Unterwegs begegnen wir verschieden Oldtimer-Autos, welche anscheinend zu einem Wochenend-Treffen fahren. Bei der Touristen-Info am Ortseingang der grössten Stadt im Northland, dem nördlichsten Zipfel Neuseelands, empfiehlt man uns den Camper-Stellplatz bei einem schönen Wasserfall. Dort treffen wir wirklich sehr gute Infrastruktur mit Küche, WC/Duschen-Anlage, kleinem Pool usw. an. Bald sind wir Anfänger schon eingerichtet fürs Abendessen, das Marianne in der gut eingerichteten Küche des Campingplatzes zubereitet hat und für unsere erste Nacht im Wohnmobil.
15.9.2012
2. Tag : von Whangarei zum Cape Reininga und zurück zum '90 Mile-Beach' ( 407 km )
Frühstück gibt es im eigenen fahrbaren Hotel. Wir haben ja gestern gross eingekauft und bemerkt, dass Neuseeland sehr teuer ist, mit Ausnahme von Fleisch. Anschliessend besichtigen wir den nahen Whangarei-Wasserfall. Leider beginnt es in diesem Moment zu regnen und das schlechte Wetter begleitet uns den ganzen Tag. Wir fahren Richtung Norden und machen in Kawakawa einen ersten Stopp. In diesem 'Wildwest'-Städtchen hat der Künstler Hundertwasser längere Zeit gelebt und eine öffentliche Toilette kreiert. Auch eine Touristenbahn mit Dampflok startet in diesem Ort. Anschliessend durchqueren wir ohne Halt den Strandort Paihia an der Bay of Islands. Der Haruru-Wasserfall ist nicht so spektakulär wie unserer vom frühen Morgen. Doch wir machen einen kurzen Spaziergang im Wald, wo die Kiwi-Vögel leben sollen. Kiwis sehen wir keine, dafür einen kleinen Papagei und andere Vögel. In Kerikeri, dem nächsten Städtchen an der Bay machen wir Fotohalt beim aus Natursteinen gebauten Rewa-Haus. An der Parkplatz-Anlage spazieren bunte Vögel, Enten, Möwen und Hähne herum. Unterwegs entdecken wir auch ein Pärchen schwarze Schwäne mit Nachwuchs. In Mangonui essen wir im Camper am Meer zu Mittag. Die selbst gemachten Sandwichs schmecken halt schon am besten. Wir beschliessen auf einem der sogenannten Top-10 - Camperstandplätzen am Anfang der Aupouri-Halbinsel zu übernachten. Als wir uns um kurz nach 2 Uhr melden und erklären, wir möchten noch kurz einen Ausflug machen, erklärt der Platzwart, wir sollen doch ruhig zum Cape Reinga fahren und dann zurückkommen, Platz habe es genügend und er sei bis mindestens 8 Uhr anwesend. Also machen wir uns trotz widrigen Wetterbedingungen auf zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Unterwegs treffen wir ein Mutterschaf mit Jungem auf der Strasse ausserhalb der Weidezäune. Wie Schafe es so haben, lassen sie sich nicht helfen und rennen davon, kaum sind wir aus dem Auto ausgestiegen. Am Cape Reinga lässt der Regen sogar ein wenig nach, doch starker Nebel behindert die Aussicht. Ausser 200 km Fahrt hin und zurück bringt dieser Ausflug wirklich nichts. Auf dem Campingplatz sind wir enttäuscht von der mangelnden Kücheneinrichtung. Marianne bringt trotzdem ein gut schweizerisches Gericht, 'Ghackets mit Hörnli' auf den Tisch. Im Bett werden dann Fotos bearbeitet und dieser Bericht geschrieben.
16.9.2012
3. Tag : vom 90 Mile-Beach nach Manukau südlich von Auckland ( 426 km )
Am frühen Morgen geht es los, denn eine lange Etappe ist geplant. Zuerst noch schnell an den '90 Mile-Beach' weil das Wetter heute schön ist. In KKaitaia müssen wir Tanken. Wir sind froh, dass Unser Camper mit Diesel fährt, denn der ist 50 Rp. billiger als Benzin. Obschon Sonntag ist, hat das Einkaufszentrum geöffnet und wir kaufen noch einige Ergänzungen ein. Dann fahren wir Richtung Süden auf der Westseite der Nordhalbinsel. Schon bald verfahren wir uns kurz weil ein Wegweiser kaum zu sehen ist. Dann nehmen wir eine Route wie eine riesige Achterbahn. Kurve an Kurve, Hügel auf und in Täler runter. Dazu ist die Fahrbahn teilweise recht holprig. Bei Hokianga Harbour bringt uns eine Autofähre über den Waihou-River. Dann führt die Strasse durch den 'Waipoua-Forest', einem wunderschönen Waldgebiet mit riesigen Kauri-Bäumen. Der grösste den wir sehen, den 'Tane Mahuta' ( "Gott des Waldes" ) ist 17,7 m hoch und hat einen Stamm-Umfang von 13,77 m, wirklich ein Gigant. Weiter geht es über Dargaville und Brynderwyn zur Autostrasse Nr. 1, wo wir wegen fortgeschrittener Zeit auf die schönere Route entlang dem Meeresarm Kaipara verzichten und weiter auf der Autobahn bleiben. So können wir Auckland heute Sonntag durchfahren und müssen nicht morgen in den Berufsverkehr. Südlich der Grosstadt haben wir einen Campingplatz ausgesucht den wir nur nach einer Irrfahrt finden und der sich als nicht gerade komfortabel herausstellt. Doch es dunkelt schon und wir sind froh, eine Bleibe gefunden zu haben.
17.9.2012
4. Tag : von Manukau an den Hauraki-Golf und rund um die Halbinsel Coromandel bis Waihi-Beach ( 342 km )
Heute erkundigen wir uns nach dem besten Weg zur Coromandel-Halbinsel. Zuerst fahren wir an den Hauraki-Golf, bezw. zum 'Firth of Thames. Entlang der Westküste dieses Meeresarms sehen wir verschiedene Vögel. Die Landschaft könnte sicher sehr schön sein, wenn nur das Wetter nicht so trüb wäre. In Thames kaufen wir einige Kleinigkeiten und frisches Brot. Dann Tanken wir wieder unseren Camper voll. Entlang der Halbinsel-Golfküste wird das Wetter mit kleinen sonnigen Ausnahmen immer schlechter. Erst im Norden beim Ort Coromandel ist kurz mal blauer Himmel. Auf der Post geben wir die inzwischen geschriebenen Karten für die Schweiz ab. Dann geht es auf der Meeresseite der Halbinsel retour Richtung Süden. Schaf- und Rinder-/Kuh - Zucht wechseln mit Pferdegestüten. Pfauen zeigen sich zum fotografieren. Wir machen einen kurzen Abstecher zum 'Hot Water Beach', wo bei Ebbe heisse Quellen aus dem Sand drücken. Bei Flut sind diese im Meer nicht sichtbar. Zeitig erreichen wir unser Ziel, den Campingplatz an der Waihi Beach. Hier geniessen wir erst einen Apéro und anschliessend bereiten wir ein Schweinefilet und Folienkartoffeln auf dem Grill zu. Dazu gibt es endlich Salat.
18.9.2012
5.Tag : von Waihi-Beach nach Rotorua ( 167 km )
Endlich mal ein strahlend schöner Morgen. In der Dorf-Bäckerei kaufen wir nach dem Frühstück frisches Brot. Dann geht es dem Pazifik entlang über Katikati, wo der Vogel-Garten noch nicht geöffnet hat, dafür werde ich von einem wilden Hühnervogel attackiert. Dann fahren wir weiter zum Mt. Maungauni bei Tauranga. Weiter entlang dem Meer bis Papamona und dann in die Berge. Durchs Kiwi-Fruchtland und später durch Wälder, welche durch die Holzwirtschaft erhebliche Wunden haben. Wir machen eine Wanderung zu den nicht berauschenden Okere-Wasserfällen. Das sind eher Stromschnellen. Dann umrunden wir den Lake Rotorua und machen einen schönen 1-stündigen Spaziergang bei den Hamurana-Springs. Das sind verschiedene Quellen, welche einen Bach mit sehr klarem Wasser bilden. An den Ufern stehen riesige Redwood-Tannen. Auf dem Parkplatz essen wir unser Mittags-Sandwich und überlegen das weitere Vorgehen. Wir entschliessen uns, zuerst einkaufen und tanken zu gehen und dann früh den Campingplatz zu suchen. Dort haben wir endlich mal Internet-WIFI im Wohnmobil, was wir umgehend benützen, um unsere Mails zu lesen, einige zu schreiben und die Web-Site zu aktualisieren.
19.9.2012
6.Tag : von Rotorua nach Ohakune ( 254 km )
Heute fahren wir weiter ins Bergland der Neuseeländischen Nordinsel. Ausserhalb von Rotorua beginnt die Thermal-Gegend. Dampfwolken steigen überall aus dem Boden. Schlammlöcher sprudeln mit kleinen Erruptionen. Es stinkt auch leicht in der Luft wie in allen Thermalbädern, welche natürlich auch hier zu finden sind. Bei Wairakei machen wir zwei Abstecher zu den Huka-Falls. Einmal zur Staumauer und dann zum kleinen Wasserfall, welcher durch ein enges Tal mit Stromschnellen gespeist wird. Dann fahren wir durch Taupo am gleichnamigen See. Weil der Himmel stark bewölkt ist, lohnt sich ein Halt nicht. Am See entlang geht es weiter Richtung Süden und zwischen den Wolken zeigt sich unser erster Schneegipfel, der Mt. Tongariro (1968 m hoch). Bei Turangi kaufen wir Brot und fahren dann auf der Hauptstrasse N°1 auf der Ostseite des Tongariro-Nationalparks entlang. Etwas besseres Wetter ermöglicht verschiedentlich Blicke auf die anderen Schnee bedeckten Vulkane, sogar bei unserem Lunch-Stopp. Bei Waiouru biegen wir von der Hauptstrasse ab, um in Ohakune unser Wohnmobil für die Nacht abzustellen. Leider zeigt sich die Küche des Campingplatzes als nicht gerade sauber. Also kocht Marianne mit dem eigenen Geschirr und auf dem Gasgrill lässt sich problemlos das Fleisch braten.
20.9.2012
7. Tag : von Ohakune in den Tongariro-Nationalpark und weiter nach Wanganui ( 247 km )
Beim Frühstück sehen wir die Skifahrer und Snowborder, welche sich für die Piste bereit machen. Auch wir besuchen die Skigebiete im Tongariro-NP. Durch subtropischen Regenwald fahren wir hoch zum Mt. Ruapehu mit seiner Turoa-Skiarena. Nach ein paar Fotos kehren wir um und fahren talwärts gegen den Strom der Autos welche ins Schneegebiet wollen. Dann geht es für uns entlang, oder durch den Nationalpark nordwärts. Unterwegs sieht man die schneebedeckten Gipfel des Mt. Ruapehu von Westen. Die anderen zwei Vulkane, Mt.Ngauruhoe und Mt. Tongariro sind in den tief hängenden Wolken versteckt. Wir machen einen kurzen Fotohalt beim Makatote Eisenbahnviadukt. Dann geht es wieder in den Schnee zum Whakapapa-Skigebiet auf der Nordseite des Ruapehu-Vulkans. Auf dem Rückweg machen wir eine kleine Wanderung durch das Nationalparkrevier zum Tawhai-Wasserfall. Etwa 50 km müssen wir die gleiche Strecke zurückfahren Richtung Süden, ohne dass die Bergsicht besser ist. Dann kommen wir ins historische Städtchen Raetihi, wo wir Mittag essen. Wir kommen nun ins Landwirtschaftsgebiet mit hunderten von Schafen. Später führt die Strasse über viele Kilometer dem Wanganui-Fluss entlang. In der Stadt Wanganui ( nicht zu verwechseln mit unserem ersten Übernachtungsort Whangarei! ) stehen viele Bauten im Kolonialstil. Auch gibt es ein historisches Tram in einem kleinen Museum. Auf dem Campingplatz gibt es eine grosse Voliere mit vielen verschiedenen, bunten Vogelarten.
21.9.2012
8. Tag : von Wanganui nach Martinborough ( 373 km )
Von der Westseite der neuseeländischen Nordinsel, nahe der Tasman-See fahren wir heute wieder auf die südliche Pazifikseite. Ausgangs Wanganui sehen wir noch einen alten Fluss-Raddampfer. Dann geht es durch Landwirtschaftsland. Es wird klar, warum Gemüse und Salat so teuer, Fleisch dagegen ausgesprochen günstig ist. Man sieht absolut keine bewirtschafteten Felder oder Äcker, nur Schafe, Kühe und Rinder auf Wiesen und Weiden. Nach Palmerston North teilt sich die Strasse auf einer, mit der Eisenbahn auf der gegenüber liegenden Flussseite, ein enges Tal. Über den steilen Hängen sieht man Windkraft-Räder. In Woodville möchten wir einkaufen, finden aber kein Shoppingcenter, nur einen Trödlerladen. Weiter fahren wir gegen Süden durch Dörfer und kleine Städte, bis wir in Masterton unbedingt tanken müssen und auch zum einkaufen kommen. Bei Martinborough machen wir vor dem Übernachtungs-Halt noch einen 21/2-stündigen, interessanten Abstecher zum Cape Palliser. Dort gibt es eine Kolonie von Pelzrobben, welche schöne Fotosujets bilden.
22.9.2012
9. Tag : von Martinborough nach Wellington und zurück zum Campingplatz bei Seaview, Lower Hutt ( 125 km )
"Frosty" ist gekommen. Die Nacht war bitterkalt, am Morgen ist Raureif auf den Wiesen. Trotz oder wegen dem strahlend schönen Wetter. Wie gestern am Abend fahren wir wieder auf der 'Klassischen Neuseeländischen Weinstrasse' Richtung Wellington. Ein richtiger Pass führt über die Berge der 'Rimutaka Range'. Dann kommen wir ins Hutt-Valley, vorbei an den Orten Upper- und Lower-Hutt. Bis in die neuseeländische Hauptstadt Wellington ist es nicht mehr weit. Auf der Autobahn erreichen wir direkt das Regierungsviertel. Wir erwischen einen Gratisparkplatz für 2 Stunden und besuchen die Parlamentsgebäude. Bei der Kathedrale findet ein kleiner Markt statt, wo wir günstigen Salat, Gemüse und Käse einkaufen. Dann entdecken wir die alte St. Paul's-Kirche. Ein wunderschöner Holzbau aus dem Jahr 1866. Durch den Hauptbahnhof, die Victoria-Station' erreichen wir das Hafengebiet an der 'Queens Warft', wo wir einen Kaffee trinken. Dabei beschliessen wir, als Nächstes zum Aussichtspunkt auf dem Mt. Victoria zu fahren. Man hat einen tollen Ausblick über die Stadt, den Hafen und den kleinen Flugplatz. Zurück in der City finden wir einen Parkplatz beim 'Te Papa-Museum'. An der 'Frank Kitts'-Lagune und den Parkanlagen überqueren wir die Fussgänger-Brücke ins Geschäfts- und Einkaufsviertel. Die Wellington-Town Hall (Stadthaus) und die Kirche 'St. Mary of the Angels' sind Fotoobjekte. Anschliessend möchten wir zur Bergstation der Standseilbahn, doch wegen der vielen Kurven und den nicht angeschriebenen Strassennamen verfahren wir uns. So entschliessen wir uns, direkt zum Campingplatz 'Lower Hatt' zu fahren. Dieser ist jedoch seltsamerweise nicht in diesem Ort, sondern in Petone-Seaview, so machen wir nochmals einen Umweg.
23.9.2012
10. Tag : von Lower Hutt / Wellington mit der Fähre nach Picton (Südinsel) und weiter bis Kaikoura ( 177 km )
Wir haben es gemütlich am Morgen. Unsere Fähre für die
Überfahrt von der Nord- zur Südinsel ist erst auf 10.25h gebucht und 1 Stunde
vor Abfahrt muss man einchecken. Wir fahren trotzdem etwas früher nach
Wellington zum Interislander-Fähr-Terminal. Das sind nur 17 km. Auf der
Nordinsel Neuseelands haben wir somit mit unserem fahrenden Hotelzimmer über
2500 km gefahren und einiges gesehen und erlebt.
Die Fahrt über die Cook-Strasse, die Meerenge zwischen Nord- und Südinsel,
dauert ca. 3 Stunden. Davon ist die letzte sehr interessant. Es geht durch
Fjordähnliche Meeresarme und rechts und links ist die Küstenlandschaft
wunderschön. Pünktlich um 13.30h legt die Fähre in Picton an und rassig kann man
an Land fahren.
Sofort machen wir uns auf den Weg Richtung Süden. Erster Halt ist in Blenheim
zum Einkaufen. Ein schönes Stück Rindfilet muss dabei sein. Die ersten Kilometer
zeigen, dass es auch auf der Südinsel Schafe und Rinder gibt. Nur sind die
Weiden hier nicht so saftig grün, es schein trockener zu sein. Windkraft ist
auch hier ein wichtiger Faktor und unterwegs fahren wir an einer
Meersalz-Gewinnungsanlage vorbei. Unser Ziel ist heute der Maori-Ort Kaikoura,
den wir nach 160 km kurz vor 5 Uhr erreichen. Dieser Ort ist bekannt für Touren
zu Walen, Delfinen und verschiedenen Seevögeln, u.a. auch Albatrosse.
24.9.2012
11. Tag : in Kaikoura und Umgebung ( 38 km )
Am Montag bleiben wir in Kaikoura. Nach dem Frühstück haben die Touristen-Info und die Bank noch geschlossen bis 9.00 h. So erkundigen wir uns bei der Whale-Watch - Station über die Touren. Die Angebote machen einen guten Eindruck, wir buchen für die 11-Uhr - Bootsfahrt. Die Zeit bis dahin überbrücken wir mit dem Besuch der Robben-Kolonie auf der Kaikoura-Halbinsel. Viele Tiere sieht man nicht, die sind vermutlich im Meer auf Fischfang. Dann muss Marianne auf die Bank, um Geld zu wechseln. Neuseeland ist recht teuer ! Bei der Bäckerei noch schnell einige Brötchen kaufen für unterwegs auf dem Boot zu essen. Dann ist auch schon Treffpunkt zum Einchecken für die Tour. Es ist ein Pottwal gesichtet worden, etwa 11 Meilen im Meer draussen. Das bedeutet etwa 45 Min. Bootsfahrt auf dem rassigen Katamaran. Lange Zeit sehen wir nur Meeresvögel, darunter Königs-Albatros, Petrel und verschiedene Möwen. Mit Unterwasser-Richtmikrophon wird dann doch ein Wal geortet. Die Maori-Tourorganisation ist wirklich perfekt. Sofort wird Fahrt aufgenommen in die Zielrichtung. Und dann entdecken wir den Pottwal. Bisher haben wir bei unseren früheren Wal-Watching-Touren immer Buckelwale gesehen. Der Pottwal ist hier in der Gegend von Kaikoura zuhause. Er wird bis zu 20 m lang und ernährt sich im Gegensatz zum Krillfressenden Buckelwal von Fisch. Nach 10 Min. hat das riesige Säugetier genug Luft geholt und taucht in die Tiefe. Auf der Rückfahrt macht das Boot noch Halt, als der Kapitän eine Gruppe Schwarz-Delfine beim ausgelassenen Getümmel entdeckt. Im Gegensatz zu einigen anderen Passagieren hat Marianne das unruhige Meer ohne Seekrankheits-Probleme überstanden. Nach dem Ende der Tour geht es für uns ins Café, um eine Kleinigkeit zu essen und zum Aufwärmen einen heissen Kaffee zu trinken. Wir fahren noch zu zwei Aussichtspunkten auf der Halbinsel und besuchen nochmals die Kolonie der Neuseeländischen Pelzrobben. An der Tankstelle wird Diesel aufgefüllt und alles am Camper kontrolliert. Anschliessend geht es für die Nacht zurück auf den neben dem Bahnhof liegenden Campingplatz.
25.9.2012
12.Tag : Kaikoura bis Hanmer Springs ( 136 km )
Heute können wir nochmals ausschlafen. Wir wollen in 2 Tagesetappen von der Ostküste am Pazifik, an die Tasman Sea auf der Westseite fahren. Die erste Strecke ist dabei die kürzere. Nachdem wir nochmals in der Bäckerei feines Brot gekauft haben, geht die Strasse nur kurz in Meeresnähe entlang und steigt dann in die Höhe. Wir überqueren die Berge der Kaikoura-Range. Die Pässe sind nicht all zu hoch, doch es hat viele Kurven und einspurige Brücken über teilweise. fast trockene Flussbette. Marianne entdeckt im lockeren Feld-Wald-Gemisch unser erstes wildes Landsäugetier in Neuseeland. Einige Hasen hoppeln durch die Gegend. Neben Schaf- und Rinderzucht haben die Farmer hier auch das Lama als Alternative entdeckt. Um die Mittagszeit erreichen wir schon den Badekurort Hanmer Springs. Nach dem Bezug des Camper-Platzes nutzen wir die Gelegenheit und erholen uns im warmen Wasser vom Thermalbad.
26.9.2012
13.Tag : Hanmer Springs bis Westport ( 289 km )
Für die längere der 2 Tagesstrecken, die wir für die
Durchquerung der Neuseeland-Südinsel von Küste zu Küste eingeplant haben, stehen
wir ein wenig früher auf. Frühstück, dann frisches Brot in der Bäckerei holen
und schon geht es nordwestwärts. Die Strasse über den nur 864 m hohen Lewis-Pass
ist die nördlichste und am besten ausgebaute Verbindung über die 'Southern Alps'
(Südliche Alpen). Unser Diesel-Camper nimmt die Steigungen problemlos und im 6.
Gang ist es fast ein Vergnügen, die flachen Kilometer hinter sich zu bringen.
Die neuseeländischen Strassen sind mehrheitlich gut und alles ist bestens
signalisiert. Vor jeder Kurve wird eine empfohlene Richtgeschwindigkeit
angegeben und das erleichtert das Tempo-Einschätzen ungemein. Tunnels kennt man
hier nicht, die Strassen werden die Hügel und Berge hinauf und hinab geführt.
Nach dem Pass ändert das Klima. Im Osten trocken, auf der Westseite findet man
Subtropischen Regenwald. Auch das Wetter passt sich an. Tief hängende Wolken
künden Regen an, der auch bald beginnt und den ganzen Tag nicht mehr richtig
aufhört. So nehmen wir die Fahrerei gemütlich, denn an Stopps mit Wanderungen ist
so nicht zu denken. Die Gegend um die Victoria-Range ist früher voller Goldminen
gewesen. Auch der Besuch einer dieser alten Bergwerke oder Stollen ist bei dem
herrschenden Wetter sinnlos. Bei Reefton wird heute noch Kohle abgebaut und auf
die Bahn verladen. Die Strasse führt weiter an verschiedenen Flüssen entlang. Schon am Mittag erreichen wir Westport. Wir besuchen mal
kurz die Tauranga Bay, wo es eine Robben-Kolonie hat. Weil man etwa 15 Min. zu
Fuss gehen müsste verzichten wir wetterbedingt für heute, entdecken ein
spezielles Huhn, ein "Weka" (Maori-Huhn) und essen auf dem Parkplatz im
Wohnmobil zu Mittag. Dann schauen wir, ob beim Leuchtturm bei 'Cape Foulwind'
besseres Wetter ist. Doch auch da im Moment noch nichts mit Wandern. So fahren
wir in die Stadt Westport zum Tanken und quartieren uns im Campingplatz ein. Da
hat man Zeit für Computer-Arbeit und Grob-Planung unserer restlichen
Fahretappen.
Als es gegen Abend doch noch blauen Himmel und etwas Sonnenschein gibt, besuchen
wir nochmals die Tauranga-Bay und spazieren zu den dortigen Pelz-Robben. Einige
Muttertiere säugen ihre Jungen, andere liegen wie gewohnt nur faul auf den
Felsen herum.
27.9.2012
14. Tag : von Westport nach Franz Josef / Waiau ( 311 km )
Donnerstag; von nun an geht es Südwärts. Der Westküste entlang führt die Strasse mal dem Meer entlang, dann wieder durch Subtropischen Regenwald. Unser erster Halt ist bei Charleston 'Mitchells Gully Gold Mine', eine alte Goldmine, heute ein kleines Museum. Dann kommen wir in den Paparoa Nationalpark. Verschiedene Aussichtspunkte bieten Blick auf die felsige Meeresküste. Ein markierter Wanderweg führt durch den subtropischen Busch. Bei Punakaiki sind die 'Pancake Rocks' (Pfannkuchenfelsen) und die 'Blowholes', wo das anbrandende Wasser durch Felsspalten meterhoch wie bei Geysiren in die Luft zischt. Schon vor Mittag sind wir in Greymouth, sodass wir spontan umplanen und gleich weiter fahren. Im nächsten Ort Hokitika, der Jade-Stadt, machen wir unsere notwendigen Einkäufe und kurz darauf den Mittagshalt. Etwa eine halbe Stunde später besuchen wir in der alten Goldgräberstadt Ross das Freilichtmuseum 'Ross-Goldfields', wo grosse schöne Vögel mit weiss-grünem Latz in den Bäumen herumturnen. Noch heute wird in dieser Gegend Gold industriell gefunden. Als nächstes machen wir einen Abstecher zur Okarito-Lagune, entdecken aber nur einen einzigen Weissen Reiher am Ufer. Und schon sind wir in 'Franz Josef'. Der Ort heisst wirklich so, bei den Maori 'Waiau'. Er ist Ausgangspunkt für Touren zu den Gletschern der nahen Berge.
28.9.2012
15. Tag : Gletscher-Touren in Franz Josef- und Fox-Glacier ( 83 km )
Heute sind Gletscher-Touren geplant. Zuerst fahren wir zum Parkplatz, welcher Ausgangspunkt für verschiedene Wanderwege ist. Unsere 1-stündige Tour führt uns zum Ende des Franz Josef-Glacier. Es ist schon speziell, wenn man durch Regenwald wandert und plötzlich die Eismassen sieht. Ansonsten sind hier die Gletscher mit denen in der Schweiz zu vergleichen. Anschliessend fahren wir mit dem Camper in den Nachbarort Fox-Glacier. Die Dörfer sehen aus wie einige unserer Winterkurorte. Auch hier fällt auf, dass die Strasse durch grünen Wald führt und nicht irgendwie durch kahle Bergwelt. Zum Fox-Gletscher machen wir 2 Wanderungen, eine zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die geschwungenen Eismassen zu Füssen des Mt. Tasman, die andere bis zum Gletscherende. Es wird dokumentiert, wie auch hier die Eismassen immer weiter zurückgehen. Weil das Wetter so wunderbar ist, leisten wir uns am Nachmittag einen Heli-Flug in die Bergwelt. Marianne märtet den längsten, interessantesten Rundflug um 50 NZ-Dollar pro Person runter, und wir erhalten 14.30 h als Startzeit. So bleibt uns die Gelegenheit, im Western-Saloon im Dorf etwas zu Mittag zu essen. Dann geht der Flug los, welcher u.a. über den Franz Josef-Gletscher führt. Dann durch die verschneite Bergwelt mit einigen anderen Eisfeldern und auf einem Schneelandeplatz können wir aussteigen und fotografieren. Weiter geht es vorbei am mit über 3750 m höchsten Berg Neuseelands, dem Aoraki ( Mount Cook ), am ebenfalls fast 3500 m hohen Mt. Tasman und dann den Fox-Glacier entlang zur Landung. 40 herrliche Minuten bei strahlend blauem Himmel und nur ganz vereinzelten Wolken. Beim Diesel nachtanken erleben wir was Touristenorte für Nebenwirkung haben können : der Liter-Preis ist hier um 20% höher als in Stadtnähe.
29.9.2012
16. Tag : Franz Josef - Glacier bis Wanaka ( 389 km )
Nach dem Abstecher in die Berg- und Gletscherwelt des Westland-Nationalparks geht es heute wieder ans Meer. Eine halbe Stunde bis Fox-Glacier und dann ist man in 20 Minuten an der Küste der Tasmanischen See, dem Meer zwischen Neuseeland und Australien. Bis zum Ort Haast geht es mehr oder weniger der Küste nach. Beim Lake Moeraki führt der 'Monro Beach Walk', ein Wanderweg durch einen "Zauberwald" in 1-2 Stunden zu einer Bucht, wo die seltenen Dickschnabel-Pinguine nisten sollen. Wir finden keinen ! Dafür kennen wir jetzt den Namen der grün-weissen Vögel, es sind Wald-Tauben. Am Aussichtspunkt 'Knights Point' machen wir noch einen kurzen Foto-Halt, wie auch beim 'Ship Creek'. Dann fahren wir vor Haast über die mit 750 m längste einspurige Strassenbrücke. Es hat immerhin 2 Ausweichstellen zum Kreuzen. Hier machen wir nochmals einen Versuch, Pinguine zu sehen. Eine 45 km lange Stichstrasse geht zur Jackson Bay. Auch hier sollen 'Fiordland Crestet-Pinguine' nisten und häufig 'Hector-Delfine' anzutreffen sein. Ausser einigen Kormoranen sehen wir nichts. Heute sind 11/2- Stunden strammer Marsch und 90 Auto-km für "d'Chatz". Dann fahren wir über den nur 563 m hohen Haast-Pass und erreichen eine Region mit den Seen 'Lake Hawea' und 'Lake Wanaka'. Dort haben wir für den Abend Schafe mit Jungtieren als Nachbarn auf dem Campingplatz.
30.9.2012
17. Tag : von Wanaka bis Invercargill ( 306 km )
Am Sonntag ist wiederum kein Ruhetag, sondern Überführungsstrecke geplant. Es geht ohne grosse Sehenswürdigkeiten von Stadt zu Stadt. So ist es auch nicht so schlimm, dass das Wetter mal wieder schlechter ist. Es beginnt mit Nieselregen und geht bis zu wolkenbruchartigen Güssen mit starken Winden. Erster Halt ist wieder mal für Einkäufe notwendig und der zweite ebenfalls noch in Wanaka auf dem Flugplatz. Das 'National Transport & Toy Museum' zeigt auch Kriegs-Erinnerungen. Dann geht unsere Fahrt immer Südwärts entlang dem Lake Dunstan durch Wein- und Früchte-Anbauland. Seit gestern sind wir wieder auf der trockenen Ost-Seite der Neuseeland-Südinsel. Entlang dem Kawarau-River teilt sich die Strasse den engen Platz in der Schlucht mit dem Fluss. Bei der 1880 gebauten Kawara-Hängebrücke sind die wagemutigen Bungee-Springer die Attraktion. Dann machen wir einen kurzen Umweg nach Arrowtown, einer restaurierten alten Goldgräberstadt. Und schon sind wir in Queenstown. Die Stadt ist ein richtiger Touristenort und für uns kein Grund zum lange verbleiben. Am Lake Wakatipu machen wir Mittagspause. Dem See entlang bis zum Südende nach Kingston. Dort fährt ein historischer Eisenbahnzug, der 'Kingston Flyer'. Leider ist die Dampflok unterwegs und die Wartezeit bis zur Rückkehr dauert uns zu lange. So fahren wir bei immer schlechter werdendem Wetter über Lumsden und Winton weiter Richtung Süden. Neben Weingütern sieht man auch Weiden mit Rentieren oder Elchen, welche hier gezüchtet werden. Zeitig am frühen Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Invercargill und so bleibt wieder einmal Zeit für Nachholarbeiten am Internet. Unsere Web-Site mit Tagesberichten und Fotoalbum ist neben der Fahrerei und dem Besuch von Sehenswertem doch recht zeitaufwendig.
1.10.2012
18.Tag : von Invercargill bis Kaka-Point ( 254 km )
In Invercargill, der grössten Stadt im Süden müssen wir tanken und so kaufen wir auch noch etliche Kleinigkeiten ein. Die Stadt hat überraschend schöne alte Bauten, doch weil das Wetter immer noch nicht so will wie wir, gibt es kaum Foto-Gelegenheiten. Für die Fahrt wieder nach Nordost nehmen wir die Küstenroute durch die Catlins und nicht die Hauptstrasse. Hier soll es einige Orte mit Tierbeobachtungs-Möglichkeiten geben. Am Waipapa-Point gibt es einen Leuchtturm, der gebaut wurde nachdem dort einige Schiffe verunfallt sind. Wir sehen am Strand auch 2 Hooker's-Seelöwen. An der Curio-Bay sollten seltene Hector-Delfine zu hause sein und auch Pinguine. Die kleinen Delfine kommen anscheinend erst im November und für die Pingis ist es zu früh am Tage. So machen wir beim Purakaunui-Wasserfall Lunch-Stopp. An der Surat-Bay eilt Marianne den Strandweg entlang und sieht nochmals 2 Seelöwen. Ich habe langsam genug von der Sucherei nach lebendiger Natur, will mit dem Camper zum Ende des Wanderweges fahren. Das ergäbe aber einen grossen Umweg und so ist es gut, dass Marianne wegen Flut auch umkehren muss. Bei strömendem Regen treffen wir uns am Ausgangspunkt wieder. Nun schauen wir uns nach dem Campingplatz bei Kaka-Point um. Der ist im Moment nicht besetzt, sodass wir um 4 Uhr zum Nugget-Point fahren. Dort kommen kurz vor 5 Uhr auch wirklich einige Gelbaugen-Pinguine vom Fressen im Meer zu ihren Nistplätzen zurück.
2.10.2012
19. Tag : von Kaka-Point zur Otago-Halbinsel und nach Dunedin ( 187 km )
Nur eine kurze Strecke von etwa 100 km bis Dunedin haben
wir für heute geplant. Denn dort gibt es die Otago-Peninsula mit verschiedenen
Tierbeobachtungs-Stellen. So begeben wir uns durch den Aussenbereich der Stadt
direkt zur Küstenstrasse der Halbinsel. In der Company-Bay zweigen wir ab ins
hügelige Innere, überqueren auf einer schmalen Passstrasse den Berg und runter
geht es als erstes zur Sandfly-Bay. Auf Deutsch 'Sandfloh-Bucht', ein nicht sehr
verheissungsvoller Name. Darum auch nur ein kurzer Stopp und schon sieht
Marianne ein kleines Häschen im Gebüsch. Weiter umrunden wir die Hoopers-Inlet,
eine Lagune mit verschiedenen Wasser- und Sumpf-Vögeln. Dann geht es über einen
nicht so hohen Hügel zurück an die Küste des Otago-Harbour. Wir erreichen vor
der Mittagszeit die Nordspitze der Halbinsel, wo es Königsalbatrosse,
verschiedene Pinguine, Robben und Seelöwen geben soll. Das ist richtig, doch
sind die entsprechenden Plätze nur in geführten Touren zu finden. Wir
entscheiden uns für einen Anbieter, welcher mit geländegängigen Kleinfahrzeugen
Robben und Pinguine zeigt. Als wir im Restaurant Essen bestellen, kommt der Mann
vom Veranstalter und macht uns darauf aufmerksam, dass gerade Startzeit wäre.
Auch die Uhr an der Wand zeigt eine Stunde später an als unsere. Wir haben die
Sommerzeit-Umstellung vom letzten Wochenende verpasst. Kein Problem, wir haben
ja Ferien und können unsere Tour starten wie es passt. Zuerst zeigt man uns vom
Gipfel die schöne Aussicht, dann brütende Kormorane. In der Pelzrobben-Kolonie
dürfen wir uns mit dem Guide auch jungen Tieren nähern. Wundervoll ist es auch
die Tiere im Wasser spielen zu sehen. Die Gelbaugen-Pinguine sind natürlich noch
am Fressen im Meer. Doch hier gibt es Beobachtung-Stellen, wo wir unter kundiger
Führung brütende Blaue Pinguine
sehen können, ohne sie zu stören. Diese Tour hat sich wirklich gelohnt.
Eine kurze Stadt-Besichtigung in Dunedin bringt weniger. Wir haben z.B. in
Invercargill schönere, alte Gebäude gesehen. So fahren wir zum Campingplatz
etwas ausserhalb. Nach dem Einparken macht uns die Nachbarin von Gegenüber auf
einen kleinen, toten Vogel im Kühlergrill aufmerksam. So was kann passieren.
Dann sucht Marianne verzweifelt ihre Kreditkarte. Die steckt vermutlich seit 2
Tagen bei der Tankstelle in Invercargill, wo wir vergessen haben sie
herauszunehmen. Also sofort per Gratis-Telefon sperren
lassen und das Problem ist schon gelöst.
3.10.2012
20. Tag : von Dunedin nach Oamaru ( 147 km )
Nochmals eine kurze Etappe machen wir heute. Darum stehen wir nicht so früh auf wie bisher. Der gestrige Tag hat bei uns beiden doch etliche Muskeln und Knochen lädiert. Erholung tut gut. Auf dem Weg weiter nach Norden machen wir zum ersten mal Halt am Shag-Point bei Palmerston. 'Shag' ist der Name für Kormorane. Doch wir werden positiv überrascht, neben diesen Vögeln entdecken wir bei stürmischen Winden an der Küste einige fotogene Pelz-Robben. Im Reiseführer nicht erwähnt, ist dies einer der besten Beobachtungsplätze für die 'Fur Seals', den wir besucht haben. Nächster Stopp machen wir wegen den berühmten 'Moeraki Boulders'. Seltsame Steinkugeln von verschiedener Grösse liegen dort am Strand. Teilweise als ganze mannshohe Gebilde, andere zerbrochen. Der kleine Umweg auf der Küstenstrasse über Kakanui lohnt sich nicht, wir kommen kurz nach Mittag in Oamaru an, gehen sofort auf die Touristen-Info, um uns nach den hier vorkommenden Pinguinen zu erkundigen. Die kleinen Blauen Pinguine sind eigentliche Nachtvögel, kommen normalerweise erst bei Dunkelheit an Land. Nichts für uns ! Die schon bekannten 'Gelbaugen-Pingis' werden auch erst gegen Abend erwartet. So machen wir zuerst einen Bummel durch das historische, schön restaurierte Hafenviertel und dann auf dem Campingplatz einen kurzen Zwischenhalt. Um etwa 6 Uhr NZ-Sommerzeit !! besuchen wir die 'Bushy Beach', den Nistplatz der 'Yellow Eyed Penguins'. Als erstes sehen wir 2 Pelz-Robben am Strand. Nicht so gut, denn das sind Fressfeinde der Pinguine. Wir warten dann am Beobachtungs-Häuschen etwa 2 Stunden, um 2 Pinguine im entfernten Gebüsch zu entdecken, keiner kommt vom Meer an Land. Gut hat man hier eine Foto-Kamera mit ausreichendem Teleobjektiv. Die neue von Marianne ist das Optimum, was es im Amateurbereich gibt.
4.10.2012
21. Tag : von Oamaru bis Christchurch ( 290 km )
Unsere Tour durch Neuseeland nähert sich dem Ende. Für die reine Fahrstrecke heute haben wir nochmals schönes Wetter. Wäre bei den Tierbeobachtungen so toll gewesen! Doch im Grossen und Ganzen dürfen wir uns beim Wettergott nicht beklagen. Unsere Etappe führt mehrheitlich durch Landwirtschaftsgebiet. Sogar bewirtschaftet wird es ; es hat Felder und Äcker. Natürlich auch die Weiden für Schafe, Kühe und Rinder. Aber auch Lamas, Alpakas und Damhirsche werden hier gehalten. Das sehen wir speziell beim kleinen Umweg über Waimate. Nächster grösserer Ort ist Timaru, eine reine Industriestadt. Dann kommt endlich mal Marianne auf ihre Rechnung. Wir stoppen in Ashburton. Dort ist die Fabrik des führenden Herstellers von Webstühlen, Spinnrädern usw. Auch Wolle kann man kaufen, leider findet Marianne kein passendes Produkte mit dem nur da erhältlichen Possum-Gemisch. Schon am frühen Nachmittag erreichen wir Christchurch, unser letztes Ziel. Morgen haben wir den ganzen Tag Zeit, die Stadt zu besichtigen.
5.10.2012
22. Tag : in Christchurch ( 35 km )
Wir fahren vom Campingplatz Richtung Stadtzentrum von Christchurch. Die Aussenquartiere erstrecken sich kilometerweit. Wir parkieren in der Nähe der inneren City. Es fällt auf, wie viele freie Areale mit Parking es gibt. Das sind schon die ersten Zeichen der Katastrophe, welche diese grösste Stadt der Neuseeländischen Südinsel heimgesucht hat. Es sind vermutlich Gebäude, welche bei den schlimmen Erdbeben vom September 2010 und Februar 2011 beschädigt wurden und nun komplett abgerissen sind. Noch arger fallen uns dann die unwiederruflichen Schäden auf, welche an den schönen, alten Bauten im englischen Tudorstil entstanden sind. Wir kommen an einem Glockenturm, am Christ's College und vielen anderen Häusern vorbei, welche starke Schäden aufweisen. Viele sind abgesperrt mit Bauzäunen, oder es sind amtliche Kleber mit Zutrittsverbot angebracht. Und das alles ausserhalb der so genannten 'Roten Zone' ! Dieser Bereich um das Zentrum mit der Kathedrale misst heute noch etwa 1 auf 2 km, und kann absolut nicht betreten werden. Bauarbeiten sind jedoch im Gang. Zwischendurch sieht man Bauten wie die moderne 'Christchurch Art-Gallery', die gar nicht beschädigt sind. Dann wieder schlossähnliche Steinbauten wie das 'Canterbury Museum', die t.w. instand gestellt und wieder eröffnet wurden. Wir erholen uns im Botanischen Garten und im grossen Hagley-Park von den schockierenden Erkenntnissen. Anschliessend umrunden wir die komplette 'Rote Zone' zu Fuss und müssen viele Baustellen und weitere Ruinen sehen. Diese schöne Stadt wird wohl nie mehr so aussehen, wie vor den katastrophalen Erdbeben. Marianne hat einige Adressen von Woll-Läden erfahren und eine befindet sich an der Strasse, wo unser Wohnmobil geparkt ist. Gelegenheit für einen Besuch, jedoch findet sich die gesuchte Qualität hier nicht. Ein weiterer Laden ist in einem Aussenbezirk, welcher für uns günstig gelegen ist. Brot einkaufen im einen, den Handarbeitsshop im nächsten Einkaufszentrum besuchen, ist auf unserem Weg. Dort endlich findet Marianne Merino-Wolle gemischt mit "Possum". Dies ist eine kleine Pelzratte, die in Neuseeland eine Plage wurde. Etwas spezielles, weil in der Schweiz diese sanftweiche Wolle nicht erhältlich ist. Dann geht es zurück auf den Campingplatz für Computerarbeiten an unserer Web-Site und zum letzten Abendessen im Camper und in Neuseeland.
6.10.2012
23. Tag : Christchurch bis Airport ( 29 km )
Unser letzter Tag im fahrbaren Hotelzimmer. Wir haben es
genossen, zu reisen, ohne immer wieder Koffer und Gepäck herumzuführen. Wir
haben meistens ausgezeichnet geschlafen, sehr gut gegessen, alles im Wohnmobil.
Nur Küchen, Grill und Toiletten/Duschen benutzten wir generell auf den
Campingplätzen. Der 'Umbau' vom Wohn-Esszimmer ins Schlafzimmer schafften wir
gemeinsam in weniger als 10 Min., wie rechte Camper.
Nun heisst es Packen, nicht eilig, denn der Auto-Abgabetermin ist angepasst auf
unseren Flug. So müssen wir erst um 10 Uhr den Platz verlassen und haben
anschliessend auch noch Zeit für einen Besuch im örtlichen Air Force - Museum.
Interessant zu sehen, wie sich Neuseeland im 2. Weltkrieg verteidigt hat gegen
Japan/Deutschland im Pazifikkrieg.
Nach dem Mittag geht es zur KEA-Rückgabestelle und bedeutet nun wirklich
Abschied nehmen vom Wohnen auf Rädern. Total haben wir über 5000 km unfallfrei
und ohne grosse Probleme gefahren. Wir werden noch zum Flughafen gebracht und
können dort einchecken für den Flug nach Raratonga auf den Cook-Islands,
mit Zwischenstopp und Umsteigen in Auckland.