Tagebuch Karibische Inseln
home

Donnerstag, 30. März 2017  (Schweiz – Amsterdam)

Unsre Karibikferien beginnen mit dem Flug von Zürich nach Amsterdam. Corina bringt uns auf den Flughafen nach Kloten. Beim Überqueren der Limmat in der Stadt Zürich muss die Polizei zwei Schwäne beim Watscheln auf der Gegenfahrbahn begleiten und schützen. Ein schlechter Platz für eine Notlandung. Der günstige Flug mit Transavia am Nachmittag dauert dann knapp 1 ½ Stunden und am riesigen Flughafen Schipol bekommen wir unser für 2 Tage Stadtbesuch leicht überdimensioniertes Gepäck recht bald. Dann bringt uns ein Taxi rasch ins Zentrum von Amsterdam. Tempolimits scheinen den Fahrer nicht zu interessieren und Busspuren sowie Tramtrassees darf das Taxi benutzen. So erreichen wir schon am späten Nachmittag unser Hotel am schönen Platz ‚Rembrandtsplein‘. Das Hotelzimmer ist sehr klein, man kann sich kaum bewegen. Aber vom ebenso winzigen Balkon sieht man auf den belebten Platz mit den vielen Strassen-Restaurants. Den positiven ersten Eindruck von Amsterdam vertiefen wir mit einem Bummel in der näheren Umgebung, entlang der Herengracht und dem Amstelfluss. Zurück am Rembrandtsplein suchen wir bei einem der  Restaurants und Bars einen freien Tisch an der Sonne, geniessen ein Bier und ein Glas Wein, bevor wir dann in einem Pub halb im Freien, aber Windgeschützt zu Abend essen. Die holländische Küche überzeugt uns hier aber kaum.

Freitag, 31. März 2017  (Amsterdam)

Beim Erwachen sehen wir auf dem Platz unter unserem Balkon Vorbereitungsarbeiten für einen Markt. Die Zimmerfenster sind aber überraschend schalldicht und man hört wie auch während der Nacht praktisch keinen Lärm von draussen. Das Frühstück im Hotel ist recht gut und Marianne bekommt auch noch ein Stück Geburtstagstorte; fein so etwas süss-cremiges am Morgen ! Nach dem Z’morge gehen wir zum nahen Blumenmarkt. Der ist aber etwas enttäuschend, weil kaum die Hälfte der Läden schon geöffnet hat und Frischblumen auch nur wenige zu sehen sind. Es gibt mehr Blumensamen, Knollen und Zwiebeln, sowie holländische Souvenirs. So suchen wir bald eine Startmöglichkeit für unser gebuchtes ‚Hop on-Hop-off-Programm. Zuerst wollen wir eine Bootstour durch die Grachten machen. Wir finden 2 der entsprechenden Boote am Ufer festgemacht und die werden von den Kapitänen sauber gereinigt. Wir fragen eine Bootsführerin, ob wir hier an der Anlegestelle einsteigen können. Sie sieht sich unseren Foucher an und erklärt dann nett auf Deutsch, dass der erste Start nur am Zentralbahnhof erfolgen kann, sie fahre auch in etwa 40 Min. zuerst dorthin. Weil der Weg zu Fuss recht weit wäre, fragen wir sie um die Mitfahrgelegenheit. Kein Problem! Wir haben Zeit für einen Café in einem Strassenrestaurant und sind in einer halben Stunde zurück, wo wir als Sologäste zu Startort gebracht werden. Wir können dort für den offiziellen Tourbeginn sitzen bleiben und nach dem Eintauschen des Gutscheins gegen ein Ticket können wir nun für 48 Stunden in Bus- und Boote der Companie an jeder Haltestelle ein- und aussteigen. Wir machen zuerst die komplette grüne Route durch verschiedene Grachten. Dann steigen wir um auf die Bustour. Bei einer Windmühle steigen für einen kleinen Lunch aus. Der nächste Bus bringt uns zu den restlichen Stopps bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Weil es nun schon später Nachmittag ist bleiben wir noch Sitzen bis zu der für unser Hotel am nächsten gelegenen Haltestelle. Die Wettervorhersage hat leider recht, der Himmel bedeckt sich immer mehr und es beginnt auch wirklich leicht zu regnen. Gelegenheit für uns, im Hotel die vielen Fotos auf den Computer zu überspielen und das Tagebuch zu ergänzen. Diner gibt es im Hotelrestaurant, für mich King Prawns. Während dem Essen bessert sich das Wetter wieder und wir beschliessen noch einen Nachtbummel ins Rotlicht-Viertel zu machen. Viele Leute haben das gleiche im Sinn, Rummel wie im Zürcher-Niederdorf. Auf dem Heimweg verlaufen wir uns in den Gassen und Strässchen der Altstadt und müssen zuerst wieder zu einer Gracht finden, wo dann die Orientierung einfacher ist. Wirklich müde schlafen wir die Nacht durch trotz lärmigen Hotelgästen.

Samstag, 1. April 2017  (Amsterdam)

Nochmals benutzen wir unser Hop on-Hop off – Ticket für Boot und Bus, um uns durch die Stadt führen zu lassen. Das ist viel bequemer als zu Fuss. Weil das Wetter viel schlechter ist als die vorigen 2 Tage verschieben wir die geplante zweite Bootstour über die Grachten auf den Nachmittag und starten nicht allzu früh zuerst mit dem Bus. Beim Reichsmuseum steigen wir aus für einen kleinen Spaziergang durch das Museum-Quartier. Als nächstes möchten wir einen Bummel in der Gegend vom Zoo machen. Weil es ausgerechnet da beginnt zu regnen dauert der natürlich nicht sehr lange. Auch wenn wir uns am Morgen entsprechend der kalten Witterung angezogen haben, ist die Nässe alles andere als angenehm, ein Glück, dass der Regen nicht sehr lange dauert. Es geht langsam dem Mittag entgegen, sodass wir den nächsten Bus nur für 2 Stationen brauchen und dann aufs Boot für die blaue Tour umsteigen. Da beginnt der Regen schon wieder, was das Fotografieren praktisch verunmöglicht. Nach Vollendung der Bootsfahrt fährt uns der Bus vor der Nase weg, was Gelegenheit gibt, kurz durch den Flohmarkt zu spazieren. Es kommt hier ja etwa alle 20 Minuten eine weitere Zusteige-Möglichkeit. Es gibt in Amsterdam verschiedene Plätze mit schönen Open Air-Restaurants. Darum essen wir zur Abwechslung beim Max Euwe-Plein einen kleinen Imbiss. In der Nähe vom benachbarten Leidseplein ist eine Haltestelle der Greeline-Boote, mit welchen wir nun am späteren Nachmittag zurück zum Hotel wollen. Was für eine freudige Überraschung : Chantal, die nette Bootsführerin von unserer gestrigen ersten Tour bringt uns auch wieder nach Hause. Sie erhält zum Abschied unsere Mail- und Web-Adressen und eine Einladung in die Schweiz. Im Hotel haben wir noch Zeit für Computerarbeiten, bevor wir nochmals die ausgezeichnete Küche des Hotelrestaurants geniessen. Marianne isst nochmals Mexikanisch und ich Lobster & Steak.

Sonntag, 2. April 2017  (Amsterdam – Sint Maarten)

Reisetag ! Gepackt ist rasch, weil nur das Nötigste aus dem Gepäck für unsere 6-Wochen-Ferien geöffnet wurde. Nach dem Frühstück holt uns das bestellte Taxi pünktlich ab und in Rennfahrer-Manier werden wir zum Airport Schiphol chauffiert. Hier ist beim Security-Check wieder einmal alles anders als gewohnt und entsprechend mühsam. Auch die Distanzen auf dem Flughafen bedeuten recht lange Wege. Doch im Flieger ist dann der Service wie in der Stadt Amsterdam ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Dass die A330 ein älteres Flugzeug-Modell ist ohne Bord-Internet muss man beim günstigeren Flugpreis wohl akzeptieren. Foto-Bearbeitung und Tagebuch-Update ist ja trotzdem möglich. So vergehen die Stunden über dem Atlantik nicht ungenutzt. Wir sind ca. um 1 Uhr am Mittag gestartet und wegen der Zeitverschiebung landen wir trotz 9 Stunden Flugzeit am gleichen Nachmittag um 4 Uhr. Ein Taxi bringt uns rasch ins Hotel Simpson Bay Resort. Das ist eine riesige Anlage mit mehreren Komplexen und unser vorreserviertes Komfort-Appartement liegt leider ein ganzes Stück vom Strand entfernt am steilen Hügel. Aber man kann jederzeit von den verschiedenen Bars, Restaurants und Shops, sowie natürlich vom Zimmer aus einen Shuttlebus bestellen, der uns zu den gewünschten Örtlichkeiten bringt. Unser Zimmer ist genügend gross, mit einem Bett beinahe grösser als das ganze Zimmer in Amsterdam. Eine geräumige Sitzecke mit TV, natürlich Bad/WC, sowie eine Küche mit grossem Kühlschrank und Gefrierschrank. Man könnte sich absolut alleine verpflegen. Machen wir natürlich nicht. Für heute Abend sind wir sowieso satt vom Service im Flieger, sodass wir nach einem Erkundungsgang am Strand nur noch einen Drink nehmen.

Montag, 3. April 2017  (Sint Maarten-Saint Martin, 1. Karibik-Ferientag)

Auf die Zeitumstellung haben wir uns noch nicht angepasst. So erwacht man viel zu früh und ich nutze das, um die letzten Fotos von Amsterdam zu bearbeiten. Auch Marianne versucht anschliessend, das zweite Amsterdam-Fotoalbum auf die Website zu laden. Leider ohne Erfolg, weil irgendeine Verbindung mit unserem Browser zu wenig Kapazität meldet. Möglicherweise liegt das am hier vorhandenen 110-Volt – Stromnetz. Sie muss da am Abend nochmals verschiedenes ausprobieren. Weil der Hotelstrand nach unseren ersten Eindrücken kaum viele Schnorchel-Möglichkeiten bietet, mieten wir nach dem Frühstück ein Auto für 3 Tage. Ein kleiner Wagen steht gerade bereit vor dem Hotel, sodass wir nur im Zimmer das nötige für den ersten Tag unterwegs einladen können und schon zur Insel-Umrundung starten. Zuerst besichtigen wir auf der holländischen Südhälfte alle möglichen Strände und Buchten, finden aber immer etwas Störendes. Häufig ist das Meer zu unruhig. Ohne einen Grenzübertritt festzustellen, befindet man sich plötzlich im französischen Nordteil. EU funktioniert auch in Übersee. Bei Cul de Sac erkundigen wie uns, wie das Übersetzen zur Ilet Pinel funktioniert. Ehemalige Fischer haben dort eine Verdienstmöglichkeit mit einem regelmässigen Personen-Fährbetrieb eingerichtet. Wir wollen morgen Vormittag auch zu der kleinen Insel rüber, die als das beste Schnorchelgebiet hier in Saint Martin gilt. Für heute fahren wir weiter und suchen in Grand Case vergebens einen Parkplatz, um in einem der vielen Restaurants zu Essen. Weiter durch Marigot und auf eine schmale Halbinsel, welche die grosse Simpson Bay-Lagune vom Meer trennt. Dort zwischen Baie aux Cayes und Baie Rouge trinken wir etwas und ich bestelle einen Crevetten-Spiess. Marianne mag trotz Mittagszeit noch nichts essen. Wir erreichen wieder das niederländische Gebiet und beim Flughafen gibt es einen kleinen Strand in der Anflugschneise der landenden Jets. Massenhaft Leute bestaunen die Riesen knapp über ihren Köpfen und werden trotz Warnschildern vom Triebwerk-Strahl der startenden Flugzeuge sogar umgeworfen. Hier endlich machen wir einen Versuch zum Schnorcheln. Trotz trübem Wasser wegen den Badenden am Sandstrand sehen wir überraschend verschiedene Fischlein. Weil aber am Ufer keine Dusch-Möglichkeit vorhanden ist, fahren wir anschliessend direkt ins Hotel für eine Gross-Reinigung am sandigen Körper und an der Schnorchel-Ausrüstung.

Dienstag, 4. April 2017  (Sint Maarten-Saint Martin)

Heute wollen wir wie geplant auf die Ilet Pinel. Darum fahren wir den kürzesten Weg Richtung Norden. Die Simpson Bay-Bridge, die Zugbrücke über die Zufahrt der Simpson-Lagune ist hochgezogen für den Schiffsverkehr, sodass die Autos stoppen müssen. Anschliessend überqueren wir die Lagune . auf dem Causeway, fahren wir an Marigot vorbei und erreichen nach einer knappen Stunde Cul de Sac. Kurz darauf bringt uns schon ein Boot rüber zur kleinen Insel. Für 25$ mietet man Liegestühle und Sonnenschirm für den ganzen Tag am Jellow Beach. Beim ersten Schwimmen verbietet uns ein Kontrolleur im Nationalpark ohne Schwimmweste zu Schnorcheln. Das behagt uns absolut nicht und ich richte mich gegen den frei zugänglichen Nordteil. Felsformationen mit Weichkorallen sieht man trotz sehr trübem Wasser und unruhigem Meer. Sogar einen Stachelrochen entdecke ich, nur das Fotografieren ist nur bedingt möglich. Marianne ist nur kurz im Wasser. Erst am Nachmittag gehen wir zusammen ins Wasser. Ein junger Adlerrochen am Anfang und eine wunderschöne rote Meer-Schnecke sind unsere Highlights. Um halb drei Uhr nehmen wir das Boot zurück zur Hauptinsel. Kaufen unterwegs noch 2 Flaschen Wasser und nehmen zurück einen neuen Weg über die Hügel im Inselinneren. Dort sieht man noch die früheren Häuschen des Grenzübertritts vom französischen zum niederländischen Teil. Kurz vor dem Hotel-Resort nehmen wir noch einen Drink in einer Strandbar. Weil aber auch auf der Ilet Pinel keine Dusch-Möglichkeiten waren, wollen wir vor dem Abendessen zurück in unser Zimmer.

 

Mittwoch, 5. April 2017  (Sint Maarten-Saint Martin)

Heute ist unser letzter mobiler Tag mit eigenem Auto. Wir wollen bei Oyster Pond an der Dawn Beach schnorcheln. Über Philipsburg und Quartier d’Orleans kommen wir an den Etang aux Poissons, eine wunderschöne Lagune. Dann ist es nicht mehr weit zur Hotelanlage Oyster Bay mit einer schönen Strandbar, wo wir wie es hier üblich ist Liegestühle und Sonnenschirm mieten. Das Schnorcheln ist auch hier bei recht trübem Wasser nichts Besonderes, aber am Mittag gibt es einen feinen Lunch in der Bar und das Amstel-Bier kostet nur 1$. Im Laufe des Nachmittags kehren wir ins Hotel zurück und geben den Mietwagen vollgetankt heute schon ab. So sind wir Morgen frei um uns nicht noch darum kümmern zu müssen. Marianne hat unsere Website mit den Fotos aktualisieren können und geht nun an die Planung unserer letzten Ferienwoche.

 Donnerstag, 6. April 2017  (Sint Maarten-Saint Martin)

Letzter Tag in Sint Maarten. Wir verbringen ihn am Hotelstrand mit Erholung. Nach dem Frühstück ist es noch zu früh für Administration. Doch um 10 Uhr erledige ich den Papierkram fürs Mietauto und Marianne klärt alles für den morgigen Reisetag und einige Details für unsere letzte Ferienwoche in etwa einem Monat ab. Diese haben wir zuhause bewusst noch offen gelassen. Dann gibt es nur noch einen kurzen Schnorchelgang vor dem Hotel und Liegestuhl, Sonnenschirm und Drinks aus unseren praktischen Thermos-Bechern. Nach dem kurzen Regennieseln am Morgen ist der ganze Tag schön und sonnig, bevor die Bewölkung nach 3 Uhr wieder zunimmt. Also Gelegenheit zurück ins Zimmer zu gehen und Computer in Betrieb zu nehmen. Natürlich nicht ohne gemütliches Duschen und mit einigen Drinks.

Freitag, 7. April 2017  (Sint Maarten – Saint Kitts & Nevis)

Reisetag bedeutet Packen. Aber ohne Stress, gemütlich. Eine Tasche mit Allem was wir für 3 Tage in Nevis brauchen inklusive Schnorchel-Ausrüstung, die andere mit dem Rest. Vor 8 Uhr lassen wir uns vom Shuttlebus zur Rezeption bringen, bezahlen unsere Schulden und bestellen ein Taxi. Das bringt uns in kurzer Fahrt zum Flughafen. Dort ist fast nichts los, sodass Einchecken, Passkontrolle und Sicherheit-Check rasch erledigt sind. Es bleibt genügend Zeit für ein kleines Frühstück, bevor uns um 10:20h eine 2-Motorige Maschine der Winair nach Nevis bringt. Der Flugplatz dort ist zwar international – wir erreichen ja ein anderes Land – aber trotzdem provinziell. Auch hier sind die Distanzen kurz und noch vor dem Mittag erreichen wir unser reserviertes Hotel Quali-Beach. Das Zimmer ist darum natürlich noch nicht bereit und testen mit einem Drink die Bar und beim Lunch das nette Hotelrestaurant. Dann können wir das grosse, aber leicht ins Alter gekommene Zimmer beziehen. Dann geht es an den schönen Beach. Auf Anfrage bei einem Bootskapitän betreffend Schnorchel-Möglichkeit vom Strand aus, erklärt er das sei zwar möglich aber wegen trübem Wasser rät er ab. Also nur sonnenbaden und relaxen, denn am Abend ist Blues-Festival und Party angesagt. Tickets für den komfortableren VIP-Sitzbereich sind leider ausverkauft.

Samstag, 8. April 2017  (Nevis)

Es beginnt mit komplett bedecktem Himmel. Gelegenheit, um für morgen einen Mietwagen zu bestellen. Dann ist Beach-Tag angesagt und das Wetter bessert sich auch bald. Trotz wirklich dreckigem und trübem Wasser gehen wir einmal schnorcheln und entdecken zwischen Steinen beim felsigen Ufer einige Fische und verschiedene Seesterne. Am Abend werden wir vom Hotelrestaurant enttäuscht. Am Mittag war alles top, doch die Diner-Karte lässt sehr zu wünschen. Weil wir nichts Passendes finden, erkundigen wir uns auf der Strasse nach einer Alternative in Fuss  nähe. Leider ohne Erfolg. Und weil wir auch auf den 2. Teil des Blues-Festivals verzichten, geht’s mal ohne Abendessen ins Zimmer zurück. In den Ferien isst man ja sowieso zu viel.

Sonntag, 9. April 2017  (Nevis)

Nach dem Frühstück wird uns der bestellte Mietwagen pünktlich um 9 Uhr ins Hotel gebracht. Für 25 US$ muss ich einen Führerschein für St.Kitts & Nevis lösen und nach den normalen Papier-Erledigungen geht’s los zur Insel-Erkundung. Erster Halt ist bei der schönen anglikanischen Kirche St. Thomas, wo speziell die einheimischen Frauen zum Sonntags-Gottesdienst erscheinen. Männer sieht man weniger. Die Pinneys Beach ist noch menschenleer und wir durchqueren 2 Mal die kleine Hauptstadt Charlestown. Dann machen wir eine Inselrundfahrt mit einigen Strand-Besichtigungen. Mittagshalt beim Plantationshouse Nisbet Beach, wo wir nach dem Lunch einen Schnorchel-Versuch starten. Marianne sieht einige wenige Riff-Fische in der trüben Brühe, ich gar nichts, Dann geht’s die Inselumrundung in umgekehrter Richtung bis zur Pnneys-Beach, wo nun ein richtiger Rummel herrscht. Einen gemütlichen Drink kann man trotzdem geniessen und ein frühes, feines Abendessen. Bei der Rückkehr ins Hotel ist dort immer noch Party vom Mittags-Grillfest. Einige der Festival-Musiker, die wohl im Hotel wohnen spielen richtig klasse Jazz und Rock and Roll auf einer speziell errichteten Bühne,

Montag, 10. April 2017  (Nevis – St. Kitts)

Nach dem Frühstück packen. Gibt nicht sehr viel zu tun, weil eine Reisetasche die 3 Tage hier geschlossen blieb und das Schnorchelzeug nicht wie für einen Flug verpackt sein muss. Der von uns bestellte Boots-Transfer von Hotel zu Hotel klappt dann jedoch doch nicht. Doch ein Taxi-Fahrer kommt von St.Kitts rüber zu unserem Hotelsteg, und erklärt, dass eine Bootsfahrt bis zu unserem neuen Hotel zu teuer kommt. Die Taxi-Boote verkehren nur an die Südspitze der Hauptinsel und dort hat er sein Taxi geparkt. Die ganze Angelegenheit ist dafür günstiger als Taxi – Fähre – nochmals Taxi. Wir erreichen auch recht früh das Hotel Bird Rock, welches am Rande des Industriegebietes von der Hauptstadt Basseterre an einer felsigen Küste liegt. Wir können sogar schon unser Zimmer beziehen, recht geräumig aber einfach. Als Marianne die Wertsachen im Office in den Safe geben will, wird sie nach unserer Zufriedenheit gefragt. Ihre Bemerkung, es fehle leider nur ein Kühlschrank, gibt Anlass, uns sofort einen zu organisieren. Prompte Bedienung ! Dann gehen wir kurz an einen teilweise abgetrennten Meeresbereich beim Hotel schnorcheln. Wir sind uns inzwischen gewohnt, dass man nicht zu hohe Ansprüche haben darf. Dafür ist eines der Hotelrestaurants in absoluter Nähe für Drinks und Lunch. Als wir später vom Liegestuhl am Swimmingpool zu Rezeption unterwegs sind, erfahren wir 2 Sachen. Erstens ist heute hier ein halber Feiertag und am Nachmittag arbeitet niemand. Also muss die gewünschte Mietauto-Reservation vorerst warten. Zweitens müssen wir das Zimmer wechseln wegen irgendeinem Wasserproblem. Das macht nicht gerade Freude, auch wenn der Boy zur Hilfe abgestellt ist. Der wechselt natürlich auch ‚unseren‘ Kühlschrank ins neue Zimmer. Nachdem wir nun recht verschwitzt sind, brauchen wir dringend Drinks, zu der Zeit aber schwierig, weil von 5 – 7 Uhr keine der Bars geöffnet hat. Marianne bekommt gerade noch Cola, Rumpunsch und Eis, sodass wir nach dem Duschen wieder erfrischt sind und neben den üblichen Computerarbeiten auf dem Zimmerbalkon relaxen können und warten bis es fürs Abendessen Zeit ist. Auch hier ist die Diner-Auswahl sehr bedürftig und wir beschliessen, in Zukunft eher einen späten Lunch zu nehmen. Sind wir ja von Zuhause gewohnt.

Dienstag, 11. April 2017  (St. Kitts)

Sobald die Rezeption öffnet, melden wir uns wieder. Die Mietautos sind praktisch ausgebucht, weil am frühen Morgen gleich 3 Kreuzfahrtschiffe in Basseterre angelegt haben. Nach 2 Anrufen bekommen wir einen gewünschten Kleinwagen und reservieren ihn gleich für zwei Tage. Wir werden um halb zehn abgeholt und ins Stadtbüro von AVIS gebracht. Am Nebenschalter wird einem Interessenten erklärt, es sei absolut kein Auto mehr verfügbar, alle schon vorreserviert. Wir starten dann unsere Inselrundfahrt im Uhrzeigersinn gegen Norden. Zuerst durch die Hauptstadt und dann eigentlich immer der Küste entlang. Man begegnet immer mal wieder offenen Kleinbussen mit Touristen, welche auch eine Inselbesichtigung machen. Unser erster grösserer Halt ist bei OLD Road Town, wo es die Wingfield Petroglyphen geben soll. Ist aber nur eine vermutlich restaurierte Felszeichnung zu sehen. Romney Manor ist eine alte Mühlenanlage, wo doch interessante Ruinen vorhanden sind. Auf die ebenfalls mögliche Action mit Rutschen an Seilen verzichten wir gerne. Dann geht es mit verschiedenen Foto-Stopps weiter bis zur Dieppe Bay ganz im Norden. Es ist beinahe Mittag und ein Einkehren beim netten Bar-Strandrestaurant ist angesagt. Trotz starker Strömung im Meer sieht man ein Pärchen schnorcheln. Als sich Marianne nach dem entdeckten erkundigt, stellen die sich als Schweizer-Kreuzfahrttouristen heraus. Sie haben doch einige grössere Fische gesehen und so holen wir unsere Ausrüstung auch aus dem Wasser. Es lohnt sich : Feuerfisch, Rochen, Grosser Barrakuda und vieles mehr kommt uns teilweise sogar schön vor die Linse. Anschliessend komplettieren wir unsere Inseltour auf der Ostseite von Saint Kitts und erreichen unser Hotel zeitig, um gemütlich zu duschen, bevor wir im Restaurant am Meerpool von der ausgiebigeren Lunchkarte wählen können und auch unseren Kühlschrank im Zimmer auffüllen.

Mittwoch, 12. April 2017  (St. Kitts)

Nun wollen wir mit dem Mietwagen Richtung Süden. Nach einer schmalen Landzunge wird es dort wieder hügelig und es soll einige Schnorchel- oder Badebuchten geben. Wir besuchen zwei davon, welche am Sandstrand Liegestühle mit Sonnenschirm haben, sowie Bars und einfache Restaurants. Bevor wir uns aber für einen Tagesaufenthalt niederlassen, testen wir das Meer auf Schnorchel-Möglichkeit. Klar, man kann mit Brille und Schnorchel schwimmen, aber ausser verschiedene Seesternen und Seeigeln sehen wir nichts. Wir entscheiden uns daher, nochmals in den Norden zu fahren. Kurz vor dem Land beim Retourschwimmen begegnet mir doch noch eine Meeresschildkröte. Wir bleiben trotzdem beim Plan, ziehen uns beim Auto um und machen uns auf die Fahrt entlang der Insel-Ostseite die Rundfahrt in Gegenuhrzeigersinn zu starten. Kurzer Halt beim Bahnhof ; der Touristenzug einer alten Zuckerrohr-Bahn ist unterwegs und nicht zu sehen. Der Norden von Saint Kitts ist anscheinend ein Wetterloch. An der Dieppe Bay hat’s wieder starken Wind und dunkle Wolken. An der Bar bei Arthur’s essen und trinken wir zu Mittag. Das Wetter wird nicht besser. Nach einigem Überlegen und Warten entschliessen wir uns trotzdem zum Schnorcheln. Auch heute sehen wir Einiges : andere schöne Kaiserfische, jung und alt. Und Marianne muss vor einem aggressiven Feuerfisch flüchte. Gerade als wir unser Auto wieder erreichen, beginnt es stark zu regnen. Das ist aber das erste Mal tagsüber, seit wir in der Karibik sind. Auf der Rückfahrt finden wir in der Hauptstadt Basseterre einen geeigneten Parkplatz und machen noch eine kurze Stadtbesichtigung zu Fuss, wieder bei besserem Wetter.

Donnerstag, 13. April 2017  (St. Kitts)

Erst bis 10 Uhr müssen wir den Mietwagen abgeben. Nach dem Tanken fahren wir nochmals zum nahen Bahnhof, wo heute die doppelstöckigen Wagen der St.Kitts Scenic Railway stehen und auf Touristen warten. Weil im Gegensatz zu den letzten Tagen nicht ein einziges Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, ist wohl weniger los. Die Auto-Abgabe läuft problemlos und wir erfahren, dass wir 102 Meilen gefahren sind. Anschliessend bringt uns der AVIS-Bus zurück ins Hotel und wir liegen den ganzen Tag faul am Swimmingpool, bis es am Nachmittag Zeit für einige Drinks und den späten Lunch ist. Wir sehen im benachbarten Meerwasser-Pool noch den Delfinen zu, welche ohne Touristen ihren Spass mit Spielen haben. Dann gehen wir auch schon langsam und gemütlich ans Packen, denn Morgen fliegen wir weiter zu den britischen Jungfrauen-Inseln (Virgin Islands).

Karfreitag, 14. April 2017  (St. Kitts - Anegada) 

Viertel vor sechs ist Weckruf. Unser Gepäck ist fast komplett gepackt und nach der Morgentoilette sind wir startklar. Um 6.20Uhr Taschen Treppe runter und den Weg hinauf, das Hotel schläft noch. Der bestellt Taxi fährt pünktlich um halb Sieben vor und bringt uns zum Flughafen. Gepäck-Abgabe sogar bis zum Endziel Tortola durchgecheckt können wir sofort machen, sodass wir den grössten Ballast weg haben. Dann warten wir auf den Flieger, der uns zuerst nach Sint Maarten bringen soll. Das Boarding geht auch rassig und wir fliegen nach Norden entlang von Saint Kitts, dann folgt im Osten die Insel St. Barthélémey, für die Promis kurz Saint Barts. Und schon sind wir wieder auf dem Internationalen Airport, dem Drehkreuz der Fluggesellschaft Winair. Hier haben wir gemäss Flugplan 3 Stunden Aufenthalt, was locker reicht, um zu Frühstücken. Doch nach der langweiligen Wartezeit ist noch nicht genug. Die Maschine nach Tortola, der Hauptinsel von Britisch Virgin Islands hat Verspätung. Nach nochmals einer ganzen Stunde haben die Disponenten endlich einen Flieger für uns gefunden, welcher uns in 50 Minuten Flug nach Beef-Island, der Airport-Insel bringt. Sogar unser Gepäck ist angekommen, trotz dem Puff bei der Zwischenlandung. Ein Taxi bringt uns in die Hauptstadt zum Fähren-Pier. Beim Warten auf das Boot zur kleinen Insel Anegada stellt man fest, dass Feiertag ist. Nur knapp bekommt man etwas zu Trinken und eine kleine Verpflegung, beinahe alle Läden haben geschlossen. Die Fähre hat dann eine Stunde bis zum Ziel. Dort wartet niemand vom gebuchten Hotel wie versprochen am Hafen, so schleppen wir das Gepäck selber zum glücklicherweise nicht fernen Anegada-Reef-Hotel. Nochmals Probleme: unsere Buchung für 3 Nächte Beachfront-Zimmer wurde ‚verlauert‘ und man meint uns auf die Rückseite einquartieren zu können. Erst nach Intervenieren und mit Hilfe der Room-Managerin finden wir eine brauchbare Lösung mit Zimmerwechsel nach der ersten Nacht und Preisanpassung. Nach mehreren offerierten Drinks für den Ärger brauchte ich (Marianne) eigentlich nichts mehr zu essen, aber wir gehen trotzdem noch zum Dinner am Strand. Das Essen ist dann sehr gut, doch für uns wie immer zu grosse Portionen. Unser erstes Zimmer ist recht gross, aber eine Renovation wäre angebracht. WIFI geht hier wirklich nicht.

Samstag, 15. April 2017  (Anegada) 

Frühstück gibt es für uns spät, erst um 8 Uhr. Wir benützen dann den vom Hotel angebotenen Shuttle zur Nordseite der Insel. An der Jack Bay soll es gut zum Schnorcheln sein und für das sind wir extra angereist. Es ist wirklich wie versprochen. Ein nahe am Strand gelegenes kompaktes Riff beherbergt zwar wenige Fische, aber doch einige Highlights. Flundern, Moräne, ein ausgewachsener riesiger Barrakuda kommen uns vor die Fotolinse. Zweimal gehen wir ins Meer und geniessen unser Hobby. Am Strand gibt es zwar Sonnenschirme, aber nicht richtige Liegestühle. Die vorhandenen Holzbänke sind nicht unbedingt bequem und zum Liegen nicht geeignet. Aber das Strandrestaurant mit Beach-Bar ‚The Big Bamboo‘ passt uns für die Drinks. Pünktlich wie abgemacht um 3 Uhr werden wir vom Taxi abgeholt und zurück zum Hotel gebracht. Dort ist unser neues Beachfront-Zimmer bezugsbereit und das Gepäck wird uns rüber getragen. Das Zimmer ist wirklich tiptop, Bad/Dusche renoviert, Kühlschrank vorhanden und Internat funktioniert. So geniessen wir nach dem Duschen die Happy-Hour an der Hotelbar. Ich schaue einem Hotelboy noch zu, wie er nicht nur für mein Diner, mehrere Lobster aus den im Meer schwimmenden Frischhalte-Käfigen holt, bevor wir vor dem Abendessen am Computer arbeiten.

Ostern, 16. April 2017  (Anegada)

Wir wollen nochmals Schnorcheln und lassen uns beraten. Neben der gestrigen Bucht soll es an der Loblolly-Bay Beach ebenso sein. Schon kurz nach 9 Uhr bringt uns das Taxi dorthin und wir machen für das Abholen wieder 3 Uhr Nachmittags ab. Das Wetter ist heute schlechter, der Himmel bewölkt, starker Wind und dementsprechend unruhiges Meer. Trotzdem lohnt sich der erste Gang ins Wasser. Mehrere grosse Barrakudas, Rochen, sogar einen Hummer sieht Marianne. Als wir anschliessend im kleinen Restaurant ‚Flash of Beauty Beach‘ Drinks bestellen und den Lunch für später anmelden, sollen wir schon mal die Auswahl treffen und den Essens-Zeitpunkt angeben. Obschon wir im Moment die einzigen Gäste sind. Machen wir für 1 Uhr ab. Der zweite Schorchelgang bringt weniger, nur am Schluss schwimme ich noch über eine Flunder, beziehungsweise einen Butt. Die Bewölkung nimmt noch mehr zu du wir sind froh, dass schon um viertel vor der Taxi-Chauffeur am Strand erscheint und sagt, wenn wir bereit sind wäre er dann da. Die Rückfahrt ist lustig. Das Taxi-Busslein ist schon von Einheimischen uns US-Amerikanern besetzt und zwei Leute sind froh, ihre spärlichen Deutsch-Kenntnisse anwenden zu können.

Ostermontag, 17. April 2017  (Anegada - Tortola)

Als Marianne am Morgen die Hotelrechnung begleicht, stellen wir fest, dass die Unannehmlichkeiten der ersten Nacht mehr als korrekt berücksichtigt wurden. Der schon bezahlte Zimmerpreis wurde vollumfänglich vergütet, sodass wir für den Preis von 2 Übernachtungen 3 volle Tage ‚All inclusive‘, mit Essen, Trinken und den Taxifahrten an die Nordküste bekommen haben. So darf man wirklich zufrieden sein. Auch das Taxi ist da, um uns noch zur Fährenstation zu bringen. Entsprechend happy sind wir bei der herzlichen Verabschiedung, auch wenn wir nicht versprechen, nächstes Jahr wieder vorbei zu kommen. Glücklicherweise erscheint mit etwas Verspätung ein grösseres Fährboot für die Fahrt zurück zur BVI-Hauptinsel Tortola. Denn das Meer ist sehr unruhig und die stürmische Überfahrt von 5/4-Stunden nicht unbedingt angenehm. Doch auch Marianne überlebt das recht problemlos und in Road Town wartet der bestellte Taxifahrer am Pier und hilft mit unserem umfangreichen Gepäck, während ich einen kleinen Frühstücks-Snack organisiere : 2 Hot-Dogs und ein Cola. Die Fahrt zu unserem Hotel ‚Long Beach‘ führt über die halbe Insel und das Wetter bessert sich nicht. Am Ziel begrüsst uns ein eigentlich schöner Sandstrand an einer Bucht, aber leider mit immer noch stürmischer See. Die Brecher donnern regelmässig ans Ufer und es beginnt auch bald zu regnen. Wir sind zu früh zum Bezug des Zimmers und so müssen wir mit Drinks die Zeit bis zum frühen Nachmittag überbrücken. Bar und Restaurant-Betrieb scheinen ok. zu sein und unser gebuchtes Beach-Bungalow steht wirklich am Strand und lässt kaum Wünsche offen. Nach einem kleinen Lunch organisieren wir noch für den übernächsten Tag einen Mietwagen für eine Insel-Besichtigung und hoffen auf besseres Wetter. Dann können wir uns bequem auf der Terrasse des Bungalows von den Reisestrapazen erholen.

Dienstag, 18. April 2017  (Tortola)

Das Wetter am Morgen ist kaum besser als am Vortag. Also deutet vieles auf einen erneuten Faulenzertag auf unserer Terrasse mit Blick aufs immer noch stürmische Meer. Als das Mädchen für die Zimmerreinigung kommt, machen wir einen Spaziergang Richtung Westen. Die Strassen und Wege gehen hier auf der Insel recht Bergauf und -ab. Wir sind etwa eine Stunde unterwegs, doch bis zur nächsten Bucht ‚Smugglers Cove‘ wäre es nochmals so weit. Also kehren wir um und geniessen Zimmer und Balkon. Für den Strand ist es zu windig, auch wenn das Wetter ansonsten nicht ganz so schlecht ist wie gestern; es regnet wenigstens nicht. Beim Lunch bestellt Marianne eine Pizza, welche sie kaum zur Hälfte bewältigen kann. Der Rest kommt im Dogybag mit zum Zimmer. Für Rum, Cola und Jus im Kühlschrank haben wir schon vorgesorgt. Das genügt uns dann auch vollkommen zum Abendessen, sogar bei sichtbarem Sonnenuntergang. Hoffentlich ist das ein Zeichen für baldige Wetterbesserung !

Mittwoch, 19. April 2017  (Tortola)

Das Meer ist immer noch unruhig, doch das Wetter scheint wirklich besser zu werden. Nach dem Frühstück wird um 9 Uhr der Mietwagen zum Hotel gebracht. Der Agent fährt uns dann zuerst über den Berg zu seinem Office, um den Vertrag zu machen. Als ich dann selber losfahre, ist etwas komisch. Das Steuer im Auto ist links wie bei uns zuhause, aber auch hier herrscht Linksverkehr. In anderen Ländern ist dann jeweils auch im Auto alles verkehrt, aber hier muss man sich nochmals speziell umgewöhnen. Natürlich kein Problem für uns, die beinahe Weltweit schon Autos gefahren haben. Die in der Karte eingezeichnete Hauptstrasse ums Westend ist nicht vorhanden. So fahre ich zuerst nur auf die Halbinsel Frenchmans Cay, wo anscheinend eine Fähre zur Insel ‚Jost van Dyke‘ weggeht. Dann kehren wir um und über den Zion Hill geht es vorbei an unserem Hotel zur Smuugler’s Cove. Doch auch an dieser Bucht ist bei den Wellen nicht ans Schnorcheln zu denken. So geht es denn weiter der Nordküste entlang von verschiedenen Buchten und Stränden, aber mehr noch über Hügel. Es ist wirklich eine stete Berg- und Talfahrt. Cane Garden Bay Beach ist anscheinend der bestbesuchte Strand von Tortola, aber nichts für uns. Die offenen Taxi-Busse karren Touristen von den Kreuzfahrtschiffen an und sind vollgestopft wie Sardinenbüchsen. An der zweiten Bucht, welche fürs Schnorcheln gut sein soll, an der Brewers Bay Beach, nehmen wir einen Drink. Aber auch hier ist uns die Brandung zu stark. Dann überqueren wir die Insel. Es geht auf etwa 500 Meter Höhe und auf der Südseite hinab nach Road Town, der Hauptstadt. Dann weiter nach Ostenbis über die Brücke zur Nachbarinsel Beef Island mit dem Flughafen. Zurück im Eastend nehmen wir dann die nördliche Route, machen einen Abstecher zur Josiah’s Bay Beach und essen dort in einem kleinen Strand-Beizli zu Mittag. Die Bucht ist speziell für Surfer geeignet. Etwa in der Mitte der Insel geht’s wieder über den Berg zur Hauptstadt und wir vervollständigen unsere Inseltour in Form einer Acht (8). Beim Strandhotel ‚Sebastians‘ wollen sie uns anscheinend nichts zum Trinken bringen. So Enden wir dann halt wieder in unserem Hotel an der Bar. Während ich mit dem Wagen zum Bungalow fahre und unsere Taschen auslade, erkundigt sich Marianne für morgen nach Bootstouren mit Schnorchel-Möglichkeit. Für 600$ könnte man ein Schnellboot chartern, welches nur nach unseren Wünschen operieren würde. Doch ein klein wenig zu teuer. Im Zimmer dann entdeckt sie in einer Broschüre, dass beim Eastend eine Fähre für 10$ stündlich zur kleinen Insel Marina Cay fährt, welche auf Fotos einen schönen Eindruck macht. Also geht sie nochmals zum kleinen Hotel-Shop, wo alle Aktivitäten organisiert werden. Problemlos können wir unseren Mietwagen für einen zweiten Tag behalten und damit Morgen zu diesem Trip starten.

Donnerstag, 20. April 2017  (Tortola)

Bei nochmals angenehmem Wetter starten wir nach dem Frühstück mit unserem Mietwagen nach Osten. Alles direkt auf der Südroute entlang der Küste, durch Road Town, bis ans Eastend und über die Brücke nach Beef Island. Hinter dem Flughafen liegt die Trellis Bay, wo schon bald die Fähre zur ‚Pussers Marina Cay‘-Insel losgeht. Sie ist sogar gratis, wenn man drüben für mehr als 20$ konsumiert. Liegestühle stehen auch zur Verfügung und Holztische mit Bänken und Sonnendach. So ist es am Strand wirklich ein Vergnügen. Auch ist das Wasser recht ruhig und klar. Also nichts wie ins Meer zum Schnorcheln – endlich mal wieder ! In der Lagune sieht man viele kleine Jungfische, ich gleich 3 Hummer versteckt im selben kleinen Korallenblock und Marianne sogar eine Schildkröte, mehrere grosse Makrelen oder Thunfische, Barrakudas und einen Stachelrochen. Zwei schöne Schnorchel-Erlebnisse machen den heutigen Ausflug absolut lohnenswert. Mittagessen und Drinks im Strandrestaurant sind auch oK. Aber wie gewohnt zu viel für unsere Bedürfnisse. Am Nachmittag sehe ich vom Liegestuhl aus einen Schatten im nahen Wasser. Nochmals ein Stachelrochen schwimmt vorbei und ich packe sofort Flossen und Schnorchel-Brille und lasse mich von Marianne zum gemütlich daher schwimmenden Tier leiten, das gibt nochmals schöne Fotos. Im kleinen Laden an der Trellis Bay kaufen wir noch etwas ein, fahren dann die gleiche Strecke zurück Richtung Westen. In der Hauptstadt kenne ich einen kleinen Kiosk, wo wir noch warme Snacks für unser Abendessen auf der Terrasse des Hotel-Bungalows erwerben. Dann wird das Auto aufgetankt um es morgen nur noch bei der  Agentur retour zu geben.

Freitag, 21. April 2017  (Tortola)

Letzter Tag in Britisch Virgin Islands auf Tortola. Nochmals Sonnenschein, ideal um den schönen Strand doch noch geniessen zu können. Nach dem Frühstück müssen wir noch den Mietwagen retourbringen und nehmen die Gelegenheit war, im gegenüber liegenden Mini-Market Cola und Wasser zu kaufen. Wir werden zurück zum Hotel gefahren und legen uns auf die Liegestühle am Meer. Als wir zum Mittagessen ins Restaurant gehen, warnt die Kellnerin vor drohendem Regen, im Nordosten sind wirklich dunkle Wolken zu sehen. Also setzen wir uns unters Dach, doch es hellt bald wieder auf. Also auch am Nachmittag nochmals sonnenbaden, lesen, erholen und einfach geniessen. Am späteren Nachmittag beginnen wir langsam das Packen vorzubereiten. Dazwischen Computer-Arbeit und nicht zu vergessen einige Drinks. Hotel-Rechnung begleichen ist schnell erledigt und für morgen früh ist Weckdienst und Taxi zum Flughafen schon organisiert.

Samstag, 22. April 2017  (Tortola – Sint Marten - Jamaika)

Der Tag fängt ja gut an. Kein Weckruf um viertel vor fünf. Ist nicht so tragisch, denn meine innere Uhr lässt uns nicht verschlafen. Doch um 5:10h ist immer noch kein Taxi vor unserem Bungalow wie bestellt. Also zu Fuss zur Rezeption, wo natürlich nur der Nachtwächter da ist. Der hat von Allem keine Ahnung und zeigt mir auch seine entsprechende Auftragsliste. Auf meine Bitte telefoniert er der Taxi-Zentrale; ein Wagen sei unterwegs. Der Fahrer kommt dann mit mehr als 20-minütiger Verspätung und meint frech, das sei doch kein Problem, der Airport öffne erst um 6 Uhr. Dafür fährt er dann wie ein Idiot und versucht beim Bezahlen sogar noch mit dem Wechselgeld zu bescheissen. Das Check-in für unseren letzten Flug mit Winair geht rassig, das Gepäck geht in Sint Maarten direkt weiter nach Kingston Jamaika. Doch Bordkarte für den zweiten Flug können sie nicht ausstellen. Als wir dann im Flieger sitzen und zur Startbahn rollen, stellen die Piloten beim Power-Check eine Störlampe fest und orientieren, dass wir zurück auf einen Abstellplatz müssen. Dort steigt der Pilot aus und findet rasch die nicht sauber geschlossene Gepäck-Klappe. Dann sind wir in der Luft und etwa 45 Min. wieder in Sint Maarten zwischen-Gelandet. Dort müssen wir ein- und nach Erhalt der Bordkarte von Caribbean Airlines, sofort wieder ausreisen. Es bleibt genügend Zeit für ein kombiniertes Frühstück/Mittagessen. Eine B737 bringt uns dann vorbei an Puerto Rico Richtung Jamaika. Die Insel Hispanola mit der Dominikanischen Republik und Haiti liegt unter einer dichten Wolkendecke und die verschwindet auch nicht bis zur Landung in Kingston. Unser Gepäck ist wirklich auch angekommen und wir übernehmen den reservierten Mietwagen für unsere Inselrundfahrt, noch bei trockenem Wetter. Karten weder von der Insel noch von der Hauptstadt sind von der Vermietung keine zu bekommen. Der Boy, welcher das Auto übergibt, erklärt uns einigermassen den Weg zum Hotel. Kaum fahren wir weg, beginnt es zu regnen. Die Gegend oder das Quartier, wo unser Hotel liegen muss finden wir schnell, doch ankommen in den kleinen Strässchen der fremden Grossstadt ist schwieriger. Nach mehrmaligem Nachfragen stoppe ich bei einem freien Taxi, winke ihm umzukehren und lasse mich dann zum Hotel leiten. Wir waren wirklich sehr nahe und der nette Chauffeur will sogar keinen Fahrpreis verlangen sondern wünscht uns einen schönen Aufenthalt. 5 US$ erhält er dann doch von Marianne. Im Hotel herrscht Hochbetrieb wegen dem morgigen Abschlussfest des Bacchanal-Carnevals und unsere bezahlte Zimmerreservierung wird nicht sofort gefunden und es heisst sogar, es sei kein Zimmer frei. Noch ein kurzer Zimmerwechsel, dann können wir endlich auspacken und uns einrichten, gerade rechtzeitig, bevor es in Strömen beginnt zu regnen. Die Leute sind nun auch nett mit Infos über den Festumzug und in der Bar gibt es einen Drink zur Entspannung.

Sonntag, 23. April 2017  (Jamaika, Kingston)

Als wir am Morgen einen Spaziergang aus dem Hotelgelände machen, sind wir nicht mehr erstaunt, dieses gestern nicht gefunden zu haben. Wir waren zwar immer in der richtigen Gegend, einmal weniger als 100 m entfernt, doch es liegt so versteckt in einer Sackgasse, dass man praktisch davor stehen muss, um es zu finden. Nach dem Frühstück gehen wir nochmals mit dem Plänchen, welches wir im Hotel erhalten haben, die weitere Umgebung ab. So erfahren wir, wo der Strassen-Corso des Bacchanal-Carneval stattfindet. Beim Emancipation-Park scheint uns die beste Gelegenheit zur Beobachtung zu sein und es ist auch gemütlich, dort an der Sonnen zu sitzen und zu warten. Das Wetter ist nämlich glücklicherweise viel besser als gestern. Einmal vor, und einmal nach dem Lunch geniessen wir die Jamaika-Fassung der Street-Parade. Nachdem wir uns im Hotel ein wenig ausgeruht und erfrischt haben, gehen wir auch am Abend nochmals ‚uf Gass‘! Wir warten recht lange, schauen den Einheimischen beim Flanieren durch den Park zu, und der Himmel bewölkt sich wieder. So machen wir uns schon auf den Weg zurück ins Hotel, als uns der grell-laute Umzug doch noch entgegen kommt. Um das zu erleben, haben wir extra einen Zusatztag in der nicht unbedingt sehenswerten Stadt Kingston eingeplant.

Montag, 24. April 2017  (Jamaika-Rundreise, Kingston – Port Antonio)

Nun geht es aber weiter. Zuerst vom Aussenquartier durch den morgendlichen Stossverkehr nach Down Town Kingston. Dann dem Hafen, beziehungsweise Meer entlang bis zur Abzweigung zur Halbinsel mit dem Flughafen recht zügig voran. Doch dann wird die Strasse immer schlechter. Obschon wir auf der A4, also einer Hauptstrasse sind, besteht der Asphalt streckenweise nur aus Schlaglöchern der unterschiedlichsten Tiefen. Und weil die Einheimischen anscheinend zu den rücksichtslosesten Fahrern gehören, ist die Fahrerei doch sehr anstrengend und mühsam. Morant Bay und Port Morant sind die beiden grösseren Käffer, welche wir durchqueren, bevor wir eigentlich zum alten Morant Point-Leuchtturm aus dem Jahr 1841 abzweigen möchten. Einheimische raten uns jedoch ab, weil die Zufahrt auf Grund der Regenfälle kaum passierbar sei. Also umkehren ! Der Wasserfall Reach Falls wäre die nächste Sehenswürdigkeit. Auch hier rät ein Bursche ab, bietet sich jedoch als Führer an, vermutlich zum Wandern. Wir lehnen ab und versuchen es ein Stück mit dem Auto, doch die Nebenstrasse wird wirklich immer schlechter und wir kehren um zur A4. Auf dieser erreichen wir kurz nach Mittag die Gegend von unserem Tagesziel Port Antonio, wo 3 Strände im Reiseführer gelobt werden. Der schönste auch bei den Einheimischen für Wochenend-Ausflüge beliebte ‚Winnifred Beach‘ ist nicht ausgeschildert und kaum zu finden. Wir fragen 2 junge Einheimische, welche strahlend und präzise den Weg beschreiben können, jedoch mit Blick auf unseren Mietwagen vor dem Strässchen warnen. Wir versuchen es trotzdem, müssen sicherheitshalber aber wirklich resignieren. Beim ‚Frenchmans Cove‘-Hotelstrand müsste man nur schon für die Zufahrt 10 US$ pro Person bezahlen und Schorcheln sei auch nichts, weil wegen dem vorangegangenen Regen das Wasser nicht klar ist. So essen wir am wirklich schönen ‚San San‘-Beach ohne Eintritt zu bezahlen im kleinen Restaurant etwas zu Mittag und fahren dann zu unserem gebuchten Hotel Jamaika-Palace. Es ist ein wirklicher Palast in einer schönen Anlage, leider nicht am Meer, sondern leicht erhöht auf der anderen Strassenseite. Auch das Zimmer ist geräumig und erlesen eingerichtet, leider ohne Kühlschrank und mit nur schwachem WIFI-Internet. Aber nach dieser heutigen Fahrerei geniessen wir auch mal einen Swimmingpool.

Dienstag, 25. April 2017  (Jamaika-Rundreise, Port Antonio – Ocho Rios, 140 km)

Nach dem Frühstück mit sehr mühsamer Bedienung fahren wir eine Etappe weiter. Zuerst in die Stadt Port Antonio und dort auf eine Nebenstrasse, mit ähnlichen Schlaglöchern wie gestern, in die Hügel. Beim Dorf Barrydale starten die Flösser auf dem Rio Grande. Auf Bambusflossen werden Touristen in etwa 21/2 Stunden auf dem Fluss zur Mündung ins Meer herunter gestakt. Wir machen einige Fotos, verzichten aber aufs Selber-Mitmachen. Zurück auf der Hauptstrasse, die hier wirklich in gutem Zustand ist, kommen wir auch noch am Ziel der Flossfahrten vorbei. In St.Margaret’s Bay stoppen wir kurz beim Ausgangspunkt zu den Somerset Falls. Die Beschreibung scheint uns jedoch zu sehr auf Gruppen-Tourismus angelegt. Durch das mittelgrosse Buff Bay fahren wir ohne Halt weiter. Nach Anotto Bay machen wir nochmals einen Abstecher auf Rumpelpisten Das angekündigte Spanish-Fort finden wir nicht aber auf den ländlichen Wegen mit vielen Abzweigen, wo man jeweils besser nach dem Richtigen fragt, kommen wir erst mitten in Port Maria wieder auf die Hauptstrasse. Das Städtchen hat eine sehenswerte Distrikts-Kirche aus dem Jahr 1821.und ein geschichtsträchtiges Gerichtsgebäude. Nun geht es auf der guten Strasse nicht mehr weit bis Ocho Rios. Kurz vor Erreichen des Tagesziels überrascht mal wieder ein tropischer Regenguss. Unser Hotel Hibiskus Lodge liegt beinahe mitten in der Stadt, aber auf die Klippen gebaut mit schöner Anlage, gutem Restaurant und Blick aufs Meer. Von der Bar auf der Terrasse sehen wir sogar im Wasser 2 Rochen vorbeischwimmen. Um Geld (Jamaika-$) aus dem Automaten zu beziehen, machen wir einen kurzen Bummel die Hauptstrasse runter. Die Stadt ist laut, schmutzig und  absolut nicht sehenswert. Dafür wird das Hotel-Restaurant beim Abendessen seinem guten Ruf absolut gerecht.

Mittwoch, 26. April 2017  (Jamaika-Rundreise, Ocho Rios und Umgebung, 95 km)

Unser Hotel hat eine Hauseigene Bäckerei, was man beim Frühstück merkt. Wir wollen anschliessend verschiedene Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Ocho Rios besuchen. Der ‚Fern Gully’ ist ein 2 km langes Stück Strasse, welches sich in vielen engen Kurven den Hügel hinauf durch tropischen Regenwald mit vielen grossen Farnen schlängelt. Leider ist das nicht wie in der Karte des Reiseführers gezeichnet eine Nebenstrasse, sondern die Verbindung nach Kingston. Entsprechend nerven sich die Einheimischen über vernünftig fahrende Touristen und umgekehrt bilden die todesmutigen – bzw. idiotischen - Taxifahrer, welche nicht nur sich sondern auch alle anderen gefährden, ein Ärgernis. Wir fahren die wirklich schöne Strecke einmal hoch, aber weil man da nirgends anhalten kann, machen wir unsere Foto-Stopps auf dem Retourweg, wobei man natürlich von den Souvenir-Verkäufern und Künstlern angesprochen wird. Das machen die aber ohne gross zu belästigen, wenn man höflich ablehnt. Wir fragen dann nach dem Ort vom im Reiseführer erwähnten ‚Shaw Park Bot. Gardens‘. Den kennt jedoch niemand, ist wahrscheinlich nicht mehr existent. Also besuchen wir die ‚Dunns River Falls‘, einen Wasserfall, der in mehreren Kaskaden durch eine schöne Parkanlage führt und im Meer mündet. Beim Eintritt bekommen wir Senioren-Rabatt. Auch gemütliches Spazieren entlang den Wasserläufen bringt einem nach 11/2 Stunden ganz schön ins Schwitzen. Dann suchen wir Schnorchel-Strände entlang der Küste. Über St. Ann’s Bay, Runaway Bay bis zur Discovery Bay Beach finden wir wirklich nichts, was uns zum Gang ins Meer anmacht. Auf dem Rückweg kommen wir nochmals an einer riesigen Bauxit-Aufbereitungsanlage vorbei, fahren an einen Strand mit Restaurant, der sich aber auch nicht zum Schnorcheln anbietet und kehren darum ins Hotel zurück. Nach dem Lunch gehen wir dort das erste Mal ins Meer. Der Einstieg gebietet etwas Vorsicht wegen Seeigeln, aber am Riff draussen hat speziell Marianne grossen Erfolg mit Spezialitäten. Verschiedene Rochen und Muränen sind wirkliche Highlights. Weil wir hier anscheinend die Sehenswürdigkeiten gesehen haben, bucht Marianne im Internet für morgen die Übernachtung in Montego Bay.

Donnerstag, 27. April 2017  (Jamaika-Rundreise, Ocho Rios – Montego Bay, 105 km)

Es geht also wieder weiter. Die Hauptstrasse ist gut und den ersten Teil der Strecke kennen wir von gestern. Also kommen wir gemütlich aber zügig voran und erster Halt ist in Falmouth geplant. Dort gibt es heute den dritten Kreuzfahrt-Hafen an der Nordküste Jamaikas und das Stadtzentrum soll teilweise schön restauriert worden sein. Doch die Strasse dorthin ist komplett verstopft und ein entgegenkommender Taxi-Chauffeur rät allen umzukehren, weil ein Unfall passiert ist. Also machen wir das auch wie die anderen und wenden auf der Strasse. Das geht erstaunlich problemlos, ohne hupen oder Ärgernis. So fahren wir denn weiter ohne speziellen Stopp direkt nach Montego Bay. Zuerst erwischen wir die Strasse ins Zentrum und kommen so von dort um die Mittagszeit zu unserem gebuchten Strandhotel ‚Sea Garden Resort‘. Es liegt zwar auf der landseitigen Strassenseite, hat aber einen eigenen Beach-Bereich mit Bar und Snack-Betrieb. Man merkt, dass nicht mehr Saison ist. Marianne hat gestern die Übernachtung für den halben Zimmerpreis gebucht und wir bekommen schon beim Anmelden die All-Inclusive – Armbändeli verpasst. Essen und Trinken gratis, obschon erst um 3 Uhr Check-In Zeit wäre. Wir benützen das natürlich noch bevor wir ins Meer zum Schnorcheln gehen. Das bringt für unsere Verhältnisse dann aber nicht viel bis nichts. Nochmals Zeit für zwei Rum-Punch, weil auch dieses Hotel wie alle unsere bisherigen nur Pepsi und nicht unser bevorzugtes Coke führt, ist der Rum-Fruchtsaft – Drink unsere Alternative ohne Cola. Weils aus den Bergen immer mehr Donnergrollen gibt, gehen wir um 3 Uhr gerade noch rechtzeitig vor Regenbeginn ins Hotel zurück und beziehen unser Zimmer im 6. Stock mit Blick aufs Meer. Nach dem Auspacken und Umziehen gehen wir noch an die Poolbar, wo es teilweise schon recht feucht-fröhlich zu und her geht. Aber auch wir lassen uns nach dem ersten Drink unsere praktischen Thermos-Becher füllen, einmal mit Rum-Punsch für Marianne und für mich mit starkem Rum pur mit Eis. Das sorgt schon für kleineres Gelächter, die wissen ja nicht, dass wir mit Pepsi nichts anfangen können und trotz ‚All-inclusive‘ unsere eigenen Coke-Vorräte mitführen.

Freitag, 28. April 2017  (Jamaika-Rundreise, Montego Bay – Negril, 80 km)

Wenn man mal aus dem Getümmel von Montego Bay raus ist, geht die Fahrt zügig voran. Nur bei einem Baum mit unbekannten, roten Früchten halte ich an. Ein junger Obst-Pflücker lacht mich aus dem Blätterwerk an und erklärt, die heissen ‚Akee‘ und sind die Nationalfrucht Jamaikas. Durch Lucea lohnt ein Stopp kaum, das alte Gerichtsgebäude aus dem 19. Jahrhundert kann man beim Vorbeifahren fotografieren. So erreichen wir schon vor dem Mittag Negril, unser Tagesziel. Durch das ganze Touristenzentrum finden wir den Weg zum gebuchten Hotel ‚Samsara Beach Resort‘ natürlich wieder viel zu früh zum Zimmerbeziehen. Doch auch hier bekommen wir die Bändel für den Bezug von gratis Essen und Trinken. Hier gibt es sogar Coca Cola und nicht nur Pepsi. Also zum Warten bis 3 Uhr an die Bar, dann zum Schnorcheln an der Felsenküste (mit zu vielen Quallen) und zum Gratis-Lunch. Bevor noch der von Donnergrollen angekündigte Regen kommt, können wir unser Zimmer beziehen. Nun haben wir Zeit, zu überlegen, wie unser weiteres Programm aussehen soll. Mit Schorcheln ist hier in Jamaika wohl definitiv nicht viel los. Der Rum & Coke hat anscheinend zu starken Alkohol für mich und ich merke es zu spät. Selber schuld !

Samstag, 29. April 2017  (Jamaika-Rundreise Negril und Umgebung, 20 km)

Am Morgen ist dafür das WIFI im Zimmer zu schwach. Skype geht kaum und Hotelbuchungen übers Internet sind nicht möglich. Wir haben nach dem Frühstück mit lausiger Bedienung definitiv entschieden, das Hotel zu verlassen. Am nächsten geplanten Halt bekommen wir für heute kein Zimmer mehr, so wollen wir in Negril in ein etwas komfortableres wechseln. Bei der Rezeption ist dann das Internet besser und im Luxus-Resort ‚Royalton‘ bekommen wir problemlos ein Zimmer mit 70% Preisnachlass wegen Nachsaison. Auch alle 3 noch ausstehenden Übernachtungen in Jamaika werden wie besprochen gebucht. Dann fahren wir weiter ans Westend, wo im ‚Barneys Hummingbird Garden‘ Sträucher mit Blüten so gepflanzt wurden, dass Kolibris angelockt werden. Gestern haben wir die Nationalfrucht gesehen, heute ist Nationalvogel, der langschwänzige Kolibri an der Reihe. Auch andere kleinere Kolibris, Echsen, ein Specht und viele Blüten werden fotografiert. Dann wechseln wir das Hotel. Dort gibt es nicht die bekannten All-Inclusive-Bändel aus Plastik, sondern Bänder mit kleiner Plakette, welche dann als Zimmeröffner programmiert werden. Das Zimmer ist wirklich vom Feinsten, geräumig, modern eingerichtet mit Badewanne freistehend im Wohnbereich, separater Dusche und WC. Auch das Lunch-Buffet ist ausgezeichnet mit riesiger Auswahl. Kleinere Arbeiten in der Anlage stören kaum, aber zeugen davon, dass das Hotel erst vor knapp einem Monat eröffnet wurde. Darum auch die im Moment noch zahlbaren Preise.

Sonntag, 30. April 2017  (Jamaika-Rundreise Negril – Belmont, 55 km)

Frühstück geniessen wir noch gemütlich im Luxus. Wie Lunch und Diner ist natürlich auch das Z’morge-Büffet von immenser Auswahl und Qualität, für Marianne auch mit Champagner. Doch bald darauf fahren wir los, weil auch hier an den Sandstränden nichts ist mit Schnorcheln. Wir haben ja keine grosse Tagesetappe vor uns und nehmen es entsprechend langsam. Die einheimischen Fräser können ja überholen. Im einzigen grösseren Ort Savanna-la-Mar gibt es kurz eine Fehlentscheidung beim Abbiegen. Gut hat Marianne im letzten Moment noch den Wegweiser nach Ferris Cross gesehen und so kommen wir aus dem hügeligen Hinterland wieder an die Küste. Durch Bluefields, wo der Reggae-Musiker Peter Tosh begraben liegt, erreichen wir schon vor dem Mittag Belmont Beach mit unserem kleinen Hotel ‚Luna Sea Inn‘. Es ist recht einfach aber gemütlich; so kann man auch schlafen. Restaurant und Bar sind ebenso gut, aber leider das Wetter nicht. Starker Wind den ganzen Nachmittag und mehrheitlich auch dunkle Wolken und leichter Regen lassen Baden im Meer nicht zu.

Montag, 1. Mai 2017  (Jamaika-Rundreise Belmont – Treasure Beach, 90 km)

Leider gibt es hier erst um 8 Uhr Morgenessen, dafür ist es ausgezeichnet. Anschliessend fahren wir Richtung Black River, nehmen aber vorerst die Umfahrungsstrasse um nach Middle Quarters zu kommen. Dort folgen wir den Wegweisern zu den Y.S.-Falls. Als wir an einer Abzweigung nicht sicher sind und fragen, erklärt die Frau geradeaus weiter, aber die Anlage sei heute geschlossen. Das wird uns dann auch am Eingang zum Privatgelände, in dem wir die Wasserfälle besuchen möchten, an der Info-Tafel bestätigt. Pech gehabt, also retour. Die Hauptstrasse nach Kingston führt kurz nach dem wir sie erreichen gegen Osten durch eine Bambus-Allee und das wollen wir noch sehen, bevor wir auch hier umkehren und in Middle Quarters kurz stoppen. Die Frauen im Dorf haben eine Spezialität entwickelt, indem sie frische Flusskrebse/Garnelen in einem scharfen Sud kochen und an der Strasse Portionenweise verkaufen. Natürlich probiere ich die gut schmeckenden Viecher auch mal. Weiter geht es nach Black River. Der grösste Ort an der westlichen Südküste Jamaikas ist schmutzig und speziell heute mit Markt chaotisch, doch wir wollen eine Bootstour auf dem ‚Schwarzen Fluss‘ machen. 5/4-Stunden-Tour alleine für uns im Boot mit einem guten Kapitän ermöglichen uns viele Fotos von Krokodilen und verschiedenen Reihern. Dann kommt wieder mal ein Fahrstück auf Nebenstrassen, auf denen es zwar nicht ganz so schlimm ist wie am ersten Tag im Osten, doch auch recht rumpelt. Und übers Land gibt es absolut keine Wegweiser. Beim Fragen nach dem richtigen Weg bekommt man auch immer eine Antwort, das bedeutet aber jeweils nicht unbedingt den kürzesten Weg. Doch auch so erreichen wir das gebuchte Sunset-Resort in Treasure.Beach kurz nach Mittag. Weil das Check-in fürs Zimmer erst um 2 Uhr ist, werden wir gefragt, ob wir Lunch möchten. Nach dem späten Frühstück wollen wir noch warten, jedoch an der Bar gerne einen Drink nehmen. Die Bar sei jedoch nach der Hauptsaison nun geschlossen und wird auch nicht mehr geöffnet. Man kann aus dem grossen Kühlschrank in der Lobby eigentlich etwas bekommen, doch die Gastfreundschaft fehlt irgendwie. Wir lassen uns somit nur 2 Gläser mit Eis geben und holen unsere Bar aus dem Auto. Wir sind ja ausgerüstet. Aber auch hier sind Wind und Wellen nicht geeignet zum Schnorcheln.

Dienstag, 2. Mai 2017  (Jamaika-Rundreise Treasure Beach – Kingston, 195 km)

Letzte Etappe unserer Jamaika-Rundreise. Zuerst nochmals Nebenstrassen mit dem Halt bei Lover’s Leap mit einem Leuchtturm auf den 500 Meter hohen Klippen. Dann weiter bis Gutters, dem Ort an der A2, den anscheinend niemand kennt, den man fragt. Mandeville lassen wir rechts liegen, die Hauptstrasse ist wegen dem Aufpassen auf die Raser von hinten, den Gegenverkehr und die Schlaglöcher auch nicht unbedingt ein Vergnügen. Also bin ich froh, bei May Pen den kostenpflichtigen Patterson-Highway zu erreichen. Für umgerechnet ca. 6 SFr. für etwa 50 km und nochmals 2,5 Franken für einen Brückenzoll  bringt uns der in etwas mehr als einer halben Stunde an die Aussenbezirke von Kingston. Die Durchquerung der Hauptstadt bleibt uns aber nicht erspart. Dann geht es auf die Halbinsel, wo der Internationale Flughafen liegt und wo wir wohlweislich auch unsere letzte Nacht auf Jamaika im nahen ‚Grand Port Royal Marina Hotel‘ gebucht haben. So vermeiden wir morgen vor dem Abflug den mühsamen Stadt-Verkehr. (total knapp 1000 km Rundreise)

Mittwoch, 3. Mai 2017  (Jamaika – Sint Maarten - Anguilla)

Mietwagen abgeben läuft problemlos, denn das Auto ist zwar schmutzig, hat aber trotz der zum Teil katastrophalen Strassenverhältnisse keine neuen Schäden. Wir sind richtig froh, Jamaika verlassen zu können, denn die Insel war für uns eine riesige Enttäuschung. Der letzte Tag auf dem Kingston-Airport ist ein Spiegelbild des ganzen Aufenthaltes. Unorganisiert, die Leute inkompetent und was am Schlimmsten ist, mehrheitlich sehr unfreundlich. Etwas wie fröhliche Reggea-Stimmung ist nie aufgekommen und dadurch auch nie ein Karibik-Feeling. Im Vergleich mit Kuba, der Dom.Rep. oder den kleineren Karibik-Inseln schneidet Jamaika klar am schlechtesten ab. Auch dort ist natürlich nicht Alles perfekt, muss auch nicht sein, aber ein wenig Fröhlichkeit dürfte auch in einem armen Land zu spüren sein. Erstaunlich, dass trotz des Chaos beim Boarding unser Flug pünktlich starten kann. Nun geht es für uns in einem knapp 2-stündigen Flug zurück nach Sint Maarten. Unser Gepäck kommt recht früh und die arg lädierte Reisetasche, welche ich in Kingston auf einer Spezialmaschine für 20 US$ habe mit starkem Plastik umwickeln lassen, hat nichts verloren. Sofort bringt uns ein Taxi nach Marigot im französischen Saint Martin, wo wir sogar noch die Fähre um 6 Uhr erreichen. Die Überfahrt nach Anguilla dauert wegen recht stürmischer See doch eine halbe Stunde und wir erleben noch gerade den Sonnenuntergang auf dem Boot. Bei den Einreise-Formalitäten hilft die nette Beamtin gerne und so kommt der nächste Taxi-Fahrer zum Einsatz. In der beginnenden Dunkelheit erreichen wir das gebuchte ‚Anguilla Great House Beach Resort‘ und kommen nach dem Zimmerbezug gerade recht zum Abendessen mit Drinks im Restaurant am Swimmingpool.

Donnerstag, 4. Mai 2017  (Anguilla)

Am Morgen sehen wir uns mal um bei Tageslicht. Die Hotelanlage ist schön und liegt an einem weiten Sandstrand. Unser Zimmer ist geräumig, hat einen Fernsehapparat, den wir aber in den ganzen Ferien nie benützen, einen Kühlschrank der wenig Leistung hat. Man bekommt jedoch ohne Probleme Eis zum Getränke-Kühlen. Vor dem Zimmer stehen 2 Liegestühle und auch am Pool und am Strand stehen für die wenigen Nachsaisongäste genügend herum. Nach dem Frühstück gehen wir mal wieder unserem Hobby Schnorcheln nach. Am Hotelstrand ist alles nur mit Sandgrund ohne Korallen oder Felsbrocken. So sehen wir nur viele Seesterne und mehrere Rochen. Marianne erklärt an der Rezeption, dass wir extra wegen dem in der Hotelwerbung erwähnten ‚Schnorcheln vor Ort‘ dieses Domizil gewählt haben. Die Dame meint freundlich, die meisten anderen Gäste wollen sich hier erholen, aber am Ende der Bucht gebe es Felsen und dort seien mehr Fische zu sehen. Also machen wir am späten Vormittag einen Strandbummel von 15 Minuten und gehen nochmals ins Wasser. Auch hier ist aber nicht viel los mit Unterwasserwelt. Darum buchen wir anschliessend sofort für die nächsten 2 Tage ein Mietauto, um die Insel zu erkunden und andere Strände zu prüfen. Auch wir geniessen nach der Jamaika-Rundreise natürlich mal einen Tag mit Nichtstun und Relaxen am Strand bei schönem, warmen Wetter. Auch wenn am Meer ein recht zügiger Wind weht, welcher sogar angenehm die drückende Schwüle der Tropen verbläst.

Freitag, 5. Mai 2017  (Anguilla)

Das WIFI-Internet in der Hotelanlage funktioniert nur sehr unregelmässig. Trotzdem bekommen wir liebe Mails aus der Schweiz und werden informiert, dass mit unserer Homepage etwas nicht stimmt. Bei uns sieht immer alles bestens aus und wir gingen davon aus, dass wir ‚a Jour‘ sind mit Fotos und Tagebuch. Nun muss Marianne den Problemen auf den Grund gehen! Nach dem Frühstück, noch vor der Mietwagen-Übernahme hat sie die ersten Erkenntnisse, denn früher hat sie schon ähnliche Probleme gehabt. Dann muss ich mal wieder einen Führerschein kaufen. Auch Anguilla sieht mit dem Ausstellen einer temporären Fahr-Lizenz eine willkommene Einnahmequelle. Dann geht es auf die Strassen der kleinen Insel. Auch hier Linksverkehr und als Fahrer sitze ich wie in der Schweiz ebenfalls links. Ungewohnt, aber das kenne ich ja von Tortola. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist 30 Mph, das heisst etwa 50 km/h und die werden grösstenteils eingehalten. Eine pure Erholung nach den Rasern von Jamaika. Zuerst geht’s vom Hotel auf die Hauptstrasse, dann ostwärts vorbei an Sandy Ground, durch den Hauptort ‚The Valley‘ und weiter zur ‚Upper Shoal Bay‘. Dort gibt es beim Hotel Serenity Cottages ein nettes Restaurant mit Beach-Bar. Nach einem Drink gehen wir Schnorcheln. Hier soll der beste Platz der Insel sein. Für uns Verwöhnten leider sehr viel versprochen und nur wenig eingehalten. Nach dem Lunch fahren wir darum ein Stück zurück zur Shoal Bay, wo mit verschiedenen Strand-Restaurants ziemlich viel los ist. Ein selbsternannter Parkwächter erlaubt uns für einen kurzen Blick zu halten und an die Beach zu gehen. Auch er lobt diesen Strandabschnitt als den besten zum Schnorcheln. Wir wollen morgen dann mal sehen. Wir vervollständigen unsere kleine Inselrundfahrt über Scilly Cay, am Eastend nach Süden, vorbei am Flughafen zurück nach Westen. Am Westend angekommen haben wir praktisch die ganze Insel Anguilla gesehen, ohne viel zu sehen. Denn da gibt es wirklich kaum interessantes zu entdecken und wir müssen uns im Hotel kaum erholen, aber einen Drink an der Beach Bar und einen zweiten zum Arbeiten am Computer im Zimmer genehmigen wir uns natürlich noch vor dem Abendessen.

Samstag, 6. Mai 2017  (Anguilla)

Marianne hat am Abend die Probleme mit der Web-Site beheben können. Heute sollte nun wieder alles normal laufen. Den zweiten Tag mit Mietwagen nutzen wir zuerst zur Fahrt nach Sandy Ground, um uns nach den Ausflugsmöglichkeiten nach Sandy Island zu erkundigen. Die Leute dort sind nicht vor 9 Uhr am Arbeiten, doch dann erfahren wir, dass ab 10 Uhr das erste Boot zur kleinen Insel geht und dann im Stundentakt immer die Fahrt hin- und auch zurück möglich ist. Vermutlich etwas für unser Sonntags-Programm. Dann fahren wir direkt zur Shoal Bay, zahlen 10 US$ für 2 Liegestühle am Schatten und gehen ein erstes Mal Schnorcheln. Wenn man die Ansprüche etwas reduziert, ist hier wirklich der bisherige beste Platz für die Unterwasserwelt. Das am nächsten liegende Strand-Restaurant hat eine angenehme Menu-Auswahl und der kleine Snack schmeckt gut. Ein zweites Mal ins Meer und sonst an der Sonne oder im Schatten liegen und der Nachmittag geht zu Ende. Auf der Heimfahrt tanken wir nochmals für 5 Dollar eine knappe Gallone und fragen nach Ankunft im Hotel, ob wir das Auto einen Tag länger haben können. Problemlos möglich, denn die sind in der schwach frequentierten Nachsaison froh um jede Einnahme.

Sonntag, 7. Mai 2017  (Anguilla)

Nach dem Frühstück haben wir eine recht gute Internetverbindung im Zimmer, die ausreicht, ein Skype-Telefon mit der Schweiz zu führen. Das macht schon immer Freude. Anschliessen brauchen wir kein Taxi, sondern nehmen den Mietwagen zur Fahrt nach Sandy Ground. Von dort geht etwas nach 10 Uhr das Boot zur kleinen Insel Sandy Island. Liegestühle am Schatten sind am Morgen noch genügend frei und nach unserer Einrichtung gehen wir ein erstes Mal Schnorcheln. Die Unterwasserwelt hier ist recht zerstört, doch es hat erstaunlich viele Fische. Speziell verschiedene schön grosse Papageifische, aber auch einige weniger häufige Arten. Vor der Mittagszeit nehmen wir den ersten Drink und ich erkundige mich, ob man Hummer vorbestellen müsste. Ist eigentlich nicht notwendig, doch der Boy nimmt doch unsere Lunch-Bestellung für 14 Uhr auf. Für mich einen Lobster, welche hier sehr gut sein sollen und für Marianne grilliertes Chicken. Dann gehe ich nochmals ins Wasser und mache noch mehr Fotos. Das Mittagessen ist zwar nicht billig, aber ausgezeichnet. Auch Marianne ist zufrieden und ich mit meinem ganzen exquisiten Hummer auf jeden Fall. Wenn man so viel für Essen und Trinken im Restaurant liegen lässt, wird dann auch nichts für Liegestühle und Bootsfahrt verrechnet. Wir müssen nochmals für 2 Dollar tanken, bevor wir im Hotel den Schlüssel für den Mietwagen abgeben. Das sind die Summen, welche man hier auf der kleinen Insel an der Tankstelle ausgibt. Den Abend geniessen wir im und vor dem Zimmer mit Drinks und Chips und am Computer.

Montag, 8. Mai 2017  (Anguilla)

Letzter ganzer Ferientag. Trotz anfänglich vielen Wolken und starkem Wind verbringen wir ihn am Hotelstrand, wo doch immer mehr die Sonne scheint. Weil es beim Schnorcheln aber nicht viel zu sehen gibt, verzichten wir aufs Baden im Meer. Auf dem Liegestuhl lesend, dazwischen einen kleinen Snack mit Drinks und vor dem Wechsel auf die Liegen vor dem Bungalow-Zimmer nochmals Eis, Cola und einen Rum & Coke an der Bar bestellen. Nach dem Duschen geht’s zum Abendessen im Hotel-Restaurant mit wirklich guter Küche. So entspannt verbringen wir den Montag. Morgen geht ja dann das Packen los.

Dienstag, 9. Mai 2017  (Anguilla – St. Martin / Sint Maarten – Flug nach Amsterdam)

Ein spezielles Packen. Unsere schwarze Reisetasche hat arg gelitten auf den vielen Flügen von einer Insel zur Nächsten. Die Plastik-Ummantelung von Kingston habe ich nur wenig aufgeschnitten und durch die Öffnung in Anguilla entleert. Nun stopfe ich die Schmutzwäsche und die Schnorchel-Ausrüstung wieder hinein und das ist nicht so einfach wie das Rausnehmen. Doch vor dem Frühstück ist die Hälfte gepackt. Der Himmel ist stark bewölkt, also ist es Zeit, nach Hause zu fliegen. Als gegen 11 Uhr auch der Rest fertig gepackt ist und ich unter der Dusche stehe, beginnt es draussen noch zu regnen. Um 12 haben wir die Hotelrechnung bezahlt und das Taxi bringt uns zur Fährenstation. Die Karibik-Inselstaaten nehmen das Geld, wo es geht. Anguilla-Ausreisetaxe pro Person 20 US$, Security-Gebühr je 3$ und klar, dass die Fähre ja auch nochmals 20$ oder Euro kostet. In Marigot reisen wir wieder in den Schengen-Raum ein (St.Martin ist ja französisch). Dann verlangt der Taxifahrer auf dem Airport in Sint Maarten aufs mal 20 Euro, nachdem der gleiche Hin-Weg nur 20 Dollar gekostet hat. Er sei Franzose und rechne dementsprechend. Der Dauerregen hält an. Wir haben uns definitiv entschieden, auf die mal als Alternative geplant Verlängerung unserer Ferien um einige Tage Aufenthalt in den Niederlanden zu verzichten. So sind wir froh, das Gepäck beim Check-in gleich bis Zürich durch senden zu können. Wir werden also am Mittwoch einen Flug von Amsterdam nach Kloten nehmen und im Laufe des Nachmittags nach Hause zurückkehren. In der Business-Lounge der KLM kommt nochmals eine Enttäuschung auf mich zu: Alkohol mit Ausnahme von Wein müsste separat bezahlt werden. Das ist uns auf Business-Class-Flügen noch nie vorgekommen. Im Flieger dann ist der Service entschieden besser und freundlich. Der A330 ist jedoch ein älterer Typ und kann für einen Nachtflug auch in der teuren Klasse nicht den wirklichen Sitz-, Liege- und Schlafkomfort bieten. Doch auch diese Strapazen überstehen wir.

Mittwoch, 10. Mai 2017  (Amsterdam - Zürich)

In Amsterdam haben wir 5 Stunden Aufenthalt, bis der letzte Reiseteil nach Zürich startet. Der kurze Flug ist rasch vorbei und während ich in Kloten vergeblich meinen Wohnungsschlüssel in den vielen Reisverschlüssen des Rucksacks suche kommt unsere rote Reisetasche rasch aufs Gepäckband. Doch die zweite Tasche lässt warten und kommt nicht an. Auch das noch! Vermisst-Meldung aufgeben dauert ein Wenig, aber wir bekommen das Versprechen, dass die meisten verlorenen Gepäcke recht rasch auftauchen. Wir nehmen ein Taxi nach Hause. Gut wartet niemand auf uns, weil unsere letzte Reiseetappe total improvisiert war. In die Wohnung zu kommen ist kein Problem, Ferdi ist mit dem Zweitschlüssel da. Ich finde dann den Schlüssel im Gepäck und bald schon bekommt Marianne Bescheid, die fehlende Reisetasche sei in Amsterdam liegen geblieben und werde morgen nach Hause geliefert. Reisen kann Überraschungen bieten.