Tagebuch Cook Island

home

 

5./6. Oktober 2012

Es ist wie in einer Zeitmaschine. Am Samstag, 6. Oktober am frühen Abend, sind wir in Neuseeland/Auckland mit dem Flugzeug gestartet. Und 4 Stunden später in Rarotonga/Cook Islands am Freitag, 5.10.2012 kurz vor Mitternacht gelandet. Die internationale Datumsgrenze hat uns den bei der Hinreise verlorenen Schweizer-Nationalfeiertag als doppelten Samstag zurückgegeben. Wir werden zu unserem Badeferienhotel an der Südküste gefahren und sind enttäuscht, dass unser gebuchtes 'Gardensicht'-Zimmer wie auch das Restaurant vom Hotel 'Palm Grove' durch die Hauptstrasse vom Strand getrennt sind. Nach dem Frühstück versuchen wir sofort, ein Beach-Zimmer zu bekommen, welche aber leider ausgebucht sind. Und dazu weint der Himmel, es regnet in Strömen. Da kann man kaum von Bade- und Schnorchel-Erholung sprechen und schon gar nicht von Südseefeeling! Ausser dem erfahren wir, dass es zwar ein WIFI-Internet gibt, doch sehr langsam und nicht geeignet, Fotos zu überspielen. So werden halt die Schweizerfreunde auf Bilder von hier vorläufig verzichten müssen. Eventuell können wir wenigstens Text auf unsere Web-Site übermitteln.
Am Nachmittag bessert sich das Wetter und es scheint sogar kurz die Sonne und wärmt richtig. Ich mache auch einen kleinen Schnorchelversuch im Meer. Das Wasser ist klar, nicht all zu kalt, und es hat doch recht viele Riff-Fische. Schöne Korallen sucht man jedoch in Strandnähe vergebens.

7. Oktober 2012 Sonntag

Langsam scheint sich das Wetter leicht zu bessern. Marianne liegt am Strand und sonnt sich ein wenig. Ich mache 2 Besuche bei den Fischen im Meer. Am Abend ist Grill-BBQ im Hotelrestaurant angesagt. Der Sauvignon Blanc - Weisswein ist zwar aus Neuseeland, doch nicht so gut wie unser 'Hauswein' während der Camperreise. Doch Whiskey für den Apéro zur Feier meines speziellen Tages (ab heute bin ich ganz offiziell Rentner) haben wir genügend.

8. Oktober 2012

Trotz starkem Wind wagt sich heute auch Marianne ins nicht so warme Wasser. Und sieht prompt bei der Rückkehr ans Ufer Flundern, doch etwas Spezielles. Auch ich entdecke nicht Alltägliches : am Vormittag 2 kleine rotweisse Garnelen, am Nachmittag dann eine Muräne aus einem Loch guckend ; neben all den verschiedenen bunten Kleinfischen.

9. Oktober 2012

Nach dem Frühstück entschliessen wir uns für einen Aktivtag. Wir wollen die Insel erkunden. Also mieten wir einen Töff. Theoretisch muss man hier auf Cook Islands neben dem Internationalen Führerschein auch noch eine Driver-Licens von Rarotonga bei der Polizei in der Hauptstadt lösen. Fürs Motorrad gibt es aber eine provisorische Bewilligung für 1 Tag. So machen wir uns auf zur Inselrundfahrt. 35 km erwarten uns, also gut in einem gemütlichen Tempo in einem Tag zu bewältigen. Wir machen verschiedene Stopps um die bergige grüne Landschaft zu bestaunen und zu fotografieren. Auch an der Ostseite der Insel halten wir an der Muri-Beach. Sie gilt mit den 4 'Motus' (Inselchen) als der schönste Strand. Und schon bald sind wir in der Hauptstadt Avarua. Eine grössere Kirche und daneben das 'Pare O Tane' (Palace of Makea), die einstige Residenz der 'ariki Makea Takau' dem ersten weiblichen Oberhaupt der Cook Islands. Von den Europäern wurde sie 'Königin von Raratonga' genannt, weil sie 1888 den Vertrag unterzeichnete, der die Cook-Inseln zu Britischen Protektoraten machte. Dann kommen wir ins Zentrum der kleinen Stadt und Marianne versucht hier mit Erfolg eine bessere Internet-Verbindung zu bekommen. Alles geht zwar langsam, doch die wichtigsten E-mails können angeschaut werden und unsere Web-Site erfährt eine Erneuerung. Dann essen wir eine Pizza zum Mittag, lassen am Automaten nochmals Geld raus ( Neuseeland-$ ist gültiges Zahlungsmittel) und schon geht die Inselrundfahrt in die zweite Hälfte. Am Flughafen beginnt es leicht zu regnen. Nicht all zu schlimm, doch es kommt noch besser. Einen knappen Kilometer vor unserem Hotel 'schwimmt' unser Töff beim starken Seitenwind extrem und ist kaum zu kontrollieren. Plattfuss am Hinterrad ! Wie haben wir das verdient ? Marianne macht sich zu Fuss auf den Weg und meldet unsere Panne im Hotel. Mit einem Pickup kommt Hilfe, das Motorrad wird aufgeladen und ich ins Hotel gefahren. Dort gibt es einen Ersatz-Töff und wir gehen nochmals Einkaufen für unsere allabentlichen Apéros. Dann machen wir auch noch einen Abstecher in die waldigen Berge zu einem Wasserfall. Wegen der unsicheren Wetterlage verzichten wir aufs auswärts Essen und bleiben trotz dürftiger Speisekarte im Hotel.

10. Oktober 2012

Wir haben gestern bei dem durchschnittlichen Wetter den richtigen Tag für die Inselrundfahrt und den Besuch von Avarua ausgesucht. Heute ist es zum ersten mal richtig warm, die Sonne scheint nur von wenigen Wolken unterbrochen. Wir sind beide 3 x im Wasser. Einige schöne Fischschwärme, Muränen, Flundern, Kaiserfisch ,die verschiedenen Falterfische, Kugel- und Kofferfische usw. sind nur einige der grossen Vielfalt, welche man hier erkennen kann.

11. Oktober 2012

Schon vorbei mit dem guten Wetter. Es ist bewölkt, nur ganz vereinzelt scheint die Sonne. Doch wenn man windgeschützt liegt, ist es nicht kalt und es regnet den ganzen Tag nicht. So liegen wir am Strand oder sind am Schnorcheln. Wir wollen uns ja auch erholen. Am Nachmittag bearbeite ich die bisherigen Fotos von Rarotonga, den wir wollen zuhause dann doch unsere Home-Page mit den Fotoalben der letzten Ferienwoche ergänzen.

12. Oktober 2012

Letzter Ferientag, den morgen Abend beginnt schon unsere Heimreise. Also geniessen wir nochmals Strand, Sonnenbaden unter Palmen und das Schwimmen/Schnorcheln im Meer. Was Fische anbelangt sind Neuheiten kaum noch möglich, doch ich entdecke einen blauen Drücker, der leider aber Verstecken macht in den Löchern der Steine und Korallen. Marianne fotografiert eine grosse Flunder mit Baby.

13. Oktober 2012

Ab heute beginnt unsere Heimreise. Marianne war noch nie so froh, endlich nach Hause zu dürfen. Wir hatten schon an anderen Orten Hühner in den Hotelanlagen, aber noch nirgends wie im Palm Grove-Hotel im Speisesaal. Auch die Menü-Auswahl lässt einen nach 8 Tagen Chicken für Marianne und 8 x Fisch für Heinz auf Abwechslung warten.
Generell ist zu sagen, dass wir die Südsee aus der Werbung, aus Prospekten und Filmen, nie wirklich angetroffen haben. Alles schön und gut, aber die lange Hin- und Retourreiserei nicht wert. Auch Neuseeland hat uns mit der 'toten' Natur nicht voll begeistert. Landschaft mit Wiesen und Weiden für die Kühe, Rinder und Schafe, schöne Wälder, Berge und Vulkane, aber praktisch keine Wildtiere ausser im Meer. Für Wandervögel hat es sehr gut unterhaltene Wege. Man könnte tagelang durchs Land marschieren, doch das ist ja nichts für uns. So haben uns die 3 Wochen gereicht und einen tollen Querschnitt durch Neuseeland gezeigt.
Unser Flug nach LA geht erst in der Nacht. Wir haben arrangiert (bezahlt), dass wir das Hotelzimmer nicht wie üblich um 10 Uhr räumen müssen und können bis zur Abreise im Zimmer bleiben. So geniessen wir nochmals Strand und Meer. Die Sonne lacht uns an. Wir haben Zeit, gemütlich zu Packen, nochmals die Speisekarte fürs Abendessen zu studieren - wir kommen wieder auf Huhn und Fisch - und noch einen letzten Apéro zu nehmen. Um 21.00h geht der Transfer zum Flughafen und um 23:15 sollte der Flug nach Los Angeles starten.

13./14./15. Oktober 2012

Heimreise :
Der erste Teil unserer Retourreise startet pünktlich. Weil wir nach Osten, also der Sonne entgegenfliegen, wird es eine kurze Nacht. Am Sonntag morgen erleben wir einen schönen Anflug auf die Westküste der USA mit Landung in Los Angeles. Die Mühen der Einreise, obwohl wir ja nichts von den Amis wollen, kennen wir ja. Die Einreise-Beamten sind freundlich und wir müssen den Terminal nicht wechseln. Es gibt nur eine recht lange Wartezeit, weil der Weiterflug nach Europa erst 5 Stunden nach unserer Landung erfolgt. Leider ist die Maschine für LA - London gut ausgebucht, sodass Liegesitze wie bei der Hinreise nicht möglich sind. Doch wir haben trotzdem Glück. In unserer Dreierreihe sitzt eine Dame mit Gehbehinderung, welch gleich nach dem Start einen der letzten freien Sitze näher bei der Toilette bekommt und wir haben etwas mehr Ellbogenfreiheit mit dem freien Platz. Auch die Bedienung ist zum ersten Mal bei Air New Zealand bestens, sodass der über 10-Stündige Flug nach London beinahe angenehm ist. Dort kommt es aber am Montag Vormittag recht arg. Wir haben für die letzte Etappe mit British Airways keine Sitzplatz-Reservation und müssen mit dem Vorlieb nehmen was noch offen ist. Nicht mal nebeneinander sitzen und dann erst noch einen Mittelplatz. Auch wenn der Flug kurz ist, alles recht unangenehm. Und dann spinnen die Briten. Erhöhte Risikoszenarien bedeuten peinliche Personenkontrollen und pedantische Handgepäck-Kontrolle mit herausnehmen von jedem Inhalt, ohne dass auf teure Fotoausrüstung wirklich Acht gegeben wird. Das Fliegen verleidet uns so total. Doch auch das geht vorüber und wir landen in Zürich am Montag Abend. Samstagnacht hat die Heimreise begonnen; man merkt, dass wir auf der andern Seite der Weltkugel in den Ferien waren !