Reisetagebuch Kuba
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Mittwoch, 20.3.2013 Anreise
Corina ist ein pünktlicher Chauffeur. Am frühen Morgen um 5 Uhr bringt sie uns nach Kloten. Checkin am Automaten funktioniert nicht, aber am Helpdesk geht alles problemlos mit dem Weiterflug-Bordinpass für Kuba. Der Swiss-Flug nach Frankfurt geht auch on time. Dann beim Umsteigen sieht auch alles bestens aus. Doch die B 767 der Condor will nicht fliegen. Warten,Warten ! Dann müssen wir das Gate wechseln und werden zu einer Ersatzmaschine gefahren. Mit 3-stündiger Verspätung heben wir ab nach Holguin. Der über 10-stündige Flug ist nichts für unsere alten Knochen; Marianne mit ihrer Schulter, ich mit Hüfte, Rücken und Arsch, alles schmerzt bei der Landung. Wir haben eine Stunde aufgeholt, sind also nur noch 2h verspätet. Taxi kostet 50 Peso (=US-$), Marianne zahlt nur 40 und der Chauffer ist hoch zufrieden. Bei der Ankunft nach 1 Std. Fahrt über die Holperstrassen ist es Nacht an der Costa Esmeralda. Im Hotel Sol Rio de Luna y Mares ist Zeit fürs Abendessen. Grosse Buffet-Auswahl und nicht allzu schlecht gekocht. Dann nur noch Liegen, Knochen und Muskeln strecken und Schlafen.

Donnerstag, 21.3.2013 Hotel Sol Rio de Luna y Mares
Am Morgen besichtigen wir die Hotelanlage und den Strand. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, doch wir sind von der Anlage positiv überrascht. Auch der schöne Strand mit genügend Liegestühlen gefällt uns. Beim Schnorcheln am Vormittag sehen wir neben „gewöhnlichen“ Doktorfischen und Junker-Lippfischen auch Feuerfisch, Kaiserfisch, Barsch, Falterfische usw. Nach zwei Drinks (Cuba-Libre) merken wir die Wärme; über 30°C. Wir müssen mehr Wasser trinken. Nach dem Mittagessen mit wiederum grosser Auswahl ziehen Wolken am Himmel auf und es weht ein zügiger Wind. So belassen wir es beim morgentlichen Baden, gehen früh in die Bar zum Apéro und dann zum Abendessen. Wir stellen erst heute fest, dass hier am Strand nicht die gleiche Zeit gilt wie am Flughafen in Holguin; nur 5 Std. und nicht 6 Zeitverschiebung zur Schweiz. Der erste Tag in Kuba war ideal zum erholen vom gestrigen Reisetag.

Freitag, 22.3.2013 Hotel Sol Rio de Luna y Mares
Nach dem Frühstück versucht Marianne im Internet bei ‚Ricardo‘ einen Webstuhl zu ersteigern. Trotzdem sie interessiert ist steigt sie aus, als der Preis zu hoch wird. Dann geht es an den Strand und ins Wasser. Es ist nicht ganz so schön wie gestern, doch immer noch einiges wärmer als in der spätwinterlichen Schweiz. Beim Schnorcheln sehen neu Flundern neben den vielen ‚gewöhnlichen‘ Fischlein. Marianne findet eine Stelle mit mehr Korallen und so auch mehr Fisch-Vielfalt. Ausgerechnet als meine Batterie im Fotoapparat aussteigt, sehe ich einen ganz kleinen, jungen Amerikanischen Stachelrochen neben 2 kleinen Flundern. Schade, leider ohne Foto. Nach dem Lunch ist der Himmel wunderschön blau, doch wegen starkem Wind mit entsprechend Wellengang im Meer verzichten wir auch heute aufs Schnorcheln am Nachmittag.

Samstag, 23.3.2013 Hotel Sol Rio de Luna y Mares
Wir telefonieren nach dem Morgenessen mit einem deutschsprachigen Guide, der uns vom deutschen Reisebüro empfohlen wurde, bei welchem wir Mietwagen + Flexprogramm mit den Hotelgutscheinen gebucht haben. Wir machen auf Montag Abend einen Termin ab, um den Ausflug in den Humboldt-Nationalpark bei Bayamo auf den Dienstag abzuklären. Dann ist bei strahlend schönem Wetter und entsprechender Wärme/Hitze Strand und Schnorcheln angesagt. Vormittags geht’s ein wenig dem Strand entlang zu der Stelle mit Korallenbewuchs, wo wir die verschiedenen Fische fotografieren. Am Nachmittag  bei unserem Strandliegeplatz ins Wasser, wobei bei wiederum aufkommendem Wind der Wellengang das fotografieren erschwert. Wir sind in der Zwischenzeit an die Sonne und Wärme gewöhnt und die Cuba-Libres, Bier und Weisswein vertragen wir schon besser. Das ‚All inclusive‘-Angebot muss ja ausgenutzt werden.

Sonntag, 24.3.2013 Hotel Sol Rio de Luna y Mares
Unser letzter Erholungstag bevor die Rundreise startet. Etwas mehr Wolken am Himmel, aber der vierte schöne Tag mit um die 30°C. Also nochmals faulenzen am Strand und Schnorcheln im Meer. Die schönen feingliedrigen Gorgonia-Fächerkorallen sind eine Spezialität der Karibik. Heute entdecken wir einen grossen Steinfisch, zwei buntgemusterte Schneckenhäuser und einen jungen knallig farbigen Kaiserfisch neben all den anderen Spezien. Sonst heisst es nochmals das allinclusive-Hotel zu geniessen mit Drinks und gutem Essen.

Montag, 25.3.2013 unsere Cuba-Rundreise beginnt : Guardalavaca nach Baracoa (ca. 250 km)
Nach dem Frühstück wird fertig gepackt. Dann mit einem Taxi zum ‚Complejo Guardalavaca‘. Dort sollen wir Unterlagen und Mietwagen bekommen. Zuerst sind wir bei der Autovermietung. Die sagen uns, dass zuerst die Original-Foucher von der Reiseagentur abgeholt werden müssen. Marianne fährt mit dem Taxi rüber, ich warte beim Gepäck. Marianne erfährt, dass unsere Reservation anscheinend annulliert wurde: warum weis niemand. Telefone nach Havanna beginnen, immer erklärt man, alles sei kein Problem und Marianne bekommt eine provisorische Bestätigung für den Mietwagen. Doch der Vermieter will unbedingt zuerst den Original-Gutschein von Cubatour in Havanna. Die Zeit läuft !!! Marianne geht nochmals rüber zur Reiseagentur und bekommt unsere Hotelgutschein von Hand ausgestellt. Gleichzeitig kommt telefonisch das OK. für das Auto und ich beginne dort mit dem Papierkrieg für den Mietvertrag, d.h. es gibt 2, weil wir 32 Tage unterwegs sind und das Visum vorläufig nur für 30 Tage gültig ist. Nach 2 ½ Std. können wir endlich losfahren. Die Strasse nach Baracoa ist uns überall als sehr schlecht beschrieben worden und die Wahrheit ist noch schlimmer. Trotzdem erreichen wir nach 5 ½ Std. Rüttelfahrt unser Tagesziel ohne grosse Pause nur mit Fahrerwechsel-Halt. In Baracoa beziehen wir unser Zimmer im Hotel ‚El Castillo‘, in einer alten Festung. Wir nehmen einen Drink an der Poolbar und schon findet uns der überaus pünktliche Guide für den Ausflug am folgenden Tag. Die Tour wird besprochen und auf unsere Wünsche angepasst. Nach dem Abendessen im Hotelrestaurant sind wir froh ins Bett zu kommen und die Glieder zu strecken.

Dienstag, 26.3.2013, Ausflug von Baracoa in den Humboldt-Nationalpark
Genau wie von uns bestellt erscheint Norge, der Guide sehr pünktlich mit einem Jeep und Fahrer. So ist die Rüttelpiste nicht so schlimm. Bei einem ersten Halt zeigt man uns die bunten Polymita-Schnecken. Dann geht es vorbei an Kalkstein-Felsen, Palmenplantagen usw. nach Santa Maria, dem Start unserer Wanderung. Die ist genau nach unseren Wünschen nicht zu anstrengend geplant und trotzdem zeigt uns Norge mit geübtem Auge viele verschiedene Vögel; Papageien, Kolibris, bunte Trogone usw. Dazu 2 Arten schöne exotische Echsen. Über Stock und Stein, durch Bäche watend erreichen wir einen Platz, wo ein Einheimischer den kleinsten Frosch der Welt gefangen hat und uns so zeigen kann. Den Winzling mit einer Grösse kleiner als ein Fingernagel in der Wildnis zu finden wäre kaum möglich. Für den Rückweg leisten wir uns günstig eine Fahrt mit dem Ochsenkarren und der Fahrer mit seinem 56-jährigen Jeep bringt uns nach einem kurzen Halt am Strand mit Drinks und einem Sandwich zurück ins Hotel. Wir verabreden uns mit Norge für den nächsten Morgen, damit er uns beim Geldwechsel auf der Bank und auf der ‚Emigration‘ zur Visa-Verlängerung helfen kann. Im Zimmer funktioniert die Klimaanlage nicht, Scheisse !

Mittwoch, 27.3.2013, Baracoa bis Santiago de Cuba (ca. 240 km)
In der Nacht beginnt es zu regnen. Und auch am Morgen strömt es in Bächen vom Himmel. Norge führt uns nach dem Morgenessen zur Bank um CUC, den Cuba-Peso Convertible zu kaufen. Dann zur Emigration, doch dort erklärt man uns, dass unsere Touristenkarte erst kurz vor Ablaufdatum verlängert werden kann. Sollte aber in jeder Stadt problemlos möglich sein. Wir verabschieden uns von Norge und machen uns durch die Stadt auf zur nächsten Tankstelle. Superbenzin kostet etwa 1.40/Ltr. Dann geht es über den Pass ‚El Faralon‘ zur Südküste. Es regnet weiter und die Bergwelt ist Wolkenverhangen und tw. Neblig. Erst als wir wieder Richtung Meer kommen wird das Wetter besser und sofort auch wieder über 30°C. warm. Die Landschaft ist trocken. Die Strasse entlang der Südost-Küste Cubas ist gesäumt von Kakteen, Agaven und Oleander. Wir durchqueren das unansehnliche Städtchen Guantanamo. Vom nahen berühmt-berüchtigten US-Marine-Stützpunkt ist nichts zu sehen. Die Fahrt geht weiter zum Teil über recht gute Autobahn mit sehr wenig Verkehr. Bei einem kleinen Imbiss-Restaurant wollen wir ein Brötchen essen. Die Preisliste irritiert ein wenig. Eingeklemmtes Steak kostet 5$, ein Spiegelei im Brot 2$. Auf 20 CUC können die nicht herausgeben. Es stellt sich heraus dass die Preise in CUP (örtlicher Peso = nur 1/24-Wert) gemein sind, dh. 1 CUC = 1SFr. Ist mehr als genug. Wir erreichen Santiago de Cuba am frühen Nachmittag und genehmigen uns nach Bezug des Hotels an der Poolbar Drinks und nochmals ein feines Sandwich. Später gibt es Abendessen im zum Hotel gehörenden Restaurant ‚El Leningrado‘ in einem Palast, der früher zu Zeiten als Santiago Hauptstadt von Cuba war, Sitz des Präsidenten war.

Donnerstag, 28.3.2013, Santiago de Cuba
Heute können wir ausschlafen. Nach dem Frühstück nehmen wir ein Taxi vom etwas ausserhalb gelegenen Hotel ins Stadtzentrum. Bei der Kathedrale am ‚Parque Céspedes beginnen wir unseren gut 3-stündigen Stadtbummel. Durch belebte Strassen und Gassen, über schöne kleine Parkanlagen und Plätze begegnet man immer wieder den allgegenwärtigen Oldtimer-Amerikanerwagen. Strassenmusikanten, Dominospieler und sonst die lebensfrohen Kubaner treffen wir an bei ihrem Alltag. Gassen auf und runter gelangen wir nach einer Pause mit Eiscreme ins Gebiet der Bucht von Santiago. Vom Hafen ist nicht viel zu sehen. Auf dem Rückweg spazieren wir durch die Markthalle und dann ein Stück durchs alte Quartier Tivoli. Zurück am Parque Céspedes bestellen wir auf der Terrasse des Hotels Casa Grande einen Drink und ein Sandwich. Dazu ist der erste Stock ideal, um die Passanten zu beobachten. Uns hat die Stadt Santiago de Cuba wunderbar gefallen. Am frühen Nachmittag lassen wir uns wieder per Taxi zum Hotel zurück bringen und lassen den Tag am Swimmingpool gemütlich auslaufen.

Karfreitag, 29.3.2013, Santiago de Cuba bis Marea El Portillo (ca. 180 km, 6 ½ Std.)
Wir entschliessen uns, trotz Warnungen betreffend schlechter Strassen, entlang der Südostküste Richtung Westen zu fahren. Wir starten früh direkt nach dem Frühstück, nochmals im ehemaligen Präsidentenpalast. Marianne lotst mich perfekt durch, bzw. auf Umfahrungsstrassen um die Grossstadt Santiago von Osten nach Westen. In einer halben Stunde sind wir auf der Küstenroute und anfänglich ist die Strasse sehr o.K. Vorbei an den Stränden der Städter durch recht trockene Landschaft mit Kakteen und Agaven fahren wir nach Westen. Zwischendurch wird die Strasse wirklich schlechter, zum Teil zu einer unbefestigten Piste. Wir lassen uns absolut nicht stressen, denn wir haben genug Zeit einkalkuliert. Wir haben die Möglichkeit, die verschiedenen Küstenabschnitte zu geniessen. Ziegen an den steilen Felsenhängen zu beobachten und zu fotografieren. Marianne hat beim Morgenessen 2 Eingeklemmte zubereitet und Wasser haben wir schon vorsorglich im Auto. So gibt es unterwegs einen kurzen Mittagshalt und wir wechseln uns mit fahren ab. Erst nach gut der Hälfte der Strecke kommen Abschnitte mit massiv bedenklichen Pistenabschnitten. Die halbe Strassenbreite fehlt häufig, Schlaglöcher sind üblich. Im letzten Abschnitt sind Brückenpfeiler gebrochen und die Strasse so nicht mehr befahrbar. Umgehungspisten sind zum Teil mit dem PW nur schwer zu bewältigen. Doch nach 6 ½ Std. haben wir die Strecke von etwa 180 km geschafft und unser ‚All inclusive-Hotel‘ am Strand von Marea El Portillo erreicht. Sofort geht es an die Poolbar, die Cuba-Libre sind ja hier gratis. Sonst bezahlt man etwa 2 SFr. pro Drink. Auch die Snacks wie Pommes und Hamburgesa sind inklusive, nur Wasserflaschen müsste man extra bezahlen ! Das Abendessen-Buffet ist nicht der Hit, doch insgesamt macht uns das Hotel keinen schlechten Eindruck.

Samstag, 30.3.2013 Marea El Portillo
Heute ist absoluter Ruhe- und Erholungstag. Abhängen am Hotelstrand bei einer grossen Bucht. Mit Sonnenbaden, Essen und speziell Trinken verbringen wir den ganzen Tag. Baden im Meer macht nicht unbedingt an, weil starke Wellen ans Ufer branden und Fische sehen wäre auch nichts.

Ostern, 31.3.2013 Marea El Portillo bis Camagüey (ca. 320 km)
Feliz Cumpleanos Marianne ! Sie ist ab heute Altersrentnerin. Im Bett stellen wir fest, dass wir unbeliebte Andenken an den Strand haben. Beide sind total verstochen, vermutlich von Sandflöhen. Heute geht unsere Kuba-Rundreise weiter in verschiedene Städte. Zuerst tanken wir in Pilon auf und fahren über die Hügel Richtung Norden. Die Landschaft ist trostlos, die Strasse recht gut. Trotzdem heisst es permanent höchste Aufmerksamkeit beim Fahren, denn in Kuba gibt es tausende Schlaglöcher und Querrinnen. Der Autoverkehr ist minim, doch andere Strassenbenützer wollen auch beachtet werden. Pferdekutschen und –Fuhrwerke, sowie Ochsenkarren bringen keine Probleme. Velofahrer mit unterschiedlichem Gepäck, Hühner, dicke Schweine, kleine Säuli und Ziegen in jeder Grösse muss man beachten. Bei Manzanillo ist Zuckerrohr-Land, dann kommen gute Bewässerungsanlagen für Reisanbau. Wir beobachten ein Sprühflugzeug im Tiefflug. Vorbei an Las Tunas geht es nach Westen bis Camagüey. Das Grand Hotel ist das beste der Stadt, liegt aber in der Fussgängerzone und ist schwer zu finden. Der Hotelparkplatz und der Parkwächter machen nicht den besten Eindruck, aber uns bleibt nichts anderes übrig, als uns von dort per Velotaxi in unsere Unterkunft bringen zu lassen. Die anschliessende Stadtbesichtigung enttäuscht  uns. Viel bringen die ungepflegten Bauten nicht. Nur wenige sind restauriert. So sind wir rasch wieder im Hotel bei einem Drink im schönen Atrium. Leider ist die Bar auf der Dachterrasse nicht bedient. Am Abend kommt ein Gewittersturm mit Regen, Blitz und Donner auf. Trotzdem schauen wir nochmals auf der Hotelterrasse vorbei und haben Glück. Der Barman hat geöffnet und mixt uns Drinks zum Apéro. Wegen dem Regen schauen wir nur kurz in einem Restaurant an der Fussgängerzone vorbei, welches aber wegen Gruppen reserviert ist. So nehmen wir im Hotel ein nicht gerade Geburtstagwürdiges Abendessen zu uns.

Montag, 1. April 2013, Camagüey bis Trinidad/Playa Ancon (ca. 270 km)
Am Morgen wird man früh geweckt vom Lärm auf den Strassen. Das Hotel hat keine Fensterscheiben, nur Läden vor den grossen Öffnungen. Unsere Reise geht weiter Westwärts. Zuerst die Ausfahrt aus der verwinkelten Stadt finden und dann auf der Caretera Central gemütlich zum nächsten Ziel Trinidad. Durch das kleine Landstädtchen Florida, auf der Umfahrungsstrasse um die Provinzhauptstadt Ciego de Avila herum, mit Fotosujets über Land und in kleiner Ortschaften erreichen wir um die Mittagszeit Sancti Spiritus. Da lohnt sich ein gut halbstündiger Halt, um das historische Stadtzentrum zu besichtigen. Richtung Südwesten geht es weiter nach Trinidad. Ein Stopp für einen Drink am ‚Mirador Valle de los Ingenieros‘ und schon haben wir unsere Tagesetappe geschafft. Auf der Halbinsel Ancon ca. 12 km ausserhalb von Trinidad liegt unser reserviertes AI-Hotel. So ist noch Zeit, den halben Nachmittag am Strand und bei Gratisdrinks zu geniessen. Marianne hat als Alternative zum Cuba-Libre den Mojito als erfrischende Möglichkeit entdeckt.

Dienstag, 2. April 203, Trinidad / Playa Ancon
Unser Strandhotel ist ein riesiger Block. Wir sind im obersten 7.Stock untergebracht und haben vom Zimmer einen prächtigen Blick auf den langen Sandstrand der Halbinsel. Vom offenen Flur auf der Rückseite sieht man auf die Lagune und kann den Sonnenaufgang beobachten. Da wir im ‚Deutsche Welle-TV‘ immer wieder von den winterlichen Bedingungen in Europa hören, geniessen wir die täglichen mehr als 30°C. Doch für die Stadtbesichtigung in Trinidad scheint uns der Vormittag angenehmer. Nach dem Frühstück im chaotischen Selbstbedienungsrestaurant lassen wir uns vom Oldtimer-Taxi zur Stadtmitte, der Plaza Mayor mit der Kathedrale bringen. Dann geht es zu Fuss durch die Gassen mit den farbigen alten Häuserfassaden. Im ehemaligen ‚Convento de San Francisco de Asis‘ ist heute ein Museum untergebracht. Dann steigen wir auf einen Hügel zur Ruine der ältesten Kirche Trinidads hinauf. Wieder hinunter zur Plaza Mayor und weiter durch die Strässchen, teilweise mit Kopfsteinpflaster. Immer gibt es mal wieder Fotosujets von den verschiedenen Strassenhändlern und anderen Passanten. Beim Parque Céspedes steht das Rathaus und die Kirche San Francisco de Paula und wir beobachten eine Mädchengruppe bei musikalischen Vorführungen. Per Taxi geht es zurück ins Hotel zum Sonnenbaden am Strand. Wir haben den ganzen Nachmittag zum Erholen.

Mittwoch, 3. April 2013, Trinidad bis Cienfuegos (ca. 125 km)
Heute haben wir eine Kurze Tagesetappe geplant. Trotzdem stehen wir zeitig auf, um dem Rummel der Gruppentouristen beim Frühstück zu entgehen. Beim Losfahren sehen wir in den Lagunen hinter der Halbinsel Ancon verschiedene Wasservögel. Diverse Reiherarten, Ibis, Löffler und andere können wir fotografieren. Bei Trinidad tanken wir und versuchen dann mit Erfolg durch die Aussenbezirke der Stadt die Ausfallstrasse nach Westen zu finden. Es geht zuerst ziemlich der Küste entlang, wo viele rote und gelbe Krabben versuchen, die Fahrbahn zu überqueren. Den wenigsten gelingt es, wohlbehalten den Autopneus zu entgehen. Da unser Hotel bei Cienfuegos 18 km ausserhalb der Stadt liegt und es erst Mitte Vormittag ist, fahren wir zuerst durchs Stadtzentrum. Ein kurzer Halt am Parque Marti, um die recht imposanten Gebäude abzulichten, aber sonst machen wir eine Stadtrundfahrt per Auto. Auf der Halbinsel Punta Gorda stehen prachtvolle Palastbauten. Dann fahren wir halt die 18 km zurück zur Playa Rancho Luna und können schon vor dem Mittag unser Zimmer beziehen. Der Strand ist felsig, die Brandung bei starkem Wind extrem. Schade, so ist nichts mit Schwimmen oder Schnorcheln im Meer. Nach dem Mittagessen bleibt nur das Sonnenbad am Swimmingpool und warten bis es Abend wird.

Donnerstag, 4. April 2013, Cienfuegos bis Playa Larga (ca. 155 km)
Nun haben wir für den Moment genug von Städtebesichtigungen. Wir wollen mal wieder in die Natur. An der Hauptstrasse machen wir noch einen Abstecher in den Jardim Botanica. Der Botanische Garten ist nichts Spezielles, doch man kann gemütlich mit dem Auto durch den Park fahren, die grossen Bäume, Palmen und riesige Bambus-Gestrüppe sehen. Einige Vögel fotografieren; die kleinen Kolibris sind leider zu unruhig. Vorbei an der Stadt Cienfuegos geht es weiter Richtung Westen. Vorbei an recht trostloser Landschaft, durch kleine Ortschaften, erreichen wir die Küste bei Playa Giron an der berühmten Schweinebucht. Immer mal wieder ist die Strasse überdeckt mit plattgedrückten Krabbenkadavern. Warum wollen die armen Viecher auch eine Autofahrbahn überqueren? Einen ganz tollen Mittagshalt machen wir am Punta Perdiz. Erika würde sich freuen für uns, aber ärgern, dass sie nicht dabei ist. Wir brauchen mal wieder unsere Schnorchelausrüstung an einem wirklich schönen Küstenabschnitt. Eine Bar für Drinks gibt es auch; Toll !! Nur noch 20 km ist es bis wir unser Ziel, Playa Larga erreichen. Die gebuchte Bungalow-Anlage macht einen viel besseren Eindruck als gemäss Reiseführer erwartet. Und weil wir 2 Nächte hier bleiben, leisten wir uns sogar einen Preisaufschlag für eine „Villa“ mit Schlafraum, separatem Wohnraum mit TV und Bad. Auch vor unserem Häuschen lässt es sich im Schaukelstuhl angenehm die Drinks geniessen. Am Nachmittag erkunden wir noch die Möglichkeiten im Natioalpark der Halbinsel Zapata. Man kommt ohne Guide und Eintrittsgebühr nicht weit. So geniessen wir den Abend im Hotel.

Freitag, 5. April 2013, Playa Larga und Umgebung (ca. 140 km)
Am Morgen ist unsere Villa von Krabben belagert. Eine will Marianne nicht zur Tür rauslassen, etwa 100 weitere krabbeln auf der Terrasse und beim Auto herum. Trotzdem fahren wir nach dem Z’morge los um den Salinas im Nationalpark Zapata einen Besuch abzustatten. Am Büro des Parks bezahlen wir den Eintritt und erhalten einen Guide als Begleiter, welcher gut Englisch spricht. Bei verschiedenen Halts auf der ca. 25 km langen Piste durch Mangroven, Lagunen und Steppe sehen und fotografieren wir die unterschiedlichsten Wasservögel: viele Reiher-Arten, Strandläufer, Flamingos, Pelikane, Kormorane, Ibis, Rosa-Löffler usw. Nach 3 Std. ist die Tour zu Ende und wir holen im Hotel Schnorchel- und Unterwasserfoto-Ausrüstung. Es zieht uns nochmals zum Punta Perdiz. Die wundervolle Korallenlandschaft gefällt uns und bei 2 Trips haben wir einige Highlights vor der Linse: Feilenfische, Trompetenfisch, Zwergkaiser, kleine Barsche, ein riesiger Barrakuda, eine schöne Flunder und all die anderen bunten Fische. Auf der Rückfahrt kommen wir in ein richtiges tropisches Gewitter.

Samstag, 6.A pril 2013, Playa Larga bis Ciudad Havanna (ca. 180 km)
Der Regen ist vorbei. Die Krabben verschonen uns zur Erleichterung von Marianne und wir kommen ungehindert zum Morgenessen. Wir haben uns nun 1 ½ Tage erholt in der Natur, an Land und im Meer. So sind wir bereit für die Hauptstadt von Kuba, Havanna. Zuerst geht es auf normaler Landstrasse nach Norden zur Autobahn. Bei Jagüey Grande tanken wir den Wagen auf und dann geht es durch die weiter langweilige Landschaft zügig auf der 6-8 – spurigen A1 mit kaum Verkehr bis kurz vor die Millionenstadt La Habana. Dort werden dann die Strassen belebter und Marianne lotst mich routiniert durch die Vorortsquartiere. Dann finden wir mit unserem Gefühl, nach Sonnenstand und 1x Fragen rasch unser gebuchtes Hotel. Gleich daneben ist ein kontrollierter Parkplatz und wir lassen den Wagen bis Montag stehen. Zu Fuss spazieren wir an den Malecon, der Uferstrasse und von dort für einen Drink ins mondäne Hotel Nacional. Dann erkunden wir das Quartier Vedado, wo unser Hotel liegt und sind nach einer Pizza zum verspäteten Lunch bald wieder im Terrassenrestaurant des National mit Blick auf das wilde Meer. Das Abendessen im ‚feudal wirkenden‘ Restaurant Le Monsenieur, ist absolut kein Hit und so sind wir früh wieder im Hotel. Obschon die Drinks wie alles andere in Havanna vil teurer sind als sonst in Kuba, möchten wir an der Hotelbar noch einen Cuba-Libre zum Einschlafen geniessen. Doch als sich die Lifttür öffnet denkt man, wir sind in der Disco gelandet. Musik muss in Kuba nicht schön, nur sehr laut sein. So nehmen wir unsere Drinks mit ins Zimmer. Bisher wurde immer Tukola, das einheimische Cola für Mixgetränke verwendet; gar nicht schlecht, doch Pur merkt man den Unterschied. Hier erhält Marianne zum Verdünnen trotz US-Embargo eine Büchse original Coca Cola, abgefüllt in Mexiko.

Sonntag, 7.April 2013, Ciudad Havanna
Per Taxi lassen wir uns zur Plaza de Armas, dem Hauptplatz vom historischen Habana Vieja bringen. Castillo de la Real Fuerza, schöne Palastbauten, Strassenrestaurants umringen den Platz. Weiter spazieren wir zur Kathedrale, dann durch die Strässchen und Gassen, über verschiedene Parks und Plätze, mit Kirchenbesuchen zum alten Bahnhof. Dort sind restaurierte, alte Dampfloks aufgestellt und im Inneren geniessen wir im Kunsthandwerksmarkt ein Glace. Anschliessend hoch zum Capitol beim Parque Central. Dort steht das Edificio Bacardi mit einem hohen Turm, wo man einen schönen Blick über die Altstadt hat. Leider gibt der Lift vor der Runterfahrt den Geist auf, sodass wir nicht nur die obersten Stockwerke, sondern auch die 7 Etagen bis zum Ausgang mit Treppen runtersteigen müssen. Auf verschiedenen Wegen beenden wir unseren Stadtbummel nach über 4 Stunden an der Plaza de la Catedral mit Bier, Wasser und Sandwich. Auf der Rückfahrt lassen wir uns vom Taxi an der kleinen, bunt-lebhaften Gasse Callejon de Hamel abladen. Zu Fuss geht’s weiter zu unserem Hotel, wo Marianne den Computer mit ins Hotel Nactional nimmt. Der Versuch das WI-FI-Internet mit unserem Reisecompi zu benutzen ist nicht von vollem Erfolg gekrönt. Webs sind langsam und Mails gar nicht möglich. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel lassen wir uns in ein Strassenrestaurant verführen. Kaum haben wir bestellt beginnt die laute Musik zu spielen und Mariannes Pollo ist wenig geniessbar. Mein Fisch ist zwar besser als gestern, doch alles noch teurer. Wieder kein Hit !! Als Marianne am Abend die Kasse kontrolliert, stellen wir fest, dass wir zum ersten Mal beschissen worden sind. Anstelle von 1-CUC-Münzen (=ca. 1 SFr.) finden wir 3-Peso (Rappen)-Stücke. Gleiche Grösse, kaum zu unterscheiden, jedoch nur etwa 12 Centesimos Wert ! Tücken der Grossstadt.

Montag, 8. April 2013, Havanna bis Maria la Gorda (ca. 315 km)
Nach dem Frühstück verlassen wir die Hauptstadt auf dem Malecon weiter Richtung Westen. Durch die verschiedenen Quartiere und Vororte am Meer erreichen wir nach 45 Min. und 1x falsch fahren und 2x nach der Richtung fragen den Beginn der Autobahn A4.Hinweisschilder gibt es keine. Entgegen den Angaben im Reiseführer ist Landschaft kaum interessanter, sodass wir zügig mit 90-100 km/h mit kaum Verkehr über die 6-spurige Nationalstrasse vorwärts kommen. Die Belagsqualität ist nicht top, doch mit ein wenig Vorsicht ist es ein angenehmes Fahren. Die Autobahn endet kurz vor Pinar del Rio. Quer durch die Stadt geht es dann weiter durch den Westzipfel von Kuba auf Landstrassen. In Isabel Rubio tanken wir nach dem Beginn der heutigen Fahrt zum zweiten mal auf, um für die ländliche Gegend ohne Tankstellen gewappnet zu sein. Grundsätzlich sind die Kubaner recht gute Fahrer, doch heute schläft einer. Als wir einen kleinen Lastwagen überholen, schert der plötzlich nach links aus, weil weiter vorne ein Ochsengespann fährt. Auf gleicher Höhe kann Marianne nur noch Achtung rufen, ich hupen und die Böschung neben der Strasse abschätzen und reagieren. Mit 2 Rädern in einer Karrenspur geht alles gut aus. Mit früherem Hupen wäre es eventuell nicht so kritisch geworden, doch ohne doppelte Vorsicht und fahrerischem Geschick, wäre es schlimm herausgekommen. In Punta Gorda erreichen wir das Meer und sofort wird die Strasse wieder zum Schlachtfeld der Krabben. Nach knapp 6 Std. erreichen wir unser Ziel, das Hotel Maria la Gorda. Nach dem Erkunden von Bar mit Drink, der Restaurant-Speisekarte und dem kleinen Shop legen wir uns an den Strand und gehen bald zum Erkunden des Meeres. Beim Schnorcheln sind wir enttäuscht. Der Reiseführer schwärmt von einem Aquarium wenige Meter vom Strand. Wir sehen schon einige interessante Fische, doch meistens recht tief unten. Die bisherigen Orte, welche wir hier in Cuba erschwommen haben, gefielen uns besser.

Dienstag, 9. April 2013, Maria la Gorda
Ein blödes Erwachen; unser Zimmerboden ist nass! Irgend etwas im WC stimmt nicht. Doch weil wir nichts ausser Schuhen am Boden haben, ist wenig passiert. Dann ist der ganze Tag fürs Schnorcheln vorgesehen. Es gibt doch mehr zu sehen als gestern angenommen. Verschiedene Kaiserfische, jung und alt, Barrakuda, Flundern, Kalmare, Kraken, grosse Feuerfische, Drücker, Papageifische, eine feingliedrige Garnele oder Meerspinne, Torpedobarsche, verschiedene andere Barsche, kurz mal ein Igelfisch, Falterfische, Doktorfische, Schnapper usw. Auch schöne Weihnachtsstern-Röhrenwürmer. Nur die Korallenlandschaft ist nichts besonderes, da ein Riff fehlt. Am Abend leiste ich mir eine ‚Langosta miraposa‘. Das Fleisch der Languste ist schon aus der Schale gepellt und wie ein Steak zusammengebacken. Sieht komisch aus, ist aber praktischer zu Essen und schmeckt ausgezeichnet.

Mittwoch, 10. April 2013, Maria la Gorda
Beim Frühstück arbeitet heute unser Barman. Man merkt, dass er uns kennt; zur Begrüssung hebt er 2 Finger, lacht und sagt ‚dos Cubas‘! Unsere Normbestellung heben wir uns aber für später auf. Dann nochmals ein ganzer Tag am Strand und im Meer, dazwischen Essen und einige Cuba-Libres trinken.

Donnerstag, 11. April 2013, Maria la Gorda bis Vinales (ca. 170 km)
Halbzeit unserer Kubaferien ist vorbei. Wir sind am westlichsten Punkt unserer Rundreise angelangt. Also geht es wieder ostwärts weiter. Zuerst müssen wir dieselbe Strecke nach Pinar del Rio zurückfahren. Am Strand kurz nach Maria la Gorda sehen wir zwei Fischer. Einer zeigt uns seinen soeben gefangenen Fisch. Der Andere stolz seinen Ford mit Jahrgang 1928, welcher immer noch läuft. Es wird im durchfahrenen Gebiet schon Tabak angebaut, dazwischen Reis und kleine Gartenkulturen. In Pinar del Rio erkundigt sich Marianne nach dem ‚Oficino de migracion‘  und erhält perfekte Auskunft. Wir finden das Büro an der Ausfallstrasse nach Vinales. Doch ist es inzwischen viertel vor Zwölf und die schliessen ausgerechnet heute am Mittag. Uns fehlen zudem die notwendigen Taxmarken, welche man zuerst auf einer Bank kaufen muss. So schicken uns die eigentlich hilfsbereiten Beamten unverrichteter Dinge weiter. Nach etwa 20 km erreichen wir unser Hotel Los Jazmines, wunderschön gelegen in den Bergen kurz vor Vinales. Wir haben vom Zimmerbalkon den noch schöneren Blick auf die Landschaft mit den Mogotes (Kalksteinhügel) als von der Terrasse mit dem Swimmingpool. Nach einem Drink fahren wir runter ins Städtchen, um auf der Bank Geld zu wechseln und endlich die Gebührenmarken für die Verlängerung der nur 30 Tage gültigen Touristenkarte zu kaufen. Dann besuchen wir den sehenswerten, kleinen Botanischen Garten ‚Jardin de Caridad‘ und machen noch einen Ausflug ins Tal der ‚Mogote dos Hermanas‘, wo ein bekannter einheimischer Künstler die Felswände mit der ,Mural de la Prehistoria‘ (Evolutionsgeschichte) bemalt hat.

Freitag, 12. April 2013, Vinales und Umgebung (ca. 190 km)
Nach dem Frühstück nehmen wir die Gelegenheit wahr, unseren Aufenthalt in Cuba zu legalisieren. Wir fahren die 20 km zurück nach Pinar del Rio, weil wir dort das Emigrationsbüro kennen. Viele Leute warten um halb 9 Uhr schon und wir befürchten das Schlimmste. Nach etwa 10 Min. kommt die nette Senora von gestern vorbei und wir haben sofort unsere fachkundige Sachbearbeiterin. Trotzdem dauert die „schwierige Prozedur“ der Verlängerung unserer Touristenkarte 1 ½ Std. Aber wir sind schon glücklich, diese Bürokratie hinter uns zu haben. Anschliessen machen wir eine Rundfahrt über die ‚Cordilleras de Guaniguanico‘ nach Minas de Matahambre, wo man noch einen alten Grubenförderturm sieht. Dann weiter über einen Damm zur Cayo Jutias. Eigentlich mit einem schönen Strand, aber total überflüssig; nur Abriss !!! Der Eintritt kostet 5 CUC pro Person, dann Parkplatz 2 CUC, Liegestuhl je 1 ½ CUC. Das Restaurant hat kein Brot für Sandwiches, und zum Schnorcheln nur trübes Wasser und absolut kein Korallenriff: alles Scheisse! Weiter fahren wir auf Rumpelpisten durch Santa Lucia bis San Cayetano und dann zurück nach Vinales. Was nimmt man nicht alles in Kauf, um die in dieser Gegend mal ausnahmsweise schöne Landschaft zu geniessen.

Samstag, 13. April 2013, Vinales bis Soroa (ca. 120 km)
Erst beim Frühstück kommt die Sonne über den hügeligen Horizont. Wir fahren weiter nach Osten. Tanken in Vinales geht nicht, die haben gerade kein Superbenzin. Also ist es gut, wenn man bei jeder Gelegenheit volltankt. Wir fahren ohne Probleme über La Palma, Las Pozas und Bahia Honda auf unterschiedlichen Strassen. Pisten wären teilweise weniger übel als die asphaltierten Strassen mit Schlaglöchern über die ganze Breite. Das erfordert immer volle Aufmerksamkeit. Trotzdem nützen wir jede Fotogelegenheit von Landschaftssujets und den Alltag der Einheimischen. Als unser letztes Teilstück in die Berge Richtung Soroa geht, machen wir im Wald Halt um Vögel zu beobachten. Den wunderschönen cubanischen Nationalvogel, einen rot-weiss-schwarzen Trogon sieht man recht häufig. Das Hotel erreichen wir um die Mittagszeit, und so ist unser Zimmer noch nicht bereit. Wir besuchen daher noch den schönen Orchideengarten. Leider ist die Hauptblütezeit vorbei, doch einige Exemplare blühen doch und andere exotische Pflanzen sieht man auch. Ebenso Vögel und Echsen. Der Besuch des Wasserfalls sparen wir uns, da kaum mit viel Wassermenge zu rechnen ist.

Sonntag, 14. April 2013, Soroa bis Varadero (ca. 230 km)
Wir sind in den subtropischen Bergen. Am Morgen ist es neblig. Vor der Weiterreise habe ich einen Fototermin bei Familie Specht vor der Höhle in einer abgestorbenen Palme. Nach kurzer Fahrt bergabwärts erreichen wir schon die Autopista. Weil die Tankstelle auf der anderen Fahrtrichtung liegt, überquert man halt den Mittelstreifen und nach dem Tanken das- selbe nochmals und schon kann die Fahrt Richtung Havanna weitergehen. Nach ereignisloser Schnellfahrt durch die wiederum langweilige Landschaft nähern wir uns der Grossstadt. Der Anschluss zur A1 ist anfänglich gut beschildert; immer geradeaus. Doch als es rechts weggehen sollte, ist das absolut kurzfristig und ich verpasse die Ausfahrt. Und dann geht es blitzschnell und nach kaum 100 m ist die Autobahn zu Ende und man muss aufpassen nicht in einer Baustelle oder im Brachland zu landen. Nun haben wir falsche Fahrtrichtung, also bei nächster Gelegenheit wenden. Dann scheint es, dass es eine Umfahrungsautobahn gibt. Doch weit gefehlt, das sind immer nur Teilstücke, zwar 4-6 – spurig, aber immer wieder unterbrochen von Verzweigungen. Bei einer davon kreisen wir so lange, bis wir wohl alle falschen Richtungen ausprobiert haben. Ein englischsprechender Cubano hilft uns 2x, möchte dafür mit seiner Freundin mitfahren. Wir haben zu viel Gepäck auf der Rückbank und müssen ihn enttäuschen. Bald lotst mich Marianne wieder in gekonnter Manier auf die Nordstrecke nach Varadero. Bei Santa Cruz del Norte ist Öl- und Gasförderungsgebiet. Fördertürme und –Pumpen arbeiten fleissig und es stink nach Öl. Bei der Anfahrt zu Halbinsel Varadero muss man 2 CUC Strassenzoll bezahlen. Kein nennenswerter Betrag. So erreichen wir unser billigeres All-inclusive-Hotel um die Mittagszeit. Sandstrand ermöglicht kein Schnorcheln, doch man kann Bootsausflüge machen. Wir warten bis morgen. Im Zimmer wird es wohl  eine recht laute cubanische Sonntagsnacht geben.

Montag, 15. April 2013, Varadero
Am Vormittag lassen wir uns mit einem kleinen Katamaran-Segler zum „Korallenriff“ bringen. Beim Schnorcheln finden wir tief am Meeresgrund einige Korallen, absolut kein Riff. Mit Brot wird ein Schwarm von Schnappern, Sergeanten und Doktorfischen angelockt. Das wars dann! Den Rest des Tages pendeln wir zwischen Sonnenbaden am langen Sandstrand von Varadero und den Bars von unserem Hotel hin und her.

Dienstag, 16. April 2013, Varadero bis Cayo las Brujas (ca. 300 km)
Wir dürfen Varadero, den Massentourismusort verlassen. Weil auf unserer Strassenkarte vor unserem Tagesziel 3 Tankstellen angegeben sind, verzichten wir aufs Volltanken. Zuerst haben wir ein autobahnähnliches Strassenstück und wir kommen rassig voran. Doch schon die erste Stadtdurchquerung in Cardenas ist mit vielen Seitenstrassen, Velos und Fussgängern, sowie Pferdekutschen und Fuhrwerke mühsam. Auch wenn man auf guter, gerader Strasse 90-100 km/h fährt, erreicht man nur etwa einen Durchschnitt von knapp 60. Später kommen wir durch Zuckerrohrgebiet und entdecken eine alte Rum- oder Zuckerfabrik. In Sagua la Grande sollte eine Tankstelle mit dem von unserem Auto benötigten Superbenzin sein. Nicht zu finden! Also weiter über die Caretera  Norte bis Remedios. Dort entdecken wir nur eine Anlage mit Baustelle, die aussieht wie eine frühere Tanke. Bevor wir auf den über 50 km langen Damm nach Cayo Santa Maria fahren haben wir noch eine Chance. In Caibarien kommen wir zu kleineren Zapfsäulen ohne 94 Oktan-Benzin und werden weitergeschickt. Dort wo wir dann die richtige kleine Tankstelle finden, ist keine Bedienung zu sehen. Nachbarn deuten uns, wir sollen irgendwo klopfen und so steht dann einer aus dem Mittagsschläfchen auf und wir können volltanken. Natürlich nimmt der Mann keine Kreditkarte und wir machen uns auf die Suche nach einer Bank, um auch unseren Vorrat an CUC aufzufüllen. Dann geht es nach Zahlung von 2 Fr. Strassenzoll auf den ‚Pedraplén‘, den Damm mit über 50 Brücken auf die Cayos im Meer hinaus. Wir zweigen schon nach 36 km in Cayo las Brujas ab und finden rasch unser kleines Hotel, liegen bald am Strand und warten, bis es auf der Restaurantterrasse Platz gibt für einen Drink. Einen Zweiten nehmen wir mit zum Bungalow und geniessen ihn auf unserer Terrasse über den Meeresklippen.

Mittwoch, 17. April 2013, Cayo las Brujas und Cayo Santa Maria (ca. 60 km)
Gestern hatten wir in unserem Bungalow leider kein warmes Wasser zum Duschen und Haare waschen. Also zuerst mal an der Reception reklamieren. Es wir uns versprochen, ein Solarspezialist würde alles prüfen. Dann fahren wir am kleinen Flughafen vorbei Richtung Cayo Santa Maria weiter über den Damm und die Brücken. Zwischendurch sieht man die doch recht schönen Mangroven-Lagunen. In Santa Maria stellen wir fest, dass alle All-Inclusive-Hotels keine Laufkundschaft aufs Areal lassen. Es gibt kaum andere Strandzugänge. Wir besuchen ein ‚Pueblo‘, eigentlich ein Einkaufszentrum für die Touristen. Dann verlegen wir uns auf Vogelbeobachtung. Verschieden Reiher und Strandläufer, Raubvogel und auch Rosa Löffler entdecken wir. Beim zweiten Pueblo essen wir ein Glace, kaufen eine kleine Flasche Rum und machen uns auf den Retourweg. In Cayo las Brujas haben wir vor der Flugpiste einen Abzweig Richtung Playa la Salina gesehen und folgen der staubigen und holprigen Lehmpiste. Am Ende kommen wir an die gleiche grosse Bucht, an der gegenüber unser Hotel liegt, mehr als 1 km entfernt. Wir nehmen Schnorchelausrüstung und UW-Fotoapparate und werden positiv überrascht von der Fischvielfalt in nicht tiefen Regionen. Ganz anders als nach Rückkehr im Hotel, wo es an den Klippen nichts zu sehen gibt. Also Duschen – jetzt haben wir Warmwasser – und dann mit dem Rum und den Colas aus der Minibar/Kühlschrank unsere Cuba Libres mixen und auf der Terrasse geniessen.

Donnerstag, 18. April 2013, Cayo las Brujas und Cayo Santa Maria (ca. 55 km)
Nochmals das gleiche wie gestern. Anstelle der verschiedenen Hotelanlagen in Cayo Santa Maria fahren wir ins Naturschutzgebiet im Osten der Insel. Ein ausgeschilderter Sendero (Wanderweg) führt durch Trockenland und ein Wäldchen. Man hört mehr Vögel als man sie sieht. An der Punta Santa Maria, am äussersten Ende der Piste stehen schön 2 Sonnendächer und Liegestühle. Leider ist das Wasser wenig anmächelig zum Baden. Also fahren wir zurück ins Pueblo um etwas kaltes zu happigen Preisen zu trinken und dann besuchen wir nochmals die Playa la Salina um zu Schnorcheln. Marianne sieht einen grossen Barrakuda und speziell sind die vielen verschiedenen Röhrenwürmer an dieser Stelle.

Freitag, 19. April 2013, Cayo las Brujas bis Moron (ca. 170 km)
Es geht wieder weiter. Zuerst gemütlich zurück über den ‚Pedraplén‘, den Damm ans Festland. Dann durch abwechslungsreichere Landschaft und durch kleine und mittlere Ortschaften. In Falla ist eine Zuckerfabrik noch in Betrieb und gibt ein Paar Fotosujets. Für unser Tagesziel Moron haben wir keinen Ortsplan. Obschon die Stadt ca. 60‘000 Einwohner hat, finden wir auf Anhieb zum Bahnhof Norte. Er soll der zweitälteste in Cuba sein. Wir fragen kurz nach dem Weg zu unserem gebuchten Hotel und finden es nicht weit weg. Schwieriger zu finden ist dann die alte, ehemalige Zuckerrohrfabrik, in der heute das Museum ‚Patria y Muerte‘ eingerichtet wurde. Immer wieder heisst es bei Fragen nach dem Weg „ um 1 – 2 Ecken und dann immer gerade aus (recto !). Doch in welcher Strasse geradeaus ? Doch wir finden unser Ziel doch noch und im Museum wurden die alten Maschinen der Zuckerrohr-Verarbeitung restauriert und speziell diverse alte Dampfloks ausgestellt. Früh sind wir im Stadthotel zurück und weil’s am Swimmingpool nicht unbedingt angenehm wirkt, nehmen wir unsere `Cuba Libres‘ in der Bar. Um 7.00 Uhr sollte Abendessen sein. Um viertel nach ist das Hotelrestaurant immer noch geschlossen und eine Meute lärmender und betrunkener Einheimischer steht davor. Wir fragen an der Reception, ob ein anderes Restaurant in der Nähe sei. Das unfreundliche Personal hat keine Ahnung und wir machen uns selber auf die Suche. Weil das Hotel Moron am Stadtrand ist, finden wir in Gehdistanz kein Lokal, bis Marianne an einer Tankstelle eine kleine Imbissbar sieht. Wir bestellen ein riesiges Sandwich und eine Pizza. Zusammen mit Bier und Wasser kostet das ganze 5 CUC (=Fr.) und ist gar nicht schlecht.

Samstag, 20. April 2013, Moron bis Cayo Coco (ca. 70 km)
Wir suchen die Strasse durch Moron vom südlichen Stadtrand nach Norden und zum Weg nach Cayo Coco. Nichts ist beschildert, aber schlussendlich gelangen wir auf den Damm vom Festland zu den vorgelagerten Inseln. Bei einem Halt fotografieren wir Strandläufer, Pelikane, Reiher und Kormorane. Die Mangroven-Lagunen sind nicht so attraktiv wie in Cayo las Brujas/Cayo Santa Maria. Unser für 5 Nächte gebuchte Hotel Melia ist das einzige 5*-Hotel auf der Insel. Das Essen wird dem absolut gerecht, leider der schmale Sandstrand weniger. Unser Zimmer befindet sich in einem Vierer-Bungalow, welches auf Pfählen in der Lagune gebaut ist. Zum Baden absolut ungeeignet, weil das Wasser voller Algen und t.w. auch schmutzig ist.

Sonntag, 21. April 2013, Hotel Melia Cayo Coco
Am Strand muss man früh einen Schattenplatz reservieren. Trotzdem alle erklären, dass vom Strand aus nichts mit Schnorcheln ist, wagen wir uns ins Meer. Wir werden doch positiv überrascht. Neben den normalen Schnapper- und Doktorfischen sehen wir 2 Kalmare, einen wirklich grossen Barrakuda und Marianne fotografiert sogar einen Rochen. Leider ist das Wasser wegen dem Sandstrand recht trübe.

Montag, 22. April 2013, Cayo Coco und Cayo Guillermo (ca. 90 km)
Heute lassen wir uns im Hotel ein Armbändeli geben, mit dem wir im Schwesterhotel Melia Cayo Guillermo auch die All-Inclusive-Angebote (gratis essen und trinken) benutzen können. Dann fahren wir rüber zur Nachbarinsel Cayo Guillermo. Ziemlich am Anfang entdecken wir in einer Lagune eine wunderschöne, grosse Gruppe Rosa-Flamingos. Nahe der Strasse stolzieren die Vögel fotogen im Wasser herum. Wir fahren dann weiter zur Westspitze der Insel, zum Playa Pinar. Beim Schnorcheln sieht man ausser schönen Seesternen und einigen Fischen über Seegras absolut nichts. Also geht es zurück zu den Flamingos und dann ins Hotel Melia. Die Anlage ist schön, der Strand breiter als in unserem Hotel, doch zum Schnorcheln noch weniger. Auch das Lunch-Buffet hält keinen Vergleich zu Cayo Coco aus. Auf der Rückfahrt nochmals die Flamingos filmen und fotografieren und dann zum Apéro und Abendessen in unser Hotel. Leider haben wir auf dem grossen Balkon von unserem Zimmer keine Abendsonne, aber bei einem Drink den Tag ausklingen lassen ist trotzdem möglich.

Dienstag, 23. April 2013, Cayo Coco und Cayo Romano (ca. 80 km)
Heute erleben wir nach dem Frühstück einen kurzen aber heftigen tropischen Regenschauer. Die Mangroven-Krabben reagieren rasch und kriechen aus ihren Erdlöchern. Nach 20 Min. ist alles vorbei und die Sonne trocknet schnell alles auf. Eine halbe Stunde später haben wir wieder weit über 30°C. (am Schatten). Den Vormittag verbringen wir am Hotelstrand und beim Schnorcheln entdeckt Marianne wieder den Jamaika-Stechrochen. Nach dem Mittagessen fahren wir auf die andere Nachbarinsel, Cayo Romano. Am Ende der Strasse kommen wir zu einem grossen Leuchtturm und erkunden dort zwei Strände. Beim zweiten wagen wir uns ins rauhe Meer. Hier in der Einsamkeit kann man hüllenlos Schnorcheln, sieht mehr Doktorfische in Schwärmen aber sonst nicht viel. War mal eine Abwechslung. Unterwegs auf der Hin- und Retourfahrt fotografieren wir verschiedene Raubvögel. Im Hotel angekommen treffen wir gerade den Room-Service und bestellen uns Cola und Eis für unsere Drinks auf dem Zimmerbalkon.

Mittwoch, 24. April 2013, Hotel Melia Cayo Coco
Vollmond ! Hohe Flut im Meer. Am schmalen Strand ist am Vormittag an kein gemütliches Liegen zu denken. Die Liegestühle werden überschwemmt. Gegen Mittag kann man dann doch noch einen Strandplatz belegen. Vor dem Mittagessen reservieren wir noch einen Platz im Grill-Restaurant, und am Abend für mich einen Lobster. Mit Baden, geschweige denn Schnorcheln ist auch am Nachmittag nicht zu denken. Zu wellig und trüb ist das Meer. Das Abendessen ist gediegen, separater Platz auf der Terrasse bei Vollmond und der Hummer mit einer Flasche Chardoney aus Chile ist wirklich fein.   

Donnerstag, 25. April 2013, Cayo Coco bis Guardalavaca (Ca. 470 km)
Unsere Kuba-Rundreise geht zu ende. Wir haben noch eine Monsteretappe vor uns. Es geht nach dem Frühstück zurück über den Damm ans Festland. Ein kurzer Fotohalt zeigt uns an Hand einer Gruppe Flamingos, wie untief das Meer hier ist. Dann findet Marianne die Umfahrung von Moron, doch dann verfehlen wir den direkten Weg nach Ciego de Alivar. Pfadfindermässig nach Sonnenstand finden wir trotzdem ohne Wegweiser mit wenigen Sicherheitsnachfragen unseren Weg. Dann müssen wir auf der Caretera Central nochmals Tanken und dann an Camagüey und Las Tunas vorbei nach Holguin. Marianne hätte auch hier die Umfahrungsstrasse auf Grund der Karten im Griff. Leider fahre ich ein kurzes Stück durch die Periferie der Stadt und um etwa 4 Uhr erreichen wir Guardalavaca. Das Hotel Club Amigo hier ist ja nicht mit dem europäischen Standard zu messen, aber wir sind ja nur für eine Nacht hier in der Nähe der Autovermietungsstelle.

Freitag, 26. April 2013, Guardalavaca + Hotel Riu Turquesas
Nach dem Frühstück fahren wir um die Ecke, um unseren Mietwagen retour zu geben. Der Vermieter staunt, dass wir 32 Tage unterwegs waren und total 4150 km auf den kubanischen Strassen zurückgelegt haben. Die tw. doch üblen Streckenabschnitte haben Spuren hinterlassen. Der fast neue Wagen hat nun Schrammen und Beulen. Wir sind gewappnet, dass uns Kosten abgezogen werden, denn die Versicherung hat 200 CUC Selbstbehalt. Doch die Mietfirma ist sich anscheinend solches gewohnt und wir müssen absolut nichts bezahlen. Per Taxi geht es dann für die letzten 5 Tage an die Playa Turquesas in der Nähe von Guardalavaca. Das gebuchte Hotel Riu hat eine schöne Anlage, einen ebenso tollen Sandstrand, aber das Essen ist weniger positiv. Am Nachmittag schnorcheln wir zum ersten mal hier im Meer. Man muss recht weit hinaus schwimmen, um einige Barsche und kleinere bunte Fische zu sehen. Marianne fotografiert einen Mini-Kalmar und ich entdecke mehrere raupenähnliche Kriechtiere auf Steinen im Wasser.

Samstag, 27. April 2013, Hotel Riu Turquesas und Hotel Sol Rio y Mares, Guardalavaca
Das Frühstück ist nicht besser als gestern Mittag- und Abendessen. Nur 1 Jus, keine Auswahl. Wir gehen bald an den Strand trotz vielen Wolken am Himmel und zeitweise leichtem Regen. Beim Schnorcheln ist das Wasser entsprechend trüb voller Sand. Trotzdem sieht Marianne beim Beobachten eines neuen Fischleins am selben Steinbrocken einen kleinen Feuerfisch und dann auch noch einen Steinfisch. Als wir zu den Liegestühlen zurückkommen spielen einheimische Kinder um und mit unseren Sachen, ohne dass die Eltern eingreifen. Auf unsere Reklamation hin heisst es nur „kein Problem, es sind doch nur Kinder !“ Als dann noch auf unsere Frage, ob wir neben den Fotokameras auch die anderen Sachen (Schnorchelausrüstung, Badetücher und Bücher) vom Strand zum Lunch mitnehmen müssen, ein „Ja, alles andere wäre nicht sicher“ zu hören bekommen, haben wir genug. Wir wollen sofort das Hotel wechseln, koste es was es wolle. Doch niemand vom Management ist anwesend und anderes Personal fühlt sich nicht zuständig oder ist unfähig. Endlich erreichen wir die TUI-Vertretung, welche doch noch für Abhilfe sorgt. Wir sind froh, wieder im schon bekannten Sol Rio y Mares unterzukommen. Hier geniessen wir wieder das angenehme Buffet-Diner.

Sonntag, 28. April 2013, Hotel Sol Rio y Mares, Guardalavaca
Wie in den letzten Tagen ist es den ganzen Vormittag bewölkt, es hat starken Wind und zwischendurch regnet es leicht. Wir liegen trotzdem am Strand und ich möchte mal ins Wasser. Doch die Brandung macht das unmöglich. Erst am Nachmittag gehen wir Schnorcheln. Auch jetzt noch ist das Wasser recht trüb wegen den Wellen und dem Sand. Ich sehe kurz mal einen Kraken, doch sonst ist das Fotografieren sehr schwierig. Wir geniessen halt die späte Sonne am Strand beim Lesen, zwischendurch immer mal einen Drink und das gute Essen.

Montag, 29. April 2013, Hotel Sol Rio y Mares, Guardalavaca
Heute beginnt schon der Morgen mit schönem Wetter. Nur der Wind und damit das unruhige Meer bleiben. Wir gehen am Vormittag schnorcheln ohne spezielle Entdeckungen. Marianne begegnet zwar einem Barrakuda, doch die Kamera ist nicht betriebsbereit und darum gibt es kein Foto. Am Nachmittag ist die Sicht im Wasser etwas besser. Und so fotografieren wir die schöne Korallen-Landschaft, junge Kaiserfische und Trompetenfische neben dem Üblichen. Ich sehe zusätzlich Steinfisch, Igelfisch und Jamaika-Rochen. 

Dienstag, 30. April 2013, Hotel Sol Rio y Mares, Guardalavaca
Unser letzter reiner Ferientag. Es scheint, dass das Wetter jeden Tag ein wenig schlechter wird. Die kleine Regenzeit in Kuba beginnt auch bald. Trotzdem ist es warm und auch die Sonne versteckt sich nur kurz. Der starke Wind bringt jedoch immer mehr Unruhe ins Meer. Ich kämpfe beim Start zum Schnorcheln mit den Brandungswellen, die mich hin und her werfen bis ich schliesslich im Wasser schwimme. Marianne hat da den Dreh viel besser raus. Im Wasser sehen wir mit Ausnahme verschiedener Kaiserfische kaum Spezialitäten und verzichten am Nachmittag aufs Meer und bleiben am Strand beim Sonnen.

Mittwoch, 1. Mai 2013, Hotel Sol Rio y Mares, Guardalavaca
Weil wir erst am Abend abfliegen, lassen wir uns die Checkout-Time verlängern. Kostet etwas, aber es lohnt sich nach dem Mittagessen in Ruhe Packen zu können, Duschen und gemütlich beim Drink nicht zu lange auf den Transfer zu warten. Schlussendlich verzichtet das Hotel dann sogar auf die Zusatzgebühr. Am Vormittag gehen wir nochmals Schnorcheln. Marianne hat einen wirklichen Highlight-Tag. Sie fotografiert Igelfisch, je einen kleinen Kofferfisch und Feilenfisch, Barsche, Falterfische, Kaiserfische usw. Auch ich kann nochmals junge und erwachsene verschiedene Kaiser aufs Bild bannen. Für die Fahrt zum Flughafen nehmen wir den TUI-Bus. Dauert ein bisschen länger, kostet aber die Hälfte und ist bequemer als die meistens alten Taxis mit mieser Federung und kaum Stossdämpfer. Nun beginnt die lange mühsame Rückreise über Frankfurt ind die Schweiz.