Tagebuch Safari

Vorbereitung / Planung

Weil wegen der Corona-Pandemie keine Ferien in Fernost möglich sind, mussten wir für unseren ärztlich empfohlenen Winter-Urlaub in wärmeren Gefilden umdenken.

Wir entschieden uns darum, dieses Jahr für Safari in Tansania und anschliessend entspannen am Meer auf Mafia-Island und Sansibar. Vor gut 30 Jahren haben wir eine Abenteuer-Camping-Safari gemacht. Leider scheint unser damaliger Schweizer-Planer vom Hotel ‚Dikdik‘ in Arusha nicht mehr zu existieren, da er nicht auf unsere Internet-Anfrage reagierte .

Darum kontaktierten wir telefonisch und per Internet einen auf solche Ferien spezialisierten Anbieter. 3 Wochen später hatten wir einen Vorschlag für teure Safari-Tage, aber immer noch keine gültige, brauchbare Offerte für die gesamten Ferien.

Daher telefonierte Marianne sofort mit unserer Freundin Doris von WeDive (www.wedive.ch). Obschon nur ein kleiner Teil unserer Wünsche in ihr Spezialgebiet fällt, bekamen wir innerhalb von 2 Wochen eine komplette, brauchbare Offerte mit Options-Vorschlägen für Lodges auf der Safari, perfekte Beratung von ihrem Partner ‚Kilaweni‘ in Tansania und auch die Kosten für die 2 Hotels auf Mafia-Island und eine Woche Aufenthalt auf Sansibar mit Programm, inkl. den notwendigen Inlandflügen. So war es leicht, uns zu entscheiden. Innerhalb von wenigen Tagen konnten wir uns zusammen mit unserer jüngeren noch arbeitenden Freundin Erika, welche uns für die gesamten Ferien begleiten wird, alles besprechen und die wenigen Anpassungen nach unseren Wünschen für die Lodges durchgeben. Innerhalb weniger Tage wurde die Offerte angepasst und wir konnten unseren Urlaub an der Wärme definitiv buchen.

Später muss noch eine kleine Anpassung mit einer Übernachtung in Daressalam vorgenommen werden, weil der Flug von Mafia-Island über das Festland nach Sansibar nicht mehr in einem Tag möglich ist. Wir haben unsere Impfungen vom Hausarzt kontrollieren lassen, Erika hat für ihren ersten Afrika-Trip extra das Tropen-Institut aufgesucht und spezielle Insektenschutzmittel gekauft. Marianne hat im Internet für uns zwei problemlos das elektronische Visum organisiert, doch bei Erika passiert ein Fehler. Obschon sie alles gleich ausgefüllt und mit Marianne kontrolliert hat ist bei Ihrem Visum nur 30 Tage Gültigkeit eingetragen, was für unseren Aufenthalt nicht ausreicht. Also muss Corina von ‚Kilaweni‘ in Tansania wieder zusätzliche Abklärungen treffen. Und auch Doris versucht von der Schweiz aus, den Fehler ausfindig zu machen.

Sonntag, 24.1.2021

Nun geht es los. Mariannes Tochter Corina bringt uns nach Kloten. Als wir dort das Gepäck ausladen, fährt auch Erika mit einem Taxi vor. Also geht es gemeinsam zum Check-in, was problemlos funktioniert. Nur erfahren wir dann die letzte schweizerische Corona-Schikane: die Business-Lounge darf nicht benutzt werden, sie ist geschlossen. Wie auch die eigentlichen Restaurants. Also gehen wir durch die Sicherheits-Kontrolle, um im Dutyfree noch Schokolade als Dankes-Geschenke für Corina in Tansania einzukaufen. Dann beginnt die ungemütliche Warterei bis zum Boarding, wo wir dann endlich den Komfort der Qatar-Airlines geniessen können. Der Flug geht gut 5 Stunden in die Nacht zur Zwischenlandung in Doha. Dort können wir noch unseren Ferien-Alkohol ergänzen, in der Lounge die Zeit bis zum Weiterflug abwarten.

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Montag, 25.1.2021

Nach Mitternacht geht es dann weiter nach Süden. Eine kurze Zwischenlandung in Dar es Salam müssen wir noch im Flieger gedulden, bis und die letzte kurze Flug-Etappe zum Kilimandscharo-Airport bring. Wir geniessen dabei einen tollen Blick auf den Namengebenden Berg mit seiner verschneiten Kappe. Die ganze Fliegerei ist schon mühsam und ermüdend. Es folgt die ebenso aufwendige Einreiseformalität. Aber trotz Allem sind wir früher als geplant am Ziel angekommen und müssen kurz auf das Empfangskomitee durch die Reiseleitung Corina mit ihrem Mann warten. Dieser fährt uns in einer knappen Stunde über die Hauptstrasse mit unserem Safari-Geländewagen in die erste Station ‚Mount Meru Lodge‘ im Vorort von Arusha. Dort werden wir schon von der afrikanischen Tierwelt begrüsst. Im Hotel-Gelände liegt ein kleiner Teich, wo Zebras, Strauss und verschiedene Vögel zu Besuch kommen. Nach einer kurzen erfrischenden Dusche gibt uns Corina detailliert Infos über den Ablauf der weiteren Safari-Tage. Dann ist Zeit fürs Mittagessen mit Blick auf die Landschaft und die Tiere. Gegen Abend besuchen uns auch noch Affen, welche aus den umliegenden Bäumen auf die Dächer der Bungalows klettern. Wir bestellen nur wenig zum Abendessen, weil wir doch von der Reiserei müde sind. Dementsprechend sind wir froh auf unser Bett und geniessen die afrikanische Nacht nur kurz.

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Dienstag, 26.1.2021

Nach dem reichlichen und feinen Frühstück lernen wir unseren Fahrer/Guide ‚Amini‘ kennen. Dann kommt nochmals Corina vorbei und wir lassen 2 Reisetaschen bei ihr, welche wir erst für den zweiten Teil unserer Ferien brauchen. Dann geht es los Richtung Arusha-NP. Beim Parkeingang öffnet Amini das Dach von unserem Toyota-Land Cruiser für die Pirschfahrt. Während er die Formalitäten für den Eintritt erledigt, haben wir Zeit, verschiedene Vögel zu fotografieren. Dann fahren wir in den Naturschutzpark und schon nach kaum 2 km halten wir neben einer Gruppe Giraffen. Zebras, Warzenschweine und Affen tummeln sich auch auf der Wiese. Dann geht es in den Wald, wo schon bald der buschige Schwanz von einem der seltenen Schwarzweissen Mantelaffen zu sehen ist. Nun fährt Amini uns den Berg hinauf, bis der Weg von umgestürzten Bäumen versperrt ist. Es geht irgendwie auch durch den Wald weiter. Von einem Aussichtpunkt haben wir einen schönen Blick in den Ngurdoto-Krater. Bei der Rückfahrt vom Berg machen wir einen WC-Stopp und sprechen mit einem schwerbewaffneten Parkwächter. Unser ausgezeichneter Guide erklärt uns die vielfältige Verwendung vom Sodom-Apfelstrauch. Dann halten wir bei einer grossen Fläche, wo Wasserböcke, Buschböcke und Kaffer-Büffel neben den schon gesehenen anderen Safari-Tieren zu entdecken sind. Auch beim anschliessenden Mittagshalt auf einem Aussichtspunkt können wir Landschaft und Tierwelt geniessen. Nach dem späten Lunch fotografieren wir noch Paviane, am Grossen Momela-See Nilpferde und Flamingos, sowie verschiedene exotische Vögel. Der ganze Tag im Arusha-NP. war wirklich ein unvergesslich tolles Erlebnis und der beste Start für unsere Safari.

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Mittwoch, 27.1.2021

Heute geht es weiter zum Tarangire-Nationalpark. Amini ist frühzeitig bei unserer Lodge und auch Corina  kommt nochmals vorbei zur Verabschiedung. Wir übergeben ihr nochmals 2 Reisetaschen zur Aufbewahrung, weil wir die erst für die Inselferien benötigen. Dann geht es 3 Stunden Fahrt vorbei an Arusha Richtung Südwesten. Man begegnet vielfach den Massai mit kleinen und grösseren Tierherden. Beim Parkeingang können wir das WC besuchen, nicht bevor wir am Auto alle Fenster geschlossen haben. Ein neugieriger Affe war schon beinahe im Wagen. Zebra-Mangusten und Affen bevölkern das Gelände. Nur einige Meter im Park überquert eine Gruppe von männlichen Impalas die Piste. Und nur wenig später macht der Nationalpark seinem Namen ‚Elefanten-Park‘ alle Ehre. Wir schauen lange einer Gruppe der Dickhäuter beim Spielen im Wasser zu. Den ganzen Tag über begegnen wir diesen imposanten Tieren in Gruppen oder alleine. Auch Giraffen und Impalas sind sehr häufig zu sehen. Ebenso entdecken wir 2 Weissbart-Gnus, sowie verschiedene Vögel und Affen. Zum Mittagessen gibt es wieder die von Amini mitgebrachten Lunchpakete auf einem Picknick-Platz am Tarangire-Fluss. Unser Guide fragt, wann wir im Camp ankommen möchten. Als wir empfehlen zwischen 5 und 6 Uhr kann er den Weg einplanen. Es geht auf einer Brücke über den Fluss, wo ein Adler schön zum Foto bereit steht. Dann kommt über Funk wie schon vor dem Mittag die Meldung von gesichteten Löwen. Weil wir damals kein Glück mit dem Finden der Raubkatzen hatten, geht Amini nun nochmals in der Flussgegend auf Suche. Am gegenüberliegenden Ufer sieht man 2 Safari-Wagen stehen. Also fahren wir nochmals zurück und finden die Stelle. Von dort entdecken wir wirklich eine Löwin auf der anderen Flussseite im Wasser stehen, dahinter am Ufer eine kleine Löwengruppe. So haben wir für die Ankunft im Camp ein wenig Verspätung; die nehmen wir aber gerne in Kauf. Die Fahrt dorthin dauert etwa 90 Min. und neben vielen Elefanten sehen wir hinter einer Gruppe Impalas eine der seltenen Oryx-Antilopen. Wir sind leider auch fast den ganzen Weg damit Beschäftigt, uns gegen hunderte von Tse-Tse-Fliegen zu wehren. Im ‚Sangaiwe-Tented-Camp beziehen wir unsere Bungalows. Diese liegen bergaufwärts und für uns älteren Leute recht mühsam zum Erklimmen. Dafür geniesst man eine fantastische Aussicht über den Lake Burungi. Um 19 Uhr wird im offenen Restaurant ein feines, reichhaltiges 3-Gang-Menu serviert und anschliessend geht es für uns unters Moskito-Netz ins Bett.

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Donnerstag, 28.1.2021

Pirschfahrt im Tarangire-Nationalpark.
Der Tag beginnt für mich in der späten Nacht oder am frühen Morgen mit Computerarbeit an unserem Tagebuch und den vielen Fotos. Aber ich fühle mich schön erholt. Unser Camp befindet sich leicht ausserhalb vom Nationalpark und wir haben diesen gestern bei einem Seiteneingang verlassen. Dafür hatten wir die ganze Zeit dort keine Probleme wegen den lästigen und gefährlichen Tse-Tse-Fliegen, welche aussehen wie unsere „Brämen“(Bremsen). Doch heute geht unsere Pirschfahrt nach dem Frühstück die gleiche Strecke und noch länger wieder durch verseuchtes Gebiet, sodass wir sogar lange Fenster und Dach vom Auto schliessen. Entschädigt werden wir dafür von mehreren Dikdik-Pärchen (die kleinste Gazellen-Art), welche die Piste kreuzen. Amini zeigt uns heute einen anderen Teil vom Nationalpark. Neben vielen unterschiedlich grossen Elefanten-Herden können wir neu einige Grant-Gazellen fotografieren, dann eine Löwin mit 2 jüngeren Tieren auf einem Baum. Um etwa 12 Uhr machen wir WC-Stopp. Weil der dortige Picknick-Platz nicht sehr schön ist, bespreche ich mit dem Guide, dass wir nicht weiterfahren möchten. Wir haben gestern schon besprochen, dass wir um etwa 16 Uhr gerne zurück im Camp wären. Also kehren wir um und erreichen ca. um 14 Uhr denselben Ess-Platz  wie gestern. Unterwegs können wir verschiedene Adler fotografieren. Einen Schabraken-Schakal entdecken wir auch und kurz vor dem Lunch schaut uns ein Löwenkopf aus dem hohen Steppengras an. Für die Heimfahrt ins Camp schliessen wir das Auto nach den ersten Schlägereien mit den lästigen Fliegen wieder komplett. Die schweisstreibende Hitze ist weniger schlimm, im geräumigen Badezimmer von unserem Bungalow (halb als Zelt gebaut) können wir uns unter der Dusche erfrischen. Anschliessend nehmen wir bei der Computerarbeit gemütlich einen Drink.
Diner-Menu: - Suppe
- Hauptspeise Auswahl von Kartoffelstock +/oder Spagetti, verschiedenes Gemüse, feiner Rindbraten +/oder Fisch (da bekommt Marianne natürlich Huhn),
  2 verschiedene   Sossen + Salat

- Süssspeise zum Dessert

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Freitag, 29.1.2021

Gestern beim feinen Abendessen hat uns Amini den heutigen Tagesablauf erklärt. Wir fahren nach dem Frühstück und Nebenkosten-Begleichen um 8:30h nicht mehr zurück in den Nationalpark, sondern direkt nach Süden. Es geht vorbei an Häusern der Einheimischen. Zum Teil sind sie nach alter Tradition im Stil der verschiedenen Stammes-Zugehörigkeit. Dann fahren wir kurz mal die Hauptstrasse Richtung Arusha, bevor es wieder auf Pisten Richtung Westen geht. Nach dem Abbiegen nach Norden wird der Weg immer schlechter. Etliche km vor dem Tor zum Lake Manyara-Nationalpark verdanken wir es den ausgezeichneten Fahrkünsten von unserem Guide, dass man unbeschadet über die teilweise kaum Autobreite Rumpel-Piste mit tiefen Schlaglöchern kommt. Etwa um halb Elf Uhr fahren wir in den Park ein, verbunden mit WC-Besuch. Im Süden fährt man durch dichten Wald und später ist die Landschaft zwar abwechslungsreich, teilw. in Nähe vom See, aber immer auch mit Urwald begleitet. Als erstes lasse ich stoppen, weil ich eine spezielle Ente sehe. Etwas weiter hinten entdecken die Frauen dann Elefanten im und am Wasser. Im Weiteren fotografieren wir den hier alltäglichen Affen, Antilopen, Zebras usw. auch Neuigkeiten. Verschiede Reiher und Ibisse und Hornschnabel-Vögel. Auch eine Gruppe Löwen auf einem Baum neben der Piste entdecken wir. Nach dem Mittags-Picknick sind einige Wege wegen hohem Wasserstand unpassierbar und Amini muss andere Richtungen fahren, oder wenn Elefanten auf der Piste stehen warten bis die den Weg frei machen. Wir verlassen den Park am späten Nachmittag und erreichen unser Ziel kurz nach 5 Uhr. In der Rift Valley-Lodge sind die Rund-Bungalows auch wieder halb Zelt, halb Fest-Bau. Strom gibt es nur zu Betriebszeiten vom Generator, aber das reicht um alle Batterien wieder auf zu laden.
Leider ist in der Lodge alles ein bisschen Fassade; Lobby, Restaurant und Lage mit Aussicht sehr schön. Aber die Bungalows ein wenig herunter gekommen, wenig gepflegt. Die Reissverschlüsse vom Rund-Zelt kaum oder bei Erika gar nicht zu öffnen. Und bei uns rinnt ein Wasserhahn und als ich das beanstande, wird provisorisch etwas darum herum gewickelt. Nach dem Diner ist schon wieder alles nass, und die Handtücher, welche wir am Boden ausgelegt haben, wurden nicht gewechselt. Das Alles passt zum Eigentümer, welcher bei unserer Ankunft einige Worte mit Amini gewechselt hat, aber uns Gäste kaum beachtet. Alles andere als Freundlich !!! (Rift Valley Lodge so leider nicht zu empfehlen)

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Samstag, 30.1.2021

Gestern Abend haben wir mit Amini abgesprochen, dass wir ihn gerne heute zum Mittagessen einladen würden in Karatu und darum keine Lunchpakete benötigen. Er erklärt, dass er viele Leute kenne, die gerne unser nicht gebrauchtes Essen nehmen. Das stellt sich als gute Idee heraus, schon beim ersten Halt finden wir dankbare Abnehmer.
Zuerst geniessen wir aber die Aussicht beim Frühstück, inklusive Foto-Möglichkeit von 2 Thomson-Gazellen am See unten, 2 Tokos auf einem Dach und anderen Tieren. Um 9 Uhr starten wir dann Richtung Nord-Westen, zuerst durch den Ort ‚Mto wa Mbu‘. Dann geht es in die Berge immer über die Hauptstrasse, mit geschlossenem Dach und gemäss Gesetz angeschnallt. Trotzdem nehmen wir es gemütlich. Vor 11 Uhr erreichen wir Karatu, den Ausgangspunkt für den Besuch vom Ngorongoro-Krater. Dort spazieren wir durch den quirligen Markt, machen Fotos und müssen uns teilweise wehren gegen ‚allzufreundliche‘ Begrüssungen von Besoffenen. Sonst sind die Leute wie bisher gewohnt freundlich; man wird als Tourist gegrüsst und wir grüssen zurück mit ‚Jambo‘. Anschliessend sind wir durstig und ich empfehle einen Apéro zu nehmen in der Bar, wo Amini parkiert hat. Dort entdecken wir wieder Vögel zum Fotografieren. Nur wenig später fährt uns Amini zum Lunch in die Bougainvillea Safari-Lodge. Dann hat mal unser Toyota Durst und wir müssen Tanken. Es geht noch 15 km bis zum Eingang vom ‚Ngorongora-Naturschutz-Gebiet‘. Es gibt anscheinend Schwierigkeiten bei den Zutritts-Formalitäten. Amini telefoniert mit seinem Office und gibt dann das Handy weiter an Marianne. Corina erklärt, dass anscheinend etwas mit der Geld-Überweisung nicht funktioniert habe. Damit wir nicht einen Ferientag versäumen, sollen wir den Eintritt mit Kreditkarte bezahlen und erhalten das postwendend rückvergütet. So können wir die Fahrt fortsetzen und bei einem Aussichtspunkt in den grossen Krater schauen und Fotos machen. Bald darauf sind wir auch schon in der gebuchten ‚Rhino-Lodge‘. Gemütlich nehmen wir einen Drink auf dem Balkon von unserem Zimmer und geniessen den späten Nachmittag bis zum Diner. Um 19Uhr ist es Zeit ins Restaurant zu gehen. Dort brennt im grossen Cheminé ein Feuer und auch auf der Terrasse hat es eine Feuerstelle. Es gibt wieder ein 3-Gang-Menu mit reichhaltiger Auswahl und sehr gut gekocht. In einer anderen deutschsprachigen Safari-Gruppe kennt man unseren Guide von früheren Reisen und auch dort wird Amini sehr gelobt. Wir erfahren, dass wir morgen zum Abendessen die einzigen Gäste sein werden und der Koch fragt uns nach speziellen Wünschen. Tolle Bedienung! Vor dem ins Bett gehen werden wir gefragt, ob der Ofen in unserem Zimmer eingeheizt werden soll. Wir sind aber zufrieden mit den vielen Decken zum Schlafen. Vor der Restaurant-Terrasse sagt noch ein weidender Büffel gute Nacht.

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Sonntag, 31.1.2021

Wir haben abgemacht, dass wir um 05:30h Frühstück nehmen möchten, was ohne Probleme organisiert wird. Um 6 Uhr fahren wir dann los für die Pirschfahrt im Ngorongoro. Schon nach wenigen 100 Meter auf der Piste am Kraterrand sieht Amini einen Leoparden im Scheinwerferlicht. Zum Fotografieren ist es leider noch zu dunkel und das Tier verschwindet rasch im Gebüsch. Wir fahren weiter, doch Amini lässt das keine Ruhe. Er wendet und beim Retourfahren sehen wir alle den „Leo“ nochmals auf der Piste. Ein abenteuerlicher kurvenreicher und steiler Wegführt dann runter auf den Kraterboden. Sofort geniessen wir die fantastische Tierwelt Tansanias. Grant- und Thomson-Gazellen, grosse Laufvögel wie Sekretär und Riesentrappe sehen wir, bevor ein erstes Highlight folgt. Karakal, eine kleine Raubkatze jagt und fängt einen Storch. Die Liste der neu gesehenen Tiere ist lang: verschiedene Schakale, Hyänen, Elen- und Pferde-Antilopen, verschiedene Vögel, 2 Löwen-Weibchen und ein -Männchen. Den ganzen Tag sehen wir auch grosse Herden von Gnus und Zebras, beide mit vielen Jungtieren jeden Alters. Auch Büffelherden und vereinzelt einzelne Elefanten. Lunch nehmen wir an einem Hippo-Pool. Am Nachmittag folgen dann als Höhepunkt 2 seltene Spitzmaul-Nashörner. Auch wenn diese nicht sehr nahe zu sehen sind, ist das immer noch ein Erlebnis. Weitere verschiedene Vögel folgen, bevor an einem Aas Geier, ein Schakal und eine Hyäne sich ums Fressen streiten. Letztere trägt am Schluss einen Gnu-Kopf davon, vermutlich zum Bau ihrer Jungen. Nochmals 2 faule Löwen-Männchen können wir fotografieren bevor es um ca. 3 Uhr zum ersten Mal in unseren Ferien zu regnen beginnt. Die verschiedenen Versuche einen Leoparden bei Tag zu sehen bleiben leider erfolglos. Trotzdem haben wir wieder eine ganz tolle Safari genossen. Nach einem letzten WC-Halt geht es eine andere, neuere und bessere Strasse wieder auf den Kraterrand und dort nur noch recht kurz zu unserer Rhino-Lodge wo wir schon um 17 Uhr ankommen. Marianne überspielt die vielen Fotos vom Tag und legt sich dann unter die warmen Decken ins Bett. Wegen ihren chronischen Magenproblemen hat sie die letzte Nacht nicht gut geschlafen. Ich mache mir einen Drink und arbeite gemütlich an der Homepage. Um viertel vor 7 Uhr gehen wir ans Lagerfeuer auf der Terrasse, bevor im Restaurant das Diner wirklich ‚a la carte‘ serviert wird. Marianne begnügt sich mit einem grossen Teller der gewünschten Tomatencreme-Suppe. Weil Erika die nicht mag, hat die Küche extra noch Gemüsesuppe gekocht. Als Hauptspeise bekomme ich ein ausgezeichnetes grosses Rindsfilet mit Kartoffeln und verschiedenen Gemüsen schön angerichtet. Amini und Erika dasselbe mit Fisch und Reis. Amini schlägt vor, morgen ebenso früh wie heute aufzustehen und am Mittag in der Lodge zurück zu sein. Das möchten die Frauen lieber nicht. Ich empfehle, die Diskussion erst nach dem Essen zu führen, da ich mein Fleisch gerne warm esse. Für Marianne und mich wird extra selber gemachte Mango-Eiscreme zum Nachtisch gebracht und für morgen schlage ich vor, normal zu starten und auf einen späteren Lunch zurück zu kehren. Für Erika passt das nicht wegen dem kürzeren Zeitunterschied zwischen Mittag- und Abendessen. Der Vorschlag von Amini, gekochtes Essen in Warmhalte-Behälter mit auf die Fahrt zu nehmen, scheint uns zu aufwändig. So entscheiden wir uns auf die üblichen Luch-Pakete in den praktischen Boxen von Kilaweni-Tours. Das ist halt der Vorteil einer Privat-Safari, im Gegensatz zu Gruppenreisen.

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Montag, 1.2.2021

Beim Frühstück fragt uns der Chefkoch wieder nach unseren Wünschen zum Diner. Marianne und Erika möchten Spagetti-Carbonara (mal schauen ob das möglich ist !?).Amini und ich nehmen das gleiche wie gestern, so gut hat das geschmeckt. Wir starten um 8 Uhr zu einem Ausflug in die Berge, alles innerhalb vom Naturschutzgebiet. Die Fahrt geht zuerst im Gegenuhrzeiger-Sinn um den Ngorongoro-Krater. Schon bald springt ein Buschbock über den Weg, also hat Amini recht mit der Aussage, man könne auch heute wilde Tiere sehen. Auch erklärt er, dass im Gegensatz zu Nationalparks, hier Massai hausen dürfen, aber nur wenn sie hier geboren wurden. Eine knappe Stunde nach unserer Wegfahrt aus der Lodge stoppt unser Fahrer und sagt Leopard. Im Schatten am Pistenrand steht wirklich dieses schöne Raubtier. Brav wechselt es sogar noch die Strassenseite, damit wir alle ihn nicht nur sehen, sondern auch gut fotografieren können. Eine halbe Stunde später machen wir WC-Halt bei einem weiteren Zugang zum Krater runter. Weitere kurze Stopps gibt es wegen Pannen-Fahrzeugen. Beim ersten steht eine riesige Menschenmenge vor dem liegengebliebenen Land-Rover und auf der Gegenfahrbahn einige weitere Einheimischen-Autos. Amini muss denen zuerst zeigen, dass ein Passieren des Pannenwagens möglich ist wenn man fahren kann. Beim zweiten, einem Lastwagen muss selbst unser ausgezeichneter Fahrer den Umweg durch die Büsche am Pistenrand nehmen. Dann geht es durch das Hochland auf über 2000 müM. vorbei an Massai-Dörfern, mehrheitlich im traditionellen Baustil mit Rundhäusern aus Lehm und Strohdächern. Wir sind erstaunt, wie viele Leute hier leben und ihre grossen Viehherden über das Grasland weiden lassen. Auch sehen wir, wie sie Feuerholz sammeln und nach Hause tragen oder mit Eseln unterwegs sind. Zwischen den Kühen weiden auch wilde Zebras. Weiter oben über 2500 Meter entdecken wir auch Schakale und Raubvögel und als Haus- oder Herdentiere Schafe und Ziegen. Über wirklich unangenehm rumpelnde Pisten erreichen wir am Mittag unser Ziel, den Empakai-Kratersee. Von dort kann man auch den Vulkan ‚Ol Doinya-Lengai‘ (2878m hoch) fotografieren. Nach dem Picknick kehren wir um und verteilen unsere viel zu ausgiebigen Lunchpakete an die Einheimischen und auch Äpfel an die immer noch steckengebliebenen dankbaren Lastwagenfahrer, welche bis zur Pannenbehebung übernachten müssen. Um 16 Uhr erreichen wir staubig von den Rumpelpisten unser Rhino-Lodge. Der freundliche Hotelmanager (er ist für seine netten Angestellten ein wirkliches Vorbild) begrüsst uns wieder und freut sich über unseren Leoparden-Treff. Dann beginnen wir mit umorganisieren von unserem Gepäck, bevor wir auf der Restaurant Terrasse einen Apéro geniessen. Ein Wasserbock-Pärchen weidet vor dem Haus. Später kommt noch ein Büffel zu Besuch vor unserem Zimmer.

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Dienstag, 2.2.2021

Nach dem Aufstehen packen wir unser Gepäck zusammen. Ich versuche nochmals, die verschiedenen Kameras zeitlich zu koordinieren, um bei den Fotos eine Chronologie zu finden. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den freundlichen Boys und vom netten Manager der empfehlenswerten Rhino-Lodge. Wir bezahlen unsere wenigen Nebenkosten und schon geht es eine Etappe weiter. Auf der Kraterrand-Strasse geht es nach Norden. Einheimische warten auf den öffentlichen Bus. Beim Abzweiger der Piste in den Krater hinunter fahren wir gerade aus. Es geht nordwestlich den Berg herunter zu den Serengeti-Plains. Neben der Piste sehen wir wieder Giraffen, welche im Ngorongoro-Gebiet gefehlt haben. Über die staubige, ratternde Fahrbahn geht es im Oldowai-Tal bis zur ideellen Grenze zwischen Ngorongoro- und Serengeti-Bereich. Hier kann man mal austreten hinter den Busch. Und die Weiterfahrt zum Ndutu-See ist Pirschfahrt. Unser Guide darf hier off-road frei übers Gelände fahren und wir geniessen wirkliche Tier-Safari. Bald wohnen wir einer Gnu-Geburt bei. Ein eindrückliches Erlebnis in der wilden Natur. Neben den riesigen, wandernden Gnu-Herden entdecken wir wieder Zebras, verschiedene Antilopen und Gazellen, Hyänen, Schakale, verschiedene Vögel. Um 12 Uhr gibt es Picknick beim Gate zum Serengeti-Nationalpark. Nach dem Lunch wieder Pirschfahrt am Ndutu-Lake, wo Marabus und Geier sich um die Resten von Tier-Aas streiten. Amini findet 2 männliche, jüngere Löwen welche Siesta halten. Sie sind mit Garantie Brüder. Wenig später weibliche Löwengruppen auf verschiedenen Bäumen. Am See fotografieren wir Flamingos, bevor ein weiterer Höhepunkt folgt. In der weiten Grasfläche entdecken wir eine Gepard-Mutter mit ihrem Jungen. Dann ist Zeit unser ‚Ndutu luxury tented-Camp‘ auf zu suchen. Beim Parkplatz sehen wir zum ersten Mal seit einer Woche wieder Leute mit Mundschutz-Masken. Wir haben bisher Corona komplett verdrängen können. Amini hat uns schon vorbereitet, dass die indischen Lodge-Besitzer Guides nicht gerne im Restaurant sehen, doch wir haben unseren Freund und Begleiter gerne dabei. Ich bestelle also einen Vierertisch und bezahle gerne  die verlangten Zusatzkosten für sein Essen. Es stellt sich beim Diner dann heraus, dass das Essen keinen Preis verdient. Fisch mit Gräten für mich ungeniessbar, geschmackloser Reis und halb-gesottenes Gemüse. Auch Mariannes Huhn war kaum besser. Doch die stabil gebauten Zelte auf Plattformen im Wald sind wirklich toll und geräumig, halt „Luxury“. Vor dem Diner kann ich noch eine Eule im Baum vor unserem Zelt fotografieren. Und Restaurant/Bar mit dem davor liegenden Swimming-Pool und Aussichtsturm sind schön gebaut.
Beim Essen erklärt uns Amini, dass wir morgen früh zur Pirsch aufbrechen und Lunchpakete für Frühstück und Lunch mitnehmen.

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Mittwoch, 3.2.2021

Also heisst es früh aufstehen in der Morgendämmerung. Alles zusammensuchen, was wir für eine gute Safari benötigen. Erika ist mit Amini auch schon abfahrbereit. Wir starten um 6:30h und kurz nach der Wegfahrt sehen wir eine Gruppe Löffel-Hunde mit ihren grossen Ohren. Die Sonne geht auf über der wilden Natur Tansanias. Amini beobachtet gut das Gelände und wir entdecken die 2 Geparden von gestern wieder. Sie sind gemütlich unterwegs und das Junge spielt mit seiner Mutter. Sie lassen sich nicht stören, als wir ihnen eine ganze Stunde folgen und Fotografieren und Videos machen. Dann sucht Amini einen Platz für unser Frühstücks-Picknick. Es ist sehr feudal ausgesucht, wir bekommen beinahe Alles wie in einer Lodge. Nach einer Stunde geht unsere Pirsch weiter. Verschieden Gazellen und Antilopen sind zu sehen, bevor wir das Geparden-Pärchen wieder finden. Nochmals ist Foto-Termin. Es scheint, als ob die Geparden-Mutter etwas zum Jagen sucht und wir beobachten sie recht lange. Sie lässt sich aber Zeit und wir fahren weiter durch das Gelände. Auch die Löwen sind in der selben Gegend wie wir sie gestern entdeckt haben. Bei der Flug-Landebahn im Busch machen wir WC-Stopp. Es ist gerade eine kleine Maschine im Anflug. Bei der Wegfahrt spricht Amini mit einem anderen Guide und erklärt, dass dieser ihm einen Tipp gegeben hat. Uns ist klar, dass es da fast nur um einen Leoparden gehen kann. Also heisst es Daumendrücken. Und wirklich, nach eingehender Such-Fahrt entdeckt unser toller Guide etwas ab Seites vom Weg auf einem Baum das schöne Tier. Es ist auch für Amini äusserst selten, dass er alle 3 afrikanischen Grosskatzen am gleichen Tag sieht. Während unserer Beobachtung bewegt sich auf der anderen Seite ein Elefant gemächlich und wirft Sand über sich. Dann nehmen wir wieder Picknick zum Lunch im Busch. Amini sammelt dort Blätter, welcher er am Abend in der Kantine kocht und zusammen mit seinen Kollegen als Gemüse geniesst. Auf der weiteren Safari entdecken wir verschiedene Vögel und natürlich immer wieder die normalen Savannen-Bewohner. Vorbei am Brustberg, einer markanten Erhebung fahren wir off-Road durch den Nachmittag, bis sich der Himmel verdunkelt. Amini versucht dem Regen zuvor zu kommen, doch trotz rascherer Fahrweise werden wir und die Piste nass. Also geht es Richtung Lodge zurück, welche wir um 4 Uhr erreichen. Happy über unsere wiederum voll erfolgreiche Tages-Safari erholen wir uns im luxuriösen Zelt, bis es Zeit zum Diner ist. Amini hat schon erklärt, dass er heute lieber mit seinen Kollegen in der Kantine essen würde und Erfahrungen austauschen kann. Natürlich ist das uns auch recht, wir profitieren ja am nächsten Tag davon. Unser Essen ist heute einiges besser als gestern.

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Donnerstag, 4.2.2021

Wir lassen es heute gemächlicher angehen. Erst um 7 Uhr essen wir im Restaurant Frühstück. Abfahrt haben wir auf 8:30h abgemacht und Amini folgt allen unseren Wünschen. Er fährt mit uns eine komplett andere Gegend ab und startet in einem breiten Flussbett. Grant-Gazellen sehen wir, dann Nil-Gänse und Flamingos, bevor eine grosse Gruppe von Giraffen unseren Weg kreuzt. Zwei davon liefern sich einen Kampf mit ihren langen Hälsen. Weitergeht es zu einer Gruppe Löwen, welche müde von der Jagd und dem anschliessenden Fressen alleine oder zu zweit faul herumliegen. Die wenigen, welche sich bewegen nähern sich unserem stehenden Auto und suchen daneben und sogar darunter Schatten. Wir fotografieren entsprechend vorsichtig zum Fenster hinaus. Schakal, Madenhacker-Vögel auf einem Zebra und Tüpfel-Hyänen sind die nächsten Foto-Objekte. Dann nähern wir uns einer Geier-Schlacht an einem toten Zebra, bevor wir zu einer weiteren Löwengruppe bei einem Wasserloch fahren. Dann ist Lunch-Time. Auf der riesigen Ebene mit tausenden von Gnus und etwas weniger Zebras und Antilopen stellen wir Camping-Tisch und Stühle auf und machen Picknick. Anschliessend sehen wir Hyänen, einen schönen Vogel (‚Fiskal-Würger‘). Bevor es langsam an den Retourweg geht, müssen wir einem im Sumpf stecken gebliebenen anderen Safari-Fahrzeug helfen. Auf dem letzten Teil der Heimfahrt sehen wir noch verschiedene Vögel, Impalas und auf der anderen Seite vom breiten Flussbett einige Büffel. Wieder um ca. 4 Uhr erreichen wir die Lodge, können Duschen und Relaxen bei einem Drink auf unserer Zelt-Terrasse.

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Freitag, 5.2.2021

Heute nehmen wir Abschied von der ‚Ndutu luxury tented‘-Lodge. Wir haben unseren schlechten Eindruck vom Empfang revidiert. Unser Wohn-Zelt mit angegliedertem Badezimmer/WC und Innen-Und Aussendusche sind sehr komfortabel. Das Essen wurde auch besser und wir hatten einen sehr netten und freundlichen Kellner, welcher ein Extra-Trinkgeld verdient. Wir haben alles verpackt und verladen. So können wir um 8 Uhr nochmals auf off-Road – Pirschfahrt gehen. Impalas, Grant- und Elen-Antilopen, verschiedene Vögel, sowie grosse und Baby-Giraffen kommen vor unsere Foto-Linsen. Dann sehen wir 2 andere Safari-Fahrzeuge in der weiten Fläche stehen, was immer etwas zu bedeuten hat. Wir gesellen uns artig nebenan dazu und erfahren, dass ein Gepard auf der Lauer liegt. Sofort entdecken wir das Raubtier etwas entfern von 2 Gazellen. Man braucht Geduld wie die Tiere auch, doch die Raubkatze bewegt sich in kleinen Etappen vorwärts. Beinahe 1 Stunde später wagt sie einen Angriff in wahnsinnigem Tempo. Hat aber keinen Erfolg und erfahrungsgemäss reicht die Kraft dann nicht für weitere Attacken. Wir müssen auch nach einem Pipi-Stopp im Busch langsam an die Weiterfahrt denken. Es soll in die Serengeti gehen. Beim Ndutu-Rancher-Posten gibt es nochmals einen kurzen Halt, bevor es über den Zufahrtsweg zurückgeht an die Haupt-„Strasse“. Die ist natürlich auch gegen Norden eine staubige Rüttelpiste. Um etwa 13:00h erreichen wir den Eingang zu Nationalpark, können unseren Picknick-Lunch essen und Amini die Zutritts-Formalitäten erledigen. Bei der Weiterfahrt machen wir nur kurze Foto-Stopps, wenn Vögel oder Löwengruppen nahe an der Piste zu sehen sind. Am Nachmittag fragt Amini, ob wir noch zu Pirsch gehen möchten. Wir sind von der langen Fahrt müde und wählen die Variante ‚direkt nach Hause‘. Es geht vorbei am Seronera-Airport. Um kurz nach 4 Uhr erreichen wir unser neues Heim für 2 Nächte, das ‚Thorn Tree Camp‘. Wir werden sehr freundlich empfangen, erhalten Informationen wie üblich bei einem Hotelbezug und unsere Zimmer beziehen. Die sind nun wirklich grosse, aber einfache Zelt. Trotzdem sind auch hier WC, Bad/Dusche direkt angegliedert. Strom wird den ganzen Tag über Solar geliefert, wie auch das Warmwasser. Sogar Internet-WIFI gibt es bis ins Zelt. Wir treffen uns nach erstem Einrichten vor der kleinen Bar im Hauptzelt für einen Drink. Um 7 Uhr gehen wir zusammen mit Amini Abendessen. Leider verschlucke ich mich nach wenigen Bissen vom sehr guten, reichhaltigen Mahl aus eigenem Verschulden. Wie schon einige Male zuhause ist das sehr störend und unangenehm. Ich lasse mich im Finsteren mit Taschenlampen zum Zelt begleiten. Nach kurzem WC-Aufenthalt geht es mir schon besser, lege mich aber trotzdem ins Bett, ohne weiter das Diner zu geniessen. Marianne arbeitet auch nur kurz am Computer nach ihrer Rückkehr.

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Samstag, 6.2.2021

Um etwa Mitternacht erwachen wir von starkem Regenplatzen auf dem Zeltdach. Begleitet von heftigen Blitz und Donner geht das weit über eine Stunde sintflutartig weiter, ohne dass im Zelt alles nass wird. Um 6 Uhr als ich erwache ist der Himmel wieder trocken. Für den Gang zum Frühstück haben wir aber schon wieder leichten Regen. Also erklären wir Amini, dass wir keinen grossen Drang haben, auf Pirsch zu fahren. Wir verschieben die Abfahrt von acht auf 8:30h. Inzwischen spaziert eine Giraffe gemütlich vor unseren Augen durchs Land. Mit Regenschirm bewaffnet machen wir uns dann auf zur Pirschfahrt im Serengeti-NP. Es gibt für uns vorerst eine Vogel-Beobachtungsfahrt. Mit Hilfe von Amini und seinem gescheiten Buch sind viele exotische Arten zu erkennen. Dann zeigt sich eine Dikdik-Familie schön zum Fotografieren. Weiter geht es mit noch mehr Vögeln und Landschaftsbildern. Eine Impala Gruppe mit Bock und Harem und einige faul herum liegende Löwen sehen wir. Dann erfährt Amini von einem Leoparden. Bald stehen einige Safari-Wagen auf der Piste und weit in der Ferne kann man die Raubkatze auf einem Baum erahnen. Dank guter Fotokamera gelingen auch Bilder. Auf der Rückfahrt scheinen die faulen Löwen langsam an Jagd zu denken, doch für uns ist WC-Halt notwendig. Beim Serengeti-Media-Center turnen Baum-Schliefer durchs Gebüsch. Amini möchte Mittagspause an einem schönen Platz machen. Am Anfang der Fahrt dorthin entdecken wir eine neue Antilopen-Art, ein Serengeti-Topi. Dann fotografieren wir 2 Krokodile. Dann müssen wir leider eine über 75 Minuten dauernde Rumpel- und Schleuderfahrt erdulden. Der nächtliche Regen hat die Piste beinahe unfahrbar gemacht mit rutschigen Spuren und tiefen Schlamm-Löchern. Unser Fahrer bewältigt das zwar recht gut, doch ich versuche ihm beim Lunch zu erklären, das solche Fahrten für ältere Gäste nicht angenehm sind. Er versucht das zu verstehen, wirklich ankommen scheint es aber nicht. Die Rückfahrt nimmt er einen anderen Weg und fährt etwas über-vorsichtig, denn zum Sehen gibt es auch nicht viel. 3 Büffel im hohen Gras, eine gemischte Gruppe von Topi- und Kuh-Antilopen, ein Warzenschwein und nochmals Dikdik. Doch dann führt uns Amini zu einem Hippo-Pool, wo zwischen 60-80 Nilpferde im Wasser zu sehen sind. Auf dem Heimweg lassen wir den Guide bei zwei Schildkröten auf der Piste für Fotos und Video stoppen. Vorbei am Airport geht es zurück zum Camp, wo wir uns bei einem Drink vor dem Hauptzelt erholen. Beim Diner werden wieder neben Suppe und Salat etwa 12 Schüsseln zum Schöpfen gereicht. Nach meinem gestrigen Ungeschick geniesse ich Kartoffelstock mit Rindsbraten, feinen Fisch und einen Karamell-Pudding zum Dessert. Vor dem Schlafengehen räumen wir unser Gepäck zusammen für den letzten Ortswechsel auf unserer Safari und Marianne bearbeitet noch einige Fotos am Computer.

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Sonntag, 7.2.2021

Bei meinem ersten Gang aufs WC um 4 Uhr in der Nacht höre ich neben Tiergeräuschen draussen wieder Donnergrollen, glücklicherweise aber in der Ferne. Ich lege mich nochmals ins Bett und hoffe, heute werden wir von Starkregen verschont. Der Morgen beginnt denn mit feuchtem Boden, aber ohne Regen. Nach dem Frühstück sehe ich den Heissluft-Ballon der Safari aus der Luft macht. Marianne bezahlt unsere Extras und gibt das wohlverdiente Trinkgeld in die Sammelbox für alle Camp-Angestellten. Unser Gepäck wird abgeholt und verladen. Ich fotografiere vor unserem Zelt noch einen kleinen Kardinal-Specht. Und weil Marianne nach der Abfahrt merkt, dass sie ihre Regenjacke vergessen hat, gehe ich nochmals zurück und entdecke vor unserem Zelt einen winzigen Frosch. Wir starten pünktlich um halb Neun nach allgemeiner freundlicher Verabschiedung. Auf einer Brücke entdeckt Amini einen Waran, auch einzelne Antilopen sehen wir. Ansonsten fotografieren wir wie gestern mehrheitlich Vögel von verschiedener Grösse. Wir stellen fest, dass der Serengeti-Nationalpark stark überbewertet wird. Man geht halt auf Serengeti-Safari. Wir jedoch haben im Ndutu-Gebiet viel mehr Tiere gesehen und weil man dort off-Road auf Pirsch gehen kann auch von näher. Heute versucht unser guter Guide wiederum auf einem anderen Weg zum Picknick-Platz von Gestern zu fahren und Tiere zu entdecken. Komplett unmöglich zu dieser Jahreszeit! Rechts und links hohes Gras, wo sich Tiere nicht mal ducken müssen um unsichtbar zu bleiben. Wir fahren zurück, um beim Media-Center Lunch zu essen. Auch am Nachmittag kein besseres Bild. Amini verzweifelt beinahe, weil er uns nicht mehr bieten kann und es hilft wenig, dass wir ihm versichern dass uns klar ist: „wo keine Tiere sichtbar sind, kann er die ja nicht herbei zaubern“. Die Pirschfahrt hat ja auch den Zweck, ein letztes Mal unser Heim zu wechseln. Vom ‚Thorn Tree-Camp‘ ziehen wir ins ‚Hippo Trail-Camp‘ wo wir um 4 Uhr ankommen, freundlich begrüsst werden und unsere Zelte beziehen können. Diese sind ähnlich gestaltet, jedoch auf Holz-Plattformen errichtet. Auch hat es kein Moskitonetz über dem Bett; die brauche es hier nicht! In der kleinen Bar im Hauptzelt ist es schon wieder Zeit für unsere Drinks. Vor dem Abendessen sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer und fragen Amini, ob wir morgen eine Pirsch in der Früh machen können, dann zurück ins Camp für den Lunch und am späten Nachmittag nochmals auf Foto-Tour gehen. Das organisiert er sofort mit den Leuten vom Camp. Fürs Diner hat er auch schon etwas bestellt; extra Tomatencreme-Suppe für Marianne. Er macht Alles, um uns zu verwöhnen. Die Hauptspeisen werden dann wieder mit etwa 10 Schüsseln rundum gereicht.

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Montag, 8.2.2021

Unser letzter reiner Safari-Tag beginnt. Fürs Frühstück um 6:30h werden wir mit Taschenlampe abgeholt, weil es noch Dunkel ist. Doch auf die abgemachte Wegfahr-Zeit ist es hell, der Himmel bedeckt, aber es regnet nicht. Eine tolle Vormittags-Pirschtour folgt. Wir sehen neben Vögeln heute auch mehr Vierbeiner. Impalas, Büffel, viele Mangusten, Dikdik, Giraffen und viele Paviane können wir fotografieren. Dann kommen wir an einen Hippo-Pool, wo die Nilpferde in voller Aktion an Land und im Wasser zu sehen sind. Auf der gemütlichen Rückfahrt im Pirsch-Modus kommen noch Krokodile dazu. Wie gewünscht, sind wir früh im Camp zurück, damit wir schon das Gepäck für morgen vorbereiten können. Die Zeit bis zum Lunch geniessen wir bei einem Drink und haben Gelegenheit ohne Hast am Computer zu arbeiten. Auch nach dem Essen machen wir Siesta, weil das die Tiere ähnlich handhaben. Dann geht es nochmals auf eine, unsere letzte Pirschfahrt. Die Tour ist abwechslungsreich, mit einigen Neuheiten wie Zwerg-Mangusten, Agamen (Echsen), Wiedehopf und Bienenfresser-Vogel. Wir hatten dank unserem Guide Amini 2 tolle Safari-Wochen: vielen Dank !!! Beim Diner kommt noch eine Überraschung auf uns zu: wir werden vom Camp-Personal mit einer Torte, Gesang und Tanz verabschiedet, vermutlich ja auch von Amini organisiert.

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Dienstag, 9.2.2021

Es ist Zeit, eine Etappe weiter zu Reisen. Nach der Safari wollen wir ans Meer zum Schnorcheln. Nach dem Frühstück wird unser grosses Gepäck von den Einheimischen im Auto verstaut und wir nehmen Rucksack und Fototasche mit. Wir haben Zeit, auf der Fahrt zum Seronera-Flugfeld noch gemütlich letzte Foto-Stopps zu machen. Amini hilft nochmals beim Check-in, damit das Gepäck wirklich auf die Insel Mafia kommt. Wir haben nämlich diverse Zwischenlandungen, teils mit Flugzeugwechsel vor uns. Dann verabschieden wir uns herzlich und er bekommt sein wohlverdientes Trinkgeld, was gleichbedeutend ist mit dem Grossteil von seinem Lohn und Verdienst. Er fährt dann ca. 7 Stunden zurück nach Arusha zu seiner Familie. Wir müssen noch etwas warten bis unser Flieger landet. Es sitzen schon andere Leute in der 12-plätzigen Chessna-Caravan und als wir abheben ist sie beinahe voll. Sie ist so eng gestuhlt, dass man (speziell ich) kaum zu einem Platz kommt. Doch wenn man mal sitzt, nicht zu unbequem. Der Pilot muss noch 2 Landungen auf dem Airstrip Ndutu und dem Flughafen Lake Manyara machen, bevor wir in Arusha landen. Dort ist schon alles organisiert und unser Zusatzgepäck für das Verladen in einer anderen, gleichartigen Maschine zu verstauen. Marianne kann kurz zu Corinas Mann von Kilaweni gehen und erhält wie abgemacht das Couvert mit den vorgestreckten Dollars für den Eintritt ins Ngorongoro-Naturschutzgebiet. Dann fliegen wir weiter nach Sansibar und einer viertelstündigen Zwischenlandung, wo wir sitzen bleiben können. Dann nochmals weiter nach Dar es Salam, wo nachmals ein letzter Flugzeugwechsel erfolgt. Schon sehr mühsame Reiserei, aber von der Fluggesellschaft tiptop organisiert. Um viertel nach 5 Uhr landen wir auf dem kleinen Platz auf der Insel Mafia.

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