Vorbereitung / Planung
Weil wegen der Corona-Pandemie keine Ferien in Fernost
möglich sind, mussten wir für unseren ärztlich empfohlenen Winter-Urlaub in
wärmeren Gefilden umdenken.
Wir entschieden uns darum, dieses Jahr für Safari in
Tansania und anschliessend entspannen am Meer auf Mafia-Island und Sansibar. Vor
gut 30 Jahren haben wir eine Abenteuer-Camping-Safari gemacht. Leider scheint
unser damaliger Schweizer-Planer vom Hotel ‚Dikdik‘ in Arusha nicht mehr zu
existieren, da er nicht auf unsere Internet-Anfrage reagierte .
Darum kontaktierten wir telefonisch und per Internet
einen auf solche Ferien spezialisierten Anbieter. 3 Wochen später hatten wir
einen Vorschlag für teure Safari-Tage, aber immer noch keine gültige, brauchbare
Offerte für die gesamten Ferien.
Daher telefonierte Marianne sofort mit unserer
Freundin Doris von WeDive (www.wedive.ch).
Obschon nur ein kleiner Teil unserer Wünsche in ihr Spezialgebiet fällt, bekamen
wir innerhalb von 2 Wochen eine komplette, brauchbare Offerte mit
Options-Vorschlägen für Lodges auf der Safari, perfekte Beratung von ihrem
Partner ‚Kilaweni‘ in Tansania und auch die Kosten für die 2 Hotels auf
Mafia-Island und eine Woche Aufenthalt auf Sansibar mit Programm, inkl. den
notwendigen Inlandflügen. So war es leicht, uns zu entscheiden. Innerhalb von
wenigen Tagen konnten wir uns zusammen mit unserer jüngeren noch arbeitenden
Freundin Erika, welche uns für die gesamten Ferien begleiten wird, alles
besprechen und die wenigen Anpassungen nach unseren Wünschen für die Lodges
durchgeben. Innerhalb weniger Tage wurde die Offerte angepasst und wir konnten
unseren Urlaub an der Wärme definitiv buchen.
Später muss noch eine kleine Anpassung mit einer
Übernachtung in Daressalam vorgenommen werden, weil der Flug von Mafia-Island
über das Festland nach Sansibar nicht mehr in einem Tag möglich ist. Wir haben
unsere Impfungen vom Hausarzt kontrollieren lassen, Erika hat für ihren ersten
Afrika-Trip extra das Tropen-Institut aufgesucht und spezielle
Insektenschutzmittel gekauft. Marianne hat im Internet für uns zwei problemlos
das elektronische Visum organisiert, doch bei Erika passiert ein Fehler. Obschon
sie alles gleich ausgefüllt und mit Marianne kontrolliert hat ist bei Ihrem
Visum nur 30 Tage Gültigkeit eingetragen, was für unseren Aufenthalt nicht
ausreicht. Also muss Corina von ‚Kilaweni‘ in Tansania wieder zusätzliche
Abklärungen treffen. Und auch Doris versucht von der Schweiz aus, den Fehler
ausfindig zu machen.
Sonntag, 24.1.2021
Nun geht es los. Mariannes Tochter Corina bringt uns
nach Kloten. Als wir dort das Gepäck ausladen, fährt auch Erika mit einem Taxi
vor. Also geht es gemeinsam zum Check-in, was problemlos funktioniert. Nur
erfahren wir dann die letzte schweizerische Corona-Schikane: die Business-Lounge
darf nicht benutzt werden, sie ist geschlossen. Wie auch die eigentlichen
Restaurants. Also gehen wir durch die Sicherheits-Kontrolle, um im Dutyfree noch
Schokolade als Dankes-Geschenke für Corina in Tansania einzukaufen. Dann beginnt
die ungemütliche Warterei bis zum Boarding, wo wir dann endlich den Komfort der
Qatar-Airlines geniessen können. Der Flug geht gut 5 Stunden in die Nacht zur
Zwischenlandung in Doha. Dort können wir noch unseren Ferien-Alkohol ergänzen,
in der Lounge die Zeit bis zum Weiterflug abwarten.
Montag, 25.1.2021
Nach Mitternacht geht es dann weiter nach Süden. Eine
kurze Zwischenlandung in Dar es Salam müssen wir noch im Flieger gedulden, bis
und die letzte kurze Flug-Etappe zum Kilimandscharo-Airport bring. Wir geniessen
dabei einen tollen Blick auf den Namengebenden Berg mit seiner verschneiten
Kappe. Die ganze Fliegerei ist schon mühsam und ermüdend. Es folgt die ebenso
aufwendige Einreiseformalität. Aber trotz Allem sind wir früher als geplant am
Ziel angekommen und müssen kurz auf das Empfangskomitee durch die Reiseleitung
Corina mit ihrem Mann warten. Dieser fährt uns in einer knappen Stunde über die
Hauptstrasse mit unserem Safari-Geländewagen in die erste Station ‚Mount Meru
Lodge‘ im Vorort von Arusha. Dort werden wir schon von der afrikanischen
Tierwelt begrüsst. Im Hotel-Gelände liegt ein kleiner Teich, wo Zebras, Strauss
und verschiedene Vögel zu Besuch kommen. Nach einer kurzen erfrischenden Dusche
gibt uns Corina detailliert Infos über den Ablauf der weiteren Safari-Tage. Dann
ist Zeit fürs Mittagessen mit Blick auf die Landschaft und die Tiere. Gegen
Abend besuchen uns auch noch Affen, welche aus den umliegenden Bäumen auf die
Dächer der Bungalows klettern. Wir bestellen nur wenig zum Abendessen, weil wir
doch von der Reiserei müde sind. Dementsprechend sind wir froh auf unser Bett
und geniessen die afrikanische Nacht nur kurz.
Dienstag,
26.1.2021
Nach dem reichlichen und feinen Frühstück lernen wir
unseren Fahrer/Guide ‚Amini‘ kennen. Dann kommt nochmals Corina vorbei und wir
lassen 2 Reisetaschen bei ihr, welche wir erst für den zweiten Teil unserer
Ferien brauchen. Dann geht es los Richtung Arusha-NP. Beim Parkeingang öffnet
Amini das Dach von unserem Toyota-Land Cruiser für die Pirschfahrt. Während er
die Formalitäten für den Eintritt erledigt, haben wir Zeit, verschiedene Vögel
zu fotografieren. Dann fahren wir in den Naturschutzpark und schon nach kaum 2
km halten wir neben einer Gruppe Giraffen. Zebras, Warzenschweine und Affen
tummeln sich auch auf der Wiese. Dann geht es in den Wald, wo schon bald der
buschige Schwanz von einem der seltenen Schwarzweissen Mantelaffen zu sehen ist.
Nun fährt Amini uns den Berg hinauf, bis der Weg von umgestürzten Bäumen
versperrt ist. Es geht irgendwie auch durch den Wald weiter. Von einem
Aussichtpunkt haben wir einen schönen Blick in den Ngurdoto-Krater. Bei der
Rückfahrt vom Berg machen wir einen WC-Stopp und sprechen mit einem
schwerbewaffneten Parkwächter. Unser ausgezeichneter Guide erklärt uns die
vielfältige Verwendung vom Sodom-Apfelstrauch. Dann halten wir bei einer grossen
Fläche, wo Wasserböcke, Buschböcke und Kaffer-Büffel neben den schon gesehenen
anderen Safari-Tieren zu entdecken sind. Auch beim anschliessenden Mittagshalt
auf einem Aussichtspunkt können wir Landschaft und Tierwelt geniessen. Nach dem
späten Lunch fotografieren wir noch Paviane, am Grossen Momela-See Nilpferde und
Flamingos, sowie verschiedene exotische Vögel. Der ganze Tag im Arusha-NP. war
wirklich ein unvergesslich tolles Erlebnis und der beste Start für unsere
Safari.
Mittwoch,
27.1.2021
Heute geht es weiter zum Tarangire-Nationalpark.
Amini ist frühzeitig bei unserer Lodge und auch Corina
kommt nochmals vorbei zur Verabschiedung. Wir
übergeben ihr nochmals 2 Reisetaschen zur Aufbewahrung, weil wir die erst für
die Inselferien benötigen. Dann geht es 3 Stunden Fahrt vorbei an Arusha
Richtung Südwesten. Man begegnet vielfach den Massai mit kleinen und grösseren
Tierherden. Beim Parkeingang können wir das WC besuchen, nicht bevor wir am Auto
alle Fenster geschlossen haben. Ein neugieriger Affe war schon beinahe im Wagen.
Zebra-Mangusten und Affen bevölkern das Gelände. Nur einige Meter im Park
überquert eine Gruppe von männlichen Impalas die Piste. Und nur wenig später
macht der Nationalpark seinem Namen ‚Elefanten-Park‘ alle Ehre. Wir schauen
lange einer Gruppe der Dickhäuter beim Spielen im Wasser zu. Den ganzen Tag über
begegnen wir diesen imposanten Tieren in Gruppen oder alleine. Auch Giraffen und
Impalas sind sehr häufig zu sehen. Ebenso entdecken wir 2 Weissbart-Gnus, sowie
verschiedene Vögel und Affen. Zum Mittagessen gibt es wieder die von Amini
mitgebrachten Lunchpakete auf einem Picknick-Platz am Tarangire-Fluss. Unser
Guide fragt, wann wir im Camp ankommen möchten. Als wir empfehlen zwischen 5 und
6 Uhr kann er den Weg einplanen. Es geht auf einer Brücke über den Fluss, wo ein
Adler schön zum Foto bereit steht. Dann kommt über Funk wie schon vor dem Mittag
die Meldung von gesichteten Löwen. Weil wir damals kein Glück mit dem Finden der
Raubkatzen hatten, geht Amini nun nochmals in der Flussgegend auf Suche. Am
gegenüberliegenden Ufer sieht man 2 Safari-Wagen stehen. Also fahren wir
nochmals zurück und finden die Stelle. Von dort entdecken wir wirklich eine
Löwin auf der anderen Flussseite im Wasser stehen, dahinter am Ufer eine kleine
Löwengruppe. So haben wir für die Ankunft im Camp ein wenig Verspätung; die
nehmen wir aber gerne in Kauf. Die Fahrt dorthin dauert etwa 90 Min. und neben
vielen Elefanten sehen wir hinter einer Gruppe Impalas eine der seltenen
Oryx-Antilopen. Wir sind leider auch fast den ganzen Weg damit Beschäftigt, uns
gegen hunderte von Tse-Tse-Fliegen zu wehren. Im ‚Sangaiwe-Tented-Camp beziehen
wir unsere Bungalows. Diese liegen bergaufwärts und für uns älteren Leute recht
mühsam zum Erklimmen. Dafür geniesst man eine fantastische Aussicht über den
Lake Burungi. Um 19 Uhr wird im offenen Restaurant ein feines, reichhaltiges
3-Gang-Menu serviert und anschliessend geht es für uns unters Moskito-Netz ins
Bett.
Donnerstag,
28.1.2021
Pirschfahrt im Tarangire-Nationalpark.
Der
Tag beginnt für mich in der späten Nacht oder am frühen Morgen mit
Computerarbeit an unserem Tagebuch und den vielen Fotos. Aber ich fühle mich
schön erholt. Unser Camp befindet sich leicht ausserhalb vom Nationalpark und
wir haben diesen gestern bei einem Seiteneingang verlassen. Dafür hatten wir die
ganze Zeit dort keine Probleme wegen den lästigen und gefährlichen
Tse-Tse-Fliegen, welche aussehen wie unsere „Brämen“(Bremsen). Doch heute geht
unsere Pirschfahrt nach dem Frühstück die gleiche Strecke und noch länger wieder
durch verseuchtes Gebiet, sodass wir sogar lange Fenster und Dach vom Auto
schliessen. Entschädigt werden wir dafür von mehreren Dikdik-Pärchen (die
kleinste Gazellen-Art), welche die Piste kreuzen. Amini zeigt uns heute einen
anderen Teil vom Nationalpark. Neben vielen unterschiedlich grossen
Elefanten-Herden können wir neu einige Grant-Gazellen fotografieren, dann eine
Löwin mit 2 jüngeren Tieren auf einem Baum. Um etwa 12 Uhr machen wir WC-Stopp.
Weil der dortige Picknick-Platz nicht sehr schön ist, bespreche ich mit dem
Guide, dass wir nicht weiterfahren möchten. Wir haben gestern schon besprochen,
dass wir um etwa 16 Uhr gerne zurück im Camp wären. Also kehren wir um und
erreichen ca. um 14 Uhr denselben Ess-Platz
wie gestern. Unterwegs können wir verschiedene
Adler fotografieren. Einen Schabraken-Schakal entdecken wir auch und kurz vor
dem Lunch schaut uns ein Löwenkopf aus dem hohen Steppengras an. Für die
Heimfahrt ins Camp schliessen wir das Auto nach den ersten Schlägereien mit den
lästigen Fliegen wieder komplett. Die schweisstreibende Hitze ist weniger
schlimm, im geräumigen Badezimmer von unserem Bungalow (halb als Zelt gebaut)
können wir uns unter der Dusche erfrischen. Anschliessend nehmen wir bei der
Computerarbeit gemütlich einen Drink.
Diner-Menu: - Suppe
- Hauptspeise Auswahl von Kartoffelstock +/oder
Spagetti, verschiedenes Gemüse, feiner Rindbraten +/oder Fisch (da bekommt
Marianne natürlich Huhn),
2 verschiedene Sossen + Salat
- Süssspeise zum Dessert
Freitag,
29.1.2021
Gestern beim feinen Abendessen hat uns Amini den
heutigen Tagesablauf erklärt. Wir fahren nach dem Frühstück und
Nebenkosten-Begleichen um 8:30h nicht mehr zurück in den Nationalpark, sondern
direkt nach Süden. Es geht vorbei an Häusern der Einheimischen. Zum Teil sind
sie nach alter Tradition im Stil der verschiedenen Stammes-Zugehörigkeit. Dann
fahren wir kurz mal die Hauptstrasse Richtung Arusha, bevor es wieder auf Pisten
Richtung Westen geht. Nach dem Abbiegen nach Norden wird der Weg immer
schlechter. Etliche km vor dem Tor zum Lake Manyara-Nationalpark verdanken wir
es den ausgezeichneten Fahrkünsten von unserem Guide, dass man unbeschadet über
die teilweise kaum Autobreite Rumpel-Piste mit tiefen Schlaglöchern kommt. Etwa
um halb Elf Uhr fahren wir in den Park ein, verbunden mit WC-Besuch. Im Süden
fährt man durch dichten Wald und später ist die Landschaft zwar
abwechslungsreich, teilw. in Nähe vom See, aber immer auch mit Urwald begleitet.
Als erstes lasse ich stoppen, weil ich eine spezielle Ente sehe. Etwas weiter
hinten entdecken die Frauen dann Elefanten im und am Wasser. Im Weiteren
fotografieren wir den hier alltäglichen Affen, Antilopen, Zebras usw. auch
Neuigkeiten. Verschiede Reiher und Ibisse und Hornschnabel-Vögel. Auch eine
Gruppe Löwen auf einem Baum neben der Piste entdecken wir. Nach dem
Mittags-Picknick sind einige Wege wegen hohem Wasserstand unpassierbar und Amini
muss andere Richtungen fahren, oder wenn Elefanten auf der Piste stehen warten
bis die den Weg frei machen. Wir verlassen den Park am späten Nachmittag und
erreichen unser Ziel kurz nach 5 Uhr. In der Rift Valley-Lodge sind die
Rund-Bungalows auch wieder halb Zelt, halb Fest-Bau. Strom gibt es nur zu
Betriebszeiten vom Generator, aber das reicht um alle Batterien wieder auf zu
laden.
Leider ist in der Lodge alles ein bisschen Fassade;
Lobby, Restaurant und Lage mit Aussicht sehr schön. Aber die Bungalows ein wenig
herunter gekommen, wenig gepflegt. Die Reissverschlüsse vom Rund-Zelt kaum oder
bei Erika gar nicht zu öffnen. Und bei uns rinnt ein Wasserhahn und als ich das
beanstande, wird provisorisch etwas darum herum gewickelt. Nach dem Diner ist
schon wieder alles nass, und die Handtücher, welche wir am Boden ausgelegt
haben, wurden nicht gewechselt. Das Alles passt zum Eigentümer, welcher bei
unserer Ankunft einige Worte mit Amini gewechselt hat, aber uns Gäste kaum
beachtet. Alles andere als Freundlich !!! (Rift Valley Lodge so leider nicht zu
empfehlen)
Samstag,
30.1.2021
Gestern Abend haben wir mit Amini abgesprochen, dass
wir ihn gerne heute zum Mittagessen einladen würden in Karatu und darum keine
Lunchpakete benötigen. Er erklärt, dass er viele Leute kenne, die gerne unser
nicht gebrauchtes Essen nehmen. Das stellt sich als gute Idee heraus, schon beim
ersten Halt finden wir dankbare Abnehmer.
Zuerst geniessen wir aber die Aussicht beim
Frühstück, inklusive Foto-Möglichkeit von 2 Thomson-Gazellen am See unten, 2
Tokos auf einem Dach und anderen Tieren. Um 9 Uhr starten wir dann Richtung
Nord-Westen, zuerst durch den Ort ‚Mto wa Mbu‘. Dann geht es in die Berge immer
über die Hauptstrasse, mit geschlossenem Dach und gemäss Gesetz angeschnallt.
Trotzdem nehmen wir es gemütlich. Vor 11 Uhr erreichen wir Karatu, den
Ausgangspunkt für den Besuch vom Ngorongoro-Krater. Dort spazieren wir durch den
quirligen Markt, machen Fotos und müssen uns teilweise wehren gegen
‚allzufreundliche‘ Begrüssungen von Besoffenen. Sonst sind die Leute wie bisher
gewohnt freundlich; man wird als Tourist gegrüsst und wir grüssen zurück mit
‚Jambo‘. Anschliessend sind wir durstig und ich empfehle einen Apéro zu nehmen
in der Bar, wo Amini parkiert hat. Dort entdecken wir wieder Vögel zum
Fotografieren. Nur wenig später fährt uns Amini zum Lunch in die Bougainvillea
Safari-Lodge. Dann hat mal unser Toyota Durst und wir müssen Tanken. Es geht
noch 15 km bis zum Eingang vom ‚Ngorongora-Naturschutz-Gebiet‘. Es gibt
anscheinend Schwierigkeiten bei den Zutritts-Formalitäten. Amini telefoniert mit
seinem Office und gibt dann das Handy weiter an Marianne. Corina erklärt, dass
anscheinend etwas mit der Geld-Überweisung nicht funktioniert habe. Damit wir
nicht einen Ferientag versäumen, sollen wir den Eintritt mit Kreditkarte
bezahlen und erhalten das postwendend rückvergütet. So können wir die Fahrt
fortsetzen und bei einem Aussichtspunkt in den grossen Krater schauen und Fotos
machen. Bald darauf sind wir auch schon in der gebuchten ‚Rhino-Lodge‘.
Gemütlich nehmen wir einen Drink auf dem Balkon von unserem Zimmer und geniessen
den späten Nachmittag bis zum Diner. Um 19Uhr ist es Zeit ins Restaurant zu
gehen. Dort brennt im grossen Cheminé ein Feuer und auch auf der Terrasse hat es
eine Feuerstelle. Es gibt wieder ein 3-Gang-Menu mit reichhaltiger Auswahl und
sehr gut gekocht. In einer anderen deutschsprachigen Safari-Gruppe kennt man
unseren Guide von früheren Reisen und auch dort wird Amini sehr gelobt. Wir
erfahren, dass wir morgen zum Abendessen die einzigen Gäste sein werden und der
Koch fragt uns nach speziellen Wünschen. Tolle Bedienung! Vor dem ins Bett gehen
werden wir gefragt, ob der Ofen in unserem Zimmer eingeheizt werden soll. Wir
sind aber zufrieden mit den vielen Decken zum Schlafen. Vor der
Restaurant-Terrasse sagt noch ein weidender Büffel gute Nacht.
Sonntag,
31.1.2021
Wir haben abgemacht, dass wir um 05:30h Frühstück nehmen
möchten, was ohne Probleme organisiert wird. Um 6 Uhr fahren wir dann los für
die Pirschfahrt im Ngorongoro. Schon nach wenigen 100 Meter auf der Piste am
Kraterrand sieht Amini einen Leoparden im Scheinwerferlicht. Zum Fotografieren
ist es leider noch zu dunkel und das Tier verschwindet rasch im Gebüsch. Wir
fahren weiter, doch Amini lässt das keine Ruhe. Er wendet und beim Retourfahren
sehen wir alle den „Leo“ nochmals auf der Piste. Ein abenteuerlicher
kurvenreicher und steiler Wegführt dann runter auf den Kraterboden. Sofort
geniessen wir die fantastische Tierwelt Tansanias. Grant- und Thomson-Gazellen,
grosse Laufvögel wie Sekretär und Riesentrappe sehen wir, bevor ein erstes
Highlight folgt. Karakal, eine kleine Raubkatze jagt und fängt einen Storch. Die
Liste der neu gesehenen Tiere ist lang: verschiedene Schakale, Hyänen, Elen- und
Pferde-Antilopen, verschiedene Vögel, 2 Löwen-Weibchen und ein -Männchen. Den
ganzen Tag sehen wir auch grosse Herden von Gnus und Zebras, beide mit vielen
Jungtieren jeden Alters. Auch Büffelherden und vereinzelt einzelne Elefanten.
Lunch nehmen wir an einem Hippo-Pool. Am Nachmittag folgen dann als Höhepunkt 2
seltene Spitzmaul-Nashörner. Auch wenn diese nicht sehr nahe zu sehen sind, ist
das immer noch ein Erlebnis. Weitere verschiedene Vögel folgen, bevor an einem
Aas Geier, ein Schakal und eine Hyäne sich ums Fressen streiten. Letztere trägt
am Schluss einen Gnu-Kopf davon, vermutlich zum Bau ihrer Jungen. Nochmals 2
faule Löwen-Männchen können wir fotografieren bevor es um ca. 3 Uhr zum ersten
Mal in unseren Ferien zu regnen beginnt. Die verschiedenen Versuche einen
Leoparden bei Tag zu sehen bleiben leider erfolglos. Trotzdem haben wir wieder
eine ganz tolle Safari genossen. Nach einem letzten WC-Halt geht es eine andere,
neuere und bessere Strasse wieder auf den Kraterrand und dort nur noch recht
kurz zu unserer Rhino-Lodge wo wir schon um 17 Uhr ankommen. Marianne überspielt
die vielen Fotos vom Tag und legt sich dann unter die warmen Decken ins Bett.
Wegen ihren chronischen Magenproblemen hat sie die letzte Nacht nicht gut
geschlafen. Ich mache mir einen Drink und arbeite gemütlich an der Homepage. Um
viertel vor 7 Uhr gehen wir ans Lagerfeuer auf der Terrasse, bevor im Restaurant
das Diner wirklich ‚a la carte‘ serviert wird. Marianne begnügt sich mit einem
grossen Teller der gewünschten Tomatencreme-Suppe. Weil Erika die nicht mag, hat
die Küche extra noch Gemüsesuppe gekocht. Als Hauptspeise bekomme ich ein
ausgezeichnetes grosses Rindsfilet mit Kartoffeln und verschiedenen Gemüsen
schön angerichtet. Amini und Erika dasselbe mit Fisch und Reis. Amini schlägt
vor, morgen ebenso früh wie heute aufzustehen und am Mittag in der Lodge zurück
zu sein. Das möchten die Frauen lieber nicht. Ich empfehle, die Diskussion erst
nach dem Essen zu führen, da ich mein Fleisch gerne warm esse. Für Marianne und
mich wird extra selber gemachte Mango-Eiscreme zum Nachtisch gebracht und für
morgen schlage ich vor, normal zu starten und auf einen späteren Lunch zurück zu
kehren. Für Erika passt das nicht wegen dem kürzeren Zeitunterschied zwischen
Mittag- und Abendessen. Der Vorschlag von Amini, gekochtes Essen in
Warmhalte-Behälter mit auf die Fahrt zu nehmen, scheint uns zu aufwändig. So
entscheiden wir uns auf die üblichen Luch-Pakete in den praktischen Boxen von
Kilaweni-Tours. Das ist halt der Vorteil einer Privat-Safari, im Gegensatz zu
Gruppenreisen.
Montag,
1.2.2021
Beim Frühstück fragt uns der Chefkoch wieder nach
unseren Wünschen zum Diner. Marianne und Erika möchten Spagetti-Carbonara (mal
schauen ob das möglich ist !?).Amini und ich nehmen das gleiche wie gestern, so
gut hat das geschmeckt. Wir starten um 8 Uhr zu einem Ausflug in die Berge,
alles innerhalb vom Naturschutzgebiet. Die Fahrt geht zuerst im
Gegenuhrzeiger-Sinn um den Ngorongoro-Krater. Schon bald springt ein Buschbock
über den Weg, also hat Amini recht mit der Aussage, man könne auch heute wilde
Tiere sehen. Auch erklärt er, dass im Gegensatz zu Nationalparks, hier Massai
hausen dürfen, aber nur wenn sie hier geboren wurden. Eine knappe Stunde nach
unserer Wegfahrt aus der Lodge stoppt unser Fahrer und sagt Leopard. Im Schatten
am Pistenrand steht wirklich dieses schöne Raubtier. Brav wechselt es sogar noch
die Strassenseite, damit wir alle ihn nicht nur sehen, sondern auch gut
fotografieren können. Eine halbe Stunde später machen wir WC-Halt bei einem
weiteren Zugang zum Krater runter. Weitere kurze Stopps gibt es wegen
Pannen-Fahrzeugen. Beim ersten steht eine riesige Menschenmenge vor dem
liegengebliebenen Land-Rover und auf der Gegenfahrbahn einige weitere
Einheimischen-Autos. Amini muss denen zuerst zeigen, dass ein Passieren des
Pannenwagens möglich ist wenn man fahren kann. Beim zweiten, einem Lastwagen
muss selbst unser ausgezeichneter Fahrer den Umweg durch die Büsche am
Pistenrand nehmen. Dann geht es durch das Hochland auf über 2000 müM. vorbei an
Massai-Dörfern, mehrheitlich im traditionellen Baustil mit Rundhäusern aus Lehm
und Strohdächern. Wir sind erstaunt, wie viele Leute hier leben und ihre grossen
Viehherden über das Grasland weiden lassen. Auch sehen wir, wie sie Feuerholz
sammeln und nach Hause tragen oder mit Eseln unterwegs sind. Zwischen den Kühen
weiden auch wilde Zebras. Weiter oben über 2500 Meter entdecken wir auch
Schakale und Raubvögel und als Haus- oder Herdentiere Schafe und Ziegen. Über
wirklich unangenehm rumpelnde Pisten erreichen wir am Mittag unser Ziel, den
Empakai-Kratersee. Von dort kann man auch den Vulkan ‚Ol Doinya-Lengai‘ (2878m
hoch) fotografieren. Nach dem Picknick kehren wir um und verteilen unsere viel
zu ausgiebigen Lunchpakete an die Einheimischen und auch Äpfel an die immer noch
steckengebliebenen dankbaren Lastwagenfahrer, welche bis zur Pannenbehebung
übernachten müssen. Um 16 Uhr erreichen wir staubig von den Rumpelpisten unser
Rhino-Lodge. Der freundliche Hotelmanager (er ist für seine netten Angestellten
ein wirkliches Vorbild) begrüsst uns wieder und freut sich über unseren
Leoparden-Treff. Dann beginnen wir mit umorganisieren von unserem Gepäck, bevor
wir auf der Restaurant Terrasse einen Apéro geniessen. Ein Wasserbock-Pärchen
weidet vor dem Haus. Später kommt noch ein Büffel zu Besuch vor unserem Zimmer.
Dienstag,
2.2.2021
Nach dem Aufstehen packen wir unser Gepäck zusammen.
Ich versuche nochmals, die verschiedenen Kameras zeitlich zu koordinieren, um
bei den Fotos eine Chronologie zu finden. Nach dem Frühstück verabschieden wir
uns von den freundlichen Boys und vom netten Manager der empfehlenswerten
Rhino-Lodge. Wir bezahlen unsere wenigen Nebenkosten und schon geht es eine
Etappe weiter. Auf der Kraterrand-Strasse geht es nach Norden. Einheimische
warten auf den öffentlichen Bus. Beim Abzweiger der Piste in den Krater hinunter
fahren wir gerade aus. Es geht nordwestlich den Berg herunter zu den
Serengeti-Plains. Neben der Piste sehen wir wieder Giraffen, welche im
Ngorongoro-Gebiet gefehlt haben. Über die staubige, ratternde Fahrbahn geht es
im Oldowai-Tal bis zur ideellen Grenze zwischen Ngorongoro- und
Serengeti-Bereich. Hier kann man mal austreten hinter den Busch. Und die
Weiterfahrt zum Ndutu-See ist Pirschfahrt. Unser Guide darf hier off-road frei
übers Gelände fahren und wir geniessen wirkliche Tier-Safari. Bald wohnen wir
einer Gnu-Geburt bei. Ein eindrückliches Erlebnis in der wilden Natur. Neben den
riesigen, wandernden Gnu-Herden entdecken wir wieder Zebras, verschiedene
Antilopen und Gazellen, Hyänen, Schakale, verschiedene Vögel. Um 12 Uhr gibt es
Picknick beim Gate zum Serengeti-Nationalpark. Nach dem Lunch wieder Pirschfahrt
am Ndutu-Lake, wo Marabus und Geier sich um die Resten von Tier-Aas streiten.
Amini findet 2 männliche, jüngere Löwen welche Siesta halten. Sie sind mit
Garantie Brüder. Wenig später weibliche Löwengruppen auf verschiedenen Bäumen.
Am See fotografieren wir Flamingos, bevor ein weiterer Höhepunkt folgt. In der
weiten Grasfläche entdecken wir eine Gepard-Mutter mit ihrem Jungen. Dann ist
Zeit unser ‚Ndutu luxury tented-Camp‘ auf zu suchen. Beim Parkplatz sehen wir
zum ersten Mal seit einer Woche wieder Leute mit Mundschutz-Masken. Wir haben
bisher Corona komplett verdrängen können. Amini hat uns schon vorbereitet, dass
die indischen Lodge-Besitzer Guides nicht gerne im Restaurant sehen, doch wir
haben unseren Freund und Begleiter gerne dabei. Ich bestelle also einen
Vierertisch und bezahle gerne
die verlangten Zusatzkosten für sein Essen. Es
stellt sich beim Diner dann heraus, dass das Essen keinen Preis verdient. Fisch
mit Gräten für mich ungeniessbar, geschmackloser Reis und halb-gesottenes
Gemüse. Auch Mariannes Huhn war kaum besser. Doch die stabil gebauten Zelte auf
Plattformen im Wald sind wirklich toll und geräumig, halt „Luxury“. Vor dem
Diner kann ich noch eine Eule im Baum vor unserem Zelt fotografieren. Und
Restaurant/Bar mit dem davor liegenden Swimming-Pool und Aussichtsturm sind
schön gebaut.
Beim Essen erklärt uns Amini, dass wir morgen früh
zur Pirsch aufbrechen und Lunchpakete für Frühstück und Lunch mitnehmen.
Mittwoch,
3.2.2021
Also heisst es früh aufstehen in der Morgendämmerung.
Alles zusammensuchen, was wir für eine gute Safari benötigen. Erika ist mit
Amini auch schon abfahrbereit. Wir starten um 6:30h und kurz nach der Wegfahrt
sehen wir eine Gruppe Löffel-Hunde mit ihren grossen Ohren. Die Sonne geht auf
über der wilden Natur Tansanias. Amini beobachtet gut das Gelände und wir
entdecken die 2 Geparden von gestern wieder. Sie sind gemütlich unterwegs und
das Junge spielt mit seiner Mutter. Sie lassen sich nicht stören, als wir ihnen
eine ganze Stunde folgen und Fotografieren und Videos machen. Dann sucht Amini
einen Platz für unser Frühstücks-Picknick. Es ist sehr feudal ausgesucht, wir
bekommen beinahe Alles wie in einer Lodge. Nach einer Stunde geht unsere Pirsch
weiter. Verschieden Gazellen und Antilopen sind zu sehen, bevor wir das
Geparden-Pärchen wieder finden. Nochmals ist Foto-Termin. Es scheint, als ob die
Geparden-Mutter etwas zum Jagen sucht und wir beobachten sie recht lange. Sie
lässt sich aber Zeit und wir fahren weiter durch das Gelände. Auch die Löwen
sind in der selben Gegend wie wir sie gestern entdeckt haben. Bei der
Flug-Landebahn im Busch machen wir WC-Stopp. Es ist gerade eine kleine Maschine
im Anflug. Bei der Wegfahrt spricht Amini mit einem anderen Guide und erklärt,
dass dieser ihm einen Tipp gegeben hat. Uns ist klar, dass es da fast nur um
einen Leoparden gehen kann. Also heisst es Daumendrücken. Und wirklich, nach
eingehender Such-Fahrt entdeckt unser toller Guide etwas ab Seites vom Weg auf
einem Baum das schöne Tier. Es ist auch für Amini äusserst selten, dass er alle
3 afrikanischen Grosskatzen am gleichen Tag sieht. Während unserer Beobachtung
bewegt sich auf der anderen Seite ein Elefant gemächlich und wirft Sand über
sich. Dann nehmen wir wieder Picknick zum Lunch im Busch. Amini sammelt dort
Blätter, welcher er am Abend in der Kantine kocht und zusammen mit seinen
Kollegen als Gemüse geniesst. Auf der weiteren Safari entdecken wir verschiedene
Vögel und natürlich immer wieder die normalen Savannen-Bewohner. Vorbei am
Brustberg, einer markanten Erhebung fahren wir off-Road durch den Nachmittag,
bis sich der Himmel verdunkelt. Amini versucht dem Regen zuvor zu kommen, doch
trotz rascherer Fahrweise werden wir und die Piste nass. Also geht es Richtung
Lodge zurück, welche wir um 4 Uhr erreichen. Happy über unsere wiederum voll
erfolgreiche Tages-Safari erholen wir uns im luxuriösen Zelt, bis es Zeit zum
Diner ist. Amini hat schon erklärt, dass er heute lieber mit seinen Kollegen in
der Kantine essen würde und Erfahrungen austauschen kann. Natürlich ist das uns
auch recht, wir profitieren ja am nächsten Tag davon. Unser Essen ist heute
einiges besser als gestern.
Donnerstag,
4.2.2021
Wir lassen es heute gemächlicher angehen. Erst um 7 Uhr
essen wir im Restaurant Frühstück. Abfahrt haben wir auf 8:30h abgemacht und
Amini folgt allen unseren Wünschen. Er fährt mit uns eine komplett andere Gegend
ab und startet in einem breiten Flussbett. Grant-Gazellen sehen wir, dann
Nil-Gänse und Flamingos, bevor eine grosse Gruppe von Giraffen unseren Weg
kreuzt. Zwei davon liefern sich einen Kampf mit ihren langen Hälsen. Weitergeht
es zu einer Gruppe Löwen, welche müde von der Jagd und dem anschliessenden
Fressen alleine oder zu zweit faul herumliegen. Die wenigen, welche sich bewegen
nähern sich unserem stehenden Auto und suchen daneben und sogar darunter
Schatten. Wir fotografieren entsprechend vorsichtig zum Fenster hinaus. Schakal,
Madenhacker-Vögel auf einem Zebra und Tüpfel-Hyänen sind die nächsten
Foto-Objekte. Dann nähern wir uns einer Geier-Schlacht an einem toten Zebra,
bevor wir zu einer weiteren Löwengruppe bei einem Wasserloch fahren. Dann ist
Lunch-Time. Auf der riesigen Ebene mit tausenden von Gnus und etwas weniger
Zebras und Antilopen stellen wir Camping-Tisch und Stühle auf und machen
Picknick. Anschliessend sehen wir Hyänen, einen schönen Vogel (‚Fiskal-Würger‘).
Bevor es langsam an den Retourweg geht, müssen wir einem im Sumpf stecken
gebliebenen anderen Safari-Fahrzeug helfen. Auf dem letzten Teil der Heimfahrt
sehen wir noch verschiedene Vögel, Impalas und auf der anderen Seite vom breiten
Flussbett einige Büffel. Wieder um ca. 4 Uhr erreichen wir die Lodge, können
Duschen und Relaxen bei einem Drink auf unserer Zelt-Terrasse.
Freitag,
5.2.2021
Heute nehmen wir Abschied von der ‚Ndutu luxury
tented‘-Lodge. Wir haben unseren schlechten Eindruck vom Empfang revidiert.
Unser Wohn-Zelt mit angegliedertem Badezimmer/WC und Innen-Und Aussendusche sind
sehr komfortabel. Das Essen wurde auch besser und wir hatten einen sehr netten
und freundlichen Kellner, welcher ein Extra-Trinkgeld verdient. Wir haben alles
verpackt und verladen. So können wir um 8 Uhr nochmals auf off-Road –
Pirschfahrt gehen. Impalas, Grant- und Elen-Antilopen, verschiedene Vögel, sowie
grosse und Baby-Giraffen kommen vor unsere Foto-Linsen. Dann sehen wir 2 andere
Safari-Fahrzeuge in der weiten Fläche stehen, was immer etwas zu bedeuten hat.
Wir gesellen uns artig nebenan dazu und erfahren, dass ein Gepard auf der Lauer
liegt. Sofort entdecken wir das Raubtier etwas entfern von 2 Gazellen. Man
braucht Geduld wie die Tiere auch, doch die Raubkatze bewegt sich in kleinen
Etappen vorwärts. Beinahe 1 Stunde später wagt sie einen Angriff in wahnsinnigem
Tempo. Hat aber keinen Erfolg und erfahrungsgemäss reicht die Kraft dann nicht
für weitere Attacken. Wir müssen auch nach einem Pipi-Stopp im Busch langsam an
die Weiterfahrt denken. Es soll in die Serengeti gehen. Beim
Ndutu-Rancher-Posten gibt es nochmals einen kurzen Halt, bevor es über den
Zufahrtsweg zurückgeht an die Haupt-„Strasse“. Die ist natürlich auch gegen
Norden eine staubige Rüttelpiste. Um etwa 13:00h erreichen wir den Eingang zu
Nationalpark, können unseren Picknick-Lunch essen und Amini die
Zutritts-Formalitäten erledigen. Bei der Weiterfahrt machen wir nur kurze
Foto-Stopps, wenn Vögel oder Löwengruppen nahe an der Piste zu sehen sind. Am
Nachmittag fragt Amini, ob wir noch zu Pirsch gehen möchten. Wir sind von der
langen Fahrt müde und wählen die Variante ‚direkt nach Hause‘. Es geht vorbei am
Seronera-Airport. Um kurz nach 4 Uhr erreichen wir unser neues Heim für 2
Nächte, das ‚Thorn Tree Camp‘. Wir werden sehr freundlich empfangen, erhalten
Informationen wie üblich bei einem Hotelbezug und unsere Zimmer beziehen. Die
sind nun wirklich grosse, aber einfache Zelt. Trotzdem sind auch hier WC,
Bad/Dusche direkt angegliedert. Strom wird den ganzen Tag über Solar geliefert,
wie auch das Warmwasser. Sogar Internet-WIFI gibt es bis ins Zelt. Wir treffen
uns nach erstem Einrichten vor der kleinen Bar im Hauptzelt für einen Drink. Um
7 Uhr gehen wir zusammen mit Amini Abendessen. Leider verschlucke ich mich nach
wenigen Bissen vom sehr guten, reichhaltigen Mahl aus eigenem Verschulden. Wie
schon einige Male zuhause ist das sehr störend und unangenehm. Ich lasse mich im
Finsteren mit Taschenlampen zum Zelt begleiten. Nach kurzem WC-Aufenthalt geht
es mir schon besser, lege mich aber trotzdem ins Bett, ohne weiter das Diner zu
geniessen. Marianne arbeitet auch nur kurz am Computer nach ihrer Rückkehr.
Samstag,
6.2.2021
Um etwa Mitternacht erwachen wir von starkem
Regenplatzen auf dem Zeltdach. Begleitet von heftigen Blitz und Donner geht das
weit über eine Stunde sintflutartig weiter, ohne dass im Zelt alles nass wird.
Um 6 Uhr als ich erwache ist der Himmel wieder trocken. Für den Gang zum
Frühstück haben wir aber schon wieder leichten Regen. Also erklären wir Amini,
dass wir keinen grossen Drang haben, auf Pirsch zu fahren. Wir verschieben die
Abfahrt von acht auf 8:30h. Inzwischen spaziert eine Giraffe gemütlich vor
unseren Augen durchs Land. Mit Regenschirm bewaffnet machen wir uns dann auf zur
Pirschfahrt im Serengeti-NP. Es gibt für uns vorerst eine
Vogel-Beobachtungsfahrt. Mit Hilfe von Amini und seinem gescheiten Buch sind
viele exotische Arten zu erkennen. Dann zeigt sich eine Dikdik-Familie schön zum
Fotografieren. Weiter geht es mit noch mehr Vögeln und Landschaftsbildern. Eine
Impala Gruppe mit Bock und Harem und einige faul herum liegende Löwen sehen wir.
Dann erfährt Amini von einem Leoparden. Bald stehen einige Safari-Wagen auf der
Piste und weit in der Ferne kann man die Raubkatze auf einem Baum erahnen. Dank
guter Fotokamera gelingen auch Bilder. Auf der Rückfahrt scheinen die faulen
Löwen langsam an Jagd zu denken, doch für uns ist WC-Halt notwendig. Beim
Serengeti-Media-Center turnen Baum-Schliefer durchs Gebüsch. Amini möchte
Mittagspause an einem schönen Platz machen. Am Anfang der Fahrt dorthin
entdecken wir eine neue Antilopen-Art, ein Serengeti-Topi. Dann fotografieren
wir 2 Krokodile. Dann müssen wir leider eine über 75 Minuten dauernde Rumpel-
und Schleuderfahrt erdulden. Der nächtliche Regen hat die Piste beinahe
unfahrbar gemacht mit rutschigen Spuren und tiefen Schlamm-Löchern. Unser Fahrer
bewältigt das zwar recht gut, doch ich versuche ihm beim Lunch zu erklären, das
solche Fahrten für ältere Gäste nicht angenehm sind. Er versucht das zu
verstehen, wirklich ankommen scheint es aber nicht. Die Rückfahrt nimmt er einen
anderen Weg und fährt etwas über-vorsichtig, denn zum Sehen gibt es auch nicht
viel. 3 Büffel im hohen Gras, eine gemischte Gruppe von Topi- und Kuh-Antilopen,
ein Warzenschwein und nochmals Dikdik. Doch dann führt uns Amini zu einem
Hippo-Pool, wo zwischen 60-80 Nilpferde im Wasser zu sehen sind. Auf dem Heimweg
lassen wir den Guide bei zwei Schildkröten auf der Piste für Fotos und Video
stoppen. Vorbei am Airport geht es zurück zum Camp, wo wir uns bei einem Drink
vor dem Hauptzelt erholen. Beim Diner werden wieder neben Suppe und Salat etwa
12 Schüsseln zum Schöpfen gereicht. Nach meinem gestrigen Ungeschick geniesse
ich Kartoffelstock mit Rindsbraten, feinen Fisch und einen Karamell-Pudding zum
Dessert. Vor dem Schlafengehen räumen wir unser Gepäck zusammen für den letzten
Ortswechsel auf unserer Safari und Marianne bearbeitet noch einige Fotos am
Computer.
Sonntag,
7.2.2021
Bei meinem ersten Gang aufs WC um 4 Uhr in der Nacht
höre ich neben Tiergeräuschen draussen wieder Donnergrollen, glücklicherweise
aber in der Ferne. Ich lege mich nochmals ins Bett und hoffe, heute werden wir
von Starkregen verschont. Der Morgen beginnt denn mit feuchtem Boden, aber ohne
Regen. Nach dem Frühstück sehe ich den Heissluft-Ballon der Safari aus der Luft
macht. Marianne bezahlt unsere Extras und gibt das wohlverdiente Trinkgeld in
die Sammelbox für alle Camp-Angestellten. Unser Gepäck wird abgeholt und
verladen. Ich fotografiere vor unserem Zelt noch einen kleinen Kardinal-Specht.
Und weil Marianne nach der Abfahrt merkt, dass sie ihre Regenjacke vergessen
hat, gehe ich nochmals zurück und entdecke vor unserem Zelt einen winzigen
Frosch. Wir starten pünktlich um halb Neun nach allgemeiner freundlicher
Verabschiedung. Auf einer Brücke entdeckt Amini einen Waran, auch einzelne
Antilopen sehen wir. Ansonsten fotografieren wir wie gestern mehrheitlich Vögel
von verschiedener Grösse. Wir stellen fest, dass der Serengeti-Nationalpark
stark überbewertet wird. Man geht halt auf Serengeti-Safari. Wir jedoch haben im
Ndutu-Gebiet viel mehr Tiere gesehen und weil man dort off-Road auf Pirsch gehen
kann auch von näher. Heute versucht unser guter Guide wiederum auf einem anderen
Weg zum Picknick-Platz von Gestern zu fahren und Tiere zu entdecken. Komplett
unmöglich zu dieser Jahreszeit! Rechts und links hohes Gras, wo sich Tiere nicht
mal ducken müssen um unsichtbar zu bleiben. Wir fahren zurück, um beim
Media-Center Lunch zu essen. Auch am Nachmittag kein besseres Bild. Amini
verzweifelt beinahe, weil er uns nicht mehr bieten kann und es hilft wenig, dass
wir ihm versichern dass uns klar ist: „wo keine Tiere sichtbar sind, kann er die
ja nicht herbei zaubern“. Die Pirschfahrt hat ja auch den Zweck, ein letztes Mal
unser Heim zu wechseln. Vom ‚Thorn Tree-Camp‘ ziehen wir ins ‚Hippo Trail-Camp‘
wo wir um 4 Uhr ankommen, freundlich begrüsst werden und unsere Zelte beziehen
können. Diese sind ähnlich gestaltet, jedoch auf Holz-Plattformen errichtet.
Auch hat es kein Moskitonetz über dem Bett; die brauche es hier nicht! In der
kleinen Bar im Hauptzelt ist es schon wieder Zeit für unsere Drinks. Vor dem
Abendessen sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer und fragen Amini, ob wir morgen
eine Pirsch in der Früh machen können, dann zurück ins Camp für den Lunch und am
späten Nachmittag nochmals auf Foto-Tour gehen. Das organisiert er sofort mit
den Leuten vom Camp. Fürs Diner hat er auch schon etwas bestellt; extra
Tomatencreme-Suppe für Marianne. Er macht Alles, um uns zu verwöhnen. Die
Hauptspeisen werden dann wieder mit etwa 10 Schüsseln rundum gereicht.
Montag,
8.2.2021
Unser letzter reiner Safari-Tag beginnt. Fürs Frühstück
um 6:30h werden wir mit Taschenlampe abgeholt, weil es noch Dunkel ist. Doch auf
die abgemachte Wegfahr-Zeit ist es hell, der Himmel bedeckt, aber es regnet
nicht. Eine tolle Vormittags-Pirschtour folgt. Wir sehen neben Vögeln heute auch
mehr Vierbeiner. Impalas, Büffel, viele Mangusten, Dikdik, Giraffen und viele
Paviane können wir fotografieren. Dann kommen wir an einen Hippo-Pool, wo die
Nilpferde in voller Aktion an Land und im Wasser zu sehen sind. Auf der
gemütlichen Rückfahrt im Pirsch-Modus kommen noch Krokodile dazu. Wie gewünscht,
sind wir früh im Camp zurück, damit wir schon das Gepäck für morgen vorbereiten
können. Die Zeit bis zum Lunch geniessen wir bei einem Drink und haben
Gelegenheit ohne Hast am Computer zu arbeiten. Auch nach dem Essen machen wir
Siesta, weil das die Tiere ähnlich handhaben. Dann geht es nochmals auf eine,
unsere letzte Pirschfahrt. Die Tour ist abwechslungsreich, mit einigen Neuheiten
wie Zwerg-Mangusten, Agamen (Echsen), Wiedehopf und Bienenfresser-Vogel. Wir
hatten dank unserem Guide Amini 2 tolle Safari-Wochen: vielen Dank !!! Beim
Diner kommt noch eine Überraschung auf uns zu: wir werden vom Camp-Personal mit
einer Torte, Gesang und Tanz verabschiedet, vermutlich ja auch von Amini
organisiert.
Dienstag,
9.2.2021
Es ist Zeit, eine Etappe weiter zu Reisen. Nach der
Safari wollen wir ans Meer zum Schnorcheln. Nach dem Frühstück wird unser
grosses Gepäck von den Einheimischen im Auto verstaut und wir nehmen Rucksack
und Fototasche mit. Wir haben Zeit, auf der Fahrt zum Seronera-Flugfeld noch
gemütlich letzte Foto-Stopps zu machen. Amini hilft nochmals beim Check-in,
damit das Gepäck wirklich auf die Insel Mafia kommt. Wir haben nämlich diverse
Zwischenlandungen, teils mit Flugzeugwechsel vor uns. Dann verabschieden wir uns
herzlich und er bekommt sein wohlverdientes Trinkgeld, was gleichbedeutend ist
mit dem Grossteil von seinem Lohn und Verdienst. Er fährt dann ca. 7 Stunden
zurück nach Arusha zu seiner Familie. Wir müssen noch etwas warten bis unser
Flieger landet. Es sitzen schon andere Leute in der 12-plätzigen Chessna-Caravan
und als wir abheben ist sie beinahe voll. Sie ist so eng gestuhlt, dass man
(speziell ich) kaum zu einem Platz kommt. Doch wenn man mal sitzt, nicht zu
unbequem. Der Pilot muss noch 2 Landungen auf dem Airstrip Ndutu und dem
Flughafen Lake Manyara machen, bevor wir in Arusha landen. Dort ist schon alles
organisiert und unser Zusatzgepäck für das Verladen in einer anderen,
gleichartigen Maschine zu verstauen. Marianne kann kurz zu Corinas Mann von
Kilaweni gehen und erhält wie abgemacht das Couvert mit den vorgestreckten
Dollars für den Eintritt ins Ngorongoro-Naturschutzgebiet. Dann fliegen wir
weiter nach Sansibar und einer viertelstündigen Zwischenlandung, wo wir sitzen
bleiben können. Dann nochmals weiter nach Dar es Salam, wo nachmals ein letzter
Flugzeugwechsel erfolgt. Schon sehr mühsame Reiserei, aber von der
Fluggesellschaft tiptop organisiert. Um viertel nach 5 Uhr landen wir auf dem
kleinen Platz auf der Insel Mafia.