Tagebuch Sansibar

Sonntag, 21.2.2021

Der Flug von Mafia ans afrikanische Festland dauert etwas mehr als eine halbe Stunde. Wir landen in Dar es Salam auf dem Terminal 1 für Inlandflüge. Unser Gepäck wird ausgeladen und wir verlassen nach der Kontrolle das Gebäude. Niemand ist da, um uns zum gebuchten Hotel zu bringen. Alle anderen Passagiere verschwinden und die Taxi-Driver möchten gerne helfen. Doch wir haben extra für Hotel und Transfer bezahlt. Unsere einzige Notfall-Nummer ist Corina von Kilaweni in Arusha, welche Erika verspricht, dass sofort etwas unternommen wird. Erika bekommt noch einen Rückruf vom ‚CBD-Best Western – Hotel‘ wo man uns erklärt, der Fahrer sei unterwegs. Eine gute Stunde nach unserer Landung können wir endlich in den Van einsteigen, welcher uns schon bei Dunkelheit in eine wenig erbauliche Gegend bringt. Es wirkt hier nicht, ob in der Nähe ein brauchbares Restaurant zu finden wäre. Wir lassen den Grossteil von unserem Gepäck bei Ankunft direkt in den Depot-Raum bringen und nehmen nur das Nötigste mit hoch ins Zimmer. Das Hotel-Restaurant hat indische Küche. Auch wenn Erika die Speisekarte studieren durfte und auch etwa Pizza gefunden hat, verzichten wir aufs Abendessen; wir haben ja am Mittag gut gespeist. Dafür nehmen wir lieber in der Hotel-Lobby an der Bar einen Drink, bevor wir müde ins Bett sinken. Es ist kaum möglich, trotz AC und Decken-Ventilator ein angenehmes Klima im schwülen Zimmer zu erreichen.

Montag, 22.2.2021

Wir haben gestern schon für 9:15h den Rück-Transfer zum Airport bestellt. Nach dem Frühstück im Hotel haben wir keinen Stress, der beginnt erst, als nach 9 Uhr wieder kein Fahrzeug für uns da ist. Wieder wird auf unsere Reklamation herum-telefoniert und versprochen. Mit einer Viertelstunde Verspätung starten wir auch heute. Der Fahrer gibt dann wirklich Vollgas und holt das bis zum Flughafen beinahe ein. Check-in geht heute trotz dem gleichen Gewicht problemlos und wir landen am späten Vormittag auf Sansibar, unserer letzten Ferien-Destination. Und vor dem Ausgang wartet hier wirklich ein Herr mit dem Namen Adda auf einem Schild. Das Gepäck wird verladen und der Guide erklärt, dass die Fahrt zum Hotel am Strand etwa eine Stunde dauert. Es geht zuerst durch ‚New Town‘ (die neue Stadt) im Gegensatz zu ‚Stone-Town‘ der alten Hauptstadt, wie er erklärt. Dann durch ländliches Gebiet und Dörfer. Als Marianne an einem Verkaufstand an der Strasse Rambutan entdeckt, lasse ich den Fahrer an einem der nächsten Möglichkeiten halten, um einige Früchte zu kaufen. Wir erwischen noch einige dicke Regentropfen, bevor Guide und Fahrer etwas Mühe haben, unser Hotel ‚Sunshine Marine‘ zu finden. Wir können sehr schöne Zimmer beziehen, unser Doppelzimmer mit Meerblick-Terrasse. Zuerst erschrecke ich, dass wir im 1. Stock wohnen, doch das Gepäck wird ja gebracht und wir müssen nur uns selber die Treppe hoch bringen. Die Aussicht aufs Meer ist eine tolle Entschädigung. Wir nehmen nach nur teilweisem Auspacken das Mittagessen im offenen Restaurant mit kühlen Drinks von der Bar. Anschliessend warten wir beim Tauch-Center auf um uns nach Schnorchel-Trips zu erkundigen. Auch an der Rezeption gehen wir vorbei, um die von der idiotischen Schweizerregierung verlangten Corona-Tests abzuklären. Leider verlassen wir aufs Wochenende das gesunde Tansania, was uns eine zusätzliche Fahrt ins Spital nach Stone-Town einbrockt. Erika klärt das Alles telefonisch ab und Marianne meldet für morgen Vormittag den Schnorchel-Ausflug an.

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Dienstag, 23.2.2021

In der schwülen Nacht müssen wir ausprobieren, wie die 3 schwachen Ventilatoren am besten eingesetzt werden müssen, damit wir einigermassen ruhig schlafen können. Beim ersten Mal aufs WC gehen, sehe ich durch unsere offene Terrassen-Tür Blitze am finsteren Himmel über dem Meer. Etwas nach 6 Uhr wird es heller. Gemäss Info durch die Rezeption gestern ist für uns ungewohnt um 07:00h Frühstück. Ich sitze am Computer und schaue auf die Uhr; 10 Min. vor Sieben. Also Marianne im Bett informieren, sie schläft ja auch nicht. Doch im Restaurant macht man uns aufmerksam, dass doch erst in einer halben Stunde das Frühstücksbuffet eröffnet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass Büro und Küche nicht der gleichen Meinung sind. Als wir wie abgemacht um 8:30h beim Tauch-Center für den Schnorchel-Trip eintreffen, beginnt es zu regnen. Der tropische Regen wird immer stärker und wir erklären, dass Schnorcheln so keinen Spass macht. Also warten! Erst als es am Himmel heller wird tragen wir unsere Sachen an den Strand, vom Tauch-Shop ausgerüstet mit Füsslingen. Weil bei Ebbe der Weg zum Boot über scharfkantige, aber auch glitschige Stellen geht. Dann geht es rüber zur Privat-Insel Mnemba. Sie ist im Besitz von Bill Gates. Aber im schönen Riff davor darf man tauchen und schnorcheln. Zuerst für uns im kleineren Boot bei recht zügiger Strömung. Es lohnt sich aber bei überraschend guter Sicht zu fotografieren. Nach einer Stunde steigen wir aufs grössere Tauch-Boot, welches uns ans grosse Aussenriff bringt. Auch dort haben wir nochmals über 50 Minuten Zeit zum Geniessen im Meer. Die Rückkehr zum Hotelsteg ist recht wellig. Nach dem Duschen ist etwas verspätet Lunch-Zeit. Und anschliessend um 4 Uhr lasse ich mich wieder Massieren.

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Mittwoch, 24.2.2021

Ich habe wieder schlecht geschlafen. Trotzdem am gestrigen Abend der Wind etwas Kühlung durch die offene Balkon-Türe gebracht hat, ist nach Mitternacht davon nichts mehr zu merken. Also wieder versuchen mit Ventilator die schwüle Luft zu bewegen. Der Deckenventilator ist alleine zu schwach. Der grosse Standventilator macht zu viel Lärm. Nur der kleine Venti auf dem Bett-Bord bringt etwas. Zudem meldet mein Magen Protest gegen die scharfe Sosse, in welcher meine King-Prawns gekocht waren. Ich muss etwa 8x aufs WC. Darum nehme ich zum Frühstück nur eine kleine Banane und 2 Brötchen mit Nutella. Dann geht es schon ein wenig besser. Zeit für einen Bummel durch die schöne Hotel-Anlage. Im Restaurant werden viele Auszubildende beschäftigt. Beim Mittagessen werden wir von einer der sehr netten jungen Damen bedient und wir bestellen 3x Carbonara vom Tagesmenu. Als ich bemerke, das sei nun sehr einfach für sie, strahlt sie übers ganze Gesicht. Schwieriger wird die Getränke-Bestellung mit meinem ‚Single Jack Daniels‘. Doch sie öffnet die Getränke-Karte und lässt sich von mir zeigen, was das ist. Alle lachen herzlich, denn mit Freundlichkeit geht alles besser. Am Nachmittag gehen wir vom Ufer aus schnorcheln. Es wird zum Fitness-Training mit dem Kampf gegen Strömung und Wellen. Doch überraschend gelingen einige gute Fotos von Neuigkeiten. Beim späteren Nachmittags-Spaziergang liegt eine Schlange vor mir auf dem warmen Fussweg, direkt neben dem Bungalow von Erika. Wenn man nicht sanft schleicht auf der Pirsch nach Vögeln, sondern mit den Füssen richtig auftritt verschwindet sie sofort im Gebüsch. Zum Diner bestellt Marianne wieder ihr feines Sandwich mit Huhn. Weil das nicht auf den Karten für Lunch und Diner steht, nur auf der Snack-Karte, gibt es wieder eine kurze Diskussion. Doch die nette Kellnerin bringt alles wie bestellt, auch meine Hühner-Leber zur Vorspeise, ausgezeichneten Fisch als Hauptgang und den zu grossen Apfelkuchen als Nachspeise. Während dem ganzen Abendessen turnen wieder ‚Busch-Babys‘ über die Mauer.

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Donnerstag, 25.2.2021

Wir haben das erste mal wirklich durchgeschlafen. Der Stand-Ventilator vom Bett entfernt aufgestellt und auf schwenkender Einstellung laufen gelassen. So ist es zwar warm aber erträglich. Während unserem Frühstück gehen die einheimischen Frauen, begleitet von einem Mann mit Reusen-Korb, auf Sammel-Tour in den Untiefen der Ebbe. Dann ist Marianne lange beschäftigt mit dem leidigen Papierkrieg für unsere Rückkehr in die Schweiz. Was unser Bundesrat da wieder für Vorschriften erlassen hat, ist eine reine Zumutung! Am liebsten würde man nicht mehr heimkehren, solange in der Schweiz nicht eine flächendeckende Impfung möglich ist. So ist bald Mittag. Ich esse das feine Sandwich mit Huhn, Marianne nur ein home-made – Glace. Am Nachmittag gehen wir nochmals vom Hotel-Steg aus Schnorcheln. Während Marianne eine schöne Weisse-Muräne fotografiert, bin ich mir nicht sicher, ob ich eine Wasserschlange oder einen Schlangenaal gesehen habe. Zum Abendessen ist Marianne wegen fehlender Auswahl (vieles kommt aus dem Meer!) wieder dran mit dem Sandwich. Ich geniesse King-Prawns, 3 wirklich grosse Crevetten welch ausgezeichnet schmecken. Sie kosten zwar 6$ Zusatz zur Halbpension, sind aber jeden Cent wert.

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Freitag, 26.2.2021

Heute wollen wir nochmals mit dem Boot einen Schnorchel-Ausflug zur Mnemba-Insel machen. Der Start um 8:30h verläuft schleppend. Verspätet und gar nicht treffen die Angemeldeten ein und dann werden wir zusammen mit einem US-Paar mit dem Auto über die rumplige Zufahrtspiste vom Hotel zur Hauptstrasse und dann an deren Nordende zur hochgepriesenen Sandbucht gefahren. Die ist dreckig und stinkt, aber wir müssen nur zum Motorboot laufen, dann ins mittelgrosse Holz-Schiff umsteigen. Das bringt uns zur Insel rüber und am Riff können wir ins Wasser steigen. Die Sicht ist aber so miserabel mit Sand im Wasser, dass wir sofort zurück zum Schiff gehen. Wir erklären, dass so fotografieren unmöglich ist und Schnorcheln keinen Spass macht. Der Guide hat von seinem Kollegen, welcher uns das erste Mal begleitet hat, Information dass wir Schnorchel-Könner sind. Er lässt das Schiff mit uns an eine andere Stelle fahren, wo die Sicht zwar auch nicht optimal ist. Doch wir schwimmen in einigen schönen Fisch-Schwärmen. Nach einer knappen Stunde holt man uns ab und es gibt Tee, Früchte und Keks zum Imbiss. Dann fahren wir zurück zur ersten Stelle und man  versichert uns, dass die Sicht besser sei. Wir sind skeptisch, doch bei Strömung vom Meer her wird wirklich kein Sand aufgewirbelt. Es gibt doch noch ein zufriedenstellendes Schnorchel-Erlebnis. Während die zwei komischen Amis keine Ahnung vom Schnorcheln haben und sich am Rettungsring vom Guide durchs Wasser kutschieren lassen, können wir in Ruhe Fotografieren und Geniessen. Ich entdecke unter anderem einen seltsamen Krebs (Heuschrecken-Shrimp) am Meeresgrund herumwandern. Als nach einer Stunde zur Rückkehr gebeten wird, sind Marianne und Erika noch am Fotografieren einer schönen neuen Muränen-Art. Die Rückfahrt geht dann direkt zum Hotel-Steg, ist zwar recht wellig aber bequemer als wieder mit dem Auto zu fahren. Nachmittag und Abend verbringen wir ausruhend, abwechselnd mit Computer-Arbeit. Auch heute wird das Foto-Album nur für Unterwasser-Freunde etwas bringen!

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Samstag, 27.2.2021

Unser letzter ganzer Tag am Meer. Wir wechseln uns ab am Computer für unsere Homepage. Liegen am Swimmingpool oder auf unserem Balkon. Zwischendurch beginne ich mit Packen, denn Morgen sollen wir um 10 Uhr abgeholt werden. Vor dem Duschen am Abend werfen wir noch einen Blick auf die Tafel mit der Diner-Menu-Auswahl. Diesmal finden wir alle drei nichts Passendes. Was für Marianne beinahe täglich ein kleines Problem ist, wird für unsere Mägen auch bei den arabisch wirkenden Kombinationen schwierig. Für uns ist die Küche hier ganz klar die Schlechteste auf der ganzen Reise: ist natürlich subjektiv beurteilt. Zudem nimmt jeden Tag der Anteil der russischen Hotelgäste zu und die scheinen leider eher dem Charter-Reise-Niveau anzugehören. So schön die Hotelanlage ist und unser Zimmer dazu noch sicher das Beste ist: für europäische Touristen wird der Besuch hier nicht unbedingt empfehlenswerter. Am Mittag haben wir ja alle nicht viel gegessen, ich sogar gar nichts. So kann ich zum Diner nochmals 3 grosse King-Prawns bestellen und geniessen.

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Sonntag, 28.2.2021

Am Morgen haben wir rasch fertig zusammen gepackt, nachdem wir unser letztes Frühstück hinter uns hatten. Nach 9 Uhr gehen wir zur Rezeption um zu bezahlen und unser Gepäck im Zimmer abholen zu lassen. Das Wetter ist glücklicherweise nicht zu heiss, der Himmel bedeckt. Zum Reisen in die Stadt und dem bevorstehenden Anstehen für einen ‚Covid-19 – Test‘ ist das sicher angenehmer. Unser Fahrer wartet schon, und zwar seit 8 Uhr. Mal wieder ein Beispiel von fehlender Koordination zwischen den Verantwortlichen. Dafür scheint er informiert, dass wir zuerst zum Covid-Testcenter müssen. Das ändert sich, als unser neuer Guide zusteigt. Der spricht zwar leidlich gut Deutsch, doch meint am Weg liege die Gewürzfarm gemäss Programm. Sofort legen wir unser Veto ein und setzen Prioritäten. Der Fahrer hört stoisch den Diskussionen zu und fährt uns dann gekonnt Richtung Hauptstadt, wo er in einem Vorort stoppt. Andere Touristen stehen vor einer Hofeinfahrt und wir ahnen dass wir hier richtig sind. Der Guide geht zuerst von Schalter zu Zelt, spricht und telefoniert, bevor wir schliesslich mit Kreditkarte pro Person 80 US$ bezahlen und eine Quittung erhalten. Beim nächsten Zelt geht das grösste Palaver los. Die Dame erklärt und der Guide übersetzt, dass wir das Resultat vom Test nicht vor Mittwoch erhalten und hier abholen können. Mit Bestimmtheit erklären wir, dass wir am Dienstagabend im Flieger nach Doha sitzen müssen. So wollen die uns gar nicht testen. Ich fotografiere mit dem Handy unsere Quittungen und verlange sofortige Bearbeitung. Kopfschüttelnd gibt die Dame nach, notiert einige Daten auf die Rückseiten der von uns mitgebrachten Pass-Kopien und gibt uns 3 Nummern, welche für unsere Tests ausgerufen werden. Wir verlangen, mit Corina von Kilaweni zu telefonieren. Die erklärt, sie habe auch noch andere Kunden mit Problemen, wir sollen uns an Abraham wenden. Der ist inzwischen auch eingetroffen und stellt sich als unser erster Guide für die Fahrt vom Flughafen ins Strandhotel heraus. Er scheint auch der Chef der örtlichen Reise-Agentur zu sein. Wir müssen ihm weitere Passkopien, unsere Quittungen geben und er verspricht, dafür zu sorgen, dass wir rechtzeitig vor dem Check-in am Dienstag unser Test-Resultat haben werden. Sorgen haben aber wir, ob das noch klappen kann. Dann werden wir zu einer der vielen Gewürzfarmen gefahren, wo ein kurzer (für mich zu langer) Rundgang mit Erklärungen stattfindet. Dann gibt es im kleinen Restaurant der Farm Mittagessen. Es wird viel aufgetischt, unser Guide lang herzhaft zu, doch für uns ist die arabische Küche definitiv schwer geniessbar. Dann geht es nach Stone-Town, der alten Insel-Hauptstadt. Unser Fahrer bringt uns gekonnt durch den Stau-Verkehr am Hafen vorbei und stoppt auf einem Parkplatz bei der Strand-Promenade. Dort wird das Gepäck ausgeladen, unser Hotel ist nicht zu sehen. Ich frage wie weit es entfernt ist: nicht weit erhalte ich als Auskunft. Das grosse, schwere Gepäck wird von Guide und Fahrer geschleppt. Aber wir haben ja auch noch unsere 3 kleinen Roll-Koffer, Rucksäcke und Kamera-Taschen. Entsprechend geschafft erreichen wir das Hotel in einer kleinen Seitengasse. Nach kurzem Ausschnaufen werden wir zu den Zimmern geführt. Als wir die erste steile Treppe mit hohen Stufen hinter uns haben, frage ich wie weit es noch gehen soll. In den dritten Stock ist die erschreckende Antwort. Erika erklärt sich sofort bereit, die Zimmer zu tauschen. So wird uns die Suite gezeigt. Wir kommen in einen grossen Schlaf-Bereich mit hohem Bett, wo man mit einem Schemel ein- und aussteigen kann. Rechts geht es zum Bad mit Dusche + WC. Weiter hinten haben wir den Wohnbereich mit grossem Sofa-Bett, Polster-Liegen an der anderen Wand. Dazu die arabischen niederen Sitzgruppen mi Kissen am Boden und einen Erker zur Gasse mit vergitterten Fenstern. Während ich erschöpft auf einer der Liegen einschlafe, organisiert sich Marianne mit ein wenig Auspacken und auch erholen von den Anstrengungen. Um 5 Uhr kommt der Guide wieder und holt uns zur geplanten Dhau-Fahrt ab. Weil ich wenig motiviert bin für einen Rummel auf dem Boot, bemerkt Marianne, dass es auch Erholung sein könnte. Und sonst können wir uns ja immer noch um entscheiden. Als wir den Führer fragen, wie weit wir gehen müssen, sagt er kaum 2 Min. vom Parkplatz, wo wir ausgestiegen sind bei der Ankunft. Wir haben uns entschieden, mit Masken zu gehen, weil viele Leute auf den Strassen sind. Doch niemand scheint hier etwas von Corona zu wissen. Als der Guide dann nach einem Telefon erklärt, wir müssten noch auf die andere Seite (?) gehen weil die Dhau nicht an unserem Bereich halten kann, melden wir uns ab. Da bekommt der Guide einen Wut-Anfall und meint, wir verderben ihm den ganzen Tag. Das ist für mich definitiv zu viel! Ebenfalls wütend sage ich ihm klar, für uns sei das Theater mit dem Covid-Test und die Unsicherheit von unserer Heimreise auch kein Vergnügen. Der Boy scheint seinen Job komplett verfehlt zu haben. Wir lassen ihn mit Erika die Boots-Tour alleine machen und geniessen den Abend-Bummel im lebhaften treiben im Ufer-Park. Trotz der vielen Leute kann man sich etwas auf Distanz halten und so sogar bei einer Pizza im Strassen-Restaurant auf Mund-Nasen-Schutz zu verzichten. Dann schauen wir auf den Sonnen-Untergang, den Boys zu, welche sich mit Sprüngen über die Quai-Mauer ins Meer oder mit Doppelsalto ans Sand-Ufer üben. Dann spazieren wir gemütlich ins Hotel zurück und haben noch genug Energie, um die Treppen hoch zur Bar auf dem Dach zu steigen. Bei einem Drink geniessen wir den Blick über die Dächer der Stadt, bevor es definitiv ein dunkelt. Erika gesellt sich zu uns und erzählt von ihrer Dhau-Tour zu zweit mit dem Guide. Das Boot wurde wirklich für uns privat gechartert. Bevor wir runter in unsere Suite zum Schlafen gehen, zeigt uns Erika ihr Zimmer. Es ist etwas kleiner mit nur einem Raum, dafür mit Terrasse und open-Air-Badewanne mit Dusche.

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Montag, 1.3.2021

In der ersten Hotel-Etage befindet sich der kleine Frühstücks-Hof neben unserem Zimmer. Abraham ist mit einem anderen Guide pünktlich um 9 Uhr wie abgemacht im Hotel. Er entschuldigt sich für die gestrigen zeitlichen Missverständnisse und bietet uns an, heute die Dhau-Tour nachzuholen. Wir verzichten und erklären ihm klar, dass es unser eigener Wille war, gestern nicht aufs Boot zu gehen und etwas anderes zu machen. Für uns sei der gestrige Abend kein Problem. Für die Probleme mit den Corona-Tests verspricht er, dass seine Agentur alles Mögliche für eine Express-Bearbeitung vom Labor unternommen habe und morgen um 7 Uhr abends mit unseren Resultaten selber zu uns ins Hotel für die Fahrt auf den Airport kommen werde. Also hoffen wir mal! Für den heutigen Tages-Spaziergang durch die Stadt erklärt er, dass der Guide instruiert ist, auf unsere Wünsche einzugehen. Als wir diesem dann erklären, dass er uns gemütlich zum Gewürzmarkt für Mariannes Einkäufe bringen soll und dann sich einen freien Tagnehmen kann, lacht er zwar. Doch erfüllt uns selbstverständlich den Wunsch, bringt uns durch verwinkelte Gassen auf dem wohl kürzesten Weg ins Markt-Getümmel, zeigt Marianne wo es Vanille zu kaufen gibt und verabschiedet sich. Das hat tip-top geklappt und wir müssen alle drei nicht seinen Erklärungen auf der Tour durch die heisse Altstadt folgen. Als wir alle Einkäufe erfolgreich erledigt und einige Fotos geschossen haben, meinen wir, einen kurzen Rückweg in die Gegend vom Hotel zu sehen. Dem ist nicht ganz so, denn die Durchgangsstrasse auf welche wir beim Verlassen des Marktes kommen ist nicht die, welche ich vermutet habe. Wir kommen zuerst entlang dem Weg welchen wir von der gestrigen Fahrt in die Stadt kennen am Hafen vorbei und die Strecke zieht sich zu Fuss natürlich länger als mit dem Auto. Doch einmal kurz bei einem Polizisten nach dem richtigen Weg fragen wäre gar nicht notwendig gewesen und wir erreichen die Gegend, welche Marianne und ich am gestrigen Abend erkundet haben. Sofort setzen wir uns in ein Strassen-Café und Erika bekommt einen wirklich starken Kaffee und alle drei geniessen ein Glace. Dann zeigen wir Erika die verschiedenen Restaurants im Park am Quai und essen im selben Openair-Restaurant wie gestern Abend zu Mittag. Dann erholen wir uns im kühlen Zimmer, bis wir um 17:00h in der Bar auf dem Hotel-Dach einen Drink nehmen möchten. Doch dort ist es viel zu heiss an der Sonne, aber auch dafür kennen wir schon eine Alternative. Am Anfang der Gasse wo unser Hotel liegt gibt es ein beschattetes Restaurant mit Alkohol-Ausschank. Von dort geht es durch den abendlichen Food-Market zum Abendessen, wieder mit Pizza. Zum Schlafen sind wir anschliessend wirklich genug müde.

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Dienstag, 2.3.2021

Nun ist unser letzter Tag von unseren langen, abwechslungsreichen Ferien gekommen. Nach dem Frühstück macht Marianne erfolgreich ‚on-line-Check-in‘ am Laptop und lässt unsere Bordkarten im Hotel ausdrucken. Für 10 Uhr haben wir nochmals einen kleinen Stadt-Bummel vereinbart. Gemeinsam den Hindutempel in der Nähe vom Hotel besuchen hat nicht geklappt, weil ein Mann uns nicht herein lässt. Dafür für die Frauen noch etwas zum ‚Lädele‘ und Einkaufen, wobei Erika mit Mariannes Hilfe beim Feilschen 2 Kaftan erwirbt. Dann geht es zur Eck-Beiz, wo wir unseren Apéro nehmen und weiter ans Meer um zu Lunchen. Im Restaurant mit Terrasse aufs Wasser hinausgebaut geniessen wir unser letztes Mittagessen in Tansania/Sansibar. Wir müssen unsere Hotel-Zimmer erst am Abend um 18.00h räumen und haben so noch genügend Zeit und Gelegenheit zum Ausspannen, Duschen und für die Reise umzuziehen. Dazwischen wollen wir nochmals in die Hotel-Bar auf dem Dach für einen letzten Drink. Dort ist es uns aber zu heiss an der Sonne und die Schattenplätze sind reserviert für das Abend-Diner. So liegen wir im angenehm-kühlen Zimmer und warten, bis es Zeit ist, unsere Rechnung zu bezahlen. Dann erscheint wie versprochen Abraham der Chef der örtlichen Tour-Agentur um 19 Uhr für unsere  Fahrt zum Flughafen. Er hat aber unsere Resultate vom Labor für die Covid-19-Tests noch nicht dabei. Die müssten noch ausgedruckt werden, seien aber alle drei negativ, das heisst für uns positiv! Dann werden wir vom gleichen Chauffeur wie bisher zum Airport gefahren. Dort warten wir dann nochmals 1 Stunde bis ein Bote unsere benötigten Formulare bringt. Was für ein Witz das Bundesbern mit den idiotischen schikanösen Vorschriften erlassen hat, zeigt sich bei meinem Papier. Dort heisse ich ‚Heinz Swiss Switz‘ das offiziell anerkannte Labor kann meinen Namen nicht richtig von der Pass-Kopie ablesen! Dann warten wir wieder bis zu unserem Abflug in einer kleinen Business-Lounge, aber wir sind glücklich mit den notwendigen Papieren für das Boarding und die Einreise in die kranke Schweiz ausgerüstet zu sein. Der knapp 6 stündige Flug nach Doha geht durch die Nacht und man kann sich liegend erholen, wenn auch kaum richtig schlafen. Dann können wir in einer besseren Lounge die Wartezeit bis zum Anschlussflug nach Zürich absitzen.

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Mittwoch, 3.3.2021

Um 8 Uhr heben wir bei Tageslicht ab für die letzte Reise-Etappe. Es geht zuerst der Nordküste von Qatar entlang, dann vorbei an Manama, der Hauptstadt von Bahrain. Weiter geht der Flug entlang der Küste von Saudi Arabien bis am Ende vom Persischen Golf Kuwait überflogen wird. Über den Irak, die Türkei und das Schwarze Meer erreichen wir Europa, wo wir aus dem Fenster seit einem Monat unseren ersten Schnee auf den Bergen erblicken. Etwas vor Flugplan landen wir in Zürich, können ohne persönliche Überprüfung bei der elektronischen Passkontrolle einreisen. Aber wir sind ja glücklich wieder zu hause. Wir verabschieden uns von Erika trotz Corona mit innigen Umarmungen. Corina steht bereit und nach ebenfalls herzlichen Begrüssungs-Umarmungen bringt sie uns definitiv nach HAUSE.

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