Tagebuch Main - Rhein - Mosel
Reiseroute
Vorbereitung
Im
Oktober feiern wir meinen 75-igsten Geburtstag und unsere Freundin Erika wird
sogar 85 Jahre alt. Darum wollen wir 2 Jahre nach der speziellen
Donau-Schifffahrt nochmals zusammen auf den Fluss gehen. Nach einer kleinen
Vorsondierung entscheiden wir uns für eine Reise auf der Mosel und ich habe im
Internet etwas Passendes gefunden. Natürlich wieder im Programm vom deutschen
Anbieter ‚Phönix‘, weil wir von ihrem Service überzeugt waren.
Weil
der Startpunkt Frankfurt am Main ist, wollen wir uns nicht durch den
Ferien-Reiseverkehr speziell in Deutschland stressen lassen und planen darum
nicht nur am Vortag des Boarding zu fahren, sondern unterwegs auch noch einen
Zwischenhalt zu machen. Darum hat Marianne in Rastatt (nahe Baden-Baden) ein
Hotel gebucht. Das gleiche werden wir auch auf der Rückfahrt in die Schweiz
machen und in Heidelberg für 2 Nächte pausieren.
Die
Schifffahrt führt über den Main in den Rhein und bei Koblenz dann in die Mosel.
Dort geht’s bis Trier, wo ein Ausflug nach Luxemburg geplant ist, und zurück
nach Frankfurt. Als wir die Details mit Erika besprochen haben, freut sie sich
wie wir auf beinahe 2 Wochen Erlebnisse und Erholung.
Überpünktlich wird Erika am Morgen vor 10 Uhr von ihren Töchtern Christine und
Irene von Weggis nach Dottikon gebracht und ich beeile mich, um aus der
Badewanne zu kommen. Während ich mich auch startklar mache können sich die Damen
die Beine vertreten und nochmals die Toilette benutzen. Dann wird Erikas Gepäck
umgeladen. Sie kann sich auf dem Rücksitz gemütlich einrichten. Und nach der
Verabschiedung starten wir um 10 Uhr zur Fahrt nach Deutschland.
Wie geplant erreichen wir über Brugg bei Koblenz die Grenze und ohne Kontrolle
Deutschland bei Landshut. Weiter fahren wir durch das hüglige Land bei
zunehmenden Sonntags- und Ferien-Verkehr zum Schluchsee. Weil es erst 11 Uhr ist
machen wir nur Pause für etwas Trinken und einen Eiscréme-Cup. Das Mittagessen
verschieben wir auf den nächsten Halt am nahen Titisee.
Weiter geht es gemütlich durch den Schwarzwald. Der Verkehr zieht sich in
Kolonne über die Landstrasse, durch die Dörfer ist Maximal-Tempo von 30 h/km
vorgeschrieben. Weil das Alles ohne massiven Stau vorwärts geht erreichen wir
problemlos Freiburg im Breisgau, wo die Durchfahrt auf dem Autobahn-Zubringer
sehr gut ausgeschildert ist. Dann beginnt das Fahren anstrengender zu werden.
Doppelspuriges Kolonnenfahren in der Gegend von Rust Richtung Norden, aber man
kommt doch vorwärts ohne eigentlichen Stau. Als die Autobahn 3-spurig wird, kann
unser Subaru-SUV zeigen was er ohne Tempo-Limit in sich hat. Nach Baden-Baden
verlassen wir die Autobahn wieder und erreichen Rastatt. Vor der Einfahrt in die
Stadt mache ich einen Abstecher zum ausgeschilderten Schloss ‚Favorite‘ für
einige Fotos. Nach der Besichtigung dieser Sehenswürdigkeit erreichen wir trotz
Baustellen-Umleitung um ca. 4 Uhr unser Hotel in der Stadt. Mit Parkplatz direkt
vor dem Hotel-Eingang ist unser Tages-Gepäck schnell auf die Zimmer gebracht. 2
Zimmer im ersten Stock sind für uns vorreserviert und Erika kann sich von der
Tagesfahrt erholen. Nach Erfrischung im Badezimmer und Umziehen begleitet mich
Marianne für einen Drink zu meinem wohlverdienten Bier in einem Gartenrestaurant
im Westernstil am wenig wasserführenden Flüsschen Murg. Auf dem anschliessenden
Spaziergang entdecken wir im Schlosspark vom ‚Residenzschloss‘ ein
Gartenrestaurant mit grosser Speisekarte. Dieses erreichen wir am Abend zusammen
mit Erika von unserem Hotel aus gut zu Fuss. Nach einem gemütlichen Essen legt
sich Erika ins Bett zum Schlafen. Marianne hat noch gut Zeit die Fotos vom Tag
auf den Laptop zu speichern und ich mache anschliessend die Auswahl der wenigen
Aufnahmen für unsere Website. Wir haben uns vorgenommen, nicht zu viele Fotos zu
präsentieren, weil Erika zur Erinnerung ja ihr gewohntes Fotoalbum bekommen
wird. Um 10 Uhr liege ich auch im Bett.
Montag, 25.7.2022,
Weiterfahrt von Rastatt nach Frankfurt am Main
Als
ich am Morgen mit meinem gewohnten Tages-Rhythmus am Computer Tagebuch schreibe,
klopft Erika um 7 Uhr fertig angezogen an unsere Zimmertüre. Ihr Handy ist zu
Boden gefallen und ist im Moment tot. So ist sie ohne Zeit, bis ihr Mobile
wieder funktioniert. Als Überbrückung gebe ich ihr meine Reserve-Uhr mit und wir
verabreden uns auf 8 Uhr zum Frühstück.
Zurück in unserem Zimmer macht Marianne ein Mail an Christine, welche
postwendend den notwendigen Code durchgibt. Erika erklärt dann vor dem
Frühstück, dass sie diesen schon kenne, aber nicht gewusst habe zu welchem Zweck
der dient. Kein Problem, nun funktioniert das Handy wieder und Erika weiss was
für Zeit ist.
Wir geniessen das Hotel-Frühstück ohne Zeit-Hast, bezahlen unserer Rechnung und
machen uns auf den Weg. Vor dem Verlassen der Barock-Stadt Rastatt machen wir
noch einen Foto-Halt bei der Front vom Residenz-Schloss.
Dann fahren wir Richtung Autobahn nach Norden. Leider verpasse ich kurz nach den
Orts-Aussenquartieren eine Abzweigung, sodass wir anstatt der Autobahn die
Landstrasse nach Karlsruhe benutzen. Wir haben ja genügend Zeit um ohne Hast zu
fahren. Die Stadt durqueren wir zügig von Südwesten nach Norden. Dann ist aber
wieder eher ungünstige Beschilderung für die Auffahrt zur A5. Nach einigem
Suchen in den Industrie-Quartieren finden wir uns doch noch auf dem richtigen
Weg, rassig vorbei an Heidelberg, Mannheim und Darmstadt erreichen wir schon
gegen Mittag Frankfurt am Main. Dort haben wir nochmals Pech, weil wegen einer
Baustelle unser geplanter Weg blockiert ist und wir uns einmal bei einem
Polizeiauto nach dem Weg zum Dom erkundigen müssen. Da erhalten wir Auskunft,
wir seien komplett Richtig. Wir müssen nur bei der vermeintlichen Absperrung vor
uns zwei rotweisse Planken im Zickzack umfahren. Gewusst wie! So finden wir nach
dem Passieren der Parkgarage, welche uns bei der Hotel-Buchung angegeben wurde
auch direkt das Hotel ‚Paulaner am Dom‘. Es ist so etwa um ein Uhr.
Vor dem Hotel kann ich nur kurz halten, um das Gepäck auszuladen. Dann muss ich
um den Block herum fahren, finde die Parkgarage und stelle das Auto im 2UG. ab.
Währen dessen bringen die Frauen das Gepäck in unser Zimmer, weil das für Erika
vor 2 Uhr noch nicht bereit ist. Wir treffen uns zum Mittagessen im
Garten-Restaurant, welches zum Hotel gehört. Nach dem Lunch ruht sich Erika im
Zimmer aus, während Marianne und ich einen Nachmittags-Bummel machen. Zum Main
runter ist es vom Dom nicht weit. Weiter besuchen wir natürlich den schönen
Platz beim ‚Römer‘, auf dem daneben liegenden Pauls-Platz genehmen wir uns einen
Drink. Dabei schauen wir bei leichtem vorübergehendem Nieselregen unter einem
Schirm für etwas Schutz. Wir besuchen verschiede Kirchen, darunter auch das
Dom-Innere. Dann gibt es auch für uns eine Pause im Zimmer.
Um 6 Uhr haben wir mit Erika vereinbart fürs Abendessen. Wir haben neben einem
gemeinsamen Dom-Besuch auch den kürzesten Weg zum ‚Römer‘ ausgekundschaftet.
Dort findet gerade eine laute, unangenehme Umwelt-Demo statt und wir gehen
direkt weiter zu den vielen Openair-Restaurants am Pauls-Platz zum kleinen
Abendessen. Auf dem Rückweg ist dann der ‚Römer‘ schön ruhig und man kann die
herrlichen Riegelhäuser in der Abendsonne geniessen.
Vor
dem zu Bett gehen nehmen wir im ‚Paulaner-Biergarten‘ noch einen Schlummertrunk.
Dienstag, 26.7.2022,
Frankfurt und am Nachmittag geht es aufs Schiff
Nach
dem Frühstück im Hotel machen wir einen Bummel durch die Kleinmarkt-Halle mit
den verschiedenen Verkaufs-Ständen. Bunt und fotogen kann man gemütlich die
Angebote geniessen. Anschliessend begleitet Marianne Erika den kurzen Fussweg
zurück zum Hotel, während ich eine weitere Foto-Tour durch das angenehme
Frankfurt mache. Uns gefällt diese Grossstadt. Ich besuche die Liebfrauen-Kirche
mit angeschlossenem Mönchskloster. Auf dem ‚Römer‘ entdecke ich Hochzeitspaare,
welche den wunderschönen Platz für ihren Festtag ausgesucht haben. Dann nehme
ich einen anderen Weg zurück zum Hotel, wo wir uns langsam ans Packen machen. Um
11 Uhr müssen wir die Zimmer räumen. Während Marianne die Rechnung bezahlt hole
ich unser Auto aus der Park-Garage und das Tagesgepäck wird unter Mithilfe vom
freundlichen Hotelpersonal verstaut. Dann fahre ich zum Parkieren in ein anderes
Parkhaus, welches in der Nähe von den Schiffs-Anlegestellen am Main liegt. Als
wir an den Fluss hinunter spazieren entdecken wir auch sofort unsere ‚MS Asara‘
welche bald zu unserem Zuhause für 9 Tage werden wird.
Erika möchte die verbleibende Wartezeit bis zum Bording am Schatten unter den
Bäumen am Main vor unserem Schiff verweilen. Auf die abgemachte Zeit nehmen wir
telefonisch Kontakt mit dem Parkservice auf. Der Mann ist schon auf
Warte-Position und geht mit mir zum Parkhaus, fährt unser Auto vors Schiff,
hilft beim Ausladen vom grossen Gepäck. Das wir zu den Reihen von anderen
bereitstehen Koffern und Taschen platziert, bis es vom Schiffs-Personal an Deck
und direkt in die entsprechenden Kabinen gebracht wird. Unser Wagen wird nach
der Schiffsreise vom Service direkt an die heute noch nicht definitiv bekannte
Anlegestelle gebracht.
Eine Stunde vor Ablegen können wir dann an Bord gehen, die Kabinen beziehen und
schon erkunden wir das Panorama-Deck. Pünktlich wie vorgesehen legt das Schiff
ab. Auf dem Oberdeck muss man bei Brücken-Unterfahrt schon wieder auf Anweisung
den Kopf einziehen. Das kennen wir von unserer ersten Fluss-Reise ja schon
bestens. Bald gibt es in der Lounge eine Info mit ‚Häppchen‘ und Drinks. Ich
bekomme sogar meinen gewünschten Canadien-Whisky, weil mir ja der Sekt nicht so
schmeckt. Erika hat schon vor dem ‚Anbordgehen‘ die Phönix-Reiseleiterin
entdeckt und erkannt. Es ist Carola, welche uns vor 2 Jahren auch auf unserer
ersten Fluss-Reise begleitet hat. Sie stellt Kapitän und Hotel-Manager vor. Auch
das Personal von Hotelbetrieb, Restaurant und Küche wird präsentiert. Kurze Zeit
später startet schon das Abendessen, wo wir erfreut unseren gewünschten
Fenstertisch für uns Drei entdecken. Der bleibt während der ganzen Reise für uns
reserviert.
Währenddessen fährt das Schiff den Main runter. Als wir beim ausgezeichneten
6-Gang-Diner sitzen erreicht die ‚Asara‘ die Einmündung des Main in den Rhein
und legt bei Wiesbaden an Land an. Erika legt sich für die erste Nacht an Bord
zum Schlafen in die Kabine. Marianne und ich machen noch einen kurzen
Abend-Spaziergang durchs Wiesbadener-Quartier Biberich, bevor auch wir müde ins
Bett sinken.
Mittwoch, 27.7.2022, von
Wiesbaden bis Cochem an der Mosel.
In
der Nacht hat das Schiff um 3 Uhr Wiesbaden verlassen und ist durch die
Finsternis den Rhein hinab gefahren. Am Morgen passiert man verschiedene Dörfer
und Städtchen am Rhein-Ufer und um 7 Uhr in der Früh passieren wir Koblenz,
machen eine scharfe Linkskurve und biegen in die Mosel ein.
Nach dem Frühstück fährt die ‚Asara‘ die Mosel hoch. Da sind heute 2
Staustufen-Schleusen (bei Lehmen + bei Müden) zu passieren, welche uns jeweils
auf ein höheres Fluss-Niveau heben. Auch an verschiedenen kleinen Ortschaften
links und rechts der Mosel kommen wir vorbei. Jede hat eine Burg oder mindestens
Ruine, oder eine fotogene Kirche zu bieten. So geniessen wir die
abwechslungsreiche Schifffahrt auf dem Vordeck bei wechselnder Bewölkung, warmem
Sonnenschein, aber auch kühlem Wind. Mit unseren Drinks kämpfen wir gegen die
Wespen. Erika wird sogar von einem der Biester in die Hand gestochen, ist aber
glücklicherweise nicht allergisch auf das Gift. So ist das kaum ein Problem. Am
Mittag geht es in den Speisesaal zum Lunch und das Boot macht bald darauf einen
Halt. Erst nach dem Essen stellen wir fest, dass wir an einem Steg angedockt
haben. Gleichzeitig kommt die Durchsage von Carola, dass wir schon in Cochem
angekommen sind. 2 Stunden früher als geplant. Macht gar nichts: Erika geniesst
den Komfort von ihrer Kabine und hat sich den Slogan von ‚Phönix-Reisen‘
komplett zu eigen gemacht: das Schiff ist ihr zuhause!
Mittwoch (Nachmittag) in
Cochem
Während die anderen Reisenden in Gruppen zu den angebotenen Ausflügen (Bunker
der Bundesbank und/oder Wein-Degustation) gehen, machen Marianne + ich einen
über zweistündigen Ausflug zu Fuss in den Touristen-Ort. Das Schiff hat an der
gegenüberliegenden Mosel-Seite anlegen müssen. Man hat einen tollen Blick auf
einen Hügel mit der imposanten Reichsburg. Wir gehen nur schon zur Brücke recht
weit, dann über den Fluss und schon sind wir im Touristen-Rummel. Beim Shopping
findet Marianne keine passenden Schuhe, kauft mir aber ein leichtes T-Shirt.
Weit ist es nicht zum alten Marktplatz mit dem Rathaus, aber die Gasse ist
überfüllt mit Personen. Die schönen Fassaden der historischen Fachwerkhäuser
kann man trotzdem fotografieren. Den Versuch, die steilen Nebengassen und
Treppen zum Kapuzinerkloster zu ersteigen, brechen wir bald ab. Das ist nichts
für Marianne nach nur 2-monatiger Reha nach der Fussoperation und für meine
Hüftgelenke. Darum gehen wir zur etwas ausserhalb gelegenen Sesselbahn, lassen
uns zum ‚Pinnerkreuz‘ hochfahren und den Blick über Stadt und Mosel-Schleifen
geniessen. Zurück im Städtchen fragen wir in der Touristen-Info nach einer
Apotheke und kaufen dort für Erika den gewünschten ‚Klosterfrau-Melissengeist‘.
Dann geht’s zurück aufs Schiff zu einem Drink auf dem Vordeck. Gegenüber den
warmen/heissen letzten Wochen in der Schweiz weht hier über dem Fluss ein
richtig kühler Wind und Marianne hat sich schon leicht erkältet. Speziell die
Nächte sind empfindlich kalt. Für Erika ist es auch nach Erklärungshilfe nicht
einfach, die richtige Einstellung der Klimaanlage in der Kabine zu finden.
Beim Abendessen haben wir für einmal Pech. Trotz der grossen Auswahl von
verschiedenen Suppen, Vorspeisen und den 4 verschiedenen Hauptgerichten finden
Marianne und ich nichts so recht Passendes. Wir wissen ja, dass wir beim Essen
heikel sind! Erika hat da kaum Probleme; sie kennt zwar das ‚Kalbs-Bäckli‘ (?)
auch nicht, geniesst es dann aber komplett.
Für die nächsten Tage schauen wir mal vorzeitig in den Aushang der Tages-Menüs:
man kann nämlich auch in einem zweiten kleineren Restaurant speisen, muss sich
dort fürs Diner aber voranmelden. Wir gehen aber auch heute nicht hungrig ins
Bett!
Nach
dem Frühstück werden wir für den gebuchten Ausflug in und um Cochem vom
Touristen-Bähnchen direkt vor dem Schiff abgeholt. So ist es uns möglich die
Stadt bequem näher kennen zu lernen. Mit Audio-Kommentar zeigt man uns nicht nur
das alte Stadtzentrum, aber am touristischen Hauptplatz kann man aussteigen, und
auch Erika kommt zu Fuss mit zum Marktplatz. Bei viel weniger Rummel als gestern
ist das auch für sie problemlos möglich. Das freut sie natürlich speziell. Wir
haben eine ganze Stunde Zeit, sehen nochmals die historischen Häuser und machen
uns gemütlich auf die Rückkehr zum Bähnchen-Halteplatz. Für jede Person ist ein
Gutschein für eine Mosel-Wein-Degustation im Preis inbegriffen. Ich bringe den
Damen 2 Gläser (einmal herb-trocken, einmal lieblich) mit ins Freie und weil
Erika meint, der zweite schmecke nicht nur ihr, sondern sicher auch den Jungen,
möchte sie eine Flasche davon kaufen. Damit das schneller geht gehe ich zurück
in die Weinhandlung und dort erhalte ich zum günstigen Preis gleich eine
Dreier-Trage-Packung. So kommen wir pünktlich zur Rückfahrt zum Schiff. Bald
darauf wird der Lunch serviert. Auf den verzichtet Erika weil sie zu viel
gefrühstückt hat.
Währenddessen hat unser Schiff abgelegt und es geht weiter auf der Mosel
flussaufwärts. Vorbei an Dörfern, mal links, mal rechts am Ufer. Unter anderem
passieren wir Beilstein, das Weindorf Ediger, dann Neefer mit der Schleuse
St.Aldegund. Dann ist es Zeit für Kaffee und Kuchen in der Panorama-Lounge. Dann
geht es weiter, vorbei an Tries und Zell, welches bekannt ist für den Wein
‚Schwarze Katz‘. Und eine Fluss-Kehre oder – Schlaufe nach der anderen, bis wir
am Abend unser Tagesziel Traben-Trarbach erreichen. Dieser Doppelort liegt auf
beiden Fluss-Seiten und ist verbunden mit einer Brücke.
Nach dem Abendessen nehmen wir zusammen noch einen Schlummertrunk in der Lounge,
bevor es ins Bett geht für die Nacht vor Ort.
Am
Morgen ist das Wetter wie angekündigt nicht mehr so sonnig, der Himmel stark
bewölkt. Wir haben Zeit bis kurz vor Mittag die MS Asara wieder ablegt. Ich gehe
gleich nach dem Frühstück von Bord auf der Orts-Seite Trarbach, wo wir
festgemacht haben. Ich will für Marianne schauen, ob ein Café oder Restaurant
geöffnet + WIFI hat. Das einzige, welches ich so früh finde, ist auf der anderen
Fluss-Seite recht weit entfernt. Marianne will versuchen, Fotos und Tagebuch auf
der Website zu aktualisieren. Sie hat später mehr Erfolg im näheren Stadtteil
und ist vor Mittag zurück. Erika bleibt auf dem über 130m langen Schiff und
sagt, dass sie ihre täglichen Schritte auch an Bord machen kann.
Weil ich zwischenzeitlich in unserer Kabine nach Marianne suche, geht meine
Foto-Tour 2 mal durch beide Stadteile. In Trarbach gleich beim Schiffs-Anleger
befindet sich ein grosses Buddha-Museum. Weiter besuche ich die Stadtkirche mit
sehenswerten Fenstern, weiter das Rathaus, bevor ich durch die Fussgänger-Zone
zum Tor Moselbrücke gelange.
Über die Brücke erreiche ich den Stadtteil Traben, und am Anfang gleich das alte
Post-Gebäude von 1908, daneben das Lorella-Haus. Ein Blick zurück zeigt die
Ruine Gravenburg. Dann geht es hoch zum alten Bahnhof, wo sich Touristen-Info
befindet und ich das ‚Café mit WIFI‘ gefunden hätte.
Bei meinem zweiten Rundgang entdecke ich im Traber-Teil noch 2 alte Häuser,
beide gebaut 1901. Nach Erkundigung beim Tourist-Office finde ich auf dem
Heimweg den Postschalter in einem Kiosk-Laden und kaufe Briefmarken. Dann
treffen wir uns alle zeitig wieder an Deck der Asara, geniessen das inzwischen
wieder sonnige Wetter am Schatten auf dem Panorama-Deck. Praktisch gleichzeitig
mit dem Termin zum Lunch legen wir ab und das Schiff fährt weiter flussaufwärts.
Freitag (Nachmittag) von
Trarbach nach Schweich
Die
Flussfahrt wird langweiliger. Man passiert zwar immer noch Weinberge und Orte,
wie Kröv mit dem bekannten Wein ‚Klöver-Nacktarsch‘, Wehlen mit einer Sonnenuhr
am Berg oder den Weinort Lieser. Doch die Ortschaften sind eher Wohnorte ohne
fotogene Gebäude. Eine Ausnahme ist das alte (vermutlich) Hotel aus dem dunklen
Eifel-Schiefer gebaute, imposante Bauwerk am Mosel-Ufer bei Lieser.
Campingplätze hat jeder Ort wie weiter Flussabwärts auch schon. Wie arbeiten uns
auch 2 oder 3 Schleusen hoch. Wirklich sehenswert ist der Doppelort Bernkastel /
Klus. Der Ortsteil Bernkastel mit Riesenrad im Zentrum am Moselufer, einem
Restaurant mit Terrasse am Berg und der Brücke über den Fluss zum Ortsteil Klus.
Über allem thront eine imposante Burg. Kurz vor Diner-Time erreichen wir
Schweich, wo wir an einem anderen Kreuzfahr-Schiff anlegen müssen. Während wir
unseren Abend-Drink nach dem Essen geniessen, gibt es dann Manöver, bei dem die
‚MS Asara‘ auf den Fluss hinaus Platz macht für die Wegfahrt das anderen Bootes
flussabwärts.
Vor dem Bettgehen stellen wir im nächsten Tagesprogramm eine Änderung fest. Nach
Ankunft in Trier findet sofort der Stadtausflug statt und am Nachmittag die
beiden Luxemburg-Abstecher per Bus. Letzteres war bei der Ausschreibung für
Sonntag geplant. Das gedrängte Programm am selben Tag ist zu stressig für Erika
und sie verzichtet lieber auf den Ausflug in die Stadt. Auch mir passt das
eigentlich nicht, aber ich akzeptiere das.
Samstag 30.7.2022
(Vormittag) Fahrt nach Trier und Stadt-Besichtigung
Die
Schifffahrt nach Trier dauert kaum 2 Stunden und ist praktisch erledigt Während
unserem Frühstück. Recht weit ausserhalb der Stadt müssen wir im Industriehafen
Ost anlegen. Das bedeutet, dass nicht nur für die organisierte Stadtbesichtigung
ein Bus benötigt wird, sondern eigentlich auch ein Shuttle-Bus nötig ist für
Leute welche auf eigene Faust Trier besuchen wollen. Der fehlt dann leider aus
unersichtlichen Gründen und alle werden auf die 2 bereitstehenden Cars
aufgeteilt.
In der Stadt werden wir zuerst Auf den Petrisberg gefahren, von wo man eine
schöne Aussicht über die alte Römerstadt geniesst. Es geht vorbei am
Amphitheater und Ruinen von verschieden Bäderanlagen aus der Römerzeit. Aus dem
Bus fotografieren ist leider kaum möglich. Dann geht es zur ‚Porta Nigra‘ dem
Wahrzeichen der Stadt. Dort steigt man aus und die geführte Stadtbesichtigung
startet. Bald erkundigen wir uns beim Reiseleiter nach Ort und Zeit für die
Rückfahrt und sofort machen wir uns auf eigen Faust in unserem Rhythmus für eine
gute Stunde möglichst viel Interessantes zu sehen. Wir spazieren über den
Hauptmarkt mit der St.Gandolf-Kirche und schönen alten Riegelhäusern. Dann sehen
wir auch schon den Dom, besichtigen ihn auch von Innen. Gleich daneben auch die
Liebfrauen-Kirche. Durch Fussgänger-Zonen erreichen wir noch den Kurfürstlichen
Palast und die Konstantin-Basilika. Bevor wir uns auch schon auf den Rückweg zur
‚Porta Nigra‘, dem allgemeinen Sammelplatz für die Fahrt zum Lunch auf dem
Schiff machen. Beim Lunch finde ich auf der Menu-Karte nichts Passendes. Die
Kohlroulade, welche ich eigentlich gern hätte aber mit Kabis-Gewächsen Probleme
bekomme, ist mir zu riskant vor einer Stadtbesichtigung. So wähle ich die
Variante ‚Pasta‘ im kleineren Schiffs-Restaurant und lasse die Damen alleine
speisen.
(Heinz am Nachmittag)
Ausflug nach Luxemburg-Stadt
Die
gleichen Cars wie am Vormittag stehen wieder bereit. Einer bringt mich zusammen
mit etwa der Hälfte der Schiffs-Passagiere über die nahe Grenze ins
‚Grossherzogtum-Luxemburg‘ und in die Hauptstatt Luxemburg-City. Dort werden wir
in zwei Gruppen aufgeteilt und ich bekomme einen recht guten Reiseleiter. Bei
der Kathedrale Notre-Dame erzählt ‚Jeremy‘ etwas über die Geschichte und dann
besichtigen wir die imposante Kirche auch im Inneren. Nächster Fotopunkt ist der
Grossherzogliche-Palast mit angeschlossenem Parlament. Dann spazieren wir durch
kleine Gassen zum Platz ‚Fischmarkt‘ hinab, wo viele Einheimische den Samstag
geniessen und in der Kirche daneben gehochzeitet wird. Es geht zurück zum Palast
(Rückseite + Front). Vorbei an alten Häusern mit Jugendstil-Fassaden kommen wir
zum ‚Place Guillaume II‘. Der ganze Platz ist eine Baustelle, doch darüber
thront ein Reiter –Standbild von ‚Willhelm dem Zweiten‘, Grossherzog und zu
seiner Zeit auch König der Niederlande. Man merkt dass Luxemburg mehrsprachig
ist: alle Strassenschilder oder Plätze sind französisch und deutsch
(luxemburgisch) angeschrieben. Hier hole ich mir rasch im Tourist-Office
Stadtpläne, um mich dann problemlos zu orientieren. Denn Jeremy bringt uns noch
zum ‚Place d’Armes‘, wo der Treffpunkt für den gemeinsamen Marsch zur
Bushaltestelle ist. Wir haben nun 1 Stunde Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu
erkunden. Ich finde noch die Post, wo ich Karten frankieren und verschicken
kann. Dann spaziere ich gemütlich über die ‚Place de Bruxelles‘ die ‚Place de la
Constitution‘ langsam zurück zum Treffpunkt. Dort habe ich noch genügend Zeit,
ein Wasser zu kaufen und an einem der Bistros ein Bier zu trinken. Dann fahren
wir mit dem Bus zurück zum Diner auf der Asara. Es ist Zeit zum Essen, doch
vorher dusche ich ausgiebig vor dem Umziehen. Die Damen sind etwa eine halbe
Stunde früher von ihrem Ausflug zurückgekommen.
Während Heinz
die Stadt Luxemburg besucht machen Erika und ich einen Busausflug ins ländliche
Luxemburg. Die Fahrt geht erst kurz über die Autobahn, dann durch kleine Dörfer
in denen noch vorwiegend Landwirtschaft betrieben wird. Dann geht’s ins
Müllerthal. Eine schmale Strasse führt durch das Tal welches bekannt für seine
zum Teil überhängenden Felsformationen ist. Bald erreichen wir die Schlossruine
Beaufort. Hier gibt es einen kurzen Fotostopp, bevor die Fahrt weiter durchs
enge Tal zu den Perekop-Felsformationen geht, wo es nochmals einen kurzen Halt
gibt. Dann geht die Fahrt durch viele kleine Dörfer in ländlicher Umgebung zum
grösseren Ort Echternach. Hier haben wir eine Stunde Zeit um die Stiftkirche,
den schönen Hauptplatz und die schönen Gebäude zu besichtigen. Dann geht die
Fahrt durchs Sauertal zurück zu unserem Schiff nach Trier.
Sonntag
31.7.2022 Fahrt von Trier bis Bernkastel-Kues
Sonntag ist Ruhetag. Das gilt auch für die Passagiere der MS Asara nach dem
beinahe stressigen Samstag mit den Ausflügen nach Trier und Luxemburg. Nur die
Schiffs- und Restaurant-Angestellten können nicht ruhen. Am Vormittag zwischen
Frühstück und Lunch müssen sie einen ‚Bayrischen Frühschoppen‘ mit Freibier,
Weisswürsten und Spanferkel in der Panorama Lounge servieren. Wir nehmen unseren
Sonntagsapéro auf dem Vordeck. Da wir kein Bier mögen erhalten wir unsere
gewünschten Drinks, Erika und Marianne Martini bianco und Heinz Whisky mit
Ginger Ale gratis. Nach dem Mittagessen ruht sich Erika lieber in der Kabine aus
und wir zwei auf dem Vordeck.
Die heutige kurze Fahrt geht durch die Schleuse bei Detzem, dann müssen wir
vorsichtig in der Mosel-Kehre bei Trittenheim ein entgegenkommendes anderes
Kreuzfahrschiff passieren. Es geht weiter vorbei an Neumagen-Drohn, St.
Laurentius mit Sekt-Weingut. Die Schleuse Wintrich senkt uns 7 Meter in die
tiefe und vor dem Abendessen erreichen wir mit zeitlichem Vorsprung den
Doppelort Bernkastel-Kues.
Nach
dem Abendessen machen wir uns auf in die Stadt. Wir haben Glück, die MS Asara
hat vor dem Ortsteil Bernkastel mit dem schönen alten Ortskern anlegen können.
So kommt Erika mit für einen gemütlichen Abend-Schoppen ‚lieblichen Weissen‘.
Später machen Marianne und ich noch einen längeren Bummel durch die Gassen der
Altstadt, bevor auch wir müde ins Bett sinken.
Montag 1.August 2022 Fahrt von Bernkastel-Kues bis Treis-Karden
In
der Nacht hat unser Schiff während wir schlafen Bernkastel-Kues verlassen und
uns weiter Mosel-Abwärts geführt. Weil im geplanten Ort Winningen keine Schiffe
mit einer Länge von mehr als 100m anlegen dürfen halten wir um 9 Uhr vor
Treis-Karden. Die Boots-Jungs haben ein wenig Mühe mit dem Vertäuen am Steg von
Treis. Doch eine halbe Stunde später können wir von Bord gehen für einen kurzen
Bummel durchs kleine Dörfchen. Über den ‚Platz am Markt‘ besuchen wir die
Stein-Kirche, welche auch für Besucher geöffnet ist. Weiter flanieren wir durch
die wenigen Gässchen, finden ein schönes Winzer-Restaurant, das aber noch
geschlossen hat. Und schon sind wir wieder in der Parkanlage an der Mosel.
Als Programm wurde eine Fahrt im vom Traktor gezogenem Planwagen angeboten, doch
Erika geniesst lieber die Ruhe an Bord. Auch wir gesellen uns zu ihr und
bestellen als Apéro vor dem Lunch Drinks. Die Frauen haben zur Abwechslung
‚Campari-Orange‘ entdeckt, ich bleibe bei meinem ‚Canadian-Club mit Ginger Ale‘.
Im Wald versteckt kann man am Hang eine Burgruine und ein kleines Schlösschen,
die Wildburg entdecken und der Ort hat einen grossen Yacht-Hafen.
und weiter nach Koblenz. (nach
Programm-Änderung bis Boppard am Rhein!)
Während dem Mittagessen legt das Schiff ab und fährt weiter die Mosel hinab
Richtung Koblenz. Bei der Müdener-Schleuse beginnt es zu regnen.
Am Nachmittag wird die Kaffee-Zeit zusammengelegt mit vergünstigtem
Spezial-Cocktail und einer Info, wo man erfährt was für Programm-Änderungen
wegen Niedrigwasser im Rhein auf uns zukommen.
Da kommt dann heraus, dass es keine Anlege-Möglichkeit in Koblenz gibt. Schade!
Aber das ist höhere Gewalt.
So müssen wir vorbei an Koblenz bis Boppard am Rhein weiterfahren und dort über
Nacht festmachen. Dass wir in St.Goarshausen auch nicht für die Loreley
aussteigen können wurde uns schon bei Beginn der Reise mitgeteilt. Aber bei
Tageslicht (morgen zur Frühstückszeit) vorbeifahren wird gehen. Das genaue
zeitliche Programm auf Rhein und Main steht noch nicht fest, aber Rüdesheim kann
funktionieren. Unsere tolle Phönix-Reiseleiterin Carola ist permanent mit der
Reederei an den Detail-Abklärungen für den letzten Reiseteil.
Jeder Schiffsgast kann ohne Aufpreis 1x im kleineren Lido-Restaurant ‚a la
carte‘ essen (das heisst es gibt Rindfilet mit Beilagen). Wir haben für unseren
National-Feiertag rechtzeitig einen Tisch reserviert. Und so stürzen wir uns in
Gala und geniessen als Diner das ausgezeichnet gekochte Essen. Leider ist der
Service im vollen Lokal etwas überfordert, und die Panorama-Fenster sind nicht
geputzt. Dann ist Erika müde fürs Bett und wir nehmen auf dem Vordeck noch einen
letzten Drink mit Blick auf die Fluss-Promenade von Boppard.
Dienstag 2.August 2022
Fahrt von Boppard bis Rüdesheim
Heute fährt uns die MS Asara durch die Passage des UNESCO-Weltkulturerbes
„Oberes Mittelrheinland“. Es ist wirklich sehenswert, die vielen schönen Orte
mit unzähligen Burgen. Meistens sind diese in erstaunlich gutem Zustand und/oder
restauriert. Um viertel nach 8 Uhr passieren wir die Loreley. Was als absolutes
‚MUSS‘ gepriesen wird, entpuppt sich als gewöhnliche Flussfahrt an Felsen
vorbei. Um 11:20h erreichen wir rechts Bingen und gegenüber unser Ziel
Rüdesheim. Hier dürfen wir an einem der wenigen, bei diesem niedrigen
Wasserstand für unser Schiff noch braubaren Pier anlegen. Aber nur bis am Abend,
zum Übernachten müssen wir anscheinend wieder ein kleines Stück Rheinabwärts
fahren zum Anlegen.
Hier
haben wir einen Ausflug ‚Wein & Musik‘ mit einem Touristen-Bähnchen gebucht. Der
führt uns ins Stadtzentrum, dann durch die Weinberge, immer mit interessanten
Geschichten und Infos auf Lautsprecher. Anschliessend kann man ‚Siegfrieds
mechanisches Musikkabinett‘ besuchen. Wir verzichten darauf die
Spielenden-Musikautomaten zu sehen/ hören. Lieber nehmen wir zusammen in einem
der gemütlichen Restaurants bei der Drosselgasse etwas zum Trinken.
Anschliessend gehe ich auf Foto-Tour durch die Altstadt. Marianne + Erika
spazieren auch durch 2 Gassen und lassen sich anschliessen mit weiteren
Schiffsreisenden vom Bähnchen zum Schiff zurück bringen, wo ich nur kurz vorher
zu Fuss auch angekommen bin. Am Abend gibt es den Kapitäns-Abschieds-Cocktail in
der Panorama-Lounge und anschliessend das Abschieds-Galadiner im Restaurant
‚Vier-Jahreszeiten‘. Man weiss ja immer noch nicht, wie unsere Reise zu Ende
geht.
Mittwoch, 3.August, von
Rüdesheim bis Andernach
Am
gestrigen Abend haben wir mehr über unseren Reiseabschluss erfahren. Aus
unerfindlichen Gründen schickt uns die Reederei während einer Nachtfahrt nach
Andernach. Anscheinend kann das Schiff nur dort über Nacht anmachen. Wir wurden
den Rhein wieder runter gebracht, sogar vorbei an Koblenz. So musste Carola von
Phönix ein neues Programm basteln und bietet für den Vormittag einen Ausflug bei
Andernach zu einem Geysir an. Nach dem Lunch können Interessierte mit einem Bus
nach Koblenz fahren, um dort die für gestern vorgesehene Stadt-Besichtigung zu
machen.
Wir verzichten auf beides und wollen lieber in aller Ruhe gemütlich Packen. Denn
am Donnerstag früh morgens geht es dann von Andernach wieder zurück nach
Koblenz. Anscheinend kann man dort doch plötzlich anlegen zum Ausschiffen. Mit
Cars sollen wir von dort dann nach Frankfurt gebracht werden, unserem
Reise-Schluss. Ich fühle mich wirklich total verarscht, auch wenn man die
Probleme mit den tiefen Wasserständen in Deutschlands Flüssen als höhere Gewalt
anerkennt.
Donnerstag, 4.August, von
Andernach zurück nach Koblenz zum Ausschiffen
In
der Nacht ist die ‚MS Asara‘ zurück nach Koblenz gefahren. Legt unter
einer Brücke an mit Bahnstrecke oben. Entsprechend unruhig ist unsere letzte Nacht
an Bord. Vor dem Frühstück wird fertig gepackt, denn um 6:30h muss das Gepäck
vor die Kabine gestellt werden. Das scheint gut organisiert zu sein, jeder hat
verschiedenfarbige Koffer-Kennzeichnungen erhalten nach Aussteige-Wunsch
sortiert. Das bereitstehende Gepäck wird von den Schiff-Angestellten sofort an
Land gebracht und dort nach Farben getrennt deponiert. Die Cars sollten dann in
10min.-Abständen vorfahren. Nach dem Z’Morge sind die Passagiere nach Bezahlung
der Bar-Rechnungen abreisebereit. Nur der erste Bus ist zur geplanten Zeit 7:30
Uhr noch nicht da. Wir sollten mit Bus über Mainz zur Anlegestelle in Frankfurt
gebracht werden. Marianne finden diesen recht weit entfernt halten. Ich sage
Erika, sie soll gemütlich zu Marianne gehen, während ich an Bord für Traghilfe
für unser doch umfangreicheres Gepäck bitte. Die Organisation lässt aufs mal
sehr zu wünschen übrig. Als ich dann mit dem netten Fahrer alles sicher verstaut
habe und die letzten Passagiere im Bus sind geht es los über die verschiedenen
Autobahnen nach Mainz. Dort steigen nur wenige Leute aus, doch mitten in der
Stadt ist es für den Fahrer nicht einfach, eine sichere Haltestelle zu finden.
Die Fahrgäste meinen ‚hier sofort stoppen‘ und denken nicht an den übrigen
Verkehr.
Dann geht es weiter nach Frankfurt. Mit Hilfe von einigen Gästen mit
Orts-Kenntnis an die Anlegestelle wo wir an Bord gegangen sind. Alles wird
ausgeladen, aber unser Parkservice versagt. Er ist in der Nähe vor Ort in einem
Restaurant, welches er uns auch bei der Ankunft schon empfohlen hat. Er meint
ich könnte das Auto dort abholen, nicht mit mir. Ich befehle ihm,
vertragsgerecht das Auto zu uns zu bringen. Das dauert dann nochmals 15Min. und
in der Zwischenzeit ist es nicht wie nach Programm zwischen 9 und 10 Uhr,
sondern nach 11 Uhr.
Wir starten endlich mit geladenem Gepäck nach Heidelberg. Die Ausfahrt aus der
Stadt nach Süden ist einfach, doch weil verschiede Autobahnen sich hier kreuzen
machen wir noch einen kleinen ungeplanten Umweg. Nicht so schlimm: Erika stellt
fest, dass sie endlich nicht mehr in Personen-Mengen sondern allein mit uns
reist. Bis nach Darmstadt bleiben wir auf der Autobahn und wechseln dann auf die
Landstrasse. Leider ist das Wetter so schön, dass die Hitze trotz Klimaanlagen
sehr anstrengend ist. Marianne kränkelt schon wegen der AC. Und nun erwischt es
auch mich, Schweissnasses T-Shirt und kühle Luft vertragen sich nicht. Auf der
Suche nach einem Restaurant mit Parkplatz am Schatten scheitern wir; entweder
sind viele Lokale wegen Ferien geschlossen, haben keine schattige Terrasse oder
PP.
Ich mache auch einen Abstecher um 12 Uhr durch waldige Berglandschaft zum
Schloss Auerbach. Leider ist dort das schöne Restaurant nur am Wochenende
geöffnet. So erreichen wir um 15:30h direkt Heidelberg. Hungrig aber vor allem
Müde! Im Hotel können wir direkt die Zimmer beziehen. Dann bringe ich das Auto
ins günstige Parkhaus und weil das Hotel kein eigenes Restaurant hat, finden wir
auf dem Marktplatz eines, wo wir etwas in den Magen und speziell etwas zum
Trinken finden. Dann geht’s nur noch ins Bett.
Freitag, 5.August : in
Heidelberg
Mit
dem Frühstück lassen wir uns Zeit bis um 8 Uhr. Vorher versuche ich in der
grossen Fussgängerzone einen offenen Laden oder Kiosk zu finden, wo ich Wasser
ohne ‚Blöterli‘ bekommen kann. Aber hoffnungslos, wir spülen weiter mit Sprudel
aus der Minibar die Zähne. Schön ausgeschlafen und recht erholt starten wir dann
nach dem z’Morge zusammen nach leichtem Regen vor dem Hotel nicht allzu rasch in
den Tag.
Wir spazieren zusammen dem Neckar entlang, dann eine Gasse hoch und in der
Unteren-Gasse zurück zum Marktplatz. Dann geht Marianne mit Erika zum Hotel
zurück und ich hole im Parkhaus unser Auto, um die Frauen vor dem Hotel
abzuholen. Wir fahren den Berg hinauf Richtung Schloss. Dieses ist mehrheitlich
hinter Bäumen versteckt und kaum zu sehen. In den Rummel der Touristen wollen
wir nicht mitmarschieren. Nachdem ich mich nochmals Richtung Neckar-Tal und
Stadt verfahre, geht es dann doch noch zur Standseilbahn-Bergstation
Königsstuhl. Dort geniesst man einen schönen Blick über Heidelberg am Neckar.
Wenn nicht gerade eine Bahn neue Touristen auslädt finden die Frauen einen
Sitzplatz beim Kiosk, wo es Wurst und Getränke gibt. Auf dem Rückweg in die
Stadt muss man wegen der teilweise engen Bergstrecke einen anderen Weg nehmen.
Dort kann ich mal kurz stoppen wo wir aufs Schloss blicken können. Marianne
macht einige Fotos und ich finde auf dem Weg durch einen anderen Bereich der
Stadt unser Hotel problemlos. Erika kennt sich in der Zwischenzeit im Ort auch
so gut aus um alleine ins Zimmer zu kommen. Marianne begleitet mich mit dem Wagen
zum Parkhaus und hilft mit einen brauchbaren Platz zu finden. In nicht jedem hat
mein SUV wirklich Platz.
Auf dem Weg zurück ins Hotel kaufe ich eine Kappe und Marianne ein
Erinnerungs-Glas als Erinnerung an unseren Besuch in Heidelberg. Auf Wunsch und
Kosten von Erika. Dann ruhen wir uns auch für einige Stunden im Zimmer aus bevor
wir um 18:30h mit Erika wieder auf den Marktplatz beim Rathaus zum Abendessen
spazieren. Irene verdanken wir die Einladung für mein vorgeholtes
Geburtstagsessen. Ihre geschenkten Euros reichen für uns Drei die ganze Zeit in
Heidelberg.
Am Abend machen wir ein SMS zu Chrigi und laden uns für Morgen nach Ankunft am
Nachmittag zur Abendvesper in Weggis ein.
Etwas früher als gestern gehen wir zum gemütlichen Frühstück. Während ich nur
Husten-Anfälle habe, leidet Marianne massiv an Erkältung mit Fieber,
hervorgerufen von der Klima-Anlage im Car während der Fahrt nach Frankfurt.
Glücklicherweise ist Erika nicht auch betroffen.
Ich nehme einen Teil vom Gepäck mit nach unten, als ich zum Parkhaus spaziere um
das Auto zu holen. Während dessen machen die Frauen Check-out im Hotel und um
etwa 8:30h haben wir alles verladen und es geht an die Rückreise. Wir haben
beschlossen, bis nach Basel/Lörrach die Autobahn zu nehmen. Bei starken Verkehr
aber glücklicherweise ohne massiven Stau geht es zügig vorwärts. Nach
11/2-Stunden ein erster Halt an einer Raststätte mit feinen Brezeln und
Flüssigkeit bin ich nach 30 Minuten wieder fit zur Weiterfahrt. Schon um die
Mittagszeit erreichen wir die Schweiz bei Rheinfelden. Sie empfängt uns mit
kurzem Regenguss. In der Schweiz ist das Autobahnfahren anstrengender, weil ich
die Leistung unseres Subaru-SUV nicht ausnützen kann. Zwischen Baden und
Lenzburg mache ich nochmals einen Erfrischungs-Stopp, bevor es über die
Landstrassen in uns bekannter Region nach Weggis geht. Eine massive Umleitung
zwischen Sins und Hühneberg bringt nochmals Ärger aber früher als geplant können
wir Erika zu Hause abladen. Wir geniessen den feinen Z’vieri als Abendessen,
bevor wir bald auch uns nach Hause in Dottikon bringen. Schlafen für eine kranke
Nacht bringt uns hoffentlich baldige gesundheitliche Besserung.