Tagebuch und Fotos Raja4Divers
Home
Samstag 17.12.2022 (Nachmittag)
Wir fahren
los nach Westen. Bordsprache ist Deutsch, mit Ausnahme von einer
Hotel-Angestellten, dem Bootskapitän und dem Bootsmann sind wir nur Schweizer
und Deutsche auf dem langen Boot. Man liegt mehr oder weniger bequem am
Schiffs-Boden, weil bald starker Regen und Wind beginnt. Gut wurde alles Gepäck
sorgfältig regengeschützt verstaut. Es gibt noch 2 Stopps wo weitere neue
Hotelgäste einsteigen.
Dann bessert das Wetter glücklicherweise und wir können die sogenannte Passage
auf dem Vordeck im Freien geniessen. Das Boot schlängelt sich durch Kanäle und
Engpässe zwischen kleinen und grösseren Inseln durch. Nach etwa 2 Stunden Fahrt
erreichen wir die Insel ‚Pulau Pef‘ mit dem ‚Raja4Divers‘-Resort und werden mit
Musik und Ringelreihen vom Hotelpersonal und den schon anwesenden Gästen
freundlich, wild empfangen. Wir werden persönlich von Besitzerin Maya sofort
speziell begrüsst und erhalten von ihr erste Informationen über Insel, Resort
usw. Sie führt uns gemütlich zu unseren 2 nebeneinander liegenden Bungalows und
erklärt uns auch hier das Wichtigste.
Die Zimmer sind riesig, toll möbliert mit überall Stromanschluss. Fenster gibt
es keine, nur Öffnungen wo der Wind für natürliche Klimatisierung sorgt. Die
Front auf die grosse Terrasse mit direktem Zugang zum Wasser lässt sich breit
öffnen. Hinten hat es ein openair-(Badezimmer). Dusche sucht man vergebens, es
gibt einen Topf zum Mischen der Wassertemperatur und eine grosse Holzkelle zum
Schöpfen. Ist lustig, aber mal schauen wie es funktioniert.
Wir mussten unsere Uhren um 1 Stunde verstellen und haben hier auf Pef wieder
wie in Jakarta 7 Stunden Zeitverschiebung zur Schweiz. Auf 6 Uhr abends ist eine
generelle Info abgemacht und um Sieben wird es Abendessen geben. Regen und Sturm
kommen wieder über uns und ich leide nach der Bootsfahrt an Rückenschmerzen. So
bin ich froh, dass ich für morgen Sonntag auf 16 Uhr schon einen Massagetermin
erhalte.
Das Diner wird an einem langen Tisch gemeinsam eingenommen, neben den
Angestellten am zweiten Tisch. Suppe, Reis, Bohnen, grillierter Fisch und
Hähnchen-Ragout werden Plattenweise rundum gereicht. Ich vermisse schon mal die
ausgezeichnete Küche und die grosse Auswahl vom Weiwo-Resort. Während und nach
dem Essen wird deutsch diskutiert und geplaudert, bevor es ins Bett geht. Die
natürliche Ventilation mit Durchzug mag bei schönem Wetter toll sein. Doch nach
kurzem Schlaf erwache ich durch das herum geblasene Moskitonetz und muss die
offene Zimmerfront schliessen. Der Regen wird sonst ins Zimmer geweht. Kurz
darauf liege ich schweissnass auf dem Bett. Keine wirklich tolle Nacht!
Sonntag 18.Dezember 2022
Kein
eigentliches Erwachen, den wir haben kaum geschlafen. Nach dieser Nacht scheint
uns das Resort mit der speziellen Infrastruktur beinahe als reine
Schönwetter-Destination. Um etwa 6 Uhr hat man wieder Strom, der Generator wird
um Mitternacht jeweils abgestellt, aber jeder Nachttisch hat eine Taschenlampe
für Toilettenbesuch.
Um 7 Uhr gehen wir bei Regen ins Hauptgebäude mit Speiseraum und Küche. Das
Frühstück lässt wirklich keine Wünsche offen. Wir haben uns gestern vom
Tauchen/Schnorcheln abgemeldet, das Wetter und das Meer würden auch nicht
einladen. Strom hat man um am Computer zu Arbeiten und Marianne will versuchen
im Office mit besserem Satelliten-Internet unsere Homepage zum Laufen zu
bringen. Leider vorläufig ohne Erfolg, zuhause müssen unsere Freunde weiter auf
Infos aus der Ferne warten.
Zum Lunch gibt es Buffet, das schmeckt entschieden besser als das gestrige Diner
und ist gut gekocht und gewürzt. Bevor wir zurück ins Bungalow gehen, melden wir
das schweres Treibgut von den Wogen an die Holzstützen schlägt. Unsere
Zimmermöblierung hüpft zeitweise beinahe umher. Die gerufenen Boys holen ein
über 2m langes dickes Stück Holz zwischen den Pfählen hervor und treiben es
durch die wilde Brandung irgendwo an Land.
Die Massage findet in unserem Bungalow statt. Pünktlich um 16 Uhr erscheint
‚Mei‘, in einer Tasche ihre Utensilien. Sie fragt: aussen oder innen ? Ich frage
zurück was wohl besser sei bei diesen stürmischen Verhältnissen. Kurz
entschlossen nimmt Mei eine der Sonnenliegen von der Terrasse und platziert sie
im geräumigen Zimmer. Ich werde 1 Stunde geknetet und mit Ginger-Oil massiert.
Marianne hat erfahren dass vor dem Abendessen noch ein kleiner Apéro mit Salami
und Käse stattfindet. Anscheinend hat jemand Geburtstag und neben uns hat noch
jemand Geschenke aus der Schweiz mitgebracht.
Für den Umtrunk ist mir die kleine Bar zu unbequem und zu voll. Leider
verzichtet Marianne wegen mir auch auf ihren Drink, das muss ändern. Ich nehme
meine ‚Medizin‘ im Coke ja auch zum Essen dann. Beim Diner ist es heute schön
ruhig, die Leute kommen später und feiern dann auch gemeinsam einen Geburtstag.
Für mich ist der ‚lange Tisch‘ mit den Gesprächen und Diskussionen schon
anstrengend. Hier herrscht etwas wie Club-Betrieb, man kennt sich! Ich werde das
für mich in Zukunft zeitlich reduzieren.
Auch die Homepage kann mal wegfallen. Wenn man kein WIFI hat braucht man den
Computer nur um Erinnerungen zu notieren und Fotos zu speichern. Freunde zuhause
müssen halt warten auf mündliche Berichte und Dia-Shows.
Montag,19.Dezember 2022
Das Meer
tobt immer noch. Leider kann man das tolle Bungalow nicht richtig geniessen,
wenn alles geschlossen bleiben muss und permanent Schmutz vom Dach und den
Wänden geblasen wird.
Sobald der Strom am Morgen da ist, nehme ich eine kalte Dusche zum Erwachen. So
ist die Schöpf-Technik ganzlustig! Dann sitze ich an den Laptop um Tagebuch zu
schreiben. Als es hell wird um halb sieben merkt man wenigstens, dass der Himmel
aufhellt. Marianne meldet sich sofort bereit zum Tauch-Versuch und Erika geht
mit zum Schnorcheln. Das unruhige Meer lässt mich noch zaudern. Ich mache nach
dem Frühstück eine Wanderung über Stock und Stein zur Lagune auf der anderen
Seite der kleinen Insel. Dort ist das Wasser schön ruhig. 2x 20 Minuten dauert
mein Ausflug durch den Wald und die Mangroven.
Zum Mittagessen ist Marianne mit den Tauchern auch zurück und sie hat 2
Tauchgänge an einem schönen Platz, 1x ruhig und 1x mit zu viel Strömung gemacht.
Die Fotos haben sie enttäuscht, sie muss die Kamera-Einstellung prüfen. Das
Wetter hält den ganzen Tag und vor dem Abendessen geniessen wir unseren Drink
gemütlich vor der Bar. Dort hat es sogar eidlich gutes WIFI, sodass ich 2
WhatsApp in die Schweiz versenden kann.
Fotos ‚Insel Pef‘
Fotos ‚Tauchen‘
Dienstag, 20.Dezember 2022
Die Nacht
war mir trotz gross geöffneter Zimmer-Front zu warm. Nachdem ich das erste Mal
erwache, komplett verschwitzt zügle ich auf die Terrasse und schlafe recht gut
auf dem Liegestuhl. Als es Tag wird sieht man, dass sich auch das Meer etwas
beruhigt hat. Nach dem Frühstück machen wir vor den Wasser-Bungalows alle eine
Schnorchel-Tour. Marianne eine recht ausgedehnte mit Hai-, Schildkröte- und
Kraken-Sichtung. Auch ich beim Kreisen am Haus-Riff sehr zufrieden; viele
verschiedene Süsslippen und Kaiserfische und vieles mehr.
Anschliessend geht Marianne mit dem Laptop nochmals ins Resort-Büro und macht
einen Upload-Versuch der Homepage. Nun kommt sie mit einem Teilerfolg zurück;
Das ganze bisherige Tagebuch ist online, auch seltsamerweise ein Foto-Album von
einem mittleren Datum. Aber alle anderen Fotos werden an ihrem Laptop zwar als
komplett übermittelt, sind jedoch offensichtlich nicht online, weil nicht find
bar. Es kann sein, dass dieses Problem erst in einer grösseren Stadt mit
Infrastruktur lösbar ist.
Vor dem Abendessen dürfen wir mit dem Bar-man – er ist auch für die Fütterung
der „Kurzkopf-Flugbeutler“ zuständig – bei seiner 2.Tätigkeit zuschauen. Wir
dürfen mit ihm ins grosse, geschützte Gehege. Sie haben hier 16 der kleinen,
putzigen Tiere, welche früher einzeln als Haustiere gehalten wurden, praktisch
gerettet. Sie können ohne Überlebenschance nicht mehr ausgewildert werden, haben
hier in der kleinen Gemeinschaft aber in der Zwischenzeit sogar für Nachwuchs
gesorgt. Es ist eine spezielle Opossum-Art mit Flughäuten zwischen den Beinen,
sodass sie im Wald von Baum zu Baum gleiten können. Sie kommen wild in
Australien, Neu Guinea und einigen indonesischen Inseln vor.
Nach dem Abendessen mit Lasagne beginnt es wieder zu regnen und der Wind
verunmöglicht mir ein Schlafen im Freien.
Fotos Schnorcheln
Fotos Hotelanlage
Mittwoch, 21.Dezember 2022
Heute steht
der Bootsausflug zu den ‚Fam‘-Inseln auf dem Programm. Marianne und ich fahren
zusammen mit 3 anderen Gästen und den notwendigen Guides und Bootsbesatzung den
ganzen Tag zum Tauchen und Schnorcheln zu der weiter westlich gelegenen
Insel-Gruppe. Marianne hat am Vormittag 2 schöne Tauchgänge und ich 2
Schnorchel-Trips mit eigenem Guide. Am ersten sehe ich an einer Steilwand sehr
schöne Gorgonia-Korallen und kann einige neuen Fische fotografieren, beim
zweiten sind Grossfische wie Barsche und speziell Napoleons in verschiedener
Grösse das Erlebnis. Mein aufmerksamer Guide ‚Tulus‘
nimmt für spezielle Aufnahmen meine
Kamera tauchend mit in die Tiefe. Zum Mittagsteigt man über einen Ausflugspunkt.
Als wir nach dem Umziehen erfahren, dass da etwa 350 Stufen zu überwinden sind
möchten wir verzichten. Das Boot hat aber den Anlegesteg schon verlassen und hat
auf die andere Bergseite gewechselt. Also bleibt uns nichts anderes übrig als
das Treppensteigen in Angriff zu nehmen. Wir verzichten auf den obersten Gipfel,
aber die über hundert Tritte hoch und etwa 280 glitschige Tritte runter sind für
uns beide zu viel. Komplett erschöpft mögen wir nichts essen und warten auf die
Heimfahrt. Marianne macht noch den dritten Tauchgang mit ihrem Privat-Guide
‚Kris‘ in schön ruhigem Wasser, während ich noch nicht zum Paddeln mit Flossen
Lust habe. Ich unterhalte mich etwas mit dem Boots-Boy und schaue zu, wie aus
einem Fass Benzin in die Tanks der Schiffsmotoren umgefüllt wird.
Die Rückfahrt nach ‚Pulau Pef‘ geht bei besseren Meeres-Bedingungen rascher als
die 45-minütige Hinfahrt. Im Hotel ist für uns Ruhe angesagt, bevor der
anscheinend übliche Mittwochs-Umtrunk mit ‚Finger-Food‘ anstelle des Diners
startet. Bei gemütlicher Musik der Einheimischen ist es eine angenehme
Abwechslung.
Am Abend lege ich mich bei angenehmer Temperatur trotz fernem Donnergrollen und
Wetterleuchten auf die Terrasse in Freie zum Schlafen. Ich muss aber um etwa 11
Uhr wieder ins Bett flüchten und alles ans trockene bringen.
Fotos Tauchen
Fotos Schnorcheln
Donnerstag, 22.Dezember 2022
Am Morgen
ist wieder das ganze Bungalow voller Schmutz, welcher vom Wind an den Wänden und
vom Dach herunter geblasen wurde. Doch am Vormittag wird wieder alles tipp-top
‚gepüzerlet‘ von der Reinigungs-Mannschaft. Die machen ihren Job wirklich gut
und es funktioniert sogar, dass sie am Abend nicht mehr das von uns nicht
benötigte Moskitonetz über das Doppelbett ziehen. Wir mussten nur die ‚bitte
nicht stören‘-Tafel beim Eingang platzieren.
Nach dem Frühstück ist Schnorchel-Tag. Für Marianne nur ein kurzer ‚Ausschwumm‘
nach den 3 Tauchgängen gestern. Ich mache einen ausgedehnteren mit vielen Fotos
von den unterschiedlichsten Barschen, bis zu einem Riesen-Barsch, welcher sich
durch Putzerfische verwöhnen lässt.
Marianne lässt nicht ruhen und versucht mit dem Laptop wieder unter Mithilfe von
Haustechniker Andreas im Office die Fotos auf der Website zum laufen zu bringen.
Aber hier scheint der Übermittlungs-Satellit keine Chance zu bringen.
Um 17 Uhr geniesse ich wieder Massage bei uns auf der Terrasse, lasse Masseurin
‚Nova‘ (spricht sich ‚Noffa‘) auch ein wenig härter zulangen. Das hilft nach den
gestrigen Strapazen.
Während unseren gemeinsamen Drinks vor dem Abendessen sieht man schon wieder
Wetterleuchten und hört Donnergrollen. Später im Bett, nachdem wir alles unter
Dach gebracht haben, ist der Gewittersturm voll über ,Pulau Pef‘. Wir scheinen
wirklich nicht das beste Wetterglück zu haben.
Freitag, 23.Dezember 2022
Für Marianne
ist wieder Tauch-Tag. Ich gehe nach dem Frühstück vom Bungalow aus ins Wasser
und schnorchle etwa 2 Stunden am Haus-Riff mit der fantastischen Fisch-Vielfalt.
Auf den Mittag kommt Marianne vom Tauchen zurück und ist wenig begeistert.
Nach dem Lunch möchte ich für morgen Massage anmelden. Geht aber nicht, denn da
ist ja schon ‚Heilig Abend‘ und es wird Programm geben! Verschiebe ich halt um 2
Tage, wo ich nochmals Entspannung erleben kann.
Den Nachmittag haben wir Zeit um die vielen tollen Fotos der letzten 2 Tage im
Schnorchel-Paradies zu sortieren und die viel zu grosse Auswahl zu reduzieren.
Dazwischen bleibt genug Zeit, das schöne Wetter auf der grossen
Bungalow-Terrasse zu geniessen. Wir gehen recht früh vor dem Abendessen zum
Apéro mit Erika und haben bald die erste Flasche unserer ‚Medizin‘ verbraucht.
Aber die zweite Flasche wird für den Rest von den Indonesien-Ferien reichen. In
Manila können wir dann für Nachschub sorgen.
Unser Zimmer wird wie gewünscht von den Putz-Boys und -Damen weiter in Ruhe
gelassen, sodass es durchlüftet sein sollte. Bei dem tollen Wetter und
Windstille ist das aber relativ. Kaum eine halbe Stunde im Bett schwitze ich aus
allen Poren und wechsle auf die Terrassen-Liege. Doch auch nackt unter dem
Sternen-Himmel kühlt es kaum ab. Ich vermisse die Klimaanlage und den
Deckenventilator vom ersten ‚billigen‘ Resort schon sehr.
Samstag, 24.Dezember ‚heilig Abend‘ 2022
Die ganze
Tropen-Nacht ist doch besser als eine stürmische Regen-Nacht. Trotzdem bin ich
froh, als um 5 Uhr in der Früh der Strom angeht. Sofort aufstehen und
2 Kellen kaltes Wasser über den Körper giessen, so bin ich wieder
erfrischt für den Tag, kann gemütlich am Laptop Tagebuch ‚ajour‘ bringen.
Das Wetter hält sich weiterhin gut und nach dem Frühstück gehen wir zusammen ins
Wasser. Beim Schnorcheln sieht man jedes Mal wieder Neues. Marianne hat trotzdem
bald genug, ihr Arm schmerzt nach den Tauch-Anstrengungen zu stark. Sie spaziert
mit dem Computer vor und nach dem Lunch wieder ins Büro, wo die
Internet-Verbindung diesmal erfolgreiche Resultate bringt. Die ganzen Foto-Alben
von hier sind auf der Homepage übertragen, inklusive Tagebuch bis gestern. Nur
muss sie alles von der 1.Insel löschen und neu konfigurieren, um das nochmals
hoch zuladen. Dort hat sich mit den vielen Fotos eine Blockade ergeben. Aber für
zuhause ist das Weihnachts-Geschenk vollbracht. Unsere Freunde können unsere
Ferienerlebnisse mitverfolgen.
Erika und ich gehen bei Flut am Nachmittag nochmals ins ruhige Wasser. Bald
können die Feierlichkeiten zum Heilig-Abend beginnen. Viertel vor sieben gibt es
an der Bar Drinks, im freien Platz vor dem Weihnachtsbaum sind im Halbrund
Sitzgelegenheiten und wir haben uns gemütliche Plätze gesichert. Um 19 Uhr
beginnt die Andacht. Der Pfarrer, welcher im Neben-Job Tauch-Guide im Resort
ist, liest der versammelten Gesellschaft mit Inbrunst die Leviten. Neben den
Hotelgästen und der ganzen Belegschaft vom Betrieb hat Maya auch noch 6-8 Gäste
von ausserhalb angekündigt. Diese ankern mit ihren Booten in der Bucht und haben
extra die Nacht bezahlt, um an Weihnachten hier zu verbringen. Christen, Moslems
und die einheimischen Papuas hören nach der Predigt der Musik zu. Die
‚Pef-Asus‘-Band spielt beschauliches und auch beschwingtes, unter anderem
natürlich auch „stille Nacht, heilige Nacht“. Anschliessend wird Wein und Bier
für Alle ausgeschenkt. Maya bringt mir persönlich ein zweites Cola mit Eis. Am
Nachmittag haben Marianne und ich schon den letzten Rum verbraucht und ich habe
auf den Whiskey umgestellt. Dazu werden Frühlingsrollen, Fleisch-Krapfen und
‚Spiessli‘ gereicht. Mit den Drinks geht man rundum und wünscht sich gegenseitig
‚frohe Weihnachten‘ oder ‚Merry Christmas‘.
Noch vor 9 Uhr spazieren wir 3 satt und zufrieden gemütlich zu unseren Bungalows
zurück. Entgegen den Befürchtungen von Marianne bleibt das Wetter den ganzen Tag
ruhig und praktisch windstill, sodass ich gleich von Anfang mein Bett auf der
Terrasse aufschlage. So schlafe ich bestens. Als ich morgens um ca. 1 Uhr aufs
WC muss, ist immer noch Licht im Hauptgebäude. Dort ist anscheinend Betrieb,
entweder wird gefeiert oder aufgeräumt. Doch als ich mich wieder hingelegt habe,
wird bald der Generator abgestellt und für meine zweite Schlaf-Tranche sind nur
noch die Sterne als Lichtlein zu sehen. Der Mond
streikt, anscheinend ist Leermond-Phase.
Fotos Schnorcheln
Fotos Weihnachten
Sonntag, 25.Dezember 2022
(Weihnachtstag)
Als ich am
Morgen am Computer sitze, das gestrige Tagebuch vervollständige und Fotos
heraussuche, läutet auf mal die Schiffsglocke, welche die Essenszeiten anzeigt.
Es ist schon knapp nach 7 Uhr. Also wecke ich Marianne und gemütlich gehen wir
zum Frühstück. Wir sind immer noch bei den ersten Hotel-Gästen. Wir erfahren,
dass die Feier gestern Abend noch weiter gegangen ist. Geschenke für jeden
wurden verteilt und ein schönes Dessert-Buffet präsentiert. Auch wurde
anscheinend weiter gegessen, aber wir waren ja wirklich satt.
Noch vor acht Uhr wurde unser Frühstück in Minutenfrist gestört. Die drohenden
Wolken waren eben noch weit entfernt, als plötzlich der Wind auffrischt, das
Wasser im Meer unruhiger wird und rasch ansteigt. Knapp 10 Minuten später eilen
wir zum Bungalow, um Fenster und die grossen Schiebe-Türen zu schliessen und
alles ans trockene zu bringen. Der von Marianne für gestern befürchtete Sturm
hat uns eingeholt. Sofort beginnt auch der Regen zu prasseln.
Wir nutzen die Gelegenheit, die Fotos der letzten 3 Tage zu erarbeiten und
beschriften. Marianne macht alles für die Homepage bereit und macht sich um 10
Uhr mit dem Laptop auf den Weg ins Büro. Viel mehr kann man im Moment nicht tun,
auch wenn der Himmel nicht mehr weint und der Wind ein wenig nachlässt. So liege
ich bald auf der Terrasse am Lesen. Der Zimmer-Boy kommt zwischendurch um mit
Putzen loszulegen. Als ich sehe wie das was er wegwischt postwendend wieder
zurück geweht wird, lasse ich ihn auch die zweite Schiebetür schliessen. So ist
es einfacher fürs Putzen und ich warte draussen, bis alles fertig ist. Beim
unruhigen Meer ist an Schnorcheln nicht zu denken.
Vor dem Lunch schaue ich bei Marianne im Büro vorbei und erhalte auch meine
Weihnachtsgeschenke ‚Made in Indonesia‘. Maya hat da keine Mühen und Kosten
gescheut, freut sich entsprechend fürs Bedanken. Aufs Mittagessen hat Marianne
anscheinend kleinere Erfolge im Internet erreicht, einige Fotoalben
funktionieren. Der Nachmittag geht gleich weiter: Marianne im Büro am Laptop,
ich auf der Terrasse beim Lesen. Den ganzen Tag bleibt der Himmel bewölkt,
zwischendurch leichte Regenschauer, aber immer ohne Sturmwinde. Die leichte
Brise kühlt die Luft-Temperatur sogar angenehm leicht ab. Für heute kommt das
unangenehme Wasser von unten. Die hohe Flut dringt gegen Abend mit Brechern
zwischen Bungalow-Wand und Holzboden ein. Aber wir haben unsere Sachen schon
früher in Sicherheit gebracht. Nur kurz versuche ich mit Schaber und Schrubber
den eindringenden Wasserwogen erfolglos zu begegnen. Die ausgelegten Badetücher
kann man Waschen.
Ich habe im Bücherregal einen schon gelesenen Roman ausgetauscht, um für die
restlichen 2 Monate Ferien Lesestoff zu haben. Dabei sehe ich der
Küchenmannschaft bei den Vorbereitungen fürs Diner zu. Der zum Speiseraum offene
Küchenbereich eignet sich ausgezeichnet.
Beim Weihnachtsessen werden wir verwöhnt. Der Küchenchef ist ein
Konditorei-Künstler und hat eine Krippen-Darstellung kreiert. Vorspeise,
Hauptgang mit Salat ‚Friede-Rice‘, Grill-Huhn und Rindfleisch werden
aufgetischt. Dazu kredenzt Maya Wein und Bier nach Belieben. Und als krönenden
Abschluss eine ganz originelle Dessert-Kreation mit Schokoladen-Iglu, Kuchen und
Glace.
Satt und zufrieden können wir im leicht durchlüfteten Bungalow einschlafen.
Montag, 26.Dezember 2022 (Stephanstag)
Das Meer hat
sich erstaunlich gut beruhigt und die Sicht im Wasser ist überraschend gut.
Erika und ich gehen nach dem Frühstück vom Bungalow aus Schnorcheln, während
Marianne die letzten ausstehenden Fotos auf die Website hochladen geht.
Zum Lunch gibt es eine feine Auswahl am kleinen Buffet. Marianne hat‘s
geschafft, die Homepage ist mit minimen kleinen Schriftfehlern a Jour.
Am Nachmittag geniessen wir Sonne und Ruhe auf unserer Terrasse. Leicht
verspätet kommt ‚Nova‘ mit ihren Massage-Utensilien und ich geniesse ein letztes
Mal, hier durch geknetet zu werden. Dann geht es zu Dritt früh zur Bar für einen
ausgedehnten Apéro vor dem Abendessen. Dort passt vielen die Speise-Auswahl
nicht unbedingt.
Vor dem zu Bett gehen haben wir die kritische Stelle in unserem Bungalow mit
alten Badetüchern von der Rezeption abgedichtet. Später stellt sich heraus, dass
die Flut ohne Sturm das nicht benötigt hätte.
Dienstag, 27.Dezember 2022 (unser
letzter Tag vor der Weiterreise)
Beim
Tagwerden sieht das Wetter nicht schlecht aus, aber die leichte Bewölkung zeigt
die Sonne nicht. Aber wir gehen nach dem Frühstück nochmals Schnorcheln und
schon bald schwimme ich an einen Höhepunkt heran. Ein Sepia-Pärchen lässt sich
durch mich beim Filmen und Fotografieren nicht stören. Zuerst rufe ich Erika im
nahen Bungalow ins Wasser. Später suche ich Marianne, welche sich auf der
anderen Seite vom Bootssteg bei einem Schwarm Büffelkopf-Papageifische vergnügt.
Eine recht lange Schwimmstrecke bis ich sie auch zu den geduldigen Sepien
geleitet habe. Alle Drei schnorcheln dann gemütlich durchs attraktive Riff mit
vielen Fischen, unter anderem einen Kraken welcher einen Barsch durch
Tinten-Ausstoss verscheucht.
Zurück im Bungalow gratulieren wir per Mail meinem Bruder Jürg zum Geburtstag
und wünschen seiner Familie schon Mal ‚es guet‘s Neus‘
Zum Mittagessen brauchen wir später schon einen Schirm und ein heftiger Sturm
zieht wieder auf.
So machen wir schon mal unsere Website bis hierhin bereit. Marianne möchte die
letzten 2 Tage noch aufs Internet hochladen.
Dienstag-Nachmittag
Wir sind am
Faulenzen auf der Terrasse. Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.
Innerhalb von Minuten verdunkelt sich der Himmel, der leichte Wind dreht auf
sturmstärke auf und das Nieseln wird zum Tropensturm. Sofort wird alles ins
Bungalow verfrachtet und alle Fenster und die grossen Terrassen-Türen
geschlossen. Nützt alles nichts! Der Sturm drückt den Regen horizontal durch den
Giebel ins Zimmer und innerhalb einer halben Stunde ist beinahe alles nass,
speziell auch das Bett auf Mariannes Seite. So sind wir beim permanenten auf-
und umräumen nicht überrascht, als um halb Sieben Maya und Doris bei uns im
letzten Bungalow mit einem Notfall-Plan erscheinen. Wir sind anscheinend am
ärgsten betroffen von allen Gästen. Noch schlimmer für das Resort ist, dass eine
geknickte Palme die Satelliten-Schüssel zerstört hat. Für uns ist als letzte
Nacht im Zimmer von Tauch-Chef ‚Arif‘ vorbereitet. Nachdem wir fertig gepackt
haben, gehen wir zum Abendessen. Erstaunlicherweise ist das
Küchen-/Restaurant-Gebäude kaum betroffen vom Sturm. Die Brecher-Wogen fliessen
unter der Konstruktion durch und richten erst am Ufer Chaos an. Bevor wir uns
ins kleine aber ordentliche Zimmer verkriechen gibt es an der Bar einen
verlängerten Schlummertrunk.
Mittwoch, 28.Dezember 2022 (Abreise von
Raja4Divers)
Wir haben
die Sturmnacht überstanden. Auch der Weihnachtsbaum steht noch. Schlimmer sieht
die Satellitenschüssel für den Internet-Betrieb aus: Totalschaden! Auch unser
bewässertes Bungalow wäre nicht zum Schlafen geeignet.
Nach dem ausgiebigen Frühstück haben wir Zeit um letzte Fotos zu machen, um das
Gepäck kümmern sich die Boys. Dann werden die 2 Transport-Boote an den Steg
gebracht und beladen. Eines fährt direkt nach Sarong, das Zweite bringt uns und
ein anderes Pärchen zuerst ins gebuchte Papua Paradise-Resort und erst dann die
mitfahrenden Mitarbeiter in ihre Kurzferien. Das Abschiednehmen wird von der
Musik begleitet, dann gibt es rundum von jedem eine innige Umarmung. Wir
verlassen Pef als Freunde. Nach knapp 2 Stunden rassiger Bootsfahrt über recht
ruhiges Meer erreichen wir unsere nächste Destination und auch die mitgefahrenen
Boys nehmen nochmals mit Umarmung und freundlichen Worten Abschied.