Tagebuch und Fotos
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Vorbereitung

Wir haben im Internet bei namibia individual Travel interessante Rundreisen-Vorschläge gefunden. ( kontact@namibia-reisen.ch )
Zwei davon haben wir ausgewählt und kombiniert:
- NAMIBIA HIGHLIGTS + NAMIBIA & BOTSWANA , Selbstfahrer Tour (Silbervariante)

Telefonisch haben wir im Büro Schweiz (+41 79 276 85 72) einen Termin vereinbart, um unsere Wünsche betreffend Reise-Termin, zusätzliche Übernachtungen usw. zu besprechen. In Bülach konnten wir mit Frau Theres Rebstein alle diese Anpassungen bereinigen und erhielten in kurzer Zeit eine vom Büro in Namibia ausgearbeitete verbindliche Offerte. Auch unser Wunsch nach einem Safari-Fahrzeug mit Dach zum Öffnen konnte realisiert werden.
Nachdem wir mit unseren bei ‚Miles & More‘ angesammelten Flugmeilen einen Gratisflug von Zürich über Frankfurt nach Windhoek gebucht haben, wurden die letzten Abklärungen betreffend genauen Terminen bereinigt und bestätigt.
Natürlich haben wir das alles im Herbst vom letzten Jahr in Angriff genommen, denn mit den teilweise kleinen Lodges in den gewünschten Übernachtungsorten muss man frühzeitig buchen. Aber die Bearbeitung unserer Wünsche wurde wirklich zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.

Einen Monat vor Abreise haben wir nun einen wirklich detaillierten Reise-Beschrieb mit vielen zusätzlichen Tipps erhalten. Auch alle notwendigen Voucher haben wir erhalten und können uns auf interessante Reise-Erlebnisse freuen.

Montag, 27. Mai 2024

Pünktlich landen wir am Morgen auf dem kleinen Flughafen der Hauptstadt Windhoek, können problemlos einreisen, schnappen unser Gepäck und werden vor dem Ausgang schon von einem Vertreter von ‚Namibia Individual Travel‘ erwartet und in Empfang genommen. Marianne kann Geld in Namibia-$ wechseln (für 1SFr. erhält sie ca. 19 einheimische Dollar) und ich kann mit freundlicher Hilfe eine Sim-Karte für mein altes Handy lösen. So haben wir ein einheimisches Notfall-Telefon.
Anschliessend werden wir in einer kurzen Fahrt zu unserer ersten Übernachtungs-Lodge gefahren. Am frühen Vormittag sind unsere Zimmer natürlich noch nicht bezugsbereit, aber wir geniessen an einem kleinen Swimmingpool im Garten vom Voigtland-Gästehaus das weite Land und können einige exotische Vögel fotografieren. Versorgt mit Eistee und Kaffee kann man den recht kühlen starken Wind aushalten. Vor dem Mittagessen können wir unser Zimmer beziehen und das Nötigste auspacken; morgen Früh geht es ja schon weiter.
Am Nachmittag folgt dann als Attraktion der Lodge das Füttern von Giraffen. 2 der langhalsigen Tiere hat sich angewöhnt, hier ihre Lieblings-Nahrung zu bekommen. Ein jüngeres Tier ist noch zu scheu und bleibt auf Distanz. Bei Kaffee und Kuchen füttern wir die zutraulichen, aber doch in der Wildnis lebenden Tiere von Hand. Vor dem Abendessen können wir noch eine 2-stündige ‚Sundowner‘-Safari machen. In einem offenen Geländewagen werden wir begleitet von einem Guide, Fahrer und Beifahrer über das riesige Farmgelände gefahren. Auf ruppigen Wegen geht es rauf und runter, aber es lohnt sich: neben verschiedenen Vögeln sehen wir auch verschiedene Antilopen-Arten. Wir können Oryx, Kudus und die grossen Elen-Antilopen fotografieren. Mit einem Sonnenuntergang und einem Drink auf einem Hügel endet unsere erste eindrückliche Safari. Nach dem 4-Gang-Menu zum Diner sind wir restlos müde zum Schlafen.

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Dienstag, 28.4.24 ; von Windhoek zur ‚Into Afrika Zebra Kalahari-Lodge‘ (ca. 280km)

Vor dem Frühstück im Voigtland-Gästehaus füttern wir nochmals die 2 Angola-Giraffen, welche aus dem wilden Buschland wieder zu ihrem ‚z’Morge‘-Platz gekommen sind.
Dann werden wir abgeholt, das Gepäck verladen und nach Windhoek gefahren. Im Office von ‚Namibia Individual-Travel‘ werden wir von Desiree begrüsst, welche unsere Reise zusammengestellt und gebucht hat. Auch Mitbesitzer Andrew ist dabei bei der Übernahme von unserem Safari-Fahrzeug. Alles wird eingehend erklärt, damit wir ohne Pannen durch Namibia und Botswana kommen. Während wir uns von Desiree im Büro verabschieden, wurde unser Gepäck in unser Auto verladen und Andrew fährt uns anschliessend zum nächsten Einkaufs-Center. Dort verabschiedet auch er sich und wir können uns im ‚SPAR‘ mit Wasser, Früchten und allem Nötigen für unterwegs eindecken.
Dann fahren wir los nach Süden. Durch die Stadt raus sind wir froh über das eingebaute Navi. Auf der Hauptstrasse ist dann das Fahren recht einfach, viele Kilometer geradeaus! Bei Rehoboth wechselt Marianne ans Steuer und fährt weiter südwärts bis Kalkrand, wo sie von der Hauptstrasse auf die nicht asphaltierte Nebenstrasse links abbiegt. Auf diesen ‚Gravel-Roads‘ ist das Fahren natürlich etwas rumpliger und staubig. Die Gegend ist nun hügliger und teilweise von rötlichen Sanddünen durchzogen, abwechselnd mit verschiedenen Salz-Pfannen. Die letzten km fahre ich dann wieder bis zum Gate der Lodge. Hier hat man ohne Reservierung keinen Zugang und wir müssen unseren Voucher vorweisen. Leider verpasse ich es, nun den ‚4-Rad-Antrieb‘ zuzuschalten. Aber vorsichtig durch den teilweise tieferen Sand auf der Piste fahrend erreichen wir das Lodge-Gebäude und können unser Zimmer beziehen.
Beim Auspacken vom Gepäck vermisse ich meine grosse Kamera, aber es geht schon los auf Pirschfahrt im offenen Gelände-Wagen. Hier sind wir natürlich nicht die einzigen Teilnehmer, aber wir haben beide einen Aussenplatz auf dem hohen Wagen und gute Sicht auf Landschaft und Tiere. Auch hier sehen wir verschiedene grosse Antilopen und kleinere Gazellen wie zum Beispiel die zierlichen Springböcke. Auch die lustigen Löffelhunde mit den grossen Ohren fotografieren wir und als Höhepunkt werden wir sehr nahe an 2 weisse Nashörner gefahren. Als Schluss der Pirschfahrt folgt wie hier in Afrika üblich natürlich ein Drink im Busch bei Sonnenuntergang.
Leider ist es nach Rückkehr in die Lodge so auch schon zu dunkel, um in unserem Wagen die Kamera-Tasche zu suchen. Nach dem Umziehen geniessen wir aus dem ‚Diner-4-Gang – Menu‘ soviel wie wir Lust und Appetit haben bei einem Glas Weisswein.

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Mittwoch, 29. Mai 2024 ; von der ‚into Afrika Zebra Kalahari-Lodge‘
durch die Kalahari-Halbwüste zum Canyon-Roadhouse (ca. 480 km)

Beim Frühstück auf der Lodge-Terrasse mit Blick auf das Wasserloch mit verschiedenen Tieren ist es recht kalt. Ohne Pullover friert man am frühen Morgen. Sobald es hell genug ist durchsuchen wir nochmals unseren Wagen ohne Erfolg. Meine Kamera-Tasche ist nicht zu finden. Marianne telefoniert sofort mit Desiree im Büro von ‚Namibia Individual-Travel‘. Kurz darauf erhalten wir positive Rückmeldung: die Tasche mit Inhalt lag im Auto, welches uns nach Windhoek gebracht hat und wurde anscheinend beim Gepäck-Umladen vergessen. Desiree versucht die Tasche uns nach Swakopmund nachzuschicken.
Wir bezahlen unsere Hotel-Extras und fahren weiter auf unserer Route nach Süden. Zuerst durch die Sandpisten vom Lodge-Gelände, diesmal mit 4-Rad-Antrieb; so geht es besser! Noch Fotos von Strauss und ‚Grosser Trappe‘, 2 nichtflugfähigen grossen Vögeln. Beim Ausgangs-Gate deaktivieren wir den 4-Gang-Modus wieder und es geht weiter über holprige Gravel-Road bis kurz vor Mariental. Dort tanken wir Diesel und machen Fahrer-Wechsel. Marianne fährt 2 Stunden durch die steppenartige Kalahari-Wüste auf der guten Hauptstrasse B2 mit knapp 100km/h, teilweise lange Zeit gerade aus.
Vor Keetmanshoop machen wir gegen Mittag einen Abstecher. Ein Wald von Köcherbäumen (Baum-hohe Aloe-Pflanzen) und der ‚Giants-Playground‘ (Riesen-Spielplatz) mit einem Stein-Felsbrocken – Gelände liegen wenige Kilometer abseits. Zwischen den Steinen sieht man Klippschliefer herumturnen. Diese kleinen Tiere ähneln unsern ‚Murmeli‘.
Weiter fahren wir auf der Strasse B4 nach Westen Richtung Meer, bevor wir wieder abzweigen nach Süden. Über recht gut befahrbare nicht asphaltierte Piste geht es zu unserem nächsten Ziel, dem Canyon-Roadhouse. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir den Platz welcher früher eventuell mal ein Oldtimer-Museum war, heute aber doch eher einem Alteisen und Rost-Gelände gleicht.
Wir beziehen unser Zimmer und bestellen zuerst mal Drinks. An der Rezeption teilt man uns mit, dass Internet nicht zur Verfügung steht. Also leider nichts mit Home-Page Hochladen !
Vor dem Abendessen mache ich einen Rundgang im Restaurant und finde in der Halle nun ein wirkliches Oldtimer-Museum vor. Ein recht interessantes Ambiente! Wir entscheiden uns trotzdem, bei angenehmer Temperatur draussen zu essen. Man erklärt uns, dass unser Diner vorgesehen und bezahlt ist, bestehend aus Vor- und Hauptspeise plus Dessert. Auszuwählen ‚a la Carte‘. Alles Bestellte ist gut, aber für uns jeder Teller viel zu reichhaltig. Wir sind beim zu Bett gehen mehr als satt.

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Donnerstag, 30. Mai 2024 : Fish-River – Canyon (86km)

Nach dem Frühstück tanken wir an der lustigen Zapfsäule vor dem Roadhouse. Weil unsere Tanks recht flach und breit sind, müssen die Boys nicht zu rassig mit Füllen beginnen, haben aber schnell raus wie das vorsichtig und langsam geht ohne das etwas überschüttet.
Dann geht es um 9 Uhr los auf die ‚Waschbrett-Piste‘. Das rüttelt wirklich auf der ganzen Wegbreite. Der Canyon liegt hier im ‚Ai Ais‘-Nationalpark und noch bevor wir das Gate erreichen kann ich einen Fuchs oder Coyoten fotografieren. Beim Eingang bezahlen wir die Eintritts-Gebühr aber bekommen leider keine Skizze von der Umgebung vom Fish-River – Canyon; es sei aber alles gut ausgeschildert. Für die Haupt-Aussichtspunkte stimmt das. Wir fahren zuerst zum ersten View-point, wo wir viele Fotos machen. Die Landschaft mit der tiefen Schucht ist wirklich sehenswert, auch wenn der Fluss in der Tiefe kaum Wasser führt, weil die letzte Regenzeit sehr regenarm war.
Dann fahren wir weitere Plätze an, welche eine etwas andere Aussicht bieten aber immer vom selben Fluss-Bereich. Erst als wir den ausgeschilderten Abzweig zum 2.View-Point nehmen können wir andere Bereiche fotografieren und machen auch Panorama-Videos. Die Piste hier wird immer ruppiger sodass wir gegen Mittag mal stoppen mit Blick wie die Piste nach einer Senke gegenüber weiter geht. Dort kommt uns ein offener Safari-Wagen mit Guide-/Driver entgegen. Wir fragen ihn, ob sich am Ende der Piste eventuell ein zweiter Parkausgang befindet. Er verneint, da befinde sich nur der letzte Aussichtspunkt.
So entscheiden wir uns umzukehren. Marianne fährt die gleiche Strecke über die ‚rüttel-schüttel‘ – Piste zurück. Wir konzentrieren uns dabei auf Fotos der Landschaft ohne Fluss und Canyon. Als ich in der Ferne etwas entdecke was wie ein Esel aussieht, stoppt Marianne. Auf dem Foto stellt sich das Tier als Zebra heraus.
Kurz nach 14 Uhr erreichen wir wieder unser Zuhause. Wir lassen nochmals Voll-Tanken, weil morgen eine längere Etappe vor uns liegt. Um halb 3 Uhr sitzen wir gemütlich bei Erfrischung: Bier für mich, Sprite für Marianne. Dann organisieren wir uns mit dem Gepäck im Auto etwas um, bevor wir im Zimmer ‚Homepage‘-Arbeit am Laptop machen. Das WIFI funktioniert immer noch nicht.

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Freitag, 31. Mai 2024 : Canyon Roadhouse – Bahnhof Aus (388km)

Beim Abendessen gestern haben wir endlich mal Internet im Restaurant vom Roadhouse. Und so lese ich im WhatsApp, dass meine Tasche mit Fotokamera ins Hotel Bahnhof Aus geschickt wurde. Und wirklich liegt das Paket als wir am Nachmittag unser Zimmer beziehen schon auf dem Tisch. Vielen, herzlichen Dank an Desiree für die spontane Organisation!

Nach dem Frühstück geht unsere Reise eine Etappe weiter. Um 08:15h fahren wir los im Canyon Roadhouse und wählen die Süd-Variante aus unserem bisher tadellosen Reisebeschrieb. Es geht anfänglich die gleiche Waschbrett-Piste wie Gestern. Eine kleine Gruppe Zebras können wir entdecken und fotografieren. Bei der Abzweigung ‚Fish-River‘ – Canyon zweigen wir Richtung ‚Ai-Ais‘ ab. Dann geht es in die Berge rauf und runter. Kurz vor ‚Ai-Ais‘ müssen wir abzweigen Richtung Aussenkehr. Das liegt in der Nähe vom Oranje-River. Die Landschaft wird grüner, es werden u.a. ‚Luzernen‘ angebaut. Der Fluss bildet über weite Strecken die Grenze zu Südafrika und wir folgen an diesen Teilstücken dem Wasser. Nur 2 kürzere aber schmale kurvige Teile muss sich Marianne, welche nun fährt, auch durch Felsen kämpfen. Bei ‚Sendelingsdrif‘ machen wir einen kurzen Stopp zum Trinken, das geht während dem Fahren auf den ruppigen Pisten nicht. Wir befinden uns hier nahen an der Grenze zu Südafrika, aber für uns geht es Nordwärts. Die Strasse ist nun wieder topp und asphaltiert und im nächsten Ort ‚Rosh Pinah‘ tanken wir, essen einen Toast zu einem Ginger Ale im Restaurant vom Shopping-Center, wo wir auch neu Trinkwasser einkaufen. Dann geht es zügig unserem Tagesziel entgegen. Marianne stellt fest, dass bei steigender Strasse und Vollgas der tolle Safari-Wagen recht viel Diesel schluckt. Aber wir müssen ja nicht immer so rasch vorwärts kommen. Etwa um halb 4 Uhr sind wir im kleinen Ort ‚Aus‘ und beziehen unser Zimmer im Bahnhof-Hotel. Hier kann Marianne endlich mit brauchbarem WIFI unsere bisherigen Erlebnisse auf unsere Website im Internet hochladen.

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Samstag, 1. Juni 2024 : Ausflug Lüderitz (263km)

Während wir gestern im Süden von Namibia nicht sehr gutes Wetter hatten, sogar mit kurzen Phasen von Nieselregen, ist der Himmel heute in Aus wolkenlos-blau. Dafür die Ausseentemperatur nur -3°C. Nach dem Frühstück ist sogar die Windschutzscheibe von unserem Toyota gefroren! So wärmen wir den Dieselmotor auf und gleichzeitig die Scheibe enteisen. Dann geht es rüber zur Tankstelle, wo wir neben den Tank füllen lassen auch Wasser und Öl kontrollieren. Auch ½ Liter Öl wird nachgefüllt. Die Scheibenwischanlage funktioniert aber immer noch nicht. Dann fahren wir nach Westen los Richtung Lüderitz am Meer.
Auf der Steppe neben der schnurgeraden Strasse entdecken wir bald eines der bekannten ‚wilden Pferde von Namibia‘ alleine in der Landschaft und kurz darauf einen Oryx-Gemsbock mit den spitzen Hörnern. Nach etwa 20km nehmen wir den Abzweig zur Ross-Tränke, wo einige der Tiere am fressen oder trinken sind. Anschliessend überquert eine kleine Gruppe Strausse die Strasse vor uns.
Bevor wir zum Meer kommen ändert die Landschaft von der Steppe in ihren schönen Pastellfarben, in eine hügelige Sand- und Stein-Wüste. Vor der Stadt liegt der kleine Flugplatz von Lüderitz und gegenüber die frühere Diamanten-Stadt ‚Kolmanskop‘, welche heute nur noch eine verlassene Geisterstadt ist. Dann fahren wir runter ans Meer und machen eine kleine Stadttour durch das sehenswerte Lüderitz. Leicht oberhalb vom Hafen stoppen wir so, dass wir beim Trinken von Kaffee und einem alkoholfreien Mocktail das Auto im Blick haben. Marianne geniesst die wärmende Sonne und ich friere um die Mittagzeit auch am Schatten nicht mehr auf der Terrasse vom Restaurant ‚Essenzeit‘.
Auch auf der Rückfahrt entdecken wir in der Landschaft einige Wildtiere und machen den Abstecher zu den wilden Pferden. Zurück in Aus tanken wir nochmals voll für die morgige längere Reiseetappe durch die Namib-Wüste.
Nach bald einer Woche Ferien können wir ein erstes Fazit ziehen:
Wir sind ja recht anspruchsvolle Reisende und stellen hier fest, dass uns das Land Namibia sehr gefällt und freuen uns speziell an der ausgesprochenen Freundlichkeit der Einheimischen.

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Sonntag, 2. Juni 2024 : von Aus nach Sesriem (342km)

Gestern haben wir wieder nur die Hälfte von unserem Budget gegessen, denn Mariannes Pizza war mehr als doppelt so gross wie sie mag und auch ich habe mit nur einer Hauptspeise ohne Dessert genug. Um20:00h sind wir wieder im Zimmer und kriechen ins warme Bett. Dieses ist wie gestern Nacht heute wieder mit einer Bettflasche vorgewärmt. Das haben wir seit Kinderzeit nie mehr erlebt.
Beim Frühstück bekommen wir die Bestätigung, dass wir die einzigen Hotelgäste für diese Nacht warenSanddünen. Wir können Fotos machen von verschiedenen Antilopen, Vögeln und Wild-Hühnern und einem Schakal. Dann Tanken wir bei Betta wieder voll. Auf der Weiterfahrt nach Sesriem beginnt es zuerst leicht, dann immer stärker zu Regnen. Und das in der Namib-Wüste!
Nach 7 Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel, tanken wieder Diesel und beziehen unseren geräumigen Bungalow in der Soussvlei-Lodge. Wir ruhen uns unter dem Vorzelt auf der kleinen Terrasse aus, wobei nun unsere persönliche Reise-Medizin (Rum und Coke) zum Einsatz kommt. Leider funktioniert das WIFI hier nicht.
Fürs Diner platziert  man uns zuerst in einem Raum mit laut lärmender Reisegruppe wo man das eigene Wort nicht versteht. Aber auch in dieser riesigen Anlage ist das Personal freundlich und hilfsbereit. Wir können in einen anderen Raum wechseln mit etwas weniger lauten Gästen. Das Buffet mit Grill von den verschiedenen Wildtieren des Landes kann man nicht speziell loben. Alles ist zu rasch kalt, schon auf dem Weg mit dem Teller zum Platz, egal ob man drinnen oder im Freien isst.
Nach dem Abendessen sagt man uns, Internet funktioniere nur in der Bar. Nicht wirklich komfortabel für eine solche Lodge! Trotzdem checken wir am Handy rasch die Neuigkeiten aus der Hochwasser-geplagten Schweiz.
Beim Abklären für das morgige Tagesprogramm erklärt man uns, dass der Eingang zum Park mit den grossen Sand-Dünen erst um 7:30h öffnet und wir so ruhig vorher ab 6 Uhr im Hotel frühstücken können. Um 21Uhr sind wir wieder im Bett, diesmal ohne Wärmeflasche, aber wenigstens ist das Zimmer nicht gar so kalt.

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Montag, 3. Juni 2024 : Ausflug Sossusvlei (139 km)

Wie beschlossen gehen wir bei Tagesanbruch um 06:30h zum Frühstück. Als Jus stehen nur Apfelsaft und Eistee bereit. Als wir einen vom Servicepersonal fragen ob es keinen Orangen-Saft gebe, meint er nein heute nur Apfel. Als wir erstaunt reagieren bringt er ohne von uns ausdrücklich verlangt 2 grosse Gläser Orangen-Jus an unseren Tisch. Wieder ein Beispiel von wirklich freundlichem Personal.
Etwa um 20 Min. nach Sieben fahren wir vom Parkplatz los und sehen schon die Autokolonne auf der Hauptstrasse. Wir stellen uns hinten an und bald kommt ein Kontrolleur vom Park, fragt nach Namen und Nationalität, und gibt uns die Nummer 26, welche in seinem Buch vermerkt wird. Am Gate kann man vorbeifahren, wie von Desiree in unserem Tagesprogramm angekündigt bezahlt man bei der Ausfahrt. Wir erleben nun eine Fahrt auf Teerstrasse durch bezaubernde Landschaft. Die noch tief stehende Sonne lässt die vielen Sand-Dünen in leuchtenden Rottönen scheinen. Viele Landschaftsfotos knipsen wir und schon bald halten wir sofort an, als eine Gruppe Oryx-Antilopen im Galopp die Strasse überquert, gefolgt von 3 Straussen-Vögeln. Nach etwa 25 km gibt es von einem View-Point noch viele Bilder und etwas später schauen wir bei Düne 45, wie Wanderlustige auf dem Kamm hochklettern; auf dieses Vergnügen verzichten wir von Beginn weg.
Nach etwa 60 km Fahrt mit vielen Foto-Stopps erreichen wir den Parkplatz am Ende der Teer-Strasse. Als ich unseren Wagen auf 4-Radbetrieb umstelle, werden wir sofort gefragt ob wir nicht einen Shuttle für die letzten 5 Kilometer im Sand nehmen wollen. Wir probieren es aber mit dem Selberfahren. Bald stellt sich heraus, dass man hier nicht von einer Sandpiste sprechen kann. Kreuz und Quer verlaufen Spuren durch den tiefen Sand und ein Geradeausfahren ist rein unmöglich. So rumpelt der Wagen extrem unangenehm, egal in welchem Tempo. Nach etwa 2 km Holpern fahre ich mich wirklich fest. Die Hinterräder graben sich durch das Gewicht unserer Ersatzräder ein und der Frontantrieb mag uns nicht befreien. Auch als wir Luft aus allen Pneus ablassen und mit der Schaufel Sand vor den eingegrabenen Rädern entfernen, bringe ich das Auto nicht flott. Ein Shuttle-Fahrer kommt und sagt er helfe gerne gegen ein Trinkgeld. Er empfiehlt auch, uns mit guten Plätzen in seinem Shuttle mit zu nehmen, wir könnten unseren Wagen stehen lassen. Weil das Rumpeln im Shuttle aber auch nicht weniger sein würde und Mariannes Achsel jetzt schon schmerzt verzichten wir. Wir würden ja am Ziel auch kaum die angegebenen 20 minütigen Wanderungen durch tiefen Sand machen. Unseren durch den Profi befreiten Wagen wenden wir vorsichtig und mit Hilfe von Mariannes Spursuche erreichen wir problemlos den Parkplatz an der festen Strasse. Dort spazieren wir ein wenig durch die schöne Trocken-Landschaft und machen uns an die gemütliche Rückfahrt.
Die Sanddünen scheinen beim anderen Sonnenlicht verändert, aber immer noch wunderschön. Beim ‚Airstrip‘ (kleines Flugfeld) entdecken wir wieder die 3 Strausse, aber andere Tiere begegnen uns nicht. Am 1.Tor vom Park-Ausgang bezahlen wir die Parkgebühr von 350 Namib-$ (ca.18 SFr.), benützen das WC. Wir haben die entsprechende Quittung bekommen, mit der Zusicherung, dass wir noch den Sesriem-Canyon besichtigen dürfen. Der Abzweig zwischen den beiden Gates stellt sich aber als eine der schlimmsten Waschbrett-Pisten heraus. Wir fahren die kurze Strecke zum Aussichtspunkt im Schritttempo. Der Canyon stellt sich als ausgetrocknetes, tiefes Felsental heraus. Beim 2.Gate werden wir nochmals mit unserer Einfahrts-Nummer 26 und unserem Namen kontrolliert. Anschliessend geht es zur Tankstelle. Die netten Boys kennen uns von Gestern, füllen 23 Liter Diesel in den Tank. Unser Auto hat speziell auf Sand und bei unbefestigten Pisten extrem viel Durst. Wir lassen die Pneus wieder auf normalen Luftdrück pumpen und sind kurz nach 13 Uhr wieder im Hotel. Wir geniessen die wärmende Sonne, welche uns heute den ganzen Tag verwöhnt. Marianne hat kleine Handwäsche gemacht, welche nun trocknen kann. Wir setzen uns dann auf die Terrasse der Bar und erholen uns bei 2 Drinks von einem trotz allem wunderschönen Tag.

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Dienstag, 4. Juni 2024 : von Sesriem bis Swakopmund ( 380 km )

Nach dem Frühstück soll es weiter gehen. Als Marianne die Hotel-Extras bezahlt, möchte sie etwas in die Tip-Box fürs freundliche Personal geben. Das sei hier nicht notwendig, die Preise gelten alle als Trinkgeld inbegriffen.
Um 8 Uhr fahren wir wieder pünktlich wie geplant ab. Wie gewohnt natürlich auf verschiedenen Natur-Strassen. Schon auf dem ersten Teilstück entdecken wir in der Ferne 4 Giraffen, welche an einem Baum fressen. Nach ca. einer Stunde kommen wir nach Solitaire. Ich bin schon an der Einfahrt zum Roadhouse vorbei, als Marianne sagt sie habe die Bäckerei angeschrieben gesehen. Anscheinend ist das Areal hier gleichbedeutend mit der Ortschaft. Es gibt auch eine kleine Kirche. Als erstes Fotografieren und filmen wir eine Gruppe herzige Fuchsmangusten (wie Erdmännchen) vor ihren vielen Bau-Löchern. Dann kann Marianne das WC der Bäckerei benutzen und einen Kaffee und für mich Apfelkuchen bestellen. Von meinem vielen Rahm darf anschliessend das Busi ausschlecken.
Dann fahren wir weiter durch die Namib-Wüste. Einen grossen Geier fotografiere ich aus der Ferne und Steppen-Hühner. Dann fährt Marianne über einen Pass beim Gaub- und Kuiseb-Canyon, bevor wir einen Umweg über 3 kleine Feld-Wege zur Hauptstrasse machen, welche Windhoek mit Swakopmund verbindet. Auf diesen Teilstücken können wir Löffelhunde und eine Herde Springböcke fotografieren. Vor 4 Uhr erreichen wir die Stadt am Meer. Ohne dass wir im Auto auf den 2.Tank umstellen mussten (das haben wir leicht befürchtet und die Umstellung sicherheitshalber mal getestet). Nachdem wir Diesel aufgetankt haben, beziehen wir unser Zimmer im Hotel ‚Pension a la Meer‘. Es ist leider recht klein für 3 Nächte, das Hotel liegt jedoch sehr praktisch in Fussgänger-Distanz zur Landungsbrücke mit Restaurants.
Das benützen wir auch sogleich und bestellen auf der Terrasse vom Restaurant „The Tug“ 2 Cocktails. Wir fragen auch nach, ob unsere Tisch-Reservierung fürs spätere Diner steht.
Um 19 Uhr geniessen wir dann im Restaurant ein wirklich ausgezeichnetes Essen mit einem guten Tropfen Weisswein.

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Mittwoch, 5. Juni 2024 : Boots-Ausflug in Walvis Bay ( 83km )

Für heute haben wir einen Boots-Ausflug ab Walvis-Bay gebucht. Nach dem Frühstück müssen wir gemäss Plan früh los um über die gute aber stark befahrene Teerstrasse zum Touristenort Walvis zu kommen. Links haben wir Sandwüste und rechts das Meer, welches dunstig-nebliges Wetter gibt. Am Yachtclub können wir parkieren und zu Fuss beim Office von ‚Catamaran Charters‘ unseren Foucher präsentieren. Dann kommen zuerst einige andere Boote, um mit ihren Gästen beladen ins Meer zu stechen.
Dann sind wir dran und werden auf Deutsch begrüsst. Anscheinend ist die ganze Gruppe auf dem Katamaran ‚Silversand‘ deutschsprachig. Sehr gute Voraussetzung für eine schöne Tour. Der ältere deutsche Guide lebt schon lange in Namibia und macht einen ganz tollen Job. Wir haben sehr gute Plätze und das Boot ist nicht überfüllt, sodass man wirklich gut sehen, fotografieren und filmen kann. Denn es gibt vieles zu sehen :
- Seelöwen kommen an Deck und werden gefüttert
- ein grosser Pelikan fliegt an und spaziert durch die Leute
- verschiedene Seelöwen-Kolonien am Ufer und davor spielen die lustigen Tiere herum
- dann entdecken wir Delfine, die aber schwierig zu fotografieren sind
Unser Guide hat schon am Anfang viel Interessantes, unter anderem über Austern erzählt. Gegen Schluss hat er uns noch Überraschungen versprochen. Und wirklich werden wir vom Vordeck in die Kabine gebeten, wo ein feudales kaltes Buffet (nicht nur, aber auch mit Austern) aufgetischt ist. Dazu gibt es feinen Champagner, wenn gewünscht. Das alles ist im Preis inbegriffen und man gibt gerne ein grosszügiges Trinkgeld für die Boots-Crew. Dieser Ausflug ist wirklich empfehlenswert!
Vor der Rückfahrt trinken wir auf einer der verschiedenen Restaurant-Terrassen am Ufer etwas. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Abstecher an einen Strand, wo sehr viele Flamingos schöne Foto-Objekte sind. Zurück in Swakopmund überspielt Marianne die vielen Fotos  auf den Computer und ich schreibe Tagebuch. Wir haben gestern schon gesehen, wo wir am Abend essen gehen, denn auch für heute haben wir eine Tisch-Reservierung auf 19 Uhr.
Vorher wollen wir den Sonnenuntergang im nordwestlichen Meer fotografieren. Wir spazieren raus zum Restaurant ‚Jetty 1905‘. Im Steg fehlt eine Bodenplanke, also Achtung beim gehen. Für den Rückweg bei Nacht wählen wir dann sicher die andere Steg-Seite. Auf der kleinen Terrasse vom Restaurant möchten wir Cocktayls bestellen. Das gibt es hier nicht; aber im Restaurant am Ufer sagt man uns: das wissen wir von gestern! Im Restaurant ist drinnen unser Tisch reserviert, angenehm am Fenster. Also bestelle ich eine Flasche vom teuersten ‚Savignon blanc‘ aus der Karte um zuerst 2 Gläser zum Apéro mit Sonnenuntergang und dann den Rest zum Diner im Inneren zu trinken.
Dort bestellen wir beide ähnliches wie gestern. Marianne einen Burger, der ist halb so gross wie der gestrige. Ich bekomme die12 Prawns auf einem so kleinen Teller, dass ich kaum Platz zum Schälen habe. Auch gibt es weder Wasserschale zum Händewaschen noch eine Serviette. Auch Wein nachschenken muss ich selber, auch das ohne Serviette auf dem Kühlkübel. Kurz: alles ein bisschen weniger toll als gestern und speziell der Service verdient kein Trinkgeld. Wir lassen unsere Weingläser halbvoll und auch die Flasche nicht ganz leer stehen; der Wein ist vermutlich nicht schlecht, aber uns mundet er nicht speziell: Geschmacksache!
Darum gehen wir auf dem Nachhauseweg beim ‚The Tug‘ vorbei um einen Tisch für morgen Abend zu reservieren. Wie Desiree vorausgesagt hat, ist das nicht so einfach. Die haben Reservationen um Monate voraus: nur mit Referenz von unserer gestrigen Reservierung durch unseren Anbieter ‚Namibia Individual Travel‘ verspricht man uns einen Tisch, aber nicht an der Fensterfront.

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Donnerstag, 6. Juni 2024 : Swakopmund

Heute haben wir Ruhetag geplant und schlafen aus. Ich nehme im kleinen Badezimmer, welches als Plus über eine Bodenheizung verfügt eine Dusche. Leider haben auch andere Gäste die gleiche Idee vom späteren Aufstehen und kaum sitzen wir gemütlich beim z’Morge tauchen nacheinander etwa 10 weitere Gäste auf im Frühstücksraum.
Das Auto lassen wir heute stehen, aber ich ziehe mit Hilfe von einem Hotel-Boy die Befestigung von unserem unter dem Wagen hängenden Ersatzrad an. Die hat sich bei den Rumpel-Pisten gelöst. Weil wir unsere grosse Reisetasche für den Zugang zum Werkzeug herausnehmen müssen, packen wir auch gleichzeitig etwas um. Dazu macht sich Marianne an die Besenreinigung im hinteren Wagenteil. Ein beinahe nutzloses Unterfangen bei so viel Sand und Staub! Trotzdem muss es immer mal wieder sein.
Anschliessend machen wir uns zu Fuss auf für einen Bummel durch Swakopmund. Nicht zu lange, weil es heute schon am Vormittag schönes Wetter bei blauem Himmel ist, und dadurch an der Sonne recht warm ist.
Um die Mittagszeit hätten wir Lust auf einen Drink, doch unser Restaurant am Strand hat noch geschlossen. Zurück ins Städtchen auf die Suche nach einer ‚Tränke‘ möchten wir nicht. So setzen wir uns im Hof vom Hotel hin und machen unsere Drinks selber. Immer wieder trifft man deutsch-sprachige Reisende zum Erfahrungs-Austausch.
Am späteren Nachmittag machen wir nochmals einen Spaziergang durch eine andere Gegend von Swakopmund zum grossen Leuchtturm. Es ist noch mehr auffallend als in anderen Orten von Namibia, wie viele Deutsche Strassenschilder und Firmennamen man liest. Unser Fussmarsch endet auf der Terrasse vom ‚The Tug‘, wo wir wieder feine Cocktayls bestellen und auf den Sonnenuntergang warten. Dann ist Zeit fürs Diner. Dank unsere Referenz als ‚Wiederholungstäter‘ hat die Tischreservierung gestern geklappt und wir werden wie in einem Separee auf die ‚Schiffsbrücke‘ eine Treppe höher platziert. Ein Zweiertisch für uns und die wenigen anderen Gäste auch in ruhiger Atmosphäre ohne lärmende Gruppen. Dem entsprechend ist auch der Service wieder Top und das Essen ausgezeichnet wie vorgestern.

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Freitag, 7. Juni 2024 : von Swakopmund
zur Hohenstein Lodge in den Erango-Bergen (172km)

Wir verlassen Swakopmund nach dem feinen Frühstück und damit auch unser kleines dunkles Zimmer. Für eine Nacht hätten wir absolut kein Problem gehabt, aber für 3 Nächte doch gerne lieber etwas mehr bezahlt und ein besseres Zimmer gebucht. Wie wir nun wissen gibt es das im gleichen Hotel und andere Unterkünfte haben wir bei unseren Spaziergängen durch die Stadt auch gesehen. Doch es ist überstanden und wir fahren weg vom Meer in die Berge.
Auf der asphaltierten Hauptstrasse B2 geht es zuerst nach Usakos. Bald sieht man auf der linken Seite die Silhouette der ‚Spitzkoppe‘ 600 Meter aus der Ebene ragen. Der Berg gilt als ‚Matterhorn Namibias‘.
In Usakos tanken wir auf, verlassen die Hauptstrasse und auf Rumpelpiste geht es wieder ins Niemandsland. Neben der Fahrpiste beidseitig Strauch- und Busch-Steppe. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir unser Ziel, die Hohenstein-Lodge am Fusse vom gleichnamigen Berg. Mit 2319 Meter ist er der höchste Berg vom Erongo-Massiv.
Beim Anmelden an der Rezeption buchen wir für 16 Uhr eine geführte 3-stündige Tour durch die Felsen-Landschaft ‚Boulder Forest‘.
Wir beziehen ein Bungalow mit wunderschön grossem hellem Zimmer, grosszügiger Duschen-Anlage und eigener Sonnen-Terrasse.
Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen auf der Terrasse vom Hauptgebäude mit Blick auf eine entfernte Wasserstelle. Dort tummelt sich eine Gruppe Paviane, verschwindet aber sofort, als 2 Schakale auftauchen.
Dann startet unsere Fahrt im offenen Safari-Wagen im ‚Wahrsten Sinn‘ über Stock und Stein. Wir sind alleine mit Fahrer/Guide unterwegs, welcher uns in recht gutem Deutsch vieles über die Gegend erzählt, z.B. über den ‚afrikanischen Kastanienbaum‘. Neben der zeitweise kaum erkennbaren Fahrspur tauchen Erdhörnchen aus ihren Löchern auf. Bei einer Tränke entdecken wir einen Springbock, bald gefolgt von einer kleinen Gruppe Kudu-Antilopen. Der Kudu begegnet uns später wieder beim Abendessen, in Form von panierten Schnitzel ! Unsere Tour geht weiter zum Hohenstein-Berg, an welchem der Guide uns über 1400-Jahre alte Felsmalereien der Buschmänner zeigt. Am Schluss folgt natürlich wie in Namibia üblich der ‚Sundowner‘, wo der Sonnenuntergang bei Häppchen und einem Glas Wein oder Jin-Tonic bewundert wird. Dabei treffen wir auf ein österreichisches Paar, welches uns von ihrem Besuch im Etoscha-Nationalpark vorschwärmt. Da können wir uns auf unsere Reise-Fortsetzung freuen.
Nach der Rückkehr zur Lodge rasch Duschen und umziehen, dann zum Abendessen. Ausser dem recht guten Kudu-Schnitzel für uns eher enttäuschend. Das war vermutlich der letzte ausführliche Tagesbeschrieb. Bei hoffentlich vielen Tieren bleibt weniger Zeit zum Schreiben.

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Samstag, 8. Juni 2024 : von der Hohenstein Lodge
zum Twyfelfontain Adventure Camp im Damaraland (257km)

Marianne bezahlt nach dem Frühstück die Hotel Rechnung inklusive Ausflug und gibt das Trinkgeld für die Angestellten. Um halb Neun fahren wir los, verabschiedet von einem schönen Springbock. Er sollte für heute das einzige Wildtier sein, welches uns begegnet.
Unsere Fahrt geht über die unterschiedlichsten Waschbrett-Pisten, von rumpeln bis stärker rumpeln und schütteln. Etwa Halbzeit haben wie in Uis, einer Minenstadt mit Zinn-Mine. Wir Tanken den Wagen auf und kaufen Wasser und Cola für uns.
Dann geht es ins Damaraland, wo die Menschen von diesem Volk in ‚Krals‘ (Runddörfer) leben und am Strassenrand mit Winken auf ihre Souvenir-Läden aufmerksam machen.
Früher als erwartet erreichen wir das ‚Twyfelfontain Camp‘, beziehen ein komfortables Zelt, welches günstig gelegen nicht weit vom Restaurant steht. Auf der eigenen Terrasse geniessen wir den späten Nachmittag mit einem Drink, bis es einnachtet und Zeit ist fürs Diner-Buffet.

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Sonntag. 9. Juni 2024 : Elefanten-Tour

Gestern Abend haben wir exzellentes Rinderfilet vom Grill genossen. Während dem Essen kommt ein Einheimischer in Safari-Montur vorbei, stellt sich als Lukas vor und er sei unser Fahrer/Guide für die morgige Pirschfahrt.
Heute hat unser Auto frei. Nach dem Frühstück startet unsere Elefanten-Tour. Lukas erklärt, dass 9 Personen teilnehmen, aufgeteilt auf 3x3 Plätze im offenen Safari-Wagen. Für Marianne den Fensterplatz rechts, ich in der Mitte und links ein Fremder. Als Marianne meint, Mitte sei schlecht zum Fotografieren/Filmen, befördert mich Lukas zu seinem Beifahrer. So habe ich Top-Bedingungen.
Um 8 Uhr fahren wir los. Es geht durch das trockene Tal vom Huab-Fluss. Bald sehen wir rechts einige Giraffen in der Ferne, dann auch schon den ersten der seltenen Wüstenelefanten. Dann gilt die ganze Tour diesen tollen Tieren, von gross bis kleiner und ganz Jung. 3 Monate alt ist ‚Mimi‘ das jüngste das immer mal wieder schläft. Auch die Landschaft ist wunderschön. Erst gegen Ende der Tour gibt es auch noch eine Gruppe Springböcke zum Fotografieren und nochmals die Elefanten-Gruppe. Nach 12 Uhr sind wir zurück in der Lodge zum Lunch. Wir bedanken uns bei Lukas für die tolle Tour und belohnen ihn entsprechend.
Dann haben wir viel zu tun mit den Fotos und Videos.

Fotos

Montag, 10. Juni 2024 : vom Twyfelfontain-Camp zur Vingerklip Lodge (168km)

Gestern Nachmittag sind wir fertig worden mit der Auswahl der über 200 Fotos, reduziert auf etwa 40 Stück. Marianne konnte die letzten Foto-Alben vorbereiten und zusammen mit den Tagebüchern unsere Homepage aktualisieren. Es Lohnt sich: wir zeigen die Fotos während dem Abendessen auf unserem Handy Lukas. Der freut sich ungemein, lacht laut los wenn er sich oder uns auf dem Bild sieht und kommt kaum zum Arbeiten im Restaurant oder mit Begrüssung seiner neuen Gäste.
Um halb Neun nach dem Frühstück fahren wir los. Es geht wieder auf Gravel-Roads durch Steppe und Wüste. Von der sogenannten ‚Hauptstrasse‘ aus sehen wir im umliegenden Gelände einige Safari-Fahrzeuge. Wir verabschieden uns von den seltenen Wüsten-Elefanten mit einer Grossaufnahme aus ca. 50 Meter Entfernung.
Richtung Osten fahren wir nach Khorixas. Kuh- und Ziegenherden, einige Esel und die Toko- oder Hornbill-Vögel mit dem schönen Schnabel fotografieren wir, froh um etwas Abwechslung. Doch auf den Besuch der ‚Petrified Forest‘ (versteinerte Wälder) verzichten wir, solche haben wir in Südamerika verschiedene gesehen. In der recht grossen Stadt Khorixas tanken wir, machen eine kleine Fahrt durchs Aussenquartier mit Markt und Kirche. Dann sind es noch etwa 45 km auf guter Teerstrasse und 20 km vom Abzweig zur Lodge auf Piste.
Etwas zu früh schon um halb 1 Uhr erreichen wir die Vingerklip Lodge inmitten von Tafelbergen, den sogenannten ‚Ugab-Terrassen‘ und dem 35 Meterhohen Felsenfinger. Kurz darauf ist unser Bungalow fertig bezugsbereit und wir geniessen von unserer ideal gelegenen Terrasse den Blick auf ein Wasserloch. Etwas später erscheinen dort Perlhühner und dann sogar eine Gruppe Kudus mit einem kapitalen Bock. Als wir sehen, wo sich das berühmte ‚Eagles Nest‘-Restaurant (Adlernest) befindet, sind wir froh, dass es heute geschlossen ist. Zum z’Nacht gibt es Braten vom Lamm und vom Kudu, beides sehr gut gekocht.

Fotos

Dienstag, 11. Juni 2024 : Vingerklip Lodge bis in den
Etosha Nationalpark (202km + 104km Pirschfahrt)

Heute geht es in den grossen Etosha-NP. In der Vingerklip-Lodge verabschieden sich die kleinen Klippschliefer aus dem Felsengarten um 08:15h von uns.
Dann geht es zurück auf die Hauptstrasse und vorbei an Outjo alles auf Teer-Strasse. So sind wir schon in 3 Stunden vorbei an der Zufahrt zu unserer ‚Etosha Oberland-Lodge‘ am Anderson-Gate, dem südlichen Zugang zum Nationalpark. Nach der Erledigung der Registrierung müssen wir in Okaukuejo die Park-Gebühren bezahlen für die Anzahl Tage, welche wir total im Park verbringen.
Dann geht es auf unsere erste Pirschfahrt. Weil der Wind recht ordentlich bläst, lassen wir unser Autodach noch geschlossen. Auch aus den Fenstern lassen sich tolle Fotos schiessen.
Marianne hat im ‚Navi‘ den Weg zur ersten Wasserstelle eingegeben. So finden wir problemlos zum
- Nebrowni ; mit schöner Landschaft und Herden von Gnus und Antilopen, dann weiter
- Gemsboklakte : u.a. Zebras, Schakal
- Olifantsbad : eine tolle Gruppe Elefanten beim Spielen und Schlamm-Spritzen
- Aus : verschiedene Antilopen
Leider ist die Piste, welche als Rund-Trip weitergeführt hätte gesperrt. So müssen wir alles zurück, besuchen nochmals die Elefanten und verfahren uns auf der Suche nach einem weiteren Wasserloch. So ist es Zeit, den Weg aus dem Park und zu unserer Lodge zu wählen. Dort werden wir mit Luxus begrüsst. Champagner zum Empfang, dann eine Suite in einem grossen Bungalow mit Glasfassade zur Wildnis. Abgerundet mit einem 6-Gang Diner-Menu.

Fotos

Mittwoch, 12. Juni 2024 : Etosha-Nationalpark (Pirschfahrt 200km)

Nach dem Frühstück in der Lodge fahren wir zur Tankstelle, tanken auf und lassen alles kontrollieren. Ein halber Liter Motoren-Öl braucht unser Wagen schon wieder.
Dann geht es los in den Park. Schon neben der Zufahrtsstrasse sitzt ein schöner Adler auf einem Baum. Auch Springböcke sind immer zu sehen. In Okaukuejo öffnen wir zum ersten Mal das Dach. Bei Pirschfarten fährt man ja gezwungener massen langsam.
Für heute habe ich folgende Stationen mehr im Westen vorgesehen:
- Leeubron : bei der Anfahrt steht ein einzelner Elefant in der Steppe, wieder mal Oryx-Antilopen
- Okondeka : Giraffe, Zebras und Gnus
- Wolfsnes : Vogel-Strauss
Vor dem Mittag erreichen wir wieder das Parkzentrum zum WC-Stopp. Der Vormittag hat ausser wieder Rumpelpisten nicht viel gebracht. Wir schliessen das Dach wieder und stellen fest, dass die Befestigung vom linken Stossdämpfer gebrochen ist.
Wir beschliessen, trotz dem noch einige Wasserlöcher Richtung Osten anzufahren:
- Kapupuhedi : eine Salzpfanne
- Ondongab : nichts los !
- Homob : sehr schön mit See und 2.Wasserloch, wo Hyänen im Schlamm baden
Dann geht es zurück, weil die Hauptpiste, welche den Park von Westen nach Osten durchquert in katastrophalem Zustand ist. Wir machen uns schon Gedanken und Sorgen für übermorgen, denn wir haben festgestellt, dass unsere eigens gewünschte Auto-Wahl falsch war. Selber Schuld! Mit der harten Federung fahren wir auf diesen Rumpelpisten mit Schlaglöchern zeitweise kaum 20 km/h im Durchschnitt. Aber der Umweg, aussen vom Park über 400 km zu fahren, ohne Garantie auf Teerstrasse bringt auch nichts.
Auf der Fahrt zum Ausgangs-Gate machen wir noch einen Abstecher zum ‚Ombika’-Wasserloch. Und im Gegensatz zum Morgen, als dort nichts los war, kommen wir gerade rechtzeitig, um eine Gruppe von mehr als 10 Elefanten aus dem Busch spazieren zu sehen.
Zurück in der Lodge telefoniert Marianne mit Andrew wegen dem Auto-Dach. Wir schicken ihm Fotos per Handy und er verspricht eine Lösung auf den Tag nach unserem Verlassen vom Etosha-Park. Das muss aber noch geprüft werden, denn nach unserer Tagesplanung könnte das ein Sonntag sein!
Zum Diner in der Luxus-Lodge folgt Ärger, unsere Tisch-Reservierung hat nicht geklappt und nach 3x Drink-Bestellung und Wiederholung, kommt Mariannes Rum-Glas doch wieder mit Eis! Der Ärger verfliegt jedoch bald, als mich ein Guide beim Hauptgang an flüstert „RINO“. Und wirklich, wie ein Geist spaziert ein Nashorn in etwa 30m Entfernung an den leicht beleuchteten Wasserstellen vor der Restaurant-Terrasse vorbei. Ein unvergleichliches Erlebnis! Das Tier kommt später nochmals in die Nähe und Marianne entdeckt es als Erste. Ich versuche mit dem Handy Fotos zu machen, mal schauen ob etwas zu sehen ist?

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Donnerstag, 13. Juni 2024 : nochmals Etosha-Nationalpark (Pirschfahrt 111 km)

Wir haben gestern im Hotel mit 2 Guides gesprochen und gefragt ob und wenn ja wo grosse Wildkatzen zu entdecken wären. Einer kann recht gut Deutsch, der andere war gestern auf Gäste-Tour und hat 2 Löwen am Wasserloch ‚Gemsbokvlakte‘ gesehen. Die könnten heute eventuell noch dort sein. Also machen wir uns nach dem Frühstück auf mit Ziel zu diesem Wasserloch.
Auf dem Weg dahin stoppen kurz nach dem Verlassen vom Lodge-Gelände um einen Gelbschnabel-Toko zu fotografieren. Auch nach dem Eintritt ins NP.-Gebiet gibt es noch etwas Neues zu entdecken. Eine kleine Gazelle, ein ‚Kronenducker‘ bewegt sich im Gebüsch neben der Strasse. Und noch vor unserem Ziel stehen viele Safari-Fahrzeuge in Reih und Glied beim ersten Wasserloch ‚Nebrowni‘ also fahren wir auch hin und in die zweite Reihe. Ich krieche nach hinten im Wagen um das Dach zu öffnen. Und schon sehe ich zwischen den Fahrzeugen hindurch einen männlichen Löwen herumspazieren. Also wechsle ich mit Marianne die Plätze, sie hat hinten zum Dach heraus Blick aufs Wasserloch. Ich setze mich ans Steuer, um mit laufendem Motor auf eine Gelegen zu warten um einen Platz zuvorderst zu erlangen. Nach knapp 30 Minuten gelingt das. Der Löwen-Mann hat sich in der Zwischenzeit zu 2 Weibchen gelegt. Die sind satt, haben in der Nacht erfolgreich Futter gejagt und sind nun für die vielen Tiere rund ums Wasserloch keine Gefahr. Etwa eine halbe Stunde lang geniessen wir mit Fotos und Videos diese Szenerie.
Wir schliessen das Dach wieder. Dann fahren wir weiter zu anderen Wasserlöchern, welche wir vom ersten Tag kennen. Unterwegs spielen und fressen kleine Erdhörnchen neben der Piste, sonst halt immer die gleichen Tiere wie man jeden Tag sehen kann. Kurz nach Mittag sind wir zurück in der Lodge. Unser Luxus-Bungalow liegt dank der frühzeitigen Reservierung durch Desiree wieder sehr günstig. Zwar alleine ohne sichtbaren Nachbarn, aber am Nächsten zum Lodge-Hauptgebäude. Es hat auch eine Parkbucht, aber das Wenden von unserem langen Auto ist schwierig, wenn die Wege kürzer sind als der Wagen. Marianne versucht Steine wegzuräumen um mehr Platz zu schaffen und stürzt dabei leider so, dass sie sich Kinn und Nase aufschlägt. Ich schaffe das Parkieren doch noch und Marianne kann sich erholen auf unserer Terrasse zum Busch.
Später hole ich den grossen Rollkoffer aus dem Auto, putze mal Alles so gut als möglich, repariere zwei Füsse von unserem Kühlschrank und rücke alles wieder an die richtigen Plätze. Marianne sortiert unsere Kleider nach Notwendigkeit auf die verschiedenen Gepäckstücke um. Bevor wir zum späten Nachmittags-Drink gehen, wird das grosse Gepäck wieder im Wagen verstaut.
An der Lobby treffen wir den gestrigen Guide und bedanken uns für seine gestrigen Tipps. Er freut sich, dass wir mit den Löwen Erfolg hatten, nimmt gleich unsere Bestellung für die Drinks auf. Als wir uns auf der Terrasse der Lobby setzen wollen, empfiehlt er uns Plätze weiter draussen. Das Nashorn ist wieder da und friedlich am Fressen. So gibt es noch Tageslicht-Fotos und Videos von diesem imposanten Tier (es ist ein Breitmaul-Nashorn). So wird es noch Nachtrag im Foto-Album geben.
Auch beim Diner klappt heute alles und an der Rezeption wissen sie, dass wir morgen eine Monstertrip durch den Etosha-NP. haben. Wir können auf 06:15h das Frühstück bestellen.

Fotos

Freitag, 14. Juni 2024 : durch den Etosha-Nationalpark von Südwest nach Osten ( 225 km)

Wir starten hoffentlich das einzige Mal bei Dunkelheit, mit dem Auto komplett verladen von unserem Bungalow zum Hauptgebäude der ‚Oberland-Lodge‘ fürs Frühstück. Bald dämmert es aber, und als wir zur Weiterfahrt starten ist es schon hell.
Am ‚Nebrowni‘-Wasserloch fahren wir kurz vorbei; die Löwen sind aber nicht mehr dort. Neben einem Schakal sehen wir nur die üblichen Antilopen. Dann geht es weiter auf der Waschbrett-Piste, welche wir schon zur Genüge kennen. Unterwegs entdecken wir einen Honigdachs, welcher neben der Fahrbahn in der trockenen Erde scharrt. Etwas weiter gegen Osten fahren wir 3 neue Wasserlöcher an: das erste ist eigentlich ein Salz-Tümpel, bei den beiden anderen sehen wir Zebras, Gnus und Strausse. Noch vor der Mittagszeit fahren wir am Zentrum ‚Halali‘ vorbei.
Im östlichen Park-Teil besuchen wir auch verschiedene Wasserstellen. Unsere Karte stimmt hier aber mehrmals nicht mit der Wirklichkeit überein. Auffallend ist jedoch, wie viele Giraffen und Elefanten wir unterwegs antreffen.
Etwa um 16Uhr verlassen wir den Park beim ‚von Lindequist‘-Gate und erreichen einige Kilometer weiter das Mushara-Bush-Camp. Das ist ein kleiner Kulturschock; nach dem Luxus in der Etosha-Oberland-Lodge, hier wirklich einfachere Zelt-Behausungen im Busch. Aber auch hier ist das Personal ausgesprochen freundlich und hilfsbereit.
Und wenn man sich eingerichtet hat, revidiere ich die Meinung von “einfach“. Klever angeordnete Lampen mit starken Glühbirnen lassen jeden Raum taghell ausleuchten. Und die warmen Bettflaschen, welche die Zimmermädchen unter unsere Decken platziert haben sind auch ein bisschen Luxus!
Andrew hat für unser Autodach einige Schrauben geschickt und den Boy von der Hotelanlage zu meiner Hilfe informiert. Die gebrochene Schraube von der Stossdämpfer-Befestigung können wir zusammen schon lösen, doch das Bruchstück der alten Schraube steckt im Stossdämpfer fest.
Ich telefoniere mit Andrew, dass wir einverstanden sind, so weiter zu fahren und nur an Wasserlöchern stehend das Dach öffnen werden. Er will versuchen, uns einen Mechaniker zu organisieren, welcher dann auch noch kleinere Mängel wie Scheibenwischanlage usw. beheben soll.

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Samstag, 15. Juni 2024 : Pirsch-Fahrt im Etosha-Nationalpark Ost
(93km Pirsch + 44km von/zum Camp)

Wir haben uns vorgenommen heute noch einige Wasserlöcher im Osten vom Etosha-NP. anzufahren. Beim ‚Chudop‘ kommen einige Zebras und Antilopen zu Tränke, erschrecken zwischendurch weil der Wind Geräusche macht. Bei der Weiterfahrt spazieren Riesen-Trappen über die Piste. Dann sieht man einige Elefanten; einer frisst gemütlich gleich neben unserem Wagen. Nach dem Ärger über die Horror-Piste zum ‚Kalkheuwel‘, einem kleinen See ist nichts zu entdecken. Unterwegs sieht man mehr als bei den Wasserstellen. Auch eine Gnu-Herde steht und liegt neben der Haupt-Piste. Oder ein schöner Schwarzgesicht-Impala im Gebüsch. Wir geniessen zwischendurch den Blick über die grosse ‚Etosha-Pan‘ welche wie ein Salzsee wirkt. Auf unserem Rückweg steht der fressend Elefant immer noch neben der Fahrbahn und ist ein Foto-Objekt für viele. In der Nähe vom Parkzentrum Namutoni besuchen wir noch die Wasserstelle ‚Koinachas‘. Verschieden Antilopen benützen diese Tränke und es stehen Kudus im Gebüsch. Weiter geht es zu ‚Klein Okevi‘, wo wir eine grauen Raubvogel fotografieren und zu ‚Groot Okevi‘ wo nochmals ein Impala und ein Steinbock-Weibchen mit grossen Ohren Lauscht.
Dann fahren wir rund um die ‚Fischers-Pfanne‘, einen grossen trockenen Salzsee bis zu ‚Twee Palms‘ und weiter zum Park-Zentrum. Man könnte gefühlt hundert Giraffen filmen und fotografieren. Immer wieder sieht man diese eleganten Tiere.
Aber für uns ist der ‚Etosha-Nationalpark‘ eine Enttäuschung. Er wird hochgejubelt, ähnlich wie in Tansania die Serengeti.
Im Park-Zentrum Namutoni mit dem alten Fort aus der deutschen Kolonialzeit fotografieren wir noch einen Graulärmvogel auf einem Baum.
Vor 16 Uhr sind wir zurück im Camp am Erholen und Arbeiten am Computer. Marianne mit Foto-Bearbeitung und aktualisieren unserer Homepage. Ich frisch geduscht mit einem Drink vor unserem Zelt am Tagebuch Schreiben.
Beim Abendessen wird uns erst mitgeteilt, dass Andrew für uns eine geführte Safari-Tour geordnet hat. Schade dass man das verpasst; wir haben kein Internet ausserhalb der Lodges und sind meistens den ganzen Tag unterwegs.

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Sonntag, 16. Juni 2024 : vom Mushara Bush-Camp zur Hakusembe River Lodge (416km)

Heute verlassen wir die Gegend vom Etosha-Nationalpark. Zuerst fahren wir Richtung Südosten auf mehrheitlich schnurgerader guter Strasse. Uns freut nach langer Zeit wieder einmal Autofahren und nicht rumpeln zu können. Auch der von uns schon verfluchte Wagen macht uns wieder mehr Freude; bei Tempo zwischen 80 und teilweise sogar über 100 km/h sind wir froh über sein Gewicht welches Spurtreue und Sicherheit bietet.
Beim ‚Otjikoto‘-See machen wir kurz halt. Kurz darauf überqueren 2 Warzenschweine die Strasse; ein Zeichen, dass man auch bei erlaubten 120 km/h Vorsicht walten muss. Dann geht es vorbei an Tsumeb, bevor wir nach ca. 2 Stunden Fahrzeit Grootfontein erreichen. Dort Tanken wir auf und kaufen Wasser für unterwegs. Nach Fahrerwechsel geht es nun nach Nordosten, aber immer noch über viele Kilometer gerade aus. Auf dieser Strecke durchquert man den ‚Mangetti‘-Nationalpark. Dort leben die Einheimischen vom Stamm der ‚Kavango‘ in ihren Krals und es hat teilweise viel Fussgänger-Verkehr neben der Strasse. Auch Viehherden – Kühe und Rinder, auch Schafe und Ziegen – bedeuten stetige Wachsamkeit am Steuer.
Trotzdem erreichen wir die Abzweigung zu unserem Ziel 2 km vor Rundu kurz nach 13 Uhr und bald sind wir nach kurzer Rumpelpiste bei der ‚Hakusembe River Lodge‘. Um 13:30h beziehen wir unser Bungalow direkt am Okovango-Fluss. Wir buchen gerade an der Rezeption eine Bootsfahrt auf 17 Uhr. Dann geniessen wir auf der Restaurant-Terrasse am Wasser einen Drink und können so relaxen.
Als das Boot dann beladen wird und Stühle in Reihe aufgebaut sind, dann noch Kinder zur Tour gemeldet sind, spreche ich mit dem Guide und sage wir möchten unsere Buchung kanzeln, wir lieben es eher ruhig. Spontan erklärt er, dass sein Kollege gerne eine Privattour machen würde. Das wird logischerweise sicher teurer und ist uns dennoch angenehmer. So starten wir 10 Minuten später und sind mit dem Guide alleine unterwegs. Sofort realisiert dieser, dass wir gerne fotografieren und zeigt uns neben verschiedenen Reiher eine grüne Schlange im Ufer-Gebüsch. Dann fährt er uns dem Angola-Ufer entlang und tischt bald Getränke und etwas zum Knabbern aus seinen Kühlboxen auf. Dann legt er am Ufer an, um uns ein Krokodil zu zeigen, welches aber den Vorderteil mit Kopf versteckt hat. So  geht es dem Sonnen-Untergang entgegen, den wir voll geniessen können. Kurz vor Diner-Zeit geht es zurück zur Lodge und wir ziehen uns um fürs Buffet bereit zu sein.

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Montag, 17. Juni 2024 ; Hakusembe River Lodge bis Divava Okavango Lodge (219km)

Seit gestern Mittag hat sich die Vegetation verändert. Vom sandig-grau im Süden und bis zum Etosha-NP. ist hier alles viel grüner. Man sieht sogar Palmen. Aber am morgenfrüh hängt Morgennebel über dem Fluss.
Nach dem Frühstück fahren wir leicht später als geplant ab, weil ich Computer-Probleme mit der Foto-Bearbeitung habe. Doch unsere Tagesetappe ist nur halb so lang wie gestern. Beim Aus-Checken der Lodge stellt Marianne erfreut fest, dass unsere Flussfahrt nicht teurer verrechnet worden ist.
In Rundu tanken wir auf und auch Öl braucht unser Wagen. Die Stadt wirkt düster mit Slums in den Aussenbezirken. Weiter geht es ostwärts auf wiederum langen geraden Asphalt-Strassen. Es herrscht viel Fuss-Verkehr neben der Strasse, weil die Einheimischen vom Volk der Kovango hier ihre Krals und Dörfer haben. Etwa 25 km vor Divindu will ein Polizist bei einer Kontrolle meinen Fahrausweis sehen. Den muss Marianne zuerst aus der Tasche auf dem Rücksitz suchen. Dann können wir weiter fahren.
Am Mittag erreichen wir schon die Divava Okavango Lodge, wo der Fluss eine Biegung nach Süden macht. Es ist natürlich zu früh, unser Zimmer ist noch nicht bereit. Aber bald geniessen wir hier den Komfort von einem Luxus-Bungalow mit Wohn- und Schlafbereich mit grosser Privat-Terrasse und Blick auf den Fluss. Dazu ein Badezimmer mit Wanne und Dusche, dazu eine Open-Air-Dusche im Freien schön abgeschirmt gegen alle fremden Blicke.
Wieder einmal einen grossen Dank an Desiree, welche uns so Abwechslungs-reiche Ferien zusammengestellt hat. Aber natürlich auch an Andrew herzlichen Dank, welcher uns für übermorgen eine ‚Game-Drive‘ (geführte Morgen-Safari) spendet, als Ausgleich zu den kleineren Problemen mit dem Fahrzeug. Und dazu für heute Nachmittag eine Flussfahrt auf dem Okavango.
Für die stellt sich uns ein Guide als ‚Joseph der Kapitän‘ um 4 Uhr vor. Wir seien die einzigen Gäste und wir können zur Privat-Tour an Bord gehen. Gemütlich geht es zuerst fluss-abwärts. Sofort entdecken wir die verschiedensten Vögel: wunderschöne ‚Kingfisher‘ (Eisvögel), bunte Bienenfresser, Reiher und Kormorane, Nilgänse usw. Aber auch ein Krokodil am Ufer und viele Flusspferde im Wasser. Als Abschluss geht es fluss-aufwärts bis zu den ‚Popa Falls‘, den Stromschnellen vom Okavango. Dort geniessen wir den Sonnenuntergang. Natürlich wie in Namibia üblich mit dem ‚Sundowner‘. Joseph bringt ein Tischlein mit Häppchen auf eine Flussinsel, und öffnet für uns eine kleine Flasche ‚Chardoney‘. Er bekommt natürlich nach der Rückkehr in die Lodge seinen persönlichen Lohn mit Dank für die tolle Tour.

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Dienstag, 18. Juni 2024 : Divava Okavango Lodge, Pirschfahrt im ‚Mahango-Park‘ (89km)

Es eilt uns nicht mit dem Aufstehen, den wir haben lockeres Programm. Doch es erstaunt uns, dass im Restaurant bei der Morgenkälte, welche auch nach 7 Uhr ohne wärmende Sonne herrscht, nicht innen fürs Frühstück getischt ist, sondern nur auf der Terrasse. Wir lassen für uns aber drinnen einen Tisch bereit machen.
Anschliessen fahren wir um 9 Uhr zum Eingang vom ‚Mahango-Park‘, bezahlen die Besuchs-Gebühr und erhalten einen kleinen Plan und gute Ratschläge. Die Hauptpiste führt zur Grenze nach Botswana, bringt aber was Tiersichtung anbelangt nicht viel. Doch die Neben-Route welche näher am Okavango entlang führt begrüsst uns mit einem Elefanten, der die Piste für sich beansprucht und uns vorsichtig warten lässt. Neben den ‚normalen‘ Antilopen entdecken wir viele Warzenschweine in Gruppen und beim Kämpfen. Auch ein Krokodil auf einer Flussinsel und Flusspferde am Ufer und im Wasser. Auch schön-bunte Bienenfresser-Vögel können wir fotografieren. Wir sind um die Mittagszeit mit der Runde fertig und weil wir mehr erfreutes erlebt haben als im Etosha-NP. machen wir nochmals die gleiche Rundfahrt. Diesmal sind eine ganze Gruppe Elefanten am Baden und ein einzelnes Grosstier wühlt im Schlamm. Als Höhepunkt empfinden wir einen Schlangen-Sperber, der direkt neben der Piste eine Schlange frisst.
Auf den Kaffee mit Kuchen sind wir zurück in der Lodge. Nach ausgiebig Duschen im Freien sind wir erfrischt, aber enttäuscht, dass der Kuchen von gestern ist. Auch lästig ist das WIFI, welches für ein Hotel dieser Preisklasse so unregelmässig funktioniert, dass an eine Aktualisierung unserer Homepage nicht zu denken ist.

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Mittwoch, 19. Juni 2024 : Divava Okavango Lodge, Pirschfahrt im ‚Buffalo-Park‘

Heute heisst es früh um 6 Uhr aufstehen. Um halb-sieben Frühstück und um 7 Uhr geht die Tour los, welche uns Andrew offeriert hat. So lassen wir unser Auto mal stehen, wir besteigen zusammen mit 2 deutschen Hotelgästen den offenen Safari-Wagen der Lodge und ‚Paul‘ der Driver fährt los. Etwas seltsam ist seine gemächliche Fahrweise auf guter Strasse, wir werden von 2 anderen Safari-Fahrzeugen überholt. Beim ‚Buffalo-Gate‘ erreichen wir den grossen ‚Bwabwata NP‘. Etwas später im Laufe des Vormittags stellt sich heraus, dass Paul auch nicht der beste Guide ist. Mehr als die Hälfte der Entdeckungen bemerken wir vor ihm!
Trotzdem geniessen wir eine abwechslungsreiche Pirschfahrt. Büffel und Elefanten sowie Warzenschweine sehen wir, auch mit Wasserbock und Buschbock 2 neue Antilopenarten. Krokodil und Flusspferde in grösserer Entfernung, wie auch Schlangenhalsvogel, Marabu und Reiher. Bei 2 grossen Eulen (Flecken-Uhus) auf einem Baum muss ich Paul stoppen lassen, dafür entdeckt er dann einen sehr kleinen Perl-Kautz im Gebüsch. Auch verschiedene bunte Bienenfresser-Vögel und ein Rotbauch-Würger sind schöne Foto-Sujets. Ein Büffel mit gebrochenem Bein hinkt gegen Ende unserer Pirsch davon. Da wo es angeblich Löwen geben soll, wird er den Tag kaum überleben.
Nach einer Pause wo man aussteigen kann und Getränke aus der Kühlbox bekommt geht es dem Mittag entgegen. Wir fahren durch ein Gelände, welches mit militärischen Ruinen einer früheren südafrikanischen Armeestation übersäht ist. Auf einer geraden Rumpelpiste fährt Paul auf einmal wie der Teufel, dass ich ihn bitte, etwas langsamer zu werden. Er scheint unangepasst mit 50km/h zu fahren ausser bei Pirschfahrt.
In der Lodge zurück essen wir 2 Sandwiches zum Lunch und machen uns dann an die Foto-Auswahl am Computer.

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Donnerstag, 20. Juni 2024 : Divava Okavango Lodge bis Namushasha River Lodge (235km)

Heute verlassen wir die Divava Okavango Lodge nach 21/2 Tagen. Trotz dem sehr schönen Zimmer können wir die Lodge nicht unbedingt empfehlen und das liegt absolut nicht am auch hier sehr freundlichen Personal.
Wir starten um 8 Uhr nach dem Frühstück und tanken in Divundu auf. Auch Motorenöl benötigt der Wagen wieder und die Reifen etwas Luft. So wird es halb Neun, bis wir die Brücke über den Okavango überqueren und mal wieder kilometer-lang gerade Strassen in Angriff nehmen. Es geht durch den ‚Caprivi‘, einen Streifen Namibia, welcher zwischen Angola und Botswana bis nach Zimbabwe reicht. Man fährt durch den grossen Bwabwata-Nationalpark. Mal ist er rein für den Tierschutz da, in anderen Bereichen als Mischnutzung. Da können die Einheimischen ihre Hütten in Krals bauen und ihr Vieh betreuen. Da kann es natürlich auch Probleme mit den Wildtieren geben. Eine Gruppe Straussen-Vögel gleich neben der Strasse lässt uns für Fotos kurz stoppen.
Bei Kongola (man sieht zwar kein Dorf oder keine Ortschaft) biegen wir nach Süden ab und erreichen unser Ziel die Namushasha River Lodge. Nach einem Drink auf der Restaurant/Bar-Terrasse können wir unser Zimmer beziehen. Da legt man Wert auf Details; viel sorgfältig ausgesuchte Deko-Elemente, dafür etwas weniger Platz für unsere Computer-Arbeit. Internet funktioniert, zeitweise sogar im Zimmer. Aber Marianne macht die Homepage-Aktualisierung doch lieber im Restaurant, und das mit Erfolg. Achtung ist im Zimmer angesagt; mit offener Türe zum Balkon kann man den Raum nicht für Sekunden verlassen, denn schon ist ein Affe herein gekommen!
Leider ist der Safe in unserem Zimmer geschlossen, für uns also nicht benutzbar. Auf meine Reklamation an der Rezeption werden sofort 2 Handwerker mit schwerem Gerät geschickt, welche den Safe heraus-schneiden und einen neuen einbauen.
In der Zwischenzeit starten wir zu unserer gebuchten Flussfahrt auf den Nebenarmen vom Kwando-Fluss. Die beginnt mit 2 grossen Krokodilen. Auch verschiede Vögel gibt es natürlich zu sehen; vom grossen Weisskopf-Adler bis zu den kleinen, bunten Bienenfresser-Vögeln. Auch einen schönen Wasser-Waran zeigt uns der Bootsführer und als die Sonne dem Untergang zu geht, eine ganze Gruppe Flusspferde. Der obligate ‚Sundowner‘ mit einem Zinnbecher Weisswein und Häppchen kann natürlich nicht fehlen.
Das Diner wird in Buffet-Form geboten und die Temperatur bei Windstille ist ganz angenehm, um auf der Terrasse im Freien zu speisen.

Fotos

Freitag, 21. Juni 2024 : ‚Game-Drive‘ am Vormittag im ‚Bwabwata-Nationalpark‘
+ Selbstfahr-Safari im ‚Mudumu-Nationalpark‘ am Nachmittag (67km)

Unser Tierbeobachtungstag beginnt schon beim Frühstück. Auf einem Baum neben der Restaurant-Terrasse sitzt ein schöner Adler. Dann geht es mit dem Boot über den Seitenarm vom Kwando-Fluss auf eine grosse Insel, wo 3 Safari-Fahrzeuge bereit stehen. Wir haben Glück: nur wir 2 geniessen eine Privat-Tour mit dem ausgezeichneten Guide im ‚Bwabwata-Nationalpark‘.
Bald findet unser Führer Spuren von Löwen, aber nicht mal ihm gelingt es in 3-stündigem Suchen durch das weite Parkgelände, uns diese Grosskatzen auch zu zeigen. Dafür sehen wir verschiedene Antilopen-Arten: neben Impalas und Kudus auch Leier- und Moor-Antilopen, sowie Wasserbock und Rappen-Antilopen. Auch verschiedene Vögel von gross bis klein: Marabu auf Baum, schwarzer Gabelschnabel-Storch, schön-farbige Gabelrake und bunte Bienenfresser-Vögel und ein Adler in der Luft. Der Fahrer/Guide stoppt immer fotogerecht und ist sehr aufmerksam auf unsere Bedürfnisse. Auch Warzenschweine, eine Gnu-Herde im Galopp und Flusspferde können wir fotografieren und filmen. Nach einer Pause mit Getränken und Häppchen geht es zurück, mit dem Auto wieder durch einen seichten Flussarm, dann mit dem Boot zurück zur Lodge, nicht ohne noch ein grosses Krokodil am Ufer zu fotografieren. Auch ohne Löwen-Sichtung hat der Guide sein Trinkgeld redlich verdient.
Wir erholen uns etwas in unserem Boutique-Zimmer. Nach dem Lunch – wir teilen uns ein Sandwich mit Pommes und haben mehr als genug – machen wir uns auf, mit unserem eigenen Auto auf ‚Game-Drive‘ zu gehen. Um 13 Uhr starten wir. Auf der Hauptstrasse fahren wir knapp 20km nach Süden. Beim Gate zum ‚Mudumu‘-Nationalpark bezahlen wir die Gebühr und erhalten eine Skizze vom Park-Gelände. Auch eingehende Infos, wo wegen tiefer Sandpiste 4-Rad-Antrieb notwendig sein wird.
Schon bald sehen wir Zebras im Gebüsch. Dann geht es zuerst zu einem Hippo-Pool wo eine grosse Gruppe Nilpferde am Ufer liegt und steht. Dann können wir verschiedene Antilopen, recht viele Elefanten, Affen und einen Büffel entdecken. Aber wen wundert es? Leider auch keine Löwen!
Das Fahren ist recht anstrengend. Die teilweise tiefen Löcher in den Pisten können nicht immer elegant um-kurvt werden. Marianne hat Mühe auf diesen löchrigen Pisten mit ihrer Schulter und verzichtet darum aufs Selberfahren. Die 2 Teilstücke mit tiefem Sand sind wirklich ohne Zuschalten vom 4-Radantrieb nicht passierbar. Was auf dem Plänchen als gerader Strich angedeutet ist, stellt sich als Kurvenfahrt dem Fluss entlang heraus.
Wir sind froh, dass uns das ‚Navi‘ immer bestätigt, auf dem richtigen Weg zurück zum Eingang zu sein. Als es uns aber an der Hauptstrasse rät, nach Rechts abzubiegen ist uns das suspekt. Es hat ein anderes Gate zum Park gefunden und erst als Marianne unsere Lodge im Navi eingibt, korrigiert es sich selber und bestätigt unsere Meinung ‚Links‘ abbiegen!
Müde beenden wir den ereignisreichen Tag mit einem Drink im Zimmer. Ich habe am linken Daumen beinahe Blasen vom Drehen am Lenkrad. Aber nach einer erfrischenden Dusche sind wir bereit fürs Buffet zum Abendessen. Anschliessend sind wir schon um 20:15 Uhr im gemütlichen Bett und Marianne höre ich tief atmen, also kann sie auch besser schlafen als letzte Nacht.

Fotos

Samstag, 22. Juni 2024 : Namushasha River Lodge + ‚Game-Drive‘ im ‚Bwabwata-NP‘

Heute lassen wir es gemütlich angehen. Gestern haben wir für heute Nachmittag nochmals eine Tour in den ‚Bwabwata-Nationalpark‘ gebucht. Den Vormittag verbringen wir in der Lodge mit Arbeit an der Homepage. Ein Teil vom Gepäck kommt schon mal ins Auto.
Als es dann 15Uhr wird und sich beinahe 20 Leute für die Safari bereit machen befürchten wir ein unangenehmes Gruppen-Erlebnis ohne grosse Foto/Video-möglichkeiten. Als wir schon ein Kanzeln unserer Reservierung in Erwägung ziehen, kommt Aldrin unser Guide von Gestern und beruhigt uns. Er spricht mit seinem Chef und erklärt uns, es gebe ein drittes Safari-Fahrzeug und er garantiere uns Fensterplatz. Dann drängt er auf Beeilung, lässt uns aufs Boot steigen, nimmt Getränke und Häppchen-Platte auch aufs Boot und fährt los, während das andere Schiff noch beladen wird. Gleich verfährt er bei den Safari-Fahrzeugen und schon haben wir eine Privat-Safari! Was gutes Einvernehmen und ein ordentliches Trinkgeld mit einem Top-Guide möglich macht.
Etwas rascher geht es bei uns heute vorwärts. Aldrin erinnert sich noch genau, was wir gestern gesehen und wie lange wir fotografiert haben. So überlässt er uns jeweils nach kurzem Hinweis auf seine Entdeckungen, ob und wie lange wir stoppen möchten. So kommen wir zu einer viel längeren Tour. Es beginnt mit 4 Büffeln am Fluss, daneben eine Schar Geier und einem Braunkopf-Adler. Eine Gruppe Warzenschweine versperrt unseren Weg und Mangusten huschen vorbei. Bei einem ‚Leberwurst‘-Baum steht ein einsamer junger Elefanten-Bulle. Dann wandert eine ganze Herde dieser Dickhäuter mit einigen Jungtieren durch die Landschaft. Zebras, Giraffen, Gnus und ein kleines Mara-Dikdik bekommen wir auch zu sehen.
Dann wird an einem Aussichtspunkt am breiten Kwanda-Fluss Rast gemacht, wie gewohnt mit verschiedenen Leckereien und für uns Weisswein. Auf dem Rückweg unserer verlängerten Tour sehen wir noch einen 4-jährigen Kudu-Bock, einen Weisskopf-Seeadler, Ibisse mit Sichel-Schnabel und als krönender Abschluss spaziert nochmals die über 50-köpfige Elefanten-Schar im Abendlicht vorbei. Ein einmaliges Erlebnis! Entsprechend bekommt Aldrin nochmals erhöhten Lohn und Dank, auch wenn er auf der Suche nach Löwen für uns wieder keinen Erfolg verbuchen kann.

Fotos 

Sonntag, 23. Juni 2024 : Namushasha River Lodge bis Kasane / Botswana ( ca.260km)
+ Zovu Elephant Lodge

Wir verlassen die Namushasha River Lodge mit tollen Erinnerungen. Während ich mich bei den Guides verabschiede und das Auto belade, begleicht Marianne die Hotel-Rechnung. Dort gibt es zuerst Probleme mit der Bootstour; die steht auf der Rechnung, aber wir haben die bezahlt gemäss Voucher, was zuerst geprüft werden muss. Dann ist  das in Ordnung, dafür fehlt der zweite Game-Drive. Wir wollen ja bezahlen, was wir gebucht haben. Das Hotel ist dankbar, dass wir auch diesen Fehler bereinigen lassen.
Dann fahren wir um 8 Uhr los, auf Teerstrasse gut befahrbar bis Katima Mulilo, einer Grenzstadt zu Sambia, wo wir auftanken. Weiter geht es Richtung Botswana. In Ngoma steht der Grenzposten, wo wir Namibia problemlos mit Ausreise-Zettel verlassen. Nur mein Telefon funktioniert nicht, mein Kontoguthaben hat sich durch Zeitkosten ohne zu telefonieren aufgebraucht !? So muss Marianne um fremde Hilfe bitten, um uns bei der Zuvu-Elephant-Lodge anzumelden.
Dann geht es über die Brücke und einen Hügel hoch zum Grenzposten Botswana. Wie dort andere Touristen ihr Gepäck öffnen müssen, lässt schlimmes erahnen. Doch wir fahren nur durch ein Desinfektionsbad mit dem Auto, melden uns am Einwanderungs-Schalter, geben an wo wir hin wollen, bezahlen mit Kreditkarte eine Gebühr und können weiterfahren. Wir fahren ca. 50 km bis nach Kasane, mit 2 Foto-Stopps für 3 Elefanten an der Hauptstrasse.
In Kasane beim Office der Immigration reisen wir schon wieder aus. Nachdem wir etwas Mühe haben, um für unser grosses Auto einen Parkplatz zugewiesen zu erhalten. Herbert als Vertreter vom Hoteleigentümer hat uns auf Deutsch begrüsst, den Guide Reino mit dem Gepäck beauftragt und zur Abmeldung ins Botswana-Büro begleitet. Nicht so einfach ist das mit der Ein- und Ausreise für Namibia. Da muss immer ein Formular ausgefüllt werden und nach einer Bootsfahrt auf dem Chobe-Fluss geht es zu Fuss an brütender Sonne zu einem ‚Office‘ und wir sind wieder zurück in Namibia, wo auf einer Insel unsere Lodge liegt. Ein grosser Bungalow, geeignet für 4 Personen mit 2 Schlafzimmer und Bad/Dusch/WC und Wohn-Küche Bereich wartet auf uns. Auch ein feiner Lunch lässt den Papier-Krieg – Ärger rasch vergessen und ich entschuldige mich bei Herbert für die Unmutsäusserungen. Aber liebe Leute in der Schweiz und in Windhoek: informiert doch bitte die Touristen besser im Detail; das alles ist nicht so easy wenn man unvorbereitet ist. Für mich ist klar, dass mein Unterbewusstsein meinen Blutdruck in die Höhe gejagt hat.
Am Nachmittag geht es mit einem schnellen, bequemen Boot auf dem Fluss auf Foto-Tour. Das Boot kann auch langsam. Guide Reino zeigt uns neben den grossen, faul an der Sonne liegenden Krokodilen die kleineren Wasser-Warane, welche wir kaum selber entdeckt hätten. Auch für die verschiedenen Vögel hat er ein gutes Auge; kleine ‚King-Fisher‘ (Eisvogelart), ‚Bienenfresser‘. Aber auch die grösseren; verschiedene Reiher, Storche, Löffler, Ibisse usw. An Land tummeln sich Affen, Antilopen, einige Hippos und natürlich viele Elefanten.
So können wir als Tagesabschluss zufrieden ein feines Diner geniessen.

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Montag, 24. Juni 2024 : Zovu Elephant Lodge + Game-Drive im Chobe-NP. + Flussfahrt

Heute müssen wir wieder aus Namibia ausreisen (mit Ausreise-Zettel) und am Festland in Botswana einreisen (nur mit Stempel im Pass). Denn die Tier-Safari findet im Chobe-Nationalpark auf Botswana-Seite statt. Herbert und Reino bringen uns mit dem Boot rüber und einer der gewohnten offenen Safari-Wagen holt uns ab. Wir sind allein mit dem Fahrer ‚Lee‘ welcher uns zum Nationalpark-Gate fährt. Dort sollen wir in ein anderes Fahrzeug umsteigen, wo bereits 6 Leute sitzen. Aber nicht mit uns! ‚Aber dort seien ja noch 2 Plätze frei‘ meint Lee. Uns waren aber Fensterplätze garantiert worden und wir sagen entsprechend die Tour so ab. Dann geht es schnell. Nach einem Telefon erklärt Lee, er fahre uns durch den Park. Das ist für uns OK und er erzählt etwas über den Park und die Regeln.
Er hat erfahren, dass relativ weit entfernt Löwen gesichtet wurden und er fragt uns, ob er auch rascher versuchen soll, diesen Punkt zu erreichen. Für uns noch so gerne. Unterwegs stoppt er bei einer Gruppe Elefanten. Als wir erklären, diese am Vortag vom Boot aus gesehen zu haben, positioniert er das Auto fotogerecht für eine ‚Sable-Antilope‘ (Rappen-Antilope). Die Fahrt durch den Park geht durch viele Sandpisten, gut müssen wir nicht selbst fahren. Am Vormittag ist auch nicht viel Leben zu sehen. Doch als er die Löwen mit Kollegen besprochen hat sehen wir auch schon eine Vielzahl Safari-Wagen weit im Gelände aussen stehen. Und als wir dort hinkommen, sieht man ein Rudel von mehr als 10 Tieren an einem erlegten grossen Büffel fressen. Lee chauffiert uns geschickt in gute Foto- und Video-Positionen. Er versteht sein Handwerk als Guide und wird nach der Safari entsprechend honoriert. Auf der Rückfahrt gibt es mehr Tiere zu sehen. Neben den allgegenwärtigen Elefanten und verschiedenen Antilopen, auch Giraffen, Zebras, Affen, Krokodile, Hippos usw. Er hält vor der Rückkehr auf unseren Wunsch noch beim Einkaufs-Center, wo Marianne Botswana-Bargeld an einem Automaten heraus lässt.
Dann geht es wieder mit Ausreise und bemühender Wiedereinreise nach Namibia mit dem Boot zurück zur Lodge, wo schon der Lunch auf uns wartet.
Überraschend findet am Nachmittag nochmals eine Bootstour statt. Es ist zwar die selbe Route wie gestern, aber Guide Reino sucht und findet auf unseren Wunsch den grossen ,Giant-Kingfisher‘ und später auch noch den winzigen ‚Malachite-Kingfisher‘. Auch er entdeckt in der Ferne noch 2 Löwen im relativ Flachen liegen. Also auch nochmals eine gelungene Fluss-Safari.

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Dienstag, 25. Juni 2024 : Zimbabwe / Viktoria-Fälle

Bei Sonnenaufgang und nicht mehr ganz Vollmond geht es mit dem Boot los, zur Namibia-Ausreisestation und weiter nach Kasane für den Einreisestempel nach Botswana. Dort steht ein Minibus bereit für uns und die 3-Köpfige Familie aus Mexiko.
Der Fahrer bringt uns zur Grenze nach Zimbabwe, wo schon eine Menschenmenge Schlange steht für die Wiederausreise aus Botswana. Dann eine Station weiter muss man das Visum für Zimbabwe kaufen und anschliessend zur Einreise-Station weiter. Der Fahrer ist überall mit allfälliger Hilfe dabei. Die anschliessende Fahrt zu den Viktoria-Fällen dauert eine Stunde, mit einem kurzen Stopp um eine Büffelherde zu fotografieren.
Die Mexikaner werden ausgeladen für ihren Helikopter-Rundflug. Und uns bringt der Driver zum Park-Eingang mit den Wasserfällen, wo wir den happigen Preis von 50 US$ pro Person bezahlen. Es ist 10 Uhr und er erklärt, dass um 13 Uhr Treffpunkt an dieser Stelle sein muss, um rechtzeitig die Rückreise anzutreten. Wir machen einen Spaziergang zu verschiedenen Aussichts-Plattformen auf die imposanten Fälle. Es ist wirklich recht feucht, zeitweise wie Regen. Dann essen wir im Park-Restaurant fein zu Mittag, ohne überteuerte Preise. Anschliessen nochmals einige Videos und Fotos vom herabstürzenden Sambesi-Fluss. Und um 1 Uhr pünktlich treffen wir den Fahrer am Parkausgang. Aber auf die 3 Mexikaner warten wir beinahe eine halbe Stunde, obschon sie den gleichen Abfahr-Zeitpunkt mitgeteilt bekommen haben. Das ist typisch der Grund, warum wir keine Gruppenreisen machen. Es gibt zu viele rücksichtslos Touristen ohne anstand!
Als sich die arrogante Dame noch herausreden will, sage ich nur sie soll still sein. Das gibt dann wenigstens eine ruhige Rückfahrt.
Nach vom Fahrer gut organisierten Aus- und Ein-Formalitäten erreichen wir Kasane, wo Reino mit dem Boot für den Weitertransport wartet. Bei der Einreise zurück nach Namibia warten wir wieder mehr als 30 Minuten, weil die Mexikaner Visa-Probleme heben. Den ganzen Tag warten wir auf 3 Idioten! Es ist in der Lodge wirklich nur mit der fürsorglichen Betreuung durch Herbert und Monika auszuhalten. Die anderen am zweiten Tisch können uns mit ihrem grossspurigen  Auftreten nicht ärgern. Typisch dass sie einen stolzen Grosswildjäger und Büffel-Killer dabei haben.

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Mittwoch, 26. Juni 2024 : Zovu Elephant Lodge – Kasane –
bis Elephant Sands Lodge (254 km)

Wir verabschieden uns beim Frühstück um 7 Uhr herzlich von Monika und Herbert. Etwas weniger euphorisch von den Angestellten, welche meinen mit einem Willkommens-Gesang sei die Freundlichkeit genug getan. Singen gibt bei uns kein Trinkgeld  und der Service war wenig berauschend. Schade, dass der Besitzer der Lodge nicht anwesend war. Ich hätte ihm erklären können, warum wir seine Adresse nicht unbedingt weiter empfehlen können. Zimmer gross und geräumig, aber etwas in die Jahre gekommen. Das Personal mit Ausnahme von Guide Reino kaum ausgebildet. Für das leidige Ein- und Aus-Reise- Prozedere kann er ja nichts.
Also geht es für uns nun nach Botswana; Reino steht Pünktlich bereit, verstaut das Gepäck auf dem Boot und bringt uns rüber ans Festland. Dort bringt er das Gepäck zum Auto und hilft mir zusammen mit Marianne beim nicht einfachen Ausparken. Dann erhält er seinen wohlverdienten Lohn und verabschiedet sich dankend.
Botswane begrüsst uns nicht sehr freundlich. Die erste Tankstelle hat heute Morgen keinen Diesel. So sind wir gewarnt, was uns noch erwarten könnte. Bei der zweiten Tanke lacht der Boy laut, als ich ihn frage ob er Diesel habe. Vollgetankt geht es dann Richtung Süden. Auf der Hauptstrasse stoppen wir nicht wegen Warzenschweinen oder Affen neben der Fahrbahn. Erst ein Elefant lässt uns einen Foto-Halt einlegen. Auch eine Giraffe kreuzt den Weg und für 3 Hornraben stoppt Marianne so rasch als möglich und ich gehe fürs Fotografieren einige Schritte zurück.
Ansonsten benötigen mehr die ‚Pot Holes‘ (tiefe Schlaglöcher im Asphalt) unsere ganze Aufmerksamkeit.
Bei Pandamatenga machen wir Fahrerwechsel. Als  ich auf die Strasse zurückfahre, hält mich 80 Meter weiter ein Polizist auf. Als ich frage warum, gibt er keine verständliche Antwort und schnauzt mich unfreundlich an, auf der Seite das Auto abzustellen und Auszusteigen. Neben der Strasse stehen schon etwa 8 Fahrzeuge mit Südafrika-Nummern und auch am Streifenwagen stehen Fahrer und müssen Führerschein und Auto-Papiere vorweisen. Sie müssen alle 1000 Pula (ca. 70 SFr.) bezahlen. Als wir an die Reihe kommen, frage ich nochmals nach  dem Grund. Nochmals unfreundlich erklärt der zweite Beamte, ich hätte wie die anderen das Stoppschild überfahren. Das bestreiten wir entschieden. Denn entgegen den anderen, welche wirklich in Kolonne von der Tankstelle auf die Hauptstrasse gefahren sind, habe ich gestoppt. Nur weil ich kurze Zeit nach der Autokolonne dort ebenfalls von der Seite her kam, wird behauptet ich hätte nicht gehalten, es sei auf einem Video im Streifenwagen zu sehen. Als wir bitten, das auch zu sehen, versucht der erste Bulle das Video zu finden, kann es aber nicht zeigen. Trotzdem bestehen die 2 Idioten darauf, dass Marianne die angebliche Busse bezahlen muss. Also sind 70 Franken ungerechtfertigt futsch! Aber Andrew von ‚Namibia individual Travel‘ hat uns gewarnt, dass mit den Botswana-Bullen nicht zu spassen ist. Trotzdem wünsche ich den beiden: Fahrt zur Hölle! (ohne Beleidigungs-Klage). Eine tolle Begrüssung in Botswana!
Rund 6 Kilometer vor der Abzweigung zu unserer nächsten Übernachtungs-Lodge werden wir von der veterinären Gesundheits-Kontrolle gestoppt. Das muss man hier wenn man von Norden ins südliche Gebiet kommt, damit keine Tier-Seuchen verursacht werden. So ist alles in Ordnung und wir werden auch freundlich gebeten, die Schuhe auf einem kleinen Teppich zu desinfizieren, unseren Kühlschrank kurz zu öffnen damit wir nicht Fleisch mit führen und mit dem Auto durch ein Desinfektions-Bad zu fahren. Das Prozedere kennen wir von der Grenze Zimbabwe-Botswana.
Bei der Zufahrt zur Elephant Sands Lodge haben wir ausgerechnet wieder die Südafrika-Autokolonne vor uns und es dauert bis wir unser ‚Chalet 7‘ beziehen können. Das Zelt ist geräumig aber sehr einfach, wie es ausschaut wirklich das schlechteste der ganzen Anlage. Der Eingang besteht aus 2 halben Gattern, wie bei einem Schaf- oder Ziegenstall und kann nicht abgeschlossen werden, d.h. jeder kann rein wie er will. Erst auf meinen Hinweis, dass wir Computer, Kameras und Reisegeld dabei haben, erhalten wir 2 neue Vorhängeschlösser mit Schlüssel. Ich betone klar, dass unser Misstrauen nicht den Angestellten gilt, aber doch sehr viele ausländische Camping-Gäste anwesend sind. Auch Steckdosen gebe es keine im Raum wurde uns gesagt, doch auf Intervention von Marianne wird veranlasst, dass wenigstens ein Stromanschluss für uns im Zelt verlegt wird.
Doch unser Wohlbefinden wird weiter Strapaziert. Es gibt keine freie Tischwahl zum Diner. Gruppen werden bevorzugt, unser Tisch ist im Freien angeschrieben im kalten Wind ausgesetzt. Das Personal hilft wenigstens, ihn etwas weniger zugig zu platzieren. Doch auch das Buffet ist mühsam; in einer engen Nische vor der Küche hat man 5 oder 6 Speise-Container gestellt und davor bildet sich natürlich sofort ein Menschen-Gewühl. Wir begnügen uns mit Brötchen und sind froh, zum Lunch ein Sandwich gegessen zu haben.
Zu viel essen sollte man hier auf keinen Fall, denn bis um 6 Uhr hatten wir kein Wasser im Zelt, also keine WC-Spülung! Uns hat es gereicht; Marianne versucht per Wats-App Desiree zu erreichen um möglichst die nächste Nacht schon wo anders zu buchen.

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Donnerstag, 27.Juni 2024 : Elephant Sands Lodge bis Leopard Plains Lodge (277 km)

Es hat geklappt. Schon während dem einfachen Frühstück meldet sich Desiree mit Wats-App, sie sei am Abklären bei der Leopard Plains Lodge. Und während Marianne die Wartezeit mit Aktualisierung der Homepage aufs Netz nutzt, kommt die Meldung, dass wir schon für heute Nacht dort erwartet werden. Ich fotografiere noch einen Elefanten mit unserem Zelt-Haus im Hintergrund und eine Zebra-Manguste im Restaurant.
Dann Packen wir unsere schon vorbereiteten Siebensachen ins Auto und melden uns an der Rezeption von ‚Elephant Sands‘ ab. Überraschend und nicht selbstverständlich erhält Marianne für die gebuchte aber nicht benutzte Nacht 3600 Pula bar zurück.
Wir fahren nach 9 Uhr los. Am Ende der Sandpiste bei der Hauptstrasse können wir den 4-Rad-antrieb ausschalten. Es geht weiter nach Süden. Bei Nata tanken wir Diesel und bezahlen bar. Wir haben nun eher zu viele Pulas und die kann man schlecht zurück wechseln in eine gängige Währung. Wir biegen nach Westen ab und erleben die wohl schrecklichste Strasse unserer Reise. Marianne muss 2 km-lange Teilstücke neben dem komplett zerstörten Teer-Band auf abhängenden Sand- und Schotter-Pisten befahren. Auch wenn man mal auf der eigentliche Fahrbahn voran kommt, erfordern die tiefen Schlaglöcher (Pot-Holes) unsere ganze Aufmerksamkeit. Trotzdem können wir Strauss, Gnus und 2 streitende Elefanten neben der Strasse fotografieren.
Kurz vor 15 Uhr finden wir nach etwas Suchen die Zufahrt zur Leopard Plains Lodge und werden über Gegensprech-Anlage durchs Tor gelassen. Die Sandpiste zur Rezeption ist problemlos ohne 4-Rad-Antrieb zu bewältigen. Angekommen werden wir um kurz nach 15 Uhr freundlich begrüsst und erfahren, dass wir die einzigen Gäste für diese Nacht sein werden. Erst Morgen sollen noch 2 zusätzliche kommen. So schöne Ruhe in der Wildnis lieben wir. Wir besprechen unser Programm für die nächsten Tage.
Heute um 16 Uhr fahren wir schon los zu einem ‚Sun-downer‘ in den Sonnenuntergang. Guide Kasim weiss vieles über die verschiedenen Bäume und Sträucher zu erzählen. Er liebt die Landschaft, welche er den Gästen dieses privaten Naturschutzgebietes zeigen kann. Als ich ihm erkläre, dass mein schlechtes Englisch leider nicht zulässt in wirklich zu verstehen, beschränkt er sich auf kürzere Hinweise. Unseren Wunsch zu erfüllen, viele Tiere zu sehen und fotografieren, ist leider nicht so einfach. Die Tiere hier sind sehr scheu und flüchten sofort beim Nähern mit dem Safari-Wagen. Trotzdem sehen wir Zebras, Kudus, Impalas und ein kleines Stein-Böckchen. Auch die allgegenwärtigen Tokos, Perlhühner und ein grosses Rebhuhn sehen wir. Leider nur die Spuren von einem Leoparden, nicht das Tier.
Für morgen haben wir zusätzlich eine Vormittags-Safari gebucht und Kasim erklärt, dass er um viertel vor Neun als Start vorschlägt. So können wir um 8 Uhr frühstücken. Wir bedanken uns bei ihm für diese angenehme Planung und freuen uns auf das feine, angenehm ruhig servierte Diner.

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Freitag, 28. Juni 2024 : Leopard Plains Lodge (Game-Drive am Vormittag)

Wir haben ausgezeichnet geschlafen mit einer Wärmeflasche unter der Bettdecke. Trotz Geräuschen mitten in der Nacht durch starken Wind in den Zelt-Plachen und durch undefinierbare Tierlaute.
Das Frühstück ist einfach, der Ness-Kaffee nicht so nach Mariannes Geschmack, aber wir sind wirklich in der Wildnis. Vor unserem Zelt-Bungalow spazieren oder galoppieren verschiedene Antilopen vorbei.
Kasim holt uns pünktlich um viertel vor Neun und wir fahren wieder über die verschiedenen Sand-Pisten. Leider verschlechtert sich das Wetter seit 3 Tagen immer mehr. Bei bewölktem Himmel kann die Sonne nicht wärmen und es weht ein bissig-kalter Wind. Sogar ich bin froh um die Wolldecke, die jeweils im offenen Geländewagen für jeden bereit liegt.
Wie gestern sind die Tiere absolut Kamerascheu und fliehen meistens vor dem nähernden Fahrzeug. Aber wir lassen Kasim zum Teil recht früh stoppen und er staunt dann, als er unsere Fotos sieht, die wir aus grosser Entfernung gemacht haben. Neben den üblichen Antilopen zeigt er uns ein Geier-Nest auf einem Baum und eine Giraffe ist natürlich auch im dichten Gebüsch zu entdecken. Am Schluss möchte Kasim wissen, ob er unsere Homepage, welche ich gestern erwähnt habe, auch sehen kann. Gerne geben wir ihm die Internet-Adresse. Erfragt noch, ob man die gratis sehen könne oder Kostenpflichtig sei.
Er lädt uns vor unserem Zelt ab und meldet im Restaurant, dass wir erst um 13 Uhr zum Lunch möchten. Das klappt bestens und wir geniessen wie gestern gewünscht ein Toast-Sandwich mit Pommes. Zuvor haben wir Zeit, gemütlich unser Auto etwas zu reinigen und das Gepäck um zu packen. Beim Putzen wird mir bewusst, dass Namibia zu grossen Teilen aus Wüste besteht. Und Wüste besteht zu grossen Teilen aus Sand und Sand wird zu Staub. Und beim Fahren wird das Auto zum Staubfänger!
Dann bleibt Marianne im Restaurant-Bereich, wo WIFI funktioniert, um die Homepage aufs Netz zu bringen. Ich nehme eine Dusche und geniesse anschliessend vor unserem Heim den Blick auf die Natur. Da kommen Impalas, Kudus, später Zebras und Gnus zur Tränke und zur Schleckstelle mit Salzstein.
Kurz vor Diner-Zeit kommen 4 weitere Gäste an mit Auto und Zelt-Anhänger. Die beziehen das Bungalow-Zelt neben uns. Angenehme ruhige Nachbarn, die passen in die Stille der Natur. Als Marianne vor dem Abendessen die Fotos auf den Computer überspielt und die Kameras so ohne Chip sind, hoppelt ein Hase über unseren Zelt-Vorplatz. Rasch die kleine Kamera holen und noch etwas Neues fotografieren. Den südlichen Sternenhimmel bewundern geht heute wie gestern nicht, die Wolkendecke ist zu dicht. Nach dem servierten Abend-Menu sind wir um viertel nach Acht wieder im Bett mit warmer Bettflasche.

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Samstag, 29. Juni 2024 : Ausflug / Safari in den Makgadikgadi-Pan – Nationalpark

Nach dem Frühstück fährt uns Kasim zuerst etwa 1 Stunde auf der Hauptstrasse zurück Richtung Nata. Da können wir nochmals sehen, wie die Elefanten sich selber Zugang zu den Pipeline-Schächten verschaffen, um an Wasser zu kommen. Dann biegen wir ab ins ‚Makgadikgadi-Pan-Game-Reserve‘. Etwa 30 km schreckliche Sandpiste durch Strauch-Steppe, wo man in unserem Alter Angst um einen Genickbruch bekommt, so schlingert es uns herum, trotz vorsichtiger Fahrweise von unserem Driver. Bei einer trockenen Wasserstelle tummeln sich neben Zebras auch Gnus und Giraffen und ein Schabraken-Schakal.
Dann erreichen wir den ‚Hippo-Pool‘, welcher aber keine Nilpferde zeigt, sondern hunderte von Zebras. Es ist der erste Blick auf das ausgetrocknete Flussbett vom Boteti-River. Von einer Salzwüste sehen wir nichts. Aber die Tierwelt ist vielfältig. Neben den Zebras gibt es auch Herden von Gnus, verschiedenen Antilopen und an einem Wasserloch eine grosse Anzahl Geier + einen kleinen Schakal. Wir fahren auch an den Überresten von 2 toten Elefanten vorbei, neben Knochen-Resten. Es scheint, wie wenn das Gebiet ein sogenannter Elefanten-Friedhof sei.
An einem schönen Platz mit Blick auf die beinahe trockene Fluss-Ebene machen wir Mittagspause und Kasim packt einen gemischten Teigwaren-Fleisch-Salat, Früchte und Sweets auf einen Camping-Tisch. Anschliessend fahren wir weiter zu einem anderen Gate. So ist uns die lange Strecke mit ‚Botswana-Massage‘ glücklicherweise erspart. Hier sehen wir einige lebende Elefanten, bevor plötzlich anstelle der Wildtiere Kühe und Esel zu sehen sind.
Dann geht es auf einer geteerten Strasse Richtung Maun. Ein Autowrack liegt neben der Strasse, welches sich vermutlich kurz vorher bei einem Selbst-Unfall überschlagen hat. Glücklicherweise sind schon 2 PKW helfend vor Ort.
Zurück in unserer Leopard Plains Lodge bedanken wir uns bei Kasim für das vorsichtige Fahren und er freut sich, dass wir für Morgen im Lodge-Gelände nochmals einen Game-Drive bestellt haben. Er schlägt halb Neun als  Startzeit vor und wir werden dementsprechend das Frühstück organisieren lassen.
Nach dem Abendessen freuen wir uns über den 2:0-Sieg der Schweiz über Italien an der Fussball-Europameisterschaft

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Sonntag, 30. Juni 2024 : Leopard Plains Lodge (nochmals Game-Drive am Vormittag)

Wir machen also nochmals eine Vormittags-Safari im Lodge-Gelände. Die Tiere sind beinahe etwas weniger Scheu. Wir können nochmals Stein-Böckchen und Kudus fotografieren. Zwei Impala-Böcke bekämpfen sich. In der Nähe einer Wasserstelle entdecken wir eine Zebra-Hälfte an einem Baum hängen. Gemäss Kasim hat gestern der Leopard hier ein Tier erwischt und die Resten seiner Mahlzeit als Reserve für später deponiert. Erscheinen will die Gross-Katze aber wieder nicht. Dann entdecken wir eine Gruppe von den grossen Elen-Antilopen zu spät und ich kann nur noch 2 Tiere auf ihrer wilden Flucht fotografieren.
Schon nach 11/2-Stunden macht Kasim heute Schluss und erhält bei der Verabschiedung seinen persönlichen Lohn. Als Marianne uns Drinks an der Bar holt, fragt sie nach dem Preis der Game-Drive. 42US$ finden wir für 90 Min. recht viel, aber in Botswana ist alles ein wenig teurer. Dafür generell der Standard etwas tiefer als in Namibia.
Als wir mit unseren Lunch-Sandwiches fertig sind, Marianne am Computer sitzt für die Homepage und ich im Handy das WIFI benutze, macht uns die Chefin auf eine Oryx-Antilope am Schleckstein aufmerksam. Diese hat ein missgebildetes Horn, lässt sich aber nicht stören, selbst als ein Lodge-Angestellter sich nähert. Die Chefin zeigt auf ihrem Mobil-Phon wie das Tier als junge Waise gefunden wurde und mit der Flasche durch Leute der Lodge grossgezogen wurde.
Das Oryx spaziert dann in die Wildnis, kommt aber am späteren Nachmittag mit einer Gruppe Kudus zurück. Die wilden Tiere und das ‚Halbwilde‘ bewegen sich absolut natürlich zueinander.
Während Marianne an unserer Homepage arbeitet, putze ich noch ein wenig im Auto und lüfte mal richtig durch nach 31/2 Tagen nicht benutzen. Dann verladen wir schon etwas vom Gepäck, um morgen zeitig weiterfahren zu können. Eine erfrischende Dusche mit genügend Warnwasser geniesse ich, bevor frische Wäsche auf den Körper kommt. Das gelingt hier nicht jeden Tag an jedem Ort.

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Montag, 1. Juli 2024 : Leopard Plains Lodge bis Sango Safari Camp (238km)

Wir verlassen nun unsere Erholungs-Lodge. Vielen Dank an Desiree, dass du uns hier einen zusätzlichen Aufenthaltstag ermöglichst hast. Marianne bezahlt unsere Extras teilweise mit Pula in Bar, weil wir vom Retourgeld der Elephant Sands Lodge noch viel übrig haben. Den Rest mit Kreditkarte.
Was die scheuen und recht wenigen Tiere fürs Fotografieren erschweren, hat uns für einmal nicht gestört. Nun fahren wir auf der Hauptstrasse nach Maun, 85km in gut einer Stunde. Dort tanken wir auf und kontrollieren den Motor, welcher wieder einen halben Liter Öl benötigt.
Dann folgen 153 km auf unterschiedlichen Strassen und Pisten. Wir schämen uns, dass wir über die Gravel-Roads in Namibia geschimpft haben. Denn hier in Botswana kann man die Strassen getrost als Zumutung empfinden. Wir brauchen für diese Strecke 51/2 Stunden und auf vielen Teilstücken ist die teilweise tiefe Sand-Spur ohne 4-Rad-Antrieb mit Untersetzung unmöglich zu bewältigen.
Erst im letzten Teil  sieht man Tiere in der Wildnis: Giraffen, Elefanten und einige Zebras. Im Sango Safari Camp angekommen, staunen das Personal und die anwesenden Gäste, dass jemand mit dem Auto anreist. Alle anderen fliegen lieber her. Das Camp ist ausgebucht und die Anwesenden machen sich gerade auf zur Nachmittags-Gamedrive. Wir verzichten für heute und erholen uns lieber vom Fahren bei einem Gratis-Drink und Blick auf die Natur mit Flusspferden, Zebras, Ellipsen-Wasserböcken, einem Elefanten und einem Weisskopf-Adler. Hier ist alles inklusive; die Bar bedient man selber.
Erst um halb 8 Uhr ist Abendessen. Bei Dunkelheit darf man sich nicht selber draussen bewegen. Man wir abgeholt zum Diner. Nach dem Essen bekommt man auch hier eine Wärmeflasche in die Hand gedrückt, um sie ins kalte Bett zu legen

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Dienstag, 2. Juli 2024 : Sango Safari Camp

Wir können 2 Game-Drives machen. Der erste startet früh. Um 5:30h wird man geweckt, eine halbe Stunde gibt es ein Schnell- z’Morge mit Kaffee, Jus und Toast-Brot am Lagerfeuer. Und schon um halb sieben startet die Vormittags-Safari. Zuerst geht es recht lange, bis man überhaupt Tiere zu sehen bekommt. Doch dann folgt dafür schon ein erstes High-Light. 4 Löwen liegen in der Morgensonne. Dann können wir für uns neue Antilopen fotogradieren; die Litschi-Moorantilopen und Grosse-Riedböcke. Es folgen Flusspferde, ein Specht, Büffel, Giraffe, Warzenschwein und lustige Zebra-Mangusten.
Und nochmals begegnen wir 3 Löwen, welche nicht nur faul herumliegen sondern auch spazieren. Noch ein grosses Krokodil fotografieren, dann ist Pause. Bei einem Halt am Fluss gibt es ein zweites Frühstück mit Kaffee, Eistee und Muffins.
Anschliessend sehen wir noch einen schönen, bunten Storch, nochmals Hippos und Antilopen, eine farbige Gabel-Rake und mit der Halbmond-Antilope die schnellste dieser Gattung. Dann geht der tolle Game-Drive mit Paco zu ende. Vorbei an einer Holzbrücke für Hochwasser erreichen wir das Camp kurz bevor der Lunch serviert wird. über die Mittagszeit machen wir Fotos im Camp.
Um 15 Uhr folgt die Nachmittags-/Abend – Safari. Es geht wieder ins selbe Gebiet wie am Vormittag. Das ‚Moremi-Game-Reserve‘ bekommen wir wieder nicht zu sehen. Da werden wohl die Registrierungs-Gebühren gespart. Nach einer Stunde Rumpelfahrt (die Boys sagen lachend ‚Botswana-Massage‘) bekommen wir gerade mal eine kleine Manguste zu sehen!
Als wir dann bei einer kleine Gruppe Elefanten und später bei Giraffen halten, startet Paco den Motor als ich noch am Filmen bin. Das gleiche als Marianne einen Adler fotografieren will. Er schaut nicht oder sieht nicht, was die Gäste hinten im Auto machen. Eine Hyänen-Familie mit verspielten Jungen kann so unsere Enttäuschung nur halb besänftigen.
Entsprechend reagiere ich, als der Hotel-Manager fragt ob der Game-Drive gut war. Er nimmt das still zur Kenntnis. Es scheint so, dass er an den Flügen der anderen Anreisenden mit verdient und wir mit mühsamer Anfahrt im Auto Zweitklasse-Gäste sind. Das Sango-Camp ist wirklich nichts für Individual-Touristen.
Beim für Botswana-Verhältnisse gut gekochten Abendessen sitzen wir zwischen Manager und einem Guide am langen Tisch, welche in einer Lautstärke die an Schreien grenzend, über den langen Tisch ruft. Andere Gäste wollen anscheinend unterhalten werden. Leute die ein ruhiges angenehmes Dinieren bevorzugen sind hier fehl am Platz. Wir aber fassen unsere Wärmeflaschen und verschwinden um 9 Uhr ins kalte Zelt zum Schlafen.

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Mittwoch, 3. Juli 2024 : Sango Safari Camp

Nochmals früh aufstehen, doch die halbe Stunde die fürs Frühstück eingerechnet ist, sparen wir uns. Kaffee und Toast brauchen wir nicht. Nun geht es ins Moremi-Gamereserve. Kaum haben wir das Gate passiert (ohne Registrierung, niemand ist anwesend), erleben wir das Leben und Sterben in der Wildnis. Während ich schöne männliche Wasserböcke fotografieren, konzentrieren sich die anderen auf Ohren, die aus dem hohen Gras schauen. Paco hat sie darauf aufmerksam gemacht. Langsam tauchen auch die dazugehörenden Körper auf. Es handelt sich um 6 Afrikanische-Hyänenhunde. Etwa eine Viertel-Stunde später sehen wir eine Herde Impalas im Galopp vorbei rasen. Und nochmals 10 Minuten später fragt Paco, ob jemand empfindlich sei und keine erfolgreiche Jagt sehen möchte? Und wirklich, die 6 Hyänenhunde sind etwas weiter beim fressen ihrer erlegten Antilope. So schnell geht das.
Im Laufe der Morgen-Pirsch sehen wir neben grossen Elefanten auch verschiedene Antilopen, Warzenschweine, Hippos, Schakale, einen Honigdachs, kleine Mangusten und verschiedene Vögel. Es scheint auf den ersten Blick, dass die hochgelobte Vielfalt an Tieren in diesem Park nicht überwältigend sei, doch trotzdem gibt es bei unserer Homepage wieder schon für den Vormittag ein separates Foto-Album. Heute haben wir dank Mariannes Planung wieder direkt hinter Paco Sitzplätze, dadurch gute Kommunikation und als Ergebniseine eine tolle Safari erlebt. Auf den Lunch sind wir zurück im Camp und nach dem Essen erfrischen wir uns in der Openair-Dusche und geniessen auf unserer Zelt-Vorplatz-Terrasse das Tierleben auf der anderen Seite vom Khwai-Fluss.
Der Nachmittags-Gamedrive beginnt wieder mit Ärger. Das Management merkt nicht, dass immer die gleichen 2 Südafrikanerinnen mit Kind auf sich warten lassen. Man könnte die mal auch anderen Gästen zuteilen. Denn es nervt gewaltig, dass unsere Safari mehr als eine halbe Stunde verspätet beginnen kann. Auch weil aus unerfindlichen Gründen die dann auch noch auf ihre Bootsfahrt gebracht werden müssen.
Glücklicherweise sind wir dann mit dem besten Guide Paco allein unterwegs und er fährt genau wie von Marianne gewünscht mehrheitlich dem anderen Flussufer entlang durch den Moremi-Park. Natürlich stoppt er auf unsere Wünsche genau an jede Foto-Position.
Wir können Hippos im und am Wasser fotografieren. Sehen verschiedene Antilopen: Kudus, Wasserböcke und Litschi-Moorantilopen. Auch Büffel, Zebras, Giraffen, ein grosses Krokodil und Vögel oder Wild-Hühner. Dann erleben wir einen Sonnenuntergang, ohne wie von uns gewünscht, den mit dem sonst obligaten ‚Sundowner‘ zu zelebrieren. Dafür geniessen wir spezielle Abendstimmung am Himmel. Auf der Rückfahrt in die Nacht zeigt uns Paco noch eine Eule auf einem Baum. Glücklich verabschieden wir uns von ihm, welcher sich unnötigerweise entschuldigt für unsere zweite gemeinsame Tour gestern.
Nach Rückkehr ins Camp überspielt Marianne die letzten Foto vom oberen Teil des berühmten Okawango-Delta, welches wir hier erlebt haben. Anschliessen gehen wir zum Apero vor dem Diner. Als sich der Manager in seiner gewohnt lauten Stimme nach unseren Wünschen erkundigt, frage ich ihn, warum er so schreien muss? Erstaunt schaut er mich an, kann dann aber in ganz normaler Stimme kommentieren, wie ich Mariannes extra-schwachen Rum mit Gingerale zubereite und für meinen Rum-and-Coke Eis bekomme. Das hat anscheinend gewirkt. Beim Diner fehlt er und auch der zweite Schreihals von Gestern, der laute Guide ist ersetzt durch den angenehm ruhigen Paco am Tischende. Neben mir sitzt eine ältere einheimische Dame, welche sich als Gattin vom Manager herausstellt. So entwickelt sich ganz natürlich am ganzen langen Diner-Tisch eine angeregte aber ruhige Diskussion. Niemandem fehlt das laute Geschrei von gestern.
Paco hat schon beim Apero sein wohlverdientes Trinkgeld bekommen und sich ehrlich gefreut. Er begleitet uns nach dem Essen mit Wärmeflaschen und Taschenlampen zum Schlafen im Zelt, wo wir von ihm herzlich Abschied nehmen.

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Donnerstag, 4. Juli 2024 : Sango Safari Camp bis Mochaba Crossing (129km)

Wir haben abgemacht, um 7:30h zu frühstücken. Wir haben rasch fertig gepackt, weil wir gestern schon begonnen haben mit aufräumen. Einen Teil vom Gepäck nehmen wir mit als wir zum Lagerfeuer gehen, wo Kaffee und Toast bereit ist. Wir könnten auch Eier bestellen, verzichten aber, um etwas früher auf ‚Grosse Fahrt‘ zu gehen. Die ist heute zwar kürzer als die Hinreise.
Auf einen Beschrieb der Strassen beziehungsweise Pisten verzichte ich heute; vor 3 Tagen habe ich genug geschrieben.
Kurz vor Mababe liegt eine Gruppe von afrikanischen Hyänenhunden am Strassenrand. Was diese Raubtiere anrichten können haben wir gestern gesehen. Bei einer der tiefsandigen Pistenstellen überqueren Elefanten unseren Weg. Ein kleiner Baby-Elefant rutscht im Sand aus und hat Mühe wieder aufzustehen. Ist lustig anzusehen, aber ihm gefällt es vermutlich gleich wenig, wie uns die Schlingerfahrt wie im Tiefschnee.
Kurz vor 13 Uhr erreichen wir Mochaba Crossing. Wir haben hier ein Bungalow gebucht in einem eingezäunten Gelände mit Campingplatz in Flussnähe. Nach dem Zimmer beziehen können wir einen kleinen Lunch bestellen: Chicken-Nuggets mit Pommes.
Dann erkundigen wir uns über die Möglichkeit eine Flussfahrt mit einem ‚Mokoro‘ zu machen. Das wird kurzfristig organisiert. Wenig später werden wir zum Fluss gefahren und steigen um ins Boot. Früher waren diese flachen Boote der Einheimischen aus Holz gebaut. Um das Fällen der ‚Marula‘-Bäume einzudämmen sind sie heute aus Metall und Kunststoff. Aber wie früher wird unser Kanu von einem Einheimischen mit einer langen Stange durchs flache Wasser geführt.
Wir sehen, fotografieren und filmen viele Pelikane, Flusspferde, die verschiedensten Vögel vom grössten Reiher bis zum kleinen Eisvogl. Auch 3 Elefanten besuchen das Flussufer zum Wassertrinken. Das Ganze ist eine gelungene Abwechslung, bevor wir zum bestellten Abendessen gehen. Dort stellt sich heraus, dass wir die einzigen Gäste hier sind.
Morgen werden wir Botswana verlassen zurück Richtung Namibia. Unser Fazit über dieses Land: wir haben einige schöne Tage mit der Tier-Vielfalt erlebt. Aber der Ärger mit der unfreundlichen, lügnerischen Polizei, den katastrophalen Strassen-Verhältnissen, dem generelle tieferen Standard dafür teureren Preisen gegenüber Namibia. Das alles lässt für uns nur einen Schluss zu: Botswana wird in Europa überbewertet! Für und gilt nie wieder !!!

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Freitag, 5. Juli 2024 ; von Mochaba Crossing in Botswana
bis Kalahari Bush Breaks in Namibia (554km)

Etwas lange nicht mehr erlebtes: aufstehen ohne zu frieren! In unserem gemauerten Bungalow mit Fenstern ist es recht angenehm. Das lässt mich endlich mal wieder mit Lust rasieren.
Nach einem feinen Frühstück fahren  wir los, zuerst nach Maun zum Tanken. Diese Strecke ist sehr schmal und hat ausgefranste Teer-Ränder, was das Ausweichen von ‚Pot Holes‘ erschwert.
Weiter geht es auf der A3 bis Ghanzi und dem Abzweig in die A2, dem ‚Kalahari-Highway‘ auf besseren Strassen. Erfreulich wenige Schlaglöcher, aber man muss schon mit äusserster Vorsicht fahren; Schaf- und Ziegen-Herden, Kühe und Esel wechseln unvermutet über die Fahrbahn.
Bei den Grenzübergängen Mamuno/Buitepos dauert es dann natürlich. Bei der Ausreise aus Botswana müssen wir Meldezettel ausfüllen. Erstaunlich, denn die Einreise vollzogen wir ohne Papierkrieg, nur für die Strassen-Benützung musste man bezahlen und die Fahrzeugdaten angeben.
Die Einreise nach Namibia erfolgt in mitten einer Baustelle, verstellt durch unzählige Lastwagen. Doch nach wenigen Kilometer erreichen wir das Kalahari-Bush-Brake. Im Gästehaus erwartet uns ein schönes aber einfaches Zimmer für eine Nacht. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick auf die Wasserstelle, wo eine ganze Herde Wasserbock-Antilopen vorbeikommt. Die werden etwas später von den Farmleuten auch gefüttert. Auch eine Rotte Warzenschweine kommt vorbei, bevor alle wieder im Busch verschwinden.
Nach dem feinen Abendessen – sogar das Gemüse ist gekocht und nicht roh! – erkundigen wir uns nach der Frühstückszeit. 8 Uhr ist uns dann entschieden zu spät, in Anbetracht der Strecke, welche wir morgen fahren müssen. Obwohl wir versichern, wir könnten später unterwegs etwas essen und brauchen nichts, klopft es eine halbe Stunde später an die Zimmertür und das Mädchen bringt uns 2 Frühstücks-Lunchpakete
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Samstag, 6. Juli 2024 : Kalahari Bush Breaks bis Waterberg Guestfarm (428km)

Auf die Frühstücks-Pakete verzichten wir. Die hiesigen Würstchen schmecken uns nicht und trockenes Toast-Brot mögen wir genau so wenig. Nur die 2 Fläschchen Fruchtsaft mag Marianne. So fahren wir nüchtern um 7 Uhr bei beginnender Morgen-Dämmerung los. Über die Sandpiste vom Gästehaus zur Hauptstrasse. Dort füttern wir zuerst das Navi, welches postwendend die von Desiree angegebene Route und Streckenlänge bestätigt.
Wir müssen gerade noch einen Konvoi von 4 schweren, langen Lastwagen von der Grenze kommend passieren lassen, welche wir kurz nachher mit über 110 km/h überholen müssen. Gut hat unser Toyota nicht nur Gewicht, sondern auch Leistung. Nach gut 80 km erreichen wir das Städtchen Gobabis. Wir tanken auf und lassen das Öl kontrollieren; das ist in Ordnung. Im Tankstellen-Shop versuchen wir erfolglos, Sandwiches zu bekommen. Da müssen halt Bisquits genügen. Wir verlieren beinahe eine halbe Stunde, aber Auto-Service muss sein. Ausserhalb der Stadt geht es von der Teerstrasse über auf die Route C30. Die ist zwar durchgehend Gravel-Road, aber mit Ausnahme von wenigen Phasen mit tiefem Sand auf der Piste, sehr gut befahrbar. Im Sand bekundet Marianne mit dem geschwächten Arm Mühe mit dem schlingernden Wagen, darum fahre ich diese Teilstücke. Dafür bewältigt Marianne die rumpelnden Waschbrett-Pisten mit Geschwindigkeiten von bis über 80km/h absolut sicher. Die Fahrt geht durch Farmland. Kühe und Schafe sieht man zu Hauf in der trockenen Steppen-Landschaft. Aber Wildtiere kaum; ein Erdhörnchen, 2x ein kleines Dikdik und Warzenschweine.
Schon am frühen Nachmittag um kurz nach 14 Uhr erreichen wir unser Ziel für 2 Nächte. Die Waterberg-Gästefarm ist eine luxuriöse Lodge, wo wir ein komfortables, grosses Zimmer mit Blick von der Terrasse auf die Bergwelt beziehen. Erfrischende Duschen nach der staubigen Fahrt, Umziehen, je ein Stück Pizza mit Salat zum späten Lunch. Dazu einen kühlen Drink.
So können wir uns auf den Abend freuen, obschon Marianne für die Nächte hier im Internet eine Prognose von Minus-Temperaturen festgestellt hat. Wegen dem guten WIFI kann sie auch die letzten 6 Tage mit 8 Foto-Alben auf unserer Homepage aktualisieren.
Schon bei der Ankunft an der Rezeption haben wir für Morgen einen Ausflug zum ‚Cheetah Conservation Fund (CCF) gebucht. Dort werden verletzte oder zum Waisen gewordene Geparden, welche in der Wildnis nicht überlebensfähig wären, aufgenommen und gepflegt.
Beim Abendessen finden wir doch noch einen kleinen Mangel am Luxus. Die Suppe mit frischen Brötchen und das Dessert sind ausgezeichnet, doch beim Hauptgang hätte das Fleisch mindestens 2 Stunden länger gekocht werden müssen, um gutes Gulasch hin zu bekommen. Aber den Trick mit den Wärmeflaschen kennen sie auch hier: Wir kriechen unter die Bettdecke und haben wohlige Wärme zum Schlafen.

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Sonntag, 7. Juli 2024 : Waterberg Guestfarm + Ausflug zum ‚CCF‘ (Cheetahs/Geparde)

Nachdem Marianne mir nach dem Aufstehen den Tipp gegeben hat, genügend lang das Wasser laufen zu lassen, geniesse ich eine lange, warme Dusche. Ich hoffe, mindestens 80% vom angesammelten Sandstaub von der Haut und den Haaren weggewaschen zu haben. Komplett frisch angezogen fühle ich mich wie ein neuer Mensch.
Auf dem Gang zum z’Morge begegnen uns 2 Dikdiks. Die Lodge ist wirklich in die wilde Natur integriert. Und für heute haben wir ein volles Programm und wir starten allein zu zweit mit eigenem Driver. Die Fahrt zum ‚CCF‘ erfolgt im offenen Safari-Wagen und geht über die verschiedenen riesigen Farm-Gelände. Ausser den vielen Kühen und Pferden bringt das recht wenig. Die kleinen Antilopen – Dikdik oder Ducker – fliehen immer gleich ins dichte Gebüsch.
Doch nach einer Stunde erreichen wir unser Ziel. Im Moment leben dort knapp 30 Geparde. Wir sehen uns zuerst ein Video vom CCF mit deutschen Untertiteln an. Anschliessen kann man die ersten der eleganten Gross-Katzen in einzelnen grossen Gehegen erkennen und schon bald geht es für die zur Fütterung. Dabei werden die Tiere in kleinere Gehege mit dem bereitgestellten Futter gelassen. Jedes bekommt sein eigenes Fleisch in einer grossen Schale.
Dann wechseln wir zu einem Guide vom CCF mit einem anderen Safari-Wagen. Als wir sehen, dass hier eine grössere Gruppe zusammen kommt, frage ich, ob ich neben dem Guide sitzen darf. Dieser freut sich am Interesse, welches wir zeigen. Nun führt er uns in ein grosses Gehege mit 4 Cheetahs, jedes hat einen eigenen Namen und seine Besonderheiten. Da können wir die Tiere ohne Gitter dazwischen aus nächster Nähe fotografieren und filmen. Als ich unserem Guide einige Fotos auf der Kamera zeige, ist er hell begeistert über die Qualität der Bilder. Entsprechen versucht er immer bessere Standorte mit dem Safari-Wagen zu wählen. Als Abschluss zeigt er uns das zweite Ziel vom CCF, die Hunde. Diese werden hier als Herdenschutz-Hunde ausgebildet und schützen so indirekt die Geparde. Wenn die keine Kühe oder Schafe reissen, werden sie nicht abgeschossen von den Farmern. Die Fahrt zurück zur Lodge bringt ebenso wenig wie die Hinfahrt. Einige Gaboons (grosse Paviane) verschwinden rasch in der Wildnis, wie die kleinen Antilopen.
Ähnliches gilt für die Fahrt am späten Nachmittag. Einige Oryx und Rote-Kuhantilopen sehen wir in der flachen Steppe neben den Farmen aus weiter Entfernung. An einem Wasserloch, bzw. einem kleinen See feiern wir wieder einmal den Sonnenuntergang = Sundowner.
Zum Abendessen bekommt Marianne auf ihre Nachfrage auch den Wäschesack zurück, mit ein Wenig zu viel sauber Gewaschenem.

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Montag, 8.Juli 2024 : von Waterberg bis Okapuka Safari Lodge (227km)

Heute fahren wir nach dem Frühstuck etwas später ab. Unsere 2 letzten Etappen sind nicht mehr übermässig lang. Beim Zahlen an der Rezeption stellt sich der Junior-Chef von der Waterberg-Farm als Heinz vor. Familientradition der Waterbergs, Männer tragen Heinrich als Vornamen. Er bedankt sich für unseren Besuch und wünscht gute Fahrt.
Um halb Neun fahren wir dann los. Auf freiem Feld neben der Strasse, wo wir gestern von der anderen Seite Game-Drive gemacht haben, sind die Oryx-Antilopen heute besser zu sehen. Dann geht es auf der Hauptstrasse nach Süden. Bei Okahandja ist die Strasse gesperrt und wir müssen durch das Stadtzentrum abbiegen. Wir müssen hier auch dringend Tanken, die Anzeige steht das erste Mal auf rot, aber wir haben ja für Notfälle einen zweiten Reserve-Tank und können umstellen. In der Stadt gibt es einen Bahnhof, der noch In-betrieb ist. Anschliessen fahren wir zum ersten Mal auf Autobahn in Namibia. Die ‚A1‘ führt nach Windhoek, wir biegen aber früher ab zur Okapuka Safari-Lodge. Kurz vor 12 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft für 2 Nächte.
Nach kurzem Warten vor dem Hauptgebäude, wo Strausse herumspazieren, können wir zum Block mit unserer Suite fahren, parkieren und frei auswählen, welche wir beziehen wollen. Die Zimmer sind hier leider recht finster wegen den vorspringenden Dächern, aber gut eingerichtet mit grossem Kühlschrank. Nach einem Sandwich mit Salat zum Lunch haben wir uns schon für eine Nachmittags-Pirschfahrt angemeldet.
Eine weibliche Fahrerin ist Guide und fährt uns durchs weite Gelände. Hauptsächlich die verschiedensten Antilopen-Arten bekommen wir zu sehen. Von den eher kleinen Springböcken, über Rappen- und Pferde-Antilope, Halbmond-Antilope, Oryx und Wasserböcke in wilder Flucht, bis zu den grossen Elen-Antilopen. Aber auch Zebras, Warzenschwein, Erdhörnchen entdecken wir. Und als Höhepunkt eine 3-jährige Nashorn-Mutter mit ihrem 7-monate alten Jungtier. Ein recht gewaltiges Baby! Nicht nur beim Sundowner, nein auch für uns gibt es eine Pause mit Häppchen und Drinks.

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Dienstag, 9. Juli 2024 : Okapuka Safari Lodge

Endlich mal wieder ein z’Morge nach unserem Geschmack. Nicht zu früh, wir haben ja Zeit, gehen wir in den grossen Speisesaal der Lodge. Und schon springen uns die ‚Gipfeli‘ ins Auge, also nicht nur den ewigen Toast zum frühstücken.
Um 10 Uhr gehen wir nochmals zur Game-Drive. Wir haben die gleiche Fahrerin/Guide wie gestern und sind wieder als einzige Gäste dabei. Und neben den verschiedenen Antilopen, den auch häufigen Warzenschweinen, Gnus und Zebras sehen wir heute viele Giraffen. Von den 6- oder 7-monatigen Jungtieren bis zu den Ausgewachsenen. Und mitten drin entdecken wir nochmals ein Nashorn. Das weisse Breitmaul-Nashorn legt sich bald nieder, ist aber auch so ein tolles Foto-Objekt.
Anschliessend gibt es wieder Weisswein und Leckereien, für uns als Lunch. Leider vermeldet unsere Guide, dass zum abendlichen ‚Sundowner‘ 30 Gäste angemeldet sind. In 3 voll gepackten Safari-Wagen wollen wir uns eine Pirschfahrt nicht antun. Wir überlegen zu kanzeln oder fragen nach dem Preis für eine Privat-Tour. Für einen ganzen Wagen zu zahlen wäre selbst uns zu teuer, aber unsere Fahrerin versucht mit dem Manager zu sprechen, was sich machen lässt? Als ich dann am Schreiben bin kommt sie gerade spazierend zu unserem Zimmer; leider mit abschlägigem Bescheid! So verzichten wir lieber auf die Teilnahme, bedanken uns aber mit einem ordentlichen Trinkgeld bei der Guide für ihre Bemühungen.
Vor dem Zimmer sitzend, Marianne an der wärmenden Sonne und ich windgeschützt am Schatten, schauen wir einer Rotte von Warzenschweinen zu, die vor dem Nachbar-Bungalow auf den Knien am Fressen ist. Auch den Webervögeln kann ich beim Nestbau zuschauen und im Baum gegenüber fotografieren. Beim Kaffee-Kuchen – Termin vor dem Restaurant flitzen flinke, bunte Echsen über die Steine. So vergeht der Nachmittag und wir freuen uns aufs Abendessen, denn gestern waren unsere beiden Diner-Menüs ausgezeichnet gekocht. Erfreulich nach den doch teilweise eher nicht unserem Geschmack entsprechenden Malzeiten in den verschiedenen hochgelobten Lodges.

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Mittwoch, 10. Juli 2024 : Okapuka Safari Lodge – Windhoek –
bis Ti Melen Boutique-Guesthouse (37km)

Wir müssen uns nicht beeilen am Morgen. Unsere Reise geht dem Ende entgegen.
Auf dem Weg zum Frühstück fotografiere ich noch den Swimmingpool der Lodge in der Wildnis. Den haben wir nicht benutzt, wie auch keinen anderen, obschon praktisch jede Unterkunft das anbietet. Wenn die Sonne hier nicht scheint, sind die Temperaturen einfach zu tief. Wir sind halt auf der Südhalbkugel der Erde und da ist es momentan Winter!
Erst nach 10 Uhr fahren wir los. Im ‚Navi‘ haben wir die Christuskirche im Zentrum von Windhoek eingegeben und das bringt uns problemlos mitten in die Hauptstadt Namibias. Dort kann man auch sehr gut parkieren und wir lassen einen der Männer mit gelber West ein Auge auf unser Auto halten.
Wir fotografieren die Kirche, welche man immer sieht wenn im Internet von Windhoek die Rede ist. Auch das Parlamentsgebäude „Tintenpalast“ ist umgeben von einer schönen Parkanlage in unmittelbarer Nähe. Ebenso die alte Festung, welche hinter dem modernen Bau vom ‚Independence Museum‘ liegt. Im Museums-Gebäude befindet sich im 4. Stock ein Restaurant mit offenen Terrassen, von denen man einen schönen Blick über die Stadt geniesst. Nach einem Kaffee und einem Cola ist es beinahe Mittag. Nach dem späten Frühstück haben wir keinen Hunger, sondern gehen zum Auto und versuchen das ,Ti Melen‘ im Navi einzugeben. In keiner versuchten Schreibweise wird das erkannt. So nehmen wir den Weg nach Beschrieb von Desiree unter die Räder. Über die B6 fahren wir Richtung Flughafen, finden den Abzweig im Vorort ‚Avis‘ und am Ende einer steilen Sackgasse das Hotel. Es bietet leider keine Abendess-Gelegenheit, nur Frühstück. Wir fragen uns schon, warum man uns nicht die Wahl gelassen hat in der Stadt zu übernachten. Praktisch im Zentrum haben wir das ‚Avani‘-Hotel gesehen, eine Adresse die uns auf unseren Asien-Reisen sehr guten Eindruck gemacht hat. Auch das Hilton wäre im Zentrum und dort hätte man bestens dinieren können.
Da wir in der Nacht nicht selber fahren, müssen wir nun einen Shuttle benutzen (natürlich nicht gratis) um zu einem Restaurant und zurück gebracht zu werden. Auch Morgen für die Auto-Abgabe müssen wir zurück in den Nordteil von Windhoek, vom Zentrum aus wäre es viel näher.
Für uns ist diese Übernachtungs-Wahl unverständlich. Auch ein Boutique-Haus bringt nicht nur erfreuliches fürs Auge. Als weiter Gäste ankommen tönt es im ringhörigen Bau, wie wenn die in unserem Zimmer einziehen. Schade! Wir haben viel Schönes auf unserer Reise gesehen und erlebt, aber der letzte Eindruck prägt.
Der Shuttle-Taxi ist pünktlich und holt uns ab. Beim Steak-Restaurant ist alles besetzt oder reserviert. Kein Tisch erhältlich. Glücklicherweise hat des ‚Cape Town Fish Market‘ gegenüber nicht nur einen freien Tisch für uns, sondern auch etwas anderes als ‚aus dem Wasser‘ auf der Speisekarte. So kommt auch Marianne zu einem Diner-Essen und ich zu Shrimps.
Bei der Rückkehr ins ‚Ti Melen Guesthouse‘ sind die anderen Gäste schon zuhause und darum ist es still für uns zum Schlafengehen.

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Donnerstag, 11. Juli  2024 : Ti Melen – Avia-Stausee - Windhoek (Auto zurück geben) –
und  Rückreise

Wir stehen nicht früh auf. Frühstück gibt es erst um 8 Uhr und es dauert dann auch noch eine halbe Stunde länger um Weissbrot zum toasten zu erhalten, weil es im Haus nur das dunkle deutsche Brot gibt. Bis um 10 Uhr packen wir gemütlich zusammen, laden alles ins Auto für unseren Ferien-Abschluss.
Wir fahren zuerst noch zum nahen Avia-Damm. Der erste Teil vom Damm liegt trocken, so tief ist der Wasserstand. Aber die Landschaft ist geeignet für einen kleinen Spaziergang, wo wir dann den grösseren Avia-Staudamm sehen und im Wasser vom Avia-See neben Kormoranen, Reihern und Enten auch Flamingos fotografieren können. Nach etwa 2 Stunden wird es langsam Zeit nach Windhoek zu fahren, um das Auto bei ‚Namibia individual travel‘ zurück zu geben.
Wir haben während unseren Ferien in Namibia und Botswana knapp 7500 km zurück gelegt.
Bei unserem Anbieter erwartet uns der Fahrer welcher uns später zu Flughafen bringt. Ihn kennen wir schon von der Ankunft. Wir wollten eigentlich Desiree und Andrew, welche uns die tolle Reise zusammengestellt und bei den kleinen aufgetretenen Problemen behilflich waren, zum Mittagessen einladen. Sie mussten aber leider unsere Einladung absagen, weil sie zur Zeit nicht in Windhoek sind.
Dafür empfängt uns Ilona, die ebenfalls bestens Deutsch spricht. Interessiert lauscht sie unseren positiven und weniger guten Beschreibungen. Zum Teil ist sie überrascht, bei anderen Sachen kann sie unsere Beurteilung bestens verstehen. Die Mängel am beinahe 20-jährigen Auto mit ca. 400‘000 km auf dem Buckel leitet sie sofort in die Werkstatt weiter und meldet auch den Öl-Verbrauch vom Motor auf unseren Hinweis. Für alles andere ist sie froh, wenn wir einen kleinen Feedback zusammenstellen und zusenden.
Dann werden wir auf den Flughafen gebracht. Nach kurzem Warten am Schalter können wir das Gepäck einchecken und erhalten unsere Boarding-Karten für den Flug mit Discover-Airlines nach Frankfurt und weiter nach Zürich. In der Business-Lounge verbringen wir die Wartezeit bis zum pünktlichen Abflug.
Im Flieger dann die Enttäuschung: als Hauptspeise entweder Oryx-Gulasch oder Fisch oder Vegi-Curry. So verzichten wir aufs Essen im beinahe10-stündigen Flug. Gut haben wir beim Warten etwas Kleines gegessen.
In Frankfurt hat dann der Swiss-Flug Verspätung, sodass unser Warten in der dortigen Lounge länger dauert und auch Corina, welche uns vom Flughafen Kloten abholen will, im Internet länger die wirkliche Flugzeit beobachten muss. Das schlechte Wetter in der Schweiz und ganz Europa haben wir ja im Internet verfolgt und auch für unsere Ankunft ist es nicht viel besser.

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