Tagebuch und Fotos
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Vorbereitung
Wir haben im Internet bei
namibia individual Travel interessante Rundreisen-Vorschläge
gefunden. (
kontact@namibia-reisen.ch
)
Zwei davon haben wir ausgewählt und kombiniert:
- NAMIBIA HIGHLIGTS + NAMIBIA & BOTSWANA , Selbstfahrer Tour (Silbervariante)
Telefonisch haben wir im Büro Schweiz (+41 79 276
85 72) einen Termin vereinbart, um unsere Wünsche betreffend Reise-Termin,
zusätzliche Übernachtungen usw. zu besprechen. In Bülach konnten wir mit Frau
Theres Rebstein alle diese Anpassungen bereinigen und erhielten in kurzer Zeit
eine vom Büro in Namibia ausgearbeitete verbindliche Offerte. Auch unser Wunsch
nach einem Safari-Fahrzeug mit Dach zum Öffnen konnte realisiert werden.
Nachdem wir mit unseren bei ‚Miles & More‘ angesammelten Flugmeilen einen
Gratisflug von Zürich über Frankfurt nach Windhoek gebucht haben, wurden die
letzten Abklärungen betreffend genauen Terminen bereinigt und bestätigt.
Natürlich haben wir das alles im Herbst vom letzten Jahr in Angriff genommen,
denn mit den teilweise kleinen Lodges in den gewünschten Übernachtungsorten muss
man frühzeitig buchen. Aber die Bearbeitung unserer Wünsche wurde wirklich zu
unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Einen Monat vor Abreise haben wir nun einen
wirklich detaillierten Reise-Beschrieb mit vielen zusätzlichen Tipps erhalten.
Auch alle notwendigen Voucher haben wir erhalten und können uns auf interessante
Reise-Erlebnisse freuen.
Montag, 27. Mai 2024
Pünktlich landen wir am Morgen auf dem kleinen
Flughafen der Hauptstadt Windhoek, können problemlos einreisen, schnappen unser
Gepäck und werden vor dem Ausgang schon von einem Vertreter von ‚Namibia
Individual Travel‘ erwartet und in Empfang genommen. Marianne kann Geld in
Namibia-$ wechseln (für 1SFr. erhält sie ca. 19 einheimische Dollar) und ich
kann mit freundlicher Hilfe eine Sim-Karte für mein altes Handy lösen. So haben
wir ein einheimisches Notfall-Telefon.
Anschliessend werden wir in einer kurzen Fahrt zu unserer ersten
Übernachtungs-Lodge gefahren. Am frühen Vormittag sind unsere Zimmer natürlich
noch nicht bezugsbereit, aber wir geniessen an einem kleinen Swimmingpool im
Garten vom Voigtland-Gästehaus das weite Land und können einige exotische Vögel
fotografieren. Versorgt mit Eistee und Kaffee kann man den recht kühlen starken
Wind aushalten. Vor dem Mittagessen können wir unser Zimmer beziehen und das
Nötigste auspacken; morgen Früh geht es ja schon weiter.
Am Nachmittag folgt dann als Attraktion der Lodge das Füttern von Giraffen. 2
der langhalsigen Tiere hat sich angewöhnt, hier ihre Lieblings-Nahrung zu
bekommen. Ein jüngeres Tier ist noch zu scheu und bleibt auf Distanz. Bei Kaffee
und Kuchen füttern wir die zutraulichen, aber doch in der Wildnis lebenden Tiere
von Hand. Vor dem Abendessen können wir noch eine 2-stündige ‚Sundowner‘-Safari
machen. In einem offenen Geländewagen werden wir begleitet von einem Guide,
Fahrer und Beifahrer über das riesige Farmgelände gefahren. Auf ruppigen Wegen
geht es rauf und runter, aber es lohnt sich: neben verschiedenen Vögeln sehen
wir auch verschiedene Antilopen-Arten. Wir können Oryx, Kudus und die grossen
Elen-Antilopen fotografieren. Mit einem Sonnenuntergang und einem Drink auf
einem Hügel endet unsere erste eindrückliche Safari. Nach dem 4-Gang-Menu zum
Diner sind wir restlos müde zum Schlafen.
Dienstag, 28.4.24 ; von Windhoek zur ‚Into Afrika Zebra Kalahari-Lodge‘ (ca.
280km)
Vor dem Frühstück im Voigtland-Gästehaus füttern
wir nochmals die 2 Angola-Giraffen, welche aus dem wilden Buschland wieder zu
ihrem ‚z’Morge‘-Platz gekommen sind.
Dann werden wir abgeholt, das Gepäck verladen und nach Windhoek gefahren. Im
Office von ‚Namibia Individual-Travel‘ werden wir von Desiree begrüsst, welche
unsere Reise zusammengestellt und gebucht hat. Auch Mitbesitzer Andrew ist dabei
bei der Übernahme von unserem Safari-Fahrzeug. Alles wird eingehend erklärt,
damit wir ohne Pannen durch Namibia und Botswana kommen. Während wir uns von
Desiree im Büro verabschieden, wurde unser Gepäck in unser Auto verladen und
Andrew fährt uns anschliessend zum nächsten Einkaufs-Center. Dort verabschiedet
auch er sich und wir können uns im ‚SPAR‘ mit Wasser, Früchten und allem Nötigen
für unterwegs eindecken.
Dann fahren wir los nach Süden. Durch die Stadt raus sind wir froh über das
eingebaute Navi. Auf der Hauptstrasse ist dann das Fahren recht einfach, viele
Kilometer geradeaus! Bei Rehoboth wechselt Marianne ans Steuer und fährt weiter
südwärts bis Kalkrand, wo sie von der Hauptstrasse auf die nicht asphaltierte
Nebenstrasse links abbiegt. Auf diesen ‚Gravel-Roads‘ ist das Fahren natürlich
etwas rumpliger und staubig. Die Gegend ist nun hügliger und teilweise von
rötlichen Sanddünen durchzogen, abwechselnd mit verschiedenen Salz-Pfannen. Die
letzten km fahre ich dann wieder bis zum Gate der Lodge. Hier hat man ohne
Reservierung keinen Zugang und wir müssen unseren Voucher vorweisen. Leider
verpasse ich es, nun den ‚4-Rad-Antrieb‘ zuzuschalten. Aber vorsichtig durch den
teilweise tieferen Sand auf der Piste fahrend erreichen wir das Lodge-Gebäude
und können unser Zimmer beziehen.
Beim Auspacken vom Gepäck vermisse ich meine grosse Kamera, aber es geht schon
los auf Pirschfahrt im offenen Gelände-Wagen. Hier sind wir natürlich nicht die
einzigen Teilnehmer, aber wir haben beide einen Aussenplatz auf dem hohen Wagen
und gute Sicht auf Landschaft und Tiere. Auch hier sehen wir verschiedene grosse
Antilopen und kleinere Gazellen wie zum Beispiel die zierlichen Springböcke.
Auch die lustigen Löffelhunde mit den grossen Ohren fotografieren wir und als
Höhepunkt werden wir sehr nahe an 2 weisse Nashörner gefahren. Als Schluss der
Pirschfahrt folgt wie hier in Afrika üblich natürlich ein Drink im Busch bei
Sonnenuntergang.
Leider ist es nach Rückkehr in die Lodge so auch schon zu dunkel, um in unserem
Wagen die Kamera-Tasche zu suchen. Nach dem Umziehen geniessen wir aus dem
‚Diner-4-Gang – Menu‘ soviel wie wir Lust und Appetit haben bei einem Glas
Weisswein.
Mittwoch, 29. Mai 2024 ; von der ‚into Afrika Zebra Kalahari-Lodge‘
durch die Kalahari-Halbwüste zum Canyon-Roadhouse (ca. 480 km)
Beim Frühstück auf der Lodge-Terrasse mit Blick
auf das Wasserloch mit verschiedenen Tieren ist es recht kalt. Ohne Pullover
friert man am frühen Morgen. Sobald es hell genug ist durchsuchen wir nochmals
unseren Wagen ohne Erfolg. Meine Kamera-Tasche ist nicht zu finden. Marianne
telefoniert sofort mit Desiree im Büro von ‚Namibia Individual-Travel‘. Kurz
darauf erhalten wir positive Rückmeldung: die Tasche mit Inhalt lag im Auto,
welches uns nach Windhoek gebracht hat und wurde anscheinend beim Gepäck-Umladen
vergessen. Desiree versucht die Tasche uns nach Swakopmund nachzuschicken.
Wir bezahlen unsere Hotel-Extras und fahren weiter auf unserer Route nach Süden.
Zuerst durch die Sandpisten vom Lodge-Gelände, diesmal mit 4-Rad-Antrieb; so
geht es besser! Noch Fotos von Strauss und ‚Grosser Trappe‘, 2 nichtflugfähigen
grossen Vögeln. Beim Ausgangs-Gate deaktivieren wir den 4-Gang-Modus wieder und
es geht weiter über holprige Gravel-Road bis kurz vor Mariental. Dort tanken wir
Diesel und machen Fahrer-Wechsel. Marianne fährt 2 Stunden durch die
steppenartige Kalahari-Wüste auf der guten Hauptstrasse B2 mit knapp 100km/h,
teilweise lange Zeit gerade aus.
Vor Keetmanshoop machen wir gegen Mittag einen Abstecher. Ein Wald von
Köcherbäumen (Baum-hohe Aloe-Pflanzen) und der ‚Giants-Playground‘
(Riesen-Spielplatz) mit einem Stein-Felsbrocken – Gelände liegen wenige
Kilometer abseits. Zwischen den Steinen sieht man Klippschliefer herumturnen.
Diese kleinen Tiere ähneln unsern ‚Murmeli‘.
Weiter fahren wir auf der Strasse B4 nach Westen Richtung Meer, bevor wir wieder
abzweigen nach Süden. Über recht gut befahrbare nicht asphaltierte Piste geht es
zu unserem nächsten Ziel, dem Canyon-Roadhouse. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir
den Platz welcher früher eventuell mal ein Oldtimer-Museum war, heute aber doch
eher einem Alteisen und Rost-Gelände gleicht.
Wir beziehen unser Zimmer und bestellen zuerst mal Drinks. An der Rezeption
teilt man uns mit, dass Internet nicht zur Verfügung steht. Also leider nichts
mit Home-Page Hochladen !
Vor dem Abendessen mache ich einen Rundgang im Restaurant und finde in der Halle
nun ein wirkliches Oldtimer-Museum vor. Ein recht interessantes Ambiente! Wir
entscheiden uns trotzdem, bei angenehmer Temperatur draussen zu essen. Man
erklärt uns, dass unser Diner vorgesehen und bezahlt ist, bestehend aus Vor- und
Hauptspeise plus Dessert. Auszuwählen ‚a la Carte‘. Alles Bestellte ist gut,
aber für uns jeder Teller viel zu reichhaltig. Wir sind beim zu Bett gehen mehr
als satt.
Donnerstag, 30.
Mai 2024 : Fish-River – Canyon (86km)
Nach dem Frühstück tanken wir an der lustigen
Zapfsäule vor dem Roadhouse. Weil unsere Tanks recht flach und breit sind,
müssen die Boys nicht zu rassig mit Füllen beginnen, haben aber schnell raus wie
das vorsichtig und langsam geht ohne das etwas überschüttet.
Dann geht es um 9 Uhr los auf die ‚Waschbrett-Piste‘. Das rüttelt wirklich auf
der ganzen Wegbreite. Der Canyon liegt hier im ‚Ai Ais‘-Nationalpark und noch
bevor wir das Gate erreichen kann ich einen Fuchs oder Coyoten fotografieren.
Beim Eingang bezahlen wir die Eintritts-Gebühr aber bekommen leider keine Skizze
von der Umgebung vom Fish-River – Canyon; es sei aber alles gut ausgeschildert.
Für die Haupt-Aussichtspunkte stimmt das. Wir fahren zuerst zum ersten
View-point, wo wir viele Fotos machen. Die Landschaft mit der tiefen Schucht ist
wirklich sehenswert, auch wenn der Fluss in der Tiefe kaum Wasser führt, weil
die letzte Regenzeit sehr regenarm war.
Dann fahren wir weitere Plätze an, welche eine etwas andere Aussicht bieten aber
immer vom selben Fluss-Bereich. Erst als wir den ausgeschilderten Abzweig zum
2.View-Point nehmen können wir andere Bereiche fotografieren und machen auch
Panorama-Videos. Die Piste hier wird immer ruppiger sodass wir gegen Mittag mal
stoppen mit Blick wie die Piste nach einer Senke gegenüber weiter geht. Dort
kommt uns ein offener Safari-Wagen mit Guide-/Driver entgegen. Wir fragen ihn,
ob sich am Ende der Piste eventuell ein zweiter Parkausgang befindet. Er
verneint, da befinde sich nur der letzte Aussichtspunkt.
So entscheiden wir uns umzukehren. Marianne fährt die gleiche Strecke über die
‚rüttel-schüttel‘ – Piste zurück. Wir konzentrieren uns dabei auf Fotos der
Landschaft ohne Fluss und Canyon. Als ich in der Ferne etwas entdecke was wie
ein Esel aussieht, stoppt Marianne. Auf dem Foto stellt sich das Tier als Zebra
heraus.
Kurz nach 14 Uhr erreichen wir wieder unser Zuhause. Wir lassen nochmals
Voll-Tanken, weil morgen eine längere Etappe vor uns liegt. Um halb 3 Uhr sitzen
wir gemütlich bei Erfrischung: Bier für mich, Sprite für Marianne. Dann
organisieren wir uns mit dem Gepäck im Auto etwas um, bevor wir im Zimmer
‚Homepage‘-Arbeit am Laptop machen. Das WIFI funktioniert immer noch nicht.
Freitag, 31. Mai 2024 : Canyon Roadhouse – Bahnhof Aus (388km)
Beim Abendessen gestern haben wir endlich mal
Internet im Restaurant vom Roadhouse. Und so lese ich im WhatsApp, dass meine
Tasche mit Fotokamera ins Hotel Bahnhof Aus geschickt wurde. Und wirklich liegt
das Paket als wir am Nachmittag unser Zimmer beziehen schon auf dem Tisch.
Vielen, herzlichen Dank an Desiree für die spontane Organisation!
Nach dem Frühstück geht unsere Reise eine Etappe weiter. Um 08:15h fahren wir los im Canyon Roadhouse und wählen die Süd-Variante aus unserem bisher tadellosen Reisebeschrieb. Es geht anfänglich die gleiche Waschbrett-Piste wie Gestern. Eine kleine Gruppe Zebras können wir entdecken und fotografieren. Bei der Abzweigung ‚Fish-River‘ – Canyon zweigen wir Richtung ‚Ai-Ais‘ ab. Dann geht es in die Berge rauf und runter. Kurz vor ‚Ai-Ais‘ müssen wir abzweigen Richtung Aussenkehr. Das liegt in der Nähe vom Oranje-River. Die Landschaft wird grüner, es werden u.a. ‚Luzernen‘ angebaut. Der Fluss bildet über weite Strecken die Grenze zu Südafrika und wir folgen an diesen Teilstücken dem Wasser. Nur 2 kürzere aber schmale kurvige Teile muss sich Marianne, welche nun fährt, auch durch Felsen kämpfen. Bei ‚Sendelingsdrif‘ machen wir einen kurzen Stopp zum Trinken, das geht während dem Fahren auf den ruppigen Pisten nicht. Wir befinden uns hier nahen an der Grenze zu Südafrika, aber für uns geht es Nordwärts. Die Strasse ist nun wieder topp und asphaltiert und im nächsten Ort ‚Rosh Pinah‘ tanken wir, essen einen Toast zu einem Ginger Ale im Restaurant vom Shopping-Center, wo wir auch neu Trinkwasser einkaufen. Dann geht es zügig unserem Tagesziel entgegen. Marianne stellt fest, dass bei steigender Strasse und Vollgas der tolle Safari-Wagen recht viel Diesel schluckt. Aber wir müssen ja nicht immer so rasch vorwärts kommen. Etwa um halb 4 Uhr sind wir im kleinen Ort ‚Aus‘ und beziehen unser Zimmer im Bahnhof-Hotel. Hier kann Marianne endlich mit brauchbarem WIFI unsere bisherigen Erlebnisse auf unsere Website im Internet hochladen.
Samstag, 1. Juni 2024 : Ausflug Lüderitz (263km)
Sonntag, 2. Juni 2024 : von Aus nach Sesriem (342km)
Gestern haben wir wieder nur die Hälfte von
unserem Budget gegessen, denn Mariannes Pizza war mehr als doppelt so gross wie
sie mag und auch ich habe mit nur einer Hauptspeise ohne Dessert genug. Um20:00h
sind wir wieder im Zimmer und kriechen ins warme Bett. Dieses ist wie gestern
Nacht heute wieder mit einer Bettflasche vorgewärmt. Das haben wir seit
Kinderzeit nie mehr erlebt.
Beim Frühstück bekommen wir die Bestätigung, dass wir die einzigen Hotelgäste
für diese Nacht warenSanddünen. Wir können Fotos machen von verschiedenen
Antilopen, Vögeln und Wild-Hühnern und einem Schakal. Dann Tanken wir bei Betta
wieder voll. Auf der Weiterfahrt nach Sesriem beginnt es zuerst leicht, dann
immer stärker zu Regnen. Und das in der Namib-Wüste!
Nach 7 Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel, tanken wieder Diesel und beziehen
unseren geräumigen Bungalow in der Soussvlei-Lodge. Wir ruhen uns unter dem
Vorzelt auf der kleinen Terrasse aus, wobei nun unsere persönliche Reise-Medizin
(Rum und Coke) zum Einsatz kommt. Leider funktioniert das WIFI hier nicht.
Fürs Diner platziert man uns zuerst
in einem Raum mit laut lärmender Reisegruppe wo man das eigene Wort nicht
versteht. Aber auch in dieser riesigen Anlage ist das Personal freundlich und
hilfsbereit. Wir können in einen anderen Raum wechseln mit etwas weniger lauten
Gästen. Das Buffet mit Grill von den verschiedenen Wildtieren des Landes kann
man nicht speziell loben. Alles ist zu rasch kalt, schon auf dem Weg mit dem
Teller zum Platz, egal ob man drinnen oder im Freien isst.
Nach dem Abendessen sagt man uns, Internet funktioniere nur in der Bar. Nicht
wirklich komfortabel für eine solche Lodge! Trotzdem checken wir am Handy rasch
die Neuigkeiten aus der Hochwasser-geplagten Schweiz.
Beim Abklären für das morgige Tagesprogramm erklärt man uns, dass der Eingang
zum Park mit den grossen Sand-Dünen erst um 7:30h öffnet und wir so ruhig vorher
ab 6 Uhr im Hotel frühstücken können. Um 21Uhr sind wir wieder im Bett, diesmal
ohne Wärmeflasche, aber wenigstens ist das Zimmer nicht gar so kalt.
Montag, 3. Juni 2024 : Ausflug Sossusvlei (139 km)
Wie beschlossen gehen wir bei Tagesanbruch um
06:30h zum Frühstück. Als Jus stehen nur Apfelsaft und Eistee bereit. Als wir
einen vom Servicepersonal fragen ob es keinen Orangen-Saft gebe, meint er nein
heute nur Apfel. Als wir erstaunt reagieren bringt er ohne von uns ausdrücklich
verlangt 2 grosse Gläser Orangen-Jus an unseren Tisch. Wieder ein Beispiel von
wirklich freundlichem Personal.
Etwa um 20 Min. nach Sieben fahren wir vom Parkplatz los und sehen schon die
Autokolonne auf der Hauptstrasse. Wir stellen uns hinten an und bald kommt ein
Kontrolleur vom Park, fragt nach Namen und Nationalität, und gibt uns die Nummer
26, welche in seinem Buch vermerkt wird. Am Gate kann man vorbeifahren, wie von
Desiree in unserem Tagesprogramm angekündigt bezahlt man bei der Ausfahrt. Wir
erleben nun eine Fahrt auf Teerstrasse durch bezaubernde Landschaft. Die noch
tief stehende Sonne lässt die vielen Sand-Dünen in leuchtenden Rottönen
scheinen. Viele Landschaftsfotos knipsen wir und schon bald halten wir sofort
an, als eine Gruppe Oryx-Antilopen im Galopp die Strasse überquert, gefolgt von
3 Straussen-Vögeln. Nach etwa 25 km gibt es von einem View-Point noch viele
Bilder und etwas später schauen wir bei Düne 45, wie Wanderlustige auf dem Kamm
hochklettern; auf dieses Vergnügen verzichten wir von Beginn weg.
Nach etwa 60 km Fahrt mit vielen Foto-Stopps erreichen wir den Parkplatz am Ende
der Teer-Strasse. Als ich unseren Wagen auf 4-Radbetrieb umstelle, werden wir
sofort gefragt ob wir nicht einen Shuttle für die letzten 5 Kilometer im Sand
nehmen wollen. Wir probieren es aber mit dem Selberfahren. Bald stellt sich
heraus, dass man hier nicht von einer Sandpiste sprechen kann. Kreuz und Quer
verlaufen Spuren durch den tiefen Sand und ein Geradeausfahren ist rein
unmöglich. So rumpelt der Wagen extrem unangenehm, egal in welchem Tempo. Nach
etwa 2 km Holpern fahre ich mich wirklich fest. Die Hinterräder graben sich
durch das Gewicht unserer Ersatzräder ein und der Frontantrieb mag uns nicht
befreien. Auch als wir Luft aus allen Pneus ablassen und mit der Schaufel Sand
vor den eingegrabenen Rädern entfernen, bringe ich das Auto nicht flott. Ein
Shuttle-Fahrer kommt und sagt er helfe gerne gegen ein Trinkgeld. Er empfiehlt
auch, uns mit guten Plätzen in seinem Shuttle mit zu nehmen, wir könnten unseren
Wagen stehen lassen. Weil das Rumpeln im Shuttle aber auch nicht weniger sein
würde und Mariannes Achsel jetzt schon schmerzt verzichten wir. Wir würden ja am
Ziel auch kaum die angegebenen 20 minütigen Wanderungen durch tiefen Sand
machen. Unseren durch den Profi befreiten Wagen wenden wir vorsichtig und mit
Hilfe von Mariannes Spursuche erreichen wir problemlos den Parkplatz an der
festen Strasse. Dort spazieren wir ein wenig durch die schöne Trocken-Landschaft
und machen uns an die gemütliche Rückfahrt.
Die Sanddünen scheinen beim anderen Sonnenlicht verändert, aber immer noch
wunderschön. Beim ‚Airstrip‘ (kleines Flugfeld) entdecken wir wieder die 3
Strausse, aber andere Tiere begegnen uns nicht. Am 1.Tor vom Park-Ausgang
bezahlen wir die Parkgebühr von 350 Namib-$ (ca.18 SFr.), benützen das WC. Wir
haben die entsprechende Quittung bekommen, mit der Zusicherung, dass wir noch
den Sesriem-Canyon besichtigen dürfen. Der Abzweig zwischen den beiden Gates
stellt sich aber als eine der schlimmsten Waschbrett-Pisten heraus. Wir fahren
die kurze Strecke zum Aussichtspunkt im Schritttempo. Der Canyon stellt sich als
ausgetrocknetes, tiefes Felsental heraus. Beim 2.Gate werden wir nochmals mit
unserer Einfahrts-Nummer 26 und unserem Namen kontrolliert. Anschliessend geht
es zur Tankstelle. Die netten Boys kennen uns von Gestern, füllen 23 Liter
Diesel in den Tank. Unser Auto hat speziell auf Sand und bei unbefestigten
Pisten extrem viel Durst. Wir lassen die Pneus wieder auf normalen Luftdrück
pumpen und sind kurz nach 13 Uhr wieder im Hotel. Wir geniessen die wärmende
Sonne, welche uns heute den ganzen Tag verwöhnt. Marianne hat kleine Handwäsche
gemacht, welche nun trocknen kann. Wir setzen uns dann auf die Terrasse der Bar
und erholen uns bei 2 Drinks von einem trotz allem wunderschönen Tag.
Dienstag, 4. Juni 2024 : von Sesriem bis Swakopmund ( 380 km )
Nach dem Frühstück soll es weiter gehen. Als
Marianne die Hotel-Extras bezahlt, möchte sie etwas in die Tip-Box fürs
freundliche Personal geben. Das sei hier nicht notwendig, die Preise gelten alle
als Trinkgeld inbegriffen.
Um 8 Uhr fahren wir wieder pünktlich wie geplant ab. Wie gewohnt natürlich auf
verschiedenen Natur-Strassen. Schon auf dem ersten Teilstück entdecken wir in
der Ferne 4 Giraffen, welche an einem Baum fressen. Nach ca. einer Stunde kommen
wir nach Solitaire. Ich bin schon an der Einfahrt zum Roadhouse vorbei, als
Marianne sagt sie habe die Bäckerei angeschrieben gesehen. Anscheinend ist das
Areal hier gleichbedeutend mit der Ortschaft. Es gibt auch eine kleine Kirche.
Als erstes Fotografieren und filmen wir eine Gruppe herzige Fuchsmangusten (wie
Erdmännchen) vor ihren vielen Bau-Löchern. Dann kann Marianne das WC der
Bäckerei benutzen und einen Kaffee und für mich Apfelkuchen bestellen. Von
meinem vielen Rahm darf anschliessend das Busi ausschlecken.
Dann fahren wir weiter durch die Namib-Wüste. Einen grossen Geier fotografiere
ich aus der Ferne und Steppen-Hühner. Dann fährt Marianne über einen Pass beim
Gaub- und Kuiseb-Canyon, bevor wir einen Umweg über 3 kleine Feld-Wege zur
Hauptstrasse machen, welche Windhoek mit Swakopmund verbindet. Auf diesen
Teilstücken können wir Löffelhunde und eine Herde Springböcke fotografieren. Vor
4 Uhr erreichen wir die Stadt am Meer. Ohne dass wir im Auto auf den 2.Tank
umstellen mussten (das haben wir leicht befürchtet und die Umstellung
sicherheitshalber mal getestet). Nachdem wir Diesel aufgetankt haben, beziehen
wir unser Zimmer im Hotel ‚Pension a la Meer‘. Es ist leider recht klein für 3
Nächte, das Hotel liegt jedoch sehr praktisch in Fussgänger-Distanz zur
Landungsbrücke mit Restaurants.
Das benützen wir auch sogleich und bestellen auf der Terrasse vom Restaurant
„The Tug“ 2 Cocktails. Wir fragen auch nach, ob unsere Tisch-Reservierung fürs
spätere Diner steht.
Um 19 Uhr geniessen wir dann im Restaurant ein wirklich ausgezeichnetes Essen
mit einem guten Tropfen Weisswein.
Mittwoch, 5. Juni 2024 : Boots-Ausflug in Walvis Bay ( 83km )
Für heute haben wir einen Boots-Ausflug ab
Walvis-Bay gebucht. Nach dem Frühstück müssen wir gemäss Plan früh los um über
die gute aber stark befahrene Teerstrasse zum Touristenort Walvis zu kommen.
Links haben wir Sandwüste und rechts das Meer, welches dunstig-nebliges Wetter
gibt. Am Yachtclub können wir parkieren und zu Fuss beim Office von ‚Catamaran
Charters‘ unseren Foucher präsentieren. Dann kommen zuerst einige andere Boote,
um mit ihren Gästen beladen ins Meer zu stechen.
Dann sind wir dran und werden auf Deutsch begrüsst. Anscheinend ist die ganze
Gruppe auf dem Katamaran ‚Silversand‘ deutschsprachig. Sehr gute Voraussetzung
für eine schöne Tour. Der ältere deutsche Guide lebt schon lange in Namibia und
macht einen ganz tollen Job. Wir haben sehr gute Plätze und das Boot ist nicht
überfüllt, sodass man wirklich gut sehen, fotografieren und filmen kann. Denn es
gibt vieles zu sehen :
- Seelöwen kommen an Deck und werden gefüttert
- ein grosser Pelikan fliegt an und spaziert durch die Leute
- verschiedene Seelöwen-Kolonien am Ufer und davor spielen die lustigen Tiere
herum
- dann entdecken wir Delfine, die aber schwierig zu fotografieren sind
Unser Guide hat schon am Anfang viel Interessantes, unter anderem über Austern
erzählt. Gegen Schluss hat er uns noch Überraschungen versprochen. Und wirklich
werden wir vom Vordeck in die Kabine gebeten, wo ein feudales kaltes Buffet
(nicht nur, aber auch mit Austern) aufgetischt ist. Dazu gibt es feinen
Champagner, wenn gewünscht. Das alles ist im Preis inbegriffen und man gibt
gerne ein grosszügiges Trinkgeld für die Boots-Crew. Dieser Ausflug ist wirklich
empfehlenswert!
Vor der Rückfahrt trinken wir auf einer der verschiedenen Restaurant-Terrassen
am Ufer etwas. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Abstecher an einen Strand,
wo sehr viele Flamingos schöne Foto-Objekte sind. Zurück in Swakopmund
überspielt Marianne die vielen Fotos
auf den Computer und ich schreibe Tagebuch. Wir haben gestern schon gesehen, wo
wir am Abend essen gehen, denn auch für heute haben wir eine Tisch-Reservierung
auf 19 Uhr.
Vorher wollen wir den Sonnenuntergang im nordwestlichen Meer fotografieren. Wir
spazieren raus zum Restaurant ‚Jetty 1905‘. Im Steg fehlt eine Bodenplanke, also
Achtung beim gehen. Für den Rückweg bei Nacht wählen wir dann sicher die andere
Steg-Seite. Auf der kleinen Terrasse vom Restaurant möchten wir Cocktayls
bestellen. Das gibt es hier nicht; aber im Restaurant am Ufer sagt man uns: das
wissen wir von gestern! Im Restaurant ist drinnen unser Tisch reserviert,
angenehm am Fenster. Also bestelle ich eine Flasche vom teuersten ‚Savignon
blanc‘ aus der Karte um zuerst 2 Gläser zum Apéro mit Sonnenuntergang und dann
den Rest zum Diner im Inneren zu trinken.
Dort bestellen wir beide ähnliches wie gestern. Marianne einen Burger, der ist
halb so gross wie der gestrige. Ich bekomme die12 Prawns auf einem so kleinen
Teller, dass ich kaum Platz zum Schälen habe. Auch gibt es weder Wasserschale
zum Händewaschen noch eine Serviette. Auch Wein nachschenken muss ich selber,
auch das ohne Serviette auf dem Kühlkübel. Kurz: alles ein bisschen weniger toll
als gestern und speziell der Service verdient kein Trinkgeld. Wir lassen unsere
Weingläser halbvoll und auch die Flasche nicht ganz leer stehen; der Wein ist
vermutlich nicht schlecht, aber uns mundet er nicht speziell: Geschmacksache!
Darum gehen wir auf dem Nachhauseweg beim ‚The Tug‘ vorbei um einen Tisch für
morgen Abend zu reservieren. Wie Desiree vorausgesagt hat, ist das nicht so
einfach. Die haben Reservationen um Monate voraus: nur mit Referenz von unserer
gestrigen Reservierung durch unseren Anbieter ‚Namibia Individual Travel‘
verspricht man uns einen Tisch, aber nicht an der Fensterfront.
Donnerstag, 6. Juni 2024 : Swakopmund
Heute haben wir Ruhetag geplant und schlafen aus.
Ich nehme im kleinen Badezimmer, welches als Plus über eine Bodenheizung verfügt
eine Dusche. Leider haben auch andere Gäste die gleiche Idee vom späteren
Aufstehen und kaum sitzen wir gemütlich beim z’Morge tauchen nacheinander etwa
10 weitere Gäste auf im Frühstücksraum.
Das Auto lassen wir heute stehen, aber ich ziehe mit Hilfe von einem Hotel-Boy
die Befestigung von unserem unter dem Wagen hängenden Ersatzrad an. Die hat sich
bei den Rumpel-Pisten gelöst. Weil wir unsere grosse Reisetasche für den Zugang
zum Werkzeug herausnehmen müssen, packen wir auch gleichzeitig etwas um. Dazu
macht sich Marianne an die Besenreinigung im hinteren Wagenteil. Ein beinahe
nutzloses Unterfangen bei so viel Sand und Staub! Trotzdem muss es immer mal
wieder sein.
Anschliessend machen wir uns zu Fuss auf für einen Bummel durch Swakopmund.
Nicht zu lange, weil es heute schon am Vormittag schönes Wetter bei blauem
Himmel ist, und dadurch an der Sonne recht warm ist.
Um die Mittagszeit hätten wir Lust auf einen Drink, doch unser Restaurant am
Strand hat noch geschlossen. Zurück ins Städtchen auf die Suche nach einer
‚Tränke‘ möchten wir nicht. So setzen wir uns im Hof vom Hotel hin und machen
unsere Drinks selber. Immer wieder trifft man deutsch-sprachige Reisende zum
Erfahrungs-Austausch.
Am späteren Nachmittag machen wir nochmals einen Spaziergang durch eine andere
Gegend von Swakopmund zum grossen Leuchtturm. Es ist noch mehr auffallend als in
anderen Orten von Namibia, wie viele Deutsche Strassenschilder und Firmennamen
man liest. Unser Fussmarsch endet auf der Terrasse vom ‚The Tug‘, wo wir wieder
feine Cocktayls bestellen und auf den Sonnenuntergang warten. Dann ist Zeit fürs
Diner. Dank unsere Referenz als ‚Wiederholungstäter‘ hat die Tischreservierung
gestern geklappt und wir werden wie in einem Separee auf die ‚Schiffsbrücke‘
eine Treppe höher platziert. Ein Zweiertisch für uns und die wenigen anderen
Gäste auch in ruhiger Atmosphäre ohne lärmende Gruppen. Dem entsprechend ist
auch der Service wieder Top und das Essen ausgezeichnet wie vorgestern.
Freitag, 7. Juni 2024 : von Swakopmund
zur Hohenstein Lodge in den Erango-Bergen (172km)
Wir verlassen Swakopmund nach dem feinen Frühstück
und damit auch unser kleines dunkles Zimmer. Für eine Nacht hätten wir absolut
kein Problem gehabt, aber für 3 Nächte doch gerne lieber etwas mehr bezahlt und
ein besseres Zimmer gebucht. Wie wir nun wissen gibt es das im gleichen Hotel
und andere Unterkünfte haben wir bei unseren Spaziergängen durch die Stadt auch
gesehen. Doch es ist überstanden und wir fahren weg vom Meer in die Berge.
Auf der asphaltierten Hauptstrasse B2 geht es zuerst nach Usakos. Bald sieht man
auf der linken Seite die Silhouette der ‚Spitzkoppe‘ 600 Meter aus der Ebene
ragen. Der Berg gilt als ‚Matterhorn Namibias‘.
In Usakos tanken wir auf, verlassen die Hauptstrasse und auf Rumpelpiste geht es
wieder ins Niemandsland. Neben der Fahrpiste beidseitig Strauch- und
Busch-Steppe. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir unser Ziel, die
Hohenstein-Lodge am Fusse vom gleichnamigen Berg. Mit 2319 Meter ist er der
höchste Berg vom Erongo-Massiv.
Beim Anmelden an der Rezeption buchen wir für 16 Uhr eine geführte 3-stündige
Tour durch die Felsen-Landschaft ‚Boulder Forest‘.
Wir beziehen ein Bungalow mit wunderschön grossem hellem Zimmer, grosszügiger
Duschen-Anlage und eigener Sonnen-Terrasse.
Um 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen auf der Terrasse vom Hauptgebäude mit Blick
auf eine entfernte Wasserstelle. Dort tummelt sich eine Gruppe Paviane,
verschwindet aber sofort, als 2 Schakale auftauchen.
Dann startet unsere Fahrt im offenen Safari-Wagen im ‚Wahrsten Sinn‘ über Stock
und Stein. Wir sind alleine mit Fahrer/Guide unterwegs, welcher uns in recht
gutem Deutsch vieles über die Gegend erzählt, z.B. über den ‚afrikanischen
Kastanienbaum‘. Neben der zeitweise kaum erkennbaren Fahrspur tauchen
Erdhörnchen aus ihren Löchern auf. Bei einer Tränke entdecken wir einen
Springbock, bald gefolgt von einer kleinen Gruppe Kudu-Antilopen. Der Kudu
begegnet uns später wieder beim Abendessen, in Form von panierten Schnitzel !
Unsere Tour geht weiter zum Hohenstein-Berg, an welchem der Guide uns über
1400-Jahre alte Felsmalereien der Buschmänner zeigt. Am Schluss folgt natürlich
wie in Namibia üblich der ‚Sundowner‘, wo der Sonnenuntergang bei Häppchen und
einem Glas Wein oder Jin-Tonic bewundert wird. Dabei treffen wir auf ein
österreichisches Paar, welches uns von ihrem Besuch im Etoscha-Nationalpark
vorschwärmt. Da können wir uns auf unsere Reise-Fortsetzung freuen.
Nach der Rückkehr zur Lodge rasch Duschen und umziehen, dann zum Abendessen.
Ausser dem recht guten Kudu-Schnitzel für uns eher enttäuschend.
Samstag, 8. Juni 2024 : von der Hohenstein Lodge
zum Twyfelfontain Adventure Camp im Damaraland (257km)
Marianne bezahlt nach dem Frühstück die Hotel
Rechnung inklusive Ausflug und gibt das Trinkgeld für die Angestellten. Um halb
Neun fahren wir los, verabschiedet von einem schönen Springbock. Er sollte für
heute das einzige Wildtier sein, welches uns begegnet.
Unsere Fahrt geht über die unterschiedlichsten Waschbrett-Pisten, von rumpeln
bis stärker rumpeln und schütteln. Etwa Halbzeit haben wie in Uis, einer
Minenstadt mit Zinn-Mine. Wir Tanken den Wagen auf und kaufen Wasser und Cola
für uns.
Dann geht es ins Damaraland, wo die Menschen von diesem Volk in ‚Krals‘
(Runddörfer) leben und am Strassenrand mit Winken auf ihre Souvenir-Läden
aufmerksam machen.
Früher als erwartet erreichen wir das ‚Twyfelfontain Camp‘, beziehen ein
komfortables Zelt, welches günstig gelegen nicht weit vom Restaurant steht. Auf
der eigenen Terrasse geniessen wir den späten Nachmittag mit einem Drink, bis es
einnachtet und Zeit ist fürs Diner-Buffet.
Sonntag. 9. Juni 2024 : Elefanten-Tour
Gestern Abend haben wir exzellentes Rinderfilet
vom Grill genossen. Während dem Essen kommt ein Einheimischer in Safari-Montur
vorbei, stellt sich als Lukas vor und er sei unser Fahrer/Guide für die morgige
Pirschfahrt.
Heute hat unser Auto frei. Nach dem Frühstück startet unsere Elefanten-Tour.
Lukas erklärt, dass 9 Personen teilnehmen, aufgeteilt auf 3x3 Plätze im offenen
Safari-Wagen. Für Marianne den Fensterplatz rechts, ich in der Mitte und links
ein Fremder. Als Marianne meint, Mitte sei schlecht zum Fotografieren/Filmen,
befördert mich Lukas zu seinem Beifahrer. So habe ich Top-Bedingungen.
Um 8 Uhr fahren wir los. Es geht durch das trockene Tal vom Huab-Fluss. Bald
sehen wir rechts einige Giraffen in der Ferne, dann auch schon den ersten der
seltenen Wüstenelefanten. Dann gilt die ganze Tour diesen tollen Tieren, von
gross bis kleiner und ganz Jung. 3 Monate alt ist ‚Mimi‘ das jüngste das immer
mal wieder schläft. Auch die Landschaft ist wunderschön. Erst gegen Ende der
Tour gibt es auch noch eine Gruppe Springböcke zum Fotografieren und nochmals
die Elefanten-Gruppe. Nach 12 Uhr sind wir zurück in der Lodge zum Lunch. Wir
bedanken uns bei Lukas für die tolle Tour und belohnen ihn entsprechend.
Dann haben wir viel zu tun mit den Fotos und Videos.
Montag, 10. Juni 2024 : vom Twyfelfontain-Camp zur Vingerklip Lodge (168km)
Gestern Nachmittag sind wir fertig worden mit der
Auswahl der über 200 Fotos, reduziert auf etwa 40 Stück. Marianne konnte die
letzten Foto-Alben vorbereiten und zusammen mit den Tagebüchern unsere Homepage
aktualisieren. Es Lohnt sich: wir zeigen die Fotos während dem Abendessen auf
unserem Handy Lukas. Der freut sich ungemein, lacht laut los wenn er sich oder
uns auf dem Bild sieht und kommt kaum zum Arbeiten im Restaurant oder mit
Begrüssung seiner neuen Gäste.
Um halb Neun nach dem Frühstück fahren wir los. Es geht wieder auf Gravel-Roads
durch Steppe und Wüste. Von der sogenannten ‚Hauptstrasse‘ aus sehen wir im
umliegenden Gelände einige Safari-Fahrzeuge. Wir verabschieden uns von den
seltenen Wüsten-Elefanten mit einer Grossaufnahme aus ca. 50 Meter Entfernung.
Richtung Osten fahren wir nach Khorixas. Kuh- und Ziegenherden, einige Esel und
die Toko- oder Hornbill-Vögel mit dem schönen Schnabel fotografieren wir, froh
um etwas Abwechslung. Doch auf den Besuch der ‚Petrified Forest‘ (versteinerte
Wälder) verzichten wir, solche haben wir in Südamerika verschiedene gesehen. In
der recht grossen Stadt Khorixas tanken wir, machen eine kleine Fahrt durchs
Aussenquartier mit Markt und Kirche. Dann sind es noch etwa 45 km auf guter
Teerstrasse und 20 km vom Abzweig zur Lodge auf Piste.
Etwas zu früh schon um halb 1 Uhr erreichen wir die Vingerklip Lodge inmitten
von Tafelbergen, den sogenannten ‚Ugab-Terrassen‘ und dem 35 Meterhohen
Felsenfinger. Kurz darauf ist unser Bungalow fertig bezugsbereit und wir
geniessen von unserer ideal gelegenen Terrasse den Blick auf ein Wasserloch.
Etwas später erscheinen dort Perlhühner und dann sogar eine Gruppe Kudus mit
einem kapitalen Bock. Als wir sehen, wo sich das berühmte ‚Eagles
Nest‘-Restaurant (Adlernest) befindet, sind wir froh, dass es heute geschlossen
ist. Zum z’Nacht gibt es Braten vom Lamm und vom Kudu, beides sehr gut gekocht.
Dienstag, 11. Juni 2024 : Vingerklip Lodge bis in den
Etosha Nationalpark (202km + 104km Pirschfahrt)
Heute geht es in den grossen Etosha-NP. In der
Vingerklip-Lodge verabschieden sich die kleinen Klippschliefer aus dem
Felsengarten um 08:15h von uns.
Dann geht es zurück auf die Hauptstrasse und vorbei an Outjo alles auf
Teer-Strasse. So sind wir schon in 3 Stunden vorbei an der Zufahrt zu unserer
‚Etosha Oberland-Lodge‘ am Anderson-Gate, dem südlichen Zugang zum Nationalpark.
Nach der Erledigung der Registrierung müssen wir in Okaukuejo die Park-Gebühren
bezahlen für die Anzahl Tage, welche wir total im Park verbringen.
Dann geht es auf unsere erste Pirschfahrt. Weil der Wind recht ordentlich bläst,
lassen wir unser Autodach noch geschlossen. Auch aus den Fenstern lassen sich
tolle Fotos schiessen.
Marianne hat im ‚Navi‘ den Weg zur ersten Wasserstelle eingegeben. So finden wir
problemlos zum
- Nebrowni ; mit schöner Landschaft und Herden von Gnus und Antilopen, dann
weiter
- Gemsboklakte : u.a. Zebras, Schakal
- Olifantsbad : eine tolle Gruppe Elefanten beim Spielen und Schlamm-Spritzen
- Aus : verschiedene Antilopen
Leider ist die Piste, welche als Rund-Trip weitergeführt hätte gesperrt. So
müssen wir alles zurück, besuchen nochmals die Elefanten und verfahren uns auf
der Suche nach einem weiteren Wasserloch. So ist es Zeit, den Weg aus dem Park
und zu unserer Lodge zu wählen. Dort werden wir mit Luxus begrüsst. Champagner
zum Empfang, dann eine Suite in einem grossen Bungalow mit Glasfassade zur
Wildnis. Abgerundet mit einem 6-Gang Diner-Menu.
Mittwoch, 12. Juni 2024 : Etosha-Nationalpark (Pirschfahrt 200km)
Donnerstag, 13. Juni 2024 :
nochmals Etosha-Nationalpark (Pirschfahrt
111 km)
Wir haben gestern im Hotel mit 2 Guides gesprochen
und gefragt ob und wenn ja wo grosse Wildkatzen zu entdecken wären. Einer kann
recht gut Deutsch, der andere war gestern auf Gäste-Tour und hat 2 Löwen am
Wasserloch ‚Gemsbokvlakte‘ gesehen. Die könnten heute eventuell noch dort sein.
Also machen wir uns nach dem Frühstück auf mit Ziel zu diesem Wasserloch.
Auf dem Weg dahin stoppen kurz nach dem Verlassen vom Lodge-Gelände um einen
Gelbschnabel-Toko zu fotografieren. Auch nach dem Eintritt ins NP.-Gebiet gibt
es noch etwas Neues zu entdecken. Eine kleine Gazelle, ein ‚Kronenducker‘ bewegt
sich im Gebüsch neben der Strasse. Und noch vor unserem Ziel stehen viele
Safari-Fahrzeuge in Reih und Glied beim ersten Wasserloch ‚Nebrowni‘ also fahren
wir auch hin und in die zweite Reihe. Ich krieche nach hinten im Wagen um das
Dach zu öffnen. Und schon sehe ich zwischen den Fahrzeugen hindurch einen
männlichen Löwen herumspazieren. Also wechsle ich mit Marianne die Plätze, sie
hat hinten zum Dach heraus Blick aufs Wasserloch. Ich setze mich ans Steuer, um
mit laufendem Motor auf eine Gelegen zu warten um einen Platz zuvorderst zu
erlangen. Nach knapp 30 Minuten gelingt das. Der Löwen-Mann hat sich in der
Zwischenzeit zu 2 Weibchen gelegt. Die sind satt, haben in der Nacht erfolgreich
Futter gejagt und sind nun für die vielen Tiere rund ums Wasserloch keine
Gefahr. Etwa eine halbe Stunde lang geniessen wir mit Fotos und Videos diese
Szenerie.
Wir schliessen das Dach wieder. Dann fahren wir weiter zu anderen Wasserlöchern,
welche wir vom ersten Tag kennen. Unterwegs spielen und fressen kleine
Erdhörnchen neben der Piste, sonst halt immer die gleichen Tiere wie man jeden
Tag sehen kann. Kurz nach Mittag sind wir zurück in der Lodge. Unser
Luxus-Bungalow liegt dank der frühzeitigen Reservierung durch Desiree wieder
sehr günstig. Zwar alleine ohne sichtbaren Nachbarn, aber am Nächsten zum
Lodge-Hauptgebäude. Es hat auch eine Parkbucht, aber das Wenden von unserem
langen Auto ist schwierig, wenn die Wege kürzer sind als der Wagen. Marianne
versucht Steine wegzuräumen um mehr Platz zu schaffen und stürzt dabei leider
so, dass sie sich Kinn und Nase aufschlägt. Ich schaffe das Parkieren doch noch
und Marianne kann sich erholen auf unserer Terrasse zum Busch.
Später hole ich den grossen Rollkoffer aus dem Auto, putze mal Alles so gut als
möglich, repariere zwei Füsse von unserem Kühlschrank und rücke alles wieder an
die richtigen Plätze. Marianne sortiert unsere Kleider nach Notwendigkeit auf
die verschiedenen Gepäckstücke um. Bevor wir zum späten Nachmittags-Drink gehen,
wird das grosse Gepäck wieder im Wagen verstaut.
An der Lobby treffen wir den gestrigen Guide und bedanken uns für seine
gestrigen Tipps. Er freut sich, dass wir mit den Löwen Erfolg hatten, nimmt
gleich unsere Bestellung für die Drinks auf. Als wir uns auf der Terrasse der
Lobby setzen wollen, empfiehlt er uns Plätze weiter draussen. Das Nashorn ist
wieder da und friedlich am Fressen. So gibt es noch Tageslicht-Fotos und Videos
von diesem imposanten Tier (es ist ein Breitmaul-Nashorn). So wird es noch
Nachtrag im Foto-Album geben.
Auch beim Diner klappt heute alles und an der Rezeption wissen sie, dass wir
morgen eine Monstertrip durch den Etosha-NP. haben. Wir können auf 06:15h das
Frühstück bestellen.
Freitag, 14. Juni 2024 : durch den Etosha-Nationalpark von Südwest nach Osten (
225 km)
Samstag, 15. Juni 2024 : Pirsch-Fahrt im Etosha-Nationalpark Ost
(93km Pirsch + 44km von/zum Camp)
Wir haben uns vorgenommen heute noch einige
Wasserlöcher im Osten vom Etosha-NP. anzufahren. Beim ‚Chudop‘ kommen einige
Zebras und Antilopen zu Tränke, erschrecken zwischendurch weil der Wind
Geräusche macht. Bei der Weiterfahrt spazieren Riesen-Trappen über die Piste.
Dann sieht man einige Elefanten; einer frisst gemütlich gleich neben unserem
Wagen. Nach dem Ärger über die Horror-Piste zum ‚Kalkheuwel‘, einem kleinen See
ist nichts zu entdecken. Unterwegs sieht man mehr als bei den Wasserstellen.
Auch eine Gnu-Herde steht und liegt neben der Haupt-Piste. Oder ein schöner
Schwarzgesicht-Impala im Gebüsch. Wir geniessen zwischendurch den Blick über die
grosse ‚Etosha-Pan‘ welche wie ein Salzsee wirkt. Auf unserem Rückweg steht der
fressend Elefant immer noch neben der Fahrbahn und ist ein Foto-Objekt für
viele. In der Nähe vom Parkzentrum Namutoni besuchen wir noch die Wasserstelle
‚Koinachas‘. Verschieden Antilopen benützen diese Tränke und es stehen Kudus im
Gebüsch. Weiter geht es zu ‚Klein Okevi‘, wo wir eine grauen Raubvogel
fotografieren und zu ‚Groot Okevi‘ wo nochmals ein Impala und ein
Steinbock-Weibchen mit grossen Ohren Lauscht.
Dann fahren wir rund um die ‚Fischers-Pfanne‘, einen grossen trockenen Salzsee
bis zu ‚Twee Palms‘ und weiter zum Park-Zentrum. Man könnte gefühlt hundert
Giraffen filmen und fotografieren. Immer wieder sieht man diese eleganten Tiere.
Aber für uns ist der ‚Etosha-Nationalpark‘ eine Enttäuschung. Er wird
hochgejubelt, ähnlich wie in Tansania die Serengeti.
Im Park-Zentrum Namutoni mit dem alten Fort aus der deutschen Kolonialzeit
fotografieren wir noch einen Graulärmvogel auf einem Baum.
Vor 16 Uhr sind wir zurück im Camp am Erholen und Arbeiten am Computer. Marianne
mit Foto-Bearbeitung und aktualisieren unserer Homepage. Ich frisch geduscht mit
einem Drink vor unserem Zelt am Tagebuch Schreiben.
Beim Abendessen wird uns erst mitgeteilt, dass Andrew für uns eine geführte
Safari-Tour geordnet hat. Schade dass man das verpasst; wir haben kein Internet
ausserhalb der Lodges und sind meistens den ganzen Tag unterwegs.
Sonntag, 16. Juni 2024 : vom Mushara Bush-Camp zur Hakusembe River Lodge (416km)
Heute verlassen wir die Gegend vom
Etosha-Nationalpark. Zuerst fahren wir Richtung Südosten auf mehrheitlich
schnurgerader guter Strasse. Uns freut nach langer Zeit wieder einmal Autofahren
und nicht rumpeln zu können. Auch der von uns schon verfluchte Wagen macht uns
wieder mehr Freude; bei Tempo zwischen 80 und teilweise sogar über 100 km/h sind
wir froh über sein Gewicht welches Spurtreue und Sicherheit bietet.
Beim ‚Otjikoto‘-See machen wir kurz halt. Kurz darauf überqueren 2
Warzenschweine die Strasse; ein Zeichen, dass man auch bei erlaubten 120 km/h
Vorsicht walten muss. Dann geht es vorbei an Tsumeb, bevor wir nach ca. 2
Stunden Fahrzeit Grootfontein erreichen. Dort Tanken wir auf und kaufen Wasser
für unterwegs. Nach Fahrerwechsel geht es nun nach Nordosten, aber immer noch
über viele Kilometer gerade aus. Auf dieser Strecke durchquert man den
‚Mangetti‘-Nationalpark. Dort leben die Einheimischen vom Stamm der ‚Kavango‘ in
ihren Krals und es hat teilweise viel Fussgänger-Verkehr neben der Strasse. Auch
Viehherden – Kühe und Rinder, auch Schafe und Ziegen – bedeuten stetige
Wachsamkeit am Steuer.
Trotzdem erreichen wir die Abzweigung zu unserem Ziel 2 km vor Rundu kurz nach
13 Uhr und bald sind wir nach kurzer Rumpelpiste bei der ‚Hakusembe River
Lodge‘. Um 13:30h beziehen wir unser Bungalow direkt am Okovango-Fluss. Wir
buchen gerade an der Rezeption eine Bootsfahrt auf 17 Uhr. Dann geniessen wir
auf der Restaurant-Terrasse am Wasser einen Drink und können so relaxen.
Als das Boot dann beladen wird und Stühle in Reihe aufgebaut sind, dann noch
Kinder zur Tour gemeldet sind, spreche ich mit dem Guide und sage wir möchten
unsere Buchung kanzeln, wir lieben es eher ruhig. Spontan erklärt er, dass sein
Kollege gerne eine Privattour machen würde. Das wird logischerweise sicher
teurer und ist uns dennoch angenehmer. So starten wir 10 Minuten später und sind
mit dem Guide alleine unterwegs. Sofort realisiert dieser, dass wir gerne
fotografieren und zeigt uns neben verschiedenen Reiher eine grüne Schlange im
Ufer-Gebüsch. Dann fährt er uns dem Angola-Ufer entlang und tischt bald Getränke
und etwas zum Knabbern aus seinen Kühlboxen auf. Dann legt er am Ufer an, um uns
ein Krokodil zu zeigen, welches aber den Vorderteil mit Kopf versteckt hat. So
geht es dem Sonnen-Untergang entgegen, den wir voll geniessen können.
Kurz vor Diner-Zeit geht es zurück zur Lodge und wir ziehen uns um fürs Buffet
bereit zu sein.
Montag, 17. Juni 2024 ;
Hakusembe River Lodge bis Divava Okavango
Lodge (219km)
Seit gestern Mittag hat sich die Vegetation
verändert. Vom sandig-grau im Süden und bis zum Etosha-NP. ist hier alles viel
grüner. Man sieht sogar Palmen. Aber am morgenfrüh hängt Morgennebel über dem
Fluss.
Nach dem Frühstück fahren wir leicht später als geplant ab, weil ich
Computer-Probleme mit der Foto-Bearbeitung habe. Doch unsere Tagesetappe ist nur
halb so lang wie gestern. Beim Aus-Checken der Lodge stellt Marianne erfreut
fest, dass unsere Flussfahrt nicht teurer verrechnet worden ist.
In Rundu tanken wir auf und auch Öl braucht unser Wagen. Die Stadt wirkt düster
mit Slums in den Aussenbezirken. Weiter geht es ostwärts auf wiederum langen
geraden Asphalt-Strassen. Es herrscht viel Fuss-Verkehr neben der Strasse, weil
die Einheimischen vom Volk der Kovango hier ihre Krals und Dörfer haben. Etwa 25
km vor Divindu will ein Polizist bei einer Kontrolle meinen Fahrausweis sehen.
Den muss Marianne zuerst aus der Tasche auf dem Rücksitz suchen. Dann können wir
weiter fahren.
Am Mittag erreichen wir schon die Divava Okavango Lodge, wo der Fluss eine
Biegung nach Süden macht. Es ist natürlich zu früh, unser Zimmer ist noch nicht
bereit. Aber bald geniessen wir hier den Komfort von einem Luxus-Bungalow mit
Wohn- und Schlafbereich mit grosser Privat-Terrasse und Blick auf den Fluss.
Dazu ein Badezimmer mit Wanne und Dusche, dazu eine Open-Air-Dusche im Freien
schön abgeschirmt gegen alle fremden Blicke.
Wieder einmal einen grossen Dank an Desiree, welche uns so Abwechslungs-reiche
Ferien zusammengestellt hat. Aber natürlich auch an Andrew herzlichen Dank,
welcher uns für übermorgen eine ‚Game-Drive‘ (geführte Morgen-Safari) spendet,
als Ausgleich zu den kleineren Problemen mit dem Fahrzeug. Und dazu für heute
Nachmittag eine Flussfahrt auf dem Okavango.
Für die stellt sich uns ein Guide als ‚Joseph der Kapitän‘ um 4 Uhr vor. Wir
seien die einzigen Gäste und wir können zur Privat-Tour an Bord gehen. Gemütlich
geht es zuerst fluss-abwärts. Sofort entdecken wir die verschiedensten Vögel:
wunderschöne ‚Kingfisher‘ (Eisvögel), bunte Bienenfresser, Reiher und Kormorane,
Nilgänse usw. Aber auch ein Krokodil am Ufer und viele Flusspferde im Wasser.
Als Abschluss geht es fluss-aufwärts bis zu den ‚Popa Falls‘, den Stromschnellen
vom Okavango. Dort geniessen wir den Sonnenuntergang. Natürlich wie in Namibia
üblich mit dem ‚Sundowner‘. Joseph bringt ein Tischlein mit Häppchen auf eine
Flussinsel, und öffnet für uns eine kleine Flasche ‚Chardoney‘. Er bekommt
natürlich nach der Rückkehr in die Lodge seinen persönlichen Lohn mit Dank für
die tolle Tour.
Dienstag, 18. Juni 2024 :
Divava Okavango Lodge, Pirschfahrt im
‚Mahango-Park‘ (89km)
Es eilt uns nicht mit dem Aufstehen, den wir haben
lockeres Programm. Doch es erstaunt uns, dass im Restaurant bei der Morgenkälte,
welche auch nach 7 Uhr ohne wärmende Sonne herrscht, nicht innen fürs Frühstück
getischt ist, sondern nur auf der Terrasse. Wir lassen für uns aber drinnen
einen Tisch bereit machen.
Anschliessen fahren wir um 9 Uhr zum Eingang vom ‚Mahango-Park‘, bezahlen die
Besuchs-Gebühr und erhalten einen kleinen Plan und gute Ratschläge. Die
Hauptpiste führt zur Grenze nach Botswana, bringt aber was Tiersichtung
anbelangt nicht viel. Doch die Neben-Route welche näher am Okavango entlang
führt begrüsst uns mit einem Elefanten, der die Piste für sich beansprucht und
uns vorsichtig warten lässt. Neben den ‚normalen‘ Antilopen entdecken wir viele
Warzenschweine in Gruppen und beim Kämpfen. Auch ein Krokodil auf einer
Flussinsel und Flusspferde am Ufer und im Wasser. Auch schön-bunte
Bienenfresser-Vögel können wir fotografieren. Wir sind um die Mittagszeit mit
der Runde fertig und weil wir mehr erfreutes erlebt haben als im Etosha-NP.
machen wir nochmals die gleiche Rundfahrt. Diesmal sind eine ganze Gruppe
Elefanten am Baden und ein einzelnes Grosstier wühlt im Schlamm. Als Höhepunkt
empfinden wir einen Schlangen-Sperber, der direkt neben der Piste eine Schlange
frisst.
Auf den Kaffee mit Kuchen sind wir zurück in der Lodge. Nach ausgiebig Duschen
im Freien sind wir erfrischt, aber enttäuscht, dass der Kuchen von gestern ist.
Auch lästig ist das WIFI, welches für ein Hotel dieser Preisklasse so
unregelmässig funktioniert, dass an eine Aktualisierung unserer Homepage nicht
zu denken ist.
Mittwoch, 19. Juni 2024 :
Divava Okavango Lodge, Pirschfahrt im
‚Buffalo-Park‘
Heute heisst es früh um 6 Uhr aufstehen. Um
halb-sieben Frühstück und um 7 Uhr geht die Tour los, welche uns Andrew
offeriert hat. So lassen wir unser Auto mal stehen, wir besteigen zusammen mit 2
deutschen Hotelgästen den offenen Safari-Wagen der Lodge und ‚Paul‘ der Driver
fährt los. Etwas seltsam ist seine gemächliche Fahrweise auf guter Strasse, wir
werden von 2 anderen Safari-Fahrzeugen überholt. Beim ‚Buffalo-Gate‘ erreichen
wir den grossen ‚Bwabwata NP‘. Etwas später im Laufe des Vormittags stellt sich
heraus, dass Paul auch nicht der beste Guide ist. Mehr als die Hälfte der
Entdeckungen bemerken wir vor ihm!
Trotzdem geniessen wir eine abwechslungsreiche Pirschfahrt. Büffel und Elefanten
sowie Warzenschweine sehen wir, auch mit Wasserbock und Buschbock 2 neue
Antilopenarten. Krokodil und Flusspferde in grösserer Entfernung, wie auch
Schlangenhalsvogel, Marabu und Reiher. Bei 2 grossen Eulen (Flecken-Uhus) auf
einem Baum muss ich Paul stoppen lassen, dafür entdeckt er dann einen sehr
kleinen Perl-Kautz im Gebüsch. Auch verschiedene bunte Bienenfresser-Vögel und
ein Rotbauch-Würger sind schöne Foto-Sujets. Ein Büffel mit gebrochenem Bein
hinkt gegen Ende unserer Pirsch davon. Da wo es angeblich Löwen geben soll, wird
er den Tag kaum überleben.
Nach einer Pause wo man aussteigen kann und Getränke aus der Kühlbox bekommt
geht es dem Mittag entgegen. Wir fahren durch ein Gelände, welches mit
militärischen Ruinen einer früheren südafrikanischen Armeestation übersäht ist.
Auf einer geraden Rumpelpiste fährt Paul auf einmal wie der Teufel, dass ich ihn
bitte, etwas langsamer zu werden. Er scheint unangepasst mit 50km/h zu fahren
ausser bei Pirschfahrt.
In der Lodge zurück essen wir 2 Sandwiches zum Lunch und machen uns dann an die
Foto-Auswahl am Computer.
Donnerstag, 20. Juni 2024 :
Divava Okavango Lodge bis Namushasha
River Lodge (235km)
Heute verlassen wir die Divava Okavango Lodge nach
21/2 Tagen. Trotz dem sehr schönen Zimmer können wir die Lodge nicht unbedingt
empfehlen und das liegt absolut nicht am auch hier sehr freundlichen Personal.
Wir starten um 8 Uhr nach dem Frühstück und tanken in Divundu auf. Auch
Motorenöl benötigt der Wagen wieder und die Reifen etwas Luft. So wird es halb
Neun, bis wir die Brücke über den Okavango überqueren und mal wieder
kilometer-lang gerade Strassen in Angriff nehmen. Es geht durch den ‚Caprivi‘,
einen Streifen Namibia, welcher zwischen Angola und Botswana bis nach Zimbabwe
reicht. Man fährt durch den grossen Bwabwata-Nationalpark. Mal ist er rein für
den Tierschutz da, in anderen Bereichen als Mischnutzung. Da können die
Einheimischen ihre Hütten in Krals bauen und ihr Vieh betreuen. Da kann es
natürlich auch Probleme mit den Wildtieren geben. Eine Gruppe Straussen-Vögel
gleich neben der Strasse lässt uns für Fotos kurz stoppen.
Bei Kongola (man sieht zwar kein Dorf oder keine Ortschaft) biegen wir nach
Süden ab und erreichen unser Ziel die Namushasha River Lodge. Nach einem Drink
auf der Restaurant/Bar-Terrasse können wir unser Zimmer beziehen. Da legt man
Wert auf Details; viel sorgfältig ausgesuchte Deko-Elemente, dafür etwas weniger
Platz für unsere Computer-Arbeit. Internet funktioniert, zeitweise sogar im
Zimmer. Aber Marianne macht die Homepage-Aktualisierung doch lieber im
Restaurant, und das mit Erfolg. Achtung ist im Zimmer angesagt; mit offener Türe
zum Balkon kann man den Raum nicht für Sekunden verlassen, denn schon ist ein
Affe herein gekommen!
Leider ist der Safe in unserem Zimmer geschlossen, für uns also nicht benutzbar.
Auf meine Reklamation an der Rezeption werden sofort 2 Handwerker mit schwerem
Gerät geschickt, welche den Safe heraus-schneiden und einen neuen einbauen.
In der Zwischenzeit starten wir zu unserer gebuchten Flussfahrt auf den
Nebenarmen vom Kwando-Fluss. Die beginnt mit 2 grossen Krokodilen. Auch
verschiede Vögel gibt es natürlich zu sehen; vom grossen Weisskopf-Adler bis zu
den kleinen, bunten Bienenfresser-Vögeln. Auch einen schönen Wasser-Waran zeigt
uns der Bootsführer und als die Sonne dem Untergang zu geht, eine ganze Gruppe
Flusspferde. Der obligate ‚Sundowner‘ mit einem Zinnbecher Weisswein und
Häppchen kann natürlich nicht fehlen.
Das Diner wird in Buffet-Form geboten und die Temperatur bei Windstille ist ganz
angenehm, um auf der Terrasse im Freien zu speisen.
Freitag, 21. Juni 2024 :
‚Game-Drive‘ am Vormittag im
‚Bwabwata-Nationalpark‘
+ Selbstfahr-Safari im ‚Mudumu-Nationalpark‘ am Nachmittag (67km)
Unser Tierbeobachtungstag beginnt schon beim
Frühstück. Auf einem Baum neben der Restaurant-Terrasse sitzt ein schöner Adler.
Dann geht es mit dem Boot über den Seitenarm vom Kwando-Fluss auf eine grosse
Insel, wo 3 Safari-Fahrzeuge bereit stehen. Wir haben Glück: nur wir 2 geniessen
eine Privat-Tour mit dem ausgezeichneten Guide im ‚Bwabwata-Nationalpark‘.
Bald findet unser Führer Spuren von Löwen, aber nicht mal ihm gelingt es in
3-stündigem Suchen durch das weite Parkgelände, uns diese Grosskatzen auch zu
zeigen. Dafür sehen wir verschiedene Antilopen-Arten: neben Impalas und Kudus
auch Leier- und Moor-Antilopen, sowie Wasserbock und Rappen-Antilopen. Auch
verschiedene Vögel von gross bis klein: Marabu auf Baum, schwarzer
Gabelschnabel-Storch, schön-farbige Gabelrake und bunte Bienenfresser-Vögel und
ein Adler in der Luft. Der Fahrer/Guide stoppt immer fotogerecht und ist sehr
aufmerksam auf unsere Bedürfnisse. Auch Warzenschweine, eine Gnu-Herde im Galopp
und Flusspferde können wir fotografieren und filmen. Nach einer Pause mit
Getränken und Häppchen geht es zurück, mit dem Auto wieder durch einen seichten
Flussarm, dann mit dem Boot zurück zur Lodge, nicht ohne noch ein grosses
Krokodil am Ufer zu fotografieren. Auch ohne Löwen-Sichtung hat der Guide sein
Trinkgeld redlich verdient.
Wir erholen uns etwas in unserem Boutique-Zimmer. Nach dem Lunch – wir teilen
uns ein Sandwich mit Pommes und haben mehr als genug – machen wir uns auf, mit
unserem eigenen Auto auf ‚Game-Drive‘ zu gehen. Um 13 Uhr starten wir. Auf der
Hauptstrasse fahren wir knapp 20km nach Süden. Beim Gate zum
‚Mudumu‘-Nationalpark bezahlen wir die Gebühr und erhalten eine Skizze vom
Park-Gelände. Auch eingehende Infos, wo wegen tiefer Sandpiste 4-Rad-Antrieb
notwendig sein wird.
Schon bald sehen wir Zebras im Gebüsch. Dann geht es zuerst zu einem Hippo-Pool
wo eine grosse Gruppe Nilpferde am Ufer liegt und steht. Dann können wir
verschiedene Antilopen, recht viele Elefanten, Affen und einen Büffel entdecken.
Aber wen wundert es? Leider auch keine Löwen!
Das Fahren ist recht anstrengend. Die teilweise tiefen Löcher in den Pisten
können nicht immer elegant um-kurvt werden. Marianne hat Mühe auf diesen
löchrigen Pisten mit ihrer Schulter und verzichtet darum aufs Selberfahren. Die
2 Teilstücke mit tiefem Sand sind wirklich ohne Zuschalten vom 4-Radantrieb
nicht passierbar. Was auf dem Plänchen als gerader Strich angedeutet ist, stellt
sich als Kurvenfahrt dem Fluss entlang heraus.
Wir sind froh, dass uns das ‚Navi‘ immer bestätigt, auf dem richtigen Weg zurück
zum Eingang zu sein. Als es uns aber an der Hauptstrasse rät, nach Rechts
abzubiegen ist uns das suspekt. Es hat ein anderes Gate zum Park gefunden und
erst als Marianne unsere Lodge im Navi eingibt, korrigiert es sich selber und
bestätigt unsere Meinung ‚Links‘ abbiegen!
Müde beenden wir den ereignisreichen Tag mit einem Drink im Zimmer. Ich habe am
linken Daumen beinahe Blasen vom Drehen am Lenkrad. Aber nach einer
erfrischenden Dusche sind wir bereit fürs Buffet zum Abendessen. Anschliessend
sind wir schon um 20:15 Uhr im gemütlichen Bett und Marianne höre ich tief
atmen, also kann sie auch besser schlafen als letzte Nacht.
Samstag, 22. Juni 2024 : Namushasha River Lodge + ‚Game-Drive‘ im ‚Bwabwata-NP‘
Heute lassen wir es gemütlich angehen. Gestern
haben wir für heute Nachmittag nochmals eine Tour in den ‚Bwabwata-Nationalpark‘
gebucht. Den Vormittag verbringen wir in der Lodge mit Arbeit an der Homepage.
Ein Teil vom Gepäck kommt schon mal ins Auto.
Als es dann 15Uhr wird und sich beinahe 20 Leute für die Safari bereit machen
befürchten wir ein unangenehmes Gruppen-Erlebnis ohne grosse
Foto/Video-möglichkeiten. Als wir schon ein Kanzeln unserer Reservierung in
Erwägung ziehen, kommt Aldrin unser Guide von Gestern und beruhigt uns. Er
spricht mit seinem Chef und erklärt uns, es gebe ein drittes Safari-Fahrzeug und
er garantiere uns Fensterplatz. Dann drängt er auf Beeilung, lässt uns aufs Boot
steigen, nimmt Getränke und Häppchen-Platte auch aufs Boot und fährt los,
während das andere Schiff noch beladen wird. Gleich verfährt er bei den
Safari-Fahrzeugen und schon haben wir eine Privat-Safari! Was gutes Einvernehmen
und ein ordentliches Trinkgeld mit einem Top-Guide möglich macht.
Etwas rascher geht es bei uns heute vorwärts. Aldrin erinnert sich noch genau,
was wir gestern gesehen und wie lange wir fotografiert haben. So überlässt er
uns jeweils nach kurzem Hinweis auf seine Entdeckungen, ob und wie lange wir
stoppen möchten. So kommen wir zu einer viel längeren Tour. Es beginnt mit 4
Büffeln am Fluss, daneben eine Schar Geier und einem Braunkopf-Adler. Eine
Gruppe Warzenschweine versperrt unseren Weg und Mangusten huschen vorbei. Bei
einem ‚Leberwurst‘-Baum steht ein einsamer junger Elefanten-Bulle. Dann wandert
eine ganze Herde dieser Dickhäuter mit einigen Jungtieren durch die Landschaft.
Zebras, Giraffen, Gnus und ein kleines Mara-Dikdik bekommen wir auch zu sehen.
Dann wird an einem Aussichtspunkt am breiten Kwanda-Fluss Rast gemacht, wie
gewohnt mit verschiedenen Leckereien und für uns Weisswein. Auf dem Rückweg
unserer verlängerten Tour sehen wir noch einen 4-jährigen Kudu-Bock, einen
Weisskopf-Seeadler, Ibisse mit Sichel-Schnabel und als krönender Abschluss
spaziert nochmals die über 50-köpfige Elefanten-Schar im Abendlicht vorbei. Ein
einmaliges Erlebnis! Entsprechend bekommt Aldrin nochmals erhöhten Lohn und
Dank, auch wenn er auf der Suche nach Löwen für uns wieder keinen Erfolg
verbuchen kann.
Sonntag, 23. Juni 2024 :
Namushasha River Lodge bis Kasane /
Botswana ( ca.260km)
+ Zovu Elephant Lodge
Montag, 24. Juni 2024 :
Zovu Elephant Lodge + Game-Drive im
Chobe-NP. + Flussfahrt
Dienstag, 25. Juni 2024 : Zimbabwe / Viktoria-Fälle
Bei Sonnenaufgang und nicht mehr ganz Vollmond
geht es mit dem Boot los, zur Namibia-Ausreisestation und weiter nach Kasane für
den Einreisestempel nach Botswana. Dort steht ein Minibus bereit für uns und die
3-Köpfige Familie aus Mexiko.
Der Fahrer bringt uns zur Grenze nach Zimbabwe, wo schon eine Menschenmenge
Schlange steht für die Wiederausreise aus Botswana. Dann eine Station weiter
muss man das Visum für Zimbabwe kaufen und anschliessend zur Einreise-Station
weiter. Der Fahrer ist überall mit allfälliger Hilfe dabei. Die anschliessende
Fahrt zu den Viktoria-Fällen dauert eine Stunde, mit einem kurzen Stopp um eine
Büffelherde zu fotografieren.
Die Mexikaner werden ausgeladen für ihren Helikopter-Rundflug. Und uns bringt
der Driver zum Park-Eingang mit den Wasserfällen, wo wir den happigen Preis von
50 US$ pro Person bezahlen. Es ist 10 Uhr und er erklärt, dass um 13 Uhr
Treffpunkt an dieser Stelle sein muss, um rechtzeitig die Rückreise anzutreten.
Wir machen einen Spaziergang zu verschiedenen Aussichts-Plattformen auf die
imposanten Fälle. Es ist wirklich recht feucht, zeitweise wie Regen. Dann essen
wir im Park-Restaurant fein zu Mittag, ohne überteuerte Preise. Anschliessen
nochmals einige Videos und Fotos vom herabstürzenden Sambesi-Fluss. Und um 1 Uhr
pünktlich treffen wir den Fahrer am Parkausgang. Aber auf die 3 Mexikaner warten
wir beinahe eine halbe Stunde, obschon sie den gleichen Abfahr-Zeitpunkt
mitgeteilt bekommen haben. Das ist typisch der Grund, warum wir keine
Gruppenreisen machen. Es gibt zu viele rücksichtslos Touristen ohne anstand!
Als sich die arrogante Dame noch herausreden will, sage ich nur sie soll still
sein. Das gibt dann wenigstens eine ruhige Rückfahrt.
Nach vom Fahrer gut organisierten Aus- und Ein-Formalitäten erreichen wir
Kasane, wo Reino mit dem Boot für den Weitertransport wartet. Bei der Einreise
zurück nach Namibia warten wir wieder mehr als 30 Minuten, weil die Mexikaner
Visa-Probleme heben. Den ganzen Tag warten wir auf 3 Idioten! Es ist in der
Lodge wirklich nur mit der fürsorglichen Betreuung durch Herbert und Monika
auszuhalten. Die anderen am zweiten Tisch können uns mit ihrem grossspurigen
Auftreten nicht ärgern. Typisch dass sie einen stolzen Grosswildjäger und
Büffel-Killer dabei haben.
Mittwoch, 26. Juni 2024 :
Zovu Elephant Lodge – Kasane –
bis Elephant Sands Lodge (254 km)
Wir verabschieden uns beim Frühstück um 7 Uhr
herzlich von Monika und Herbert. Etwas weniger euphorisch von den Angestellten,
welche meinen mit einem Willkommens-Gesang sei die Freundlichkeit genug getan.
Singen gibt bei uns kein Trinkgeld
und der Service war wenig berauschend. Schade, dass der Besitzer der Lodge nicht
anwesend war. Ich hätte ihm erklären können, warum wir seine Adresse nicht
unbedingt weiter empfehlen können. Zimmer gross und geräumig, aber etwas in die
Jahre gekommen. Das Personal mit Ausnahme von Guide Reino kaum ausgebildet. Für
das leidige Ein- und Aus-Reise- Prozedere kann er ja nichts.
Also geht es für uns nun nach Botswana; Reino steht Pünktlich bereit, verstaut
das Gepäck auf dem Boot und bringt uns rüber ans Festland. Dort bringt er das
Gepäck zum Auto und hilft mir zusammen mit Marianne beim nicht einfachen
Ausparken. Dann erhält er seinen wohlverdienten Lohn und verabschiedet sich
dankend.
Botswane begrüsst uns nicht sehr freundlich. Die erste Tankstelle hat heute
Morgen keinen Diesel. So sind wir gewarnt, was uns noch erwarten könnte. Bei der
zweiten Tanke lacht der Boy laut, als ich ihn frage ob er Diesel habe.
Vollgetankt geht es dann Richtung Süden. Auf der Hauptstrasse stoppen wir nicht
wegen Warzenschweinen oder Affen neben der Fahrbahn. Erst ein Elefant lässt uns
einen Foto-Halt einlegen. Auch eine Giraffe kreuzt den Weg und für 3 Hornraben
stoppt Marianne so rasch als möglich und ich gehe fürs Fotografieren einige
Schritte zurück.
Ansonsten benötigen mehr die ‚Pot Holes‘ (tiefe Schlaglöcher im Asphalt) unsere
ganze Aufmerksamkeit.
Bei Pandamatenga machen wir Fahrerwechsel. Als
ich auf die Strasse zurückfahre, hält mich 80 Meter weiter ein Polizist
auf. Als ich frage warum, gibt er keine verständliche Antwort und schnauzt mich
unfreundlich an, auf der Seite das Auto abzustellen und Auszusteigen. Neben der
Strasse stehen schon etwa 8 Fahrzeuge mit Südafrika-Nummern und auch am
Streifenwagen stehen Fahrer und müssen Führerschein und Auto-Papiere vorweisen.
Sie müssen alle 1000 Pula (ca. 70 SFr.) bezahlen. Als wir an die Reihe kommen,
frage ich nochmals nach dem Grund.
Nochmals unfreundlich erklärt der zweite Beamte, ich hätte wie die anderen das
Stoppschild überfahren. Das bestreiten wir entschieden. Denn entgegen den
anderen, welche wirklich in Kolonne von der Tankstelle auf die Hauptstrasse
gefahren sind, habe ich gestoppt. Nur weil ich kurze Zeit nach der Autokolonne
dort ebenfalls von der Seite her kam, wird behauptet ich hätte nicht gehalten,
es sei auf einem Video im Streifenwagen zu sehen. Als wir bitten, das auch zu
sehen, versucht der erste Bulle das Video zu finden, kann es aber nicht zeigen.
Trotzdem bestehen die 2 Idioten darauf, dass Marianne die angebliche Busse
bezahlen muss. Also sind 70 Franken ungerechtfertigt futsch! Aber Andrew von
‚Namibia individual Travel‘ hat uns gewarnt, dass mit den Botswana-Bullen nicht
zu spassen ist. Trotzdem wünsche ich den beiden: Fahrt zur Hölle! (ohne
Beleidigungs-Klage). Eine tolle Begrüssung in Botswana!
Rund 6 Kilometer vor der Abzweigung zu unserer nächsten Übernachtungs-Lodge
werden wir von der veterinären Gesundheits-Kontrolle gestoppt. Das muss man hier
wenn man von Norden ins südliche Gebiet kommt, damit keine Tier-Seuchen
verursacht werden. So ist alles in Ordnung und wir werden auch freundlich
gebeten, die Schuhe auf einem kleinen Teppich zu desinfizieren, unseren
Kühlschrank kurz zu öffnen damit wir nicht Fleisch mit führen und mit dem Auto
durch ein Desinfektions-Bad zu fahren. Das Prozedere kennen wir von der Grenze
Zimbabwe-Botswana.
Bei der Zufahrt zur Elephant Sands Lodge haben wir ausgerechnet wieder die
Südafrika-Autokolonne vor uns und es dauert bis wir unser ‚Chalet 7‘ beziehen
können. Das Zelt ist geräumig aber sehr einfach, wie es ausschaut wirklich das
schlechteste der ganzen Anlage. Der Eingang besteht aus 2 halben Gattern, wie
bei einem Schaf- oder Ziegenstall und kann nicht abgeschlossen werden, d.h.
jeder kann rein wie er will. Erst auf meinen Hinweis, dass wir Computer, Kameras
und Reisegeld dabei haben, erhalten wir 2 neue Vorhängeschlösser mit Schlüssel.
Ich betone klar, dass unser Misstrauen nicht den Angestellten gilt, aber doch
sehr viele ausländische Camping-Gäste anwesend sind. Auch Steckdosen gebe es
keine im Raum wurde uns gesagt, doch auf Intervention von Marianne wird
veranlasst, dass wenigstens ein Stromanschluss für uns im Zelt verlegt wird.
Doch unser Wohlbefinden wird weiter Strapaziert. Es gibt keine freie Tischwahl
zum Diner. Gruppen werden bevorzugt, unser Tisch ist im Freien angeschrieben im
kalten Wind ausgesetzt. Das Personal hilft wenigstens, ihn etwas weniger zugig
zu platzieren. Doch auch das Buffet ist mühsam; in einer engen Nische vor der
Küche hat man 5 oder 6 Speise-Container gestellt und davor bildet sich natürlich
sofort ein Menschen-Gewühl. Wir begnügen uns mit Brötchen und sind froh, zum
Lunch ein Sandwich gegessen zu haben.
Zu viel essen sollte man hier auf keinen Fall, denn bis um 6 Uhr hatten wir kein
Wasser im Zelt, also keine WC-Spülung! Uns hat es gereicht; Marianne versucht
per Wats-App Desiree zu erreichen um möglichst die nächste Nacht schon wo anders
zu buchen.
Donnerstag, 27.Juni 2024 :
Elephant Sands Lodge bis Leopard Plains
Lodge (277 km)
Es hat geklappt. Schon während dem einfachen
Frühstück meldet sich Desiree mit Wats-App, sie sei am Abklären bei der Leopard
Plains Lodge. Und während Marianne die Wartezeit mit Aktualisierung der Homepage
aufs Netz nutzt, kommt die Meldung, dass wir schon für heute Nacht dort erwartet
werden. Ich fotografiere noch einen Elefanten mit unserem Zelt-Haus im
Hintergrund und eine Zebra-Manguste im Restaurant.
Dann Packen wir unsere schon vorbereiteten Siebensachen ins Auto und melden uns
an der Rezeption von ‚Elephant Sands‘ ab. Überraschend und nicht
selbstverständlich erhält Marianne für die gebuchte aber nicht benutzte Nacht
3600 Pula bar zurück.
Wir fahren nach 9 Uhr los. Am Ende der Sandpiste bei der Hauptstrasse können wir
den 4-Rad-antrieb ausschalten. Es geht weiter nach Süden. Bei Nata tanken wir
Diesel und bezahlen bar. Wir haben nun eher zu viele Pulas und die kann man
schlecht zurück wechseln in eine gängige Währung. Wir biegen nach Westen ab und
erleben die wohl schrecklichste Strasse unserer Reise. Marianne muss 2 km-lange
Teilstücke neben dem komplett zerstörten Teer-Band auf abhängenden Sand- und
Schotter-Pisten befahren. Auch wenn man mal auf der eigentliche Fahrbahn voran
kommt, erfordern die tiefen Schlaglöcher (Pot-Holes) unsere ganze
Aufmerksamkeit. Trotzdem können wir Strauss, Gnus und 2 streitende Elefanten
neben der Strasse fotografieren.
Kurz vor 15 Uhr finden wir nach etwas Suchen die Zufahrt zur Leopard Plains
Lodge und werden über Gegensprech-Anlage durchs Tor gelassen. Die Sandpiste zur
Rezeption ist problemlos ohne 4-Rad-Antrieb zu bewältigen. Angekommen werden wir
um kurz nach 15 Uhr freundlich begrüsst und erfahren, dass wir die einzigen
Gäste für diese Nacht sein werden. Erst Morgen sollen noch 2 zusätzliche kommen.
So schöne Ruhe in der Wildnis lieben wir. Wir besprechen unser Programm für die
nächsten Tage.
Heute um 16 Uhr fahren wir schon los zu einem ‚Sun-downer‘ in den
Sonnenuntergang. Guide Kasim weiss vieles über die verschiedenen Bäume und
Sträucher zu erzählen. Er liebt die Landschaft, welche er den Gästen dieses
privaten Naturschutzgebietes zeigen kann. Als ich ihm erkläre, dass mein
schlechtes Englisch leider nicht zulässt in wirklich zu verstehen, beschränkt er
sich auf kürzere Hinweise. Unseren Wunsch zu erfüllen, viele Tiere zu sehen und
fotografieren, ist leider nicht so einfach. Die Tiere hier sind sehr scheu und
flüchten sofort beim Nähern mit dem Safari-Wagen. Trotzdem sehen wir Zebras,
Kudus, Impalas und ein kleines Stein-Böckchen. Auch die allgegenwärtigen Tokos,
Perlhühner und ein grosses Rebhuhn sehen wir. Leider nur die Spuren von einem
Leoparden, nicht das Tier.
Für morgen haben wir zusätzlich eine Vormittags-Safari gebucht und Kasim
erklärt, dass er um viertel vor Neun als Start vorschlägt. So können wir um 8
Uhr frühstücken. Wir bedanken uns bei ihm für diese angenehme Planung und freuen
uns auf das feine, angenehm ruhig servierte Diner.
Freitag, 28. Juni 2024 :
Leopard Plains Lodge (Game-Drive am
Vormittag)
Wir haben ausgezeichnet geschlafen mit einer
Wärmeflasche unter der Bettdecke. Trotz Geräuschen mitten in der Nacht durch
starken Wind in den Zelt-Plachen und durch undefinierbare Tierlaute.
Das Frühstück ist einfach, der Ness-Kaffee nicht so nach Mariannes Geschmack,
aber wir sind wirklich in der Wildnis. Vor unserem Zelt-Bungalow spazieren oder
galoppieren verschiedene Antilopen vorbei.
Kasim holt uns pünktlich um viertel vor Neun und wir fahren wieder über die
verschiedenen Sand-Pisten. Leider verschlechtert sich das Wetter seit 3 Tagen
immer mehr. Bei bewölktem Himmel kann die Sonne nicht wärmen und es weht ein
bissig-kalter Wind. Sogar ich bin froh um die Wolldecke, die jeweils im offenen
Geländewagen für jeden bereit liegt.
Wie gestern sind die Tiere absolut Kamerascheu und fliehen meistens vor dem
nähernden Fahrzeug. Aber wir lassen Kasim zum Teil recht früh stoppen und er
staunt dann, als er unsere Fotos sieht, die wir aus grosser Entfernung gemacht
haben. Neben den üblichen Antilopen zeigt er uns ein Geier-Nest auf einem Baum
und eine Giraffe ist natürlich auch im dichten Gebüsch zu entdecken. Am Schluss
möchte Kasim wissen, ob er unsere Homepage, welche ich gestern erwähnt habe,
auch sehen kann. Gerne geben wir ihm die Internet-Adresse. Erfragt noch, ob man
die gratis sehen könne oder Kostenpflichtig sei.
Er lädt uns vor unserem Zelt ab und meldet im Restaurant, dass wir erst um 13
Uhr zum Lunch möchten. Das klappt bestens und wir geniessen wie gestern
gewünscht ein Toast-Sandwich mit Pommes. Zuvor haben wir Zeit, gemütlich unser
Auto etwas zu reinigen und das Gepäck um zu packen. Beim Putzen wird mir
bewusst, dass Namibia zu grossen Teilen aus Wüste besteht. Und Wüste besteht zu
grossen Teilen aus Sand und Sand wird zu Staub. Und beim Fahren wird das Auto
zum Staubfänger!
Dann bleibt Marianne im Restaurant-Bereich, wo WIFI funktioniert, um die
Homepage aufs Netz zu bringen. Ich nehme eine Dusche und geniesse anschliessend
vor unserem Heim den Blick auf die Natur. Da kommen Impalas, Kudus, später
Zebras und Gnus zur Tränke und zur Schleckstelle mit Salzstein.
Kurz vor Diner-Zeit kommen 4 weitere Gäste an mit Auto und Zelt-Anhänger. Die
beziehen das Bungalow-Zelt neben uns. Angenehme ruhige Nachbarn, die passen in
die Stille der Natur. Als Marianne vor dem Abendessen die Fotos auf den Computer
überspielt und die Kameras so ohne Chip sind, hoppelt ein Hase über unseren
Zelt-Vorplatz. Rasch die kleine Kamera holen und noch etwas Neues fotografieren.
Den südlichen Sternenhimmel bewundern geht heute wie gestern nicht, die
Wolkendecke ist zu dicht. Nach dem servierten Abend-Menu sind wir um viertel
nach Acht wieder im Bett mit warmer Bettflasche.
Samstag, 29. Juni 2024 : Ausflug / Safari in den Makgadikgadi-Pan – Nationalpark
Nach dem Frühstück fährt uns Kasim zuerst etwa 1
Stunde auf der Hauptstrasse zurück Richtung Nata. Da können wir nochmals sehen,
wie die Elefanten sich selber Zugang zu den Pipeline-Schächten verschaffen, um
an Wasser zu kommen. Dann biegen wir ab ins ‚Makgadikgadi-Pan-Game-Reserve‘.
Etwa 30 km schreckliche Sandpiste durch Strauch-Steppe, wo man in unserem Alter
Angst um einen Genickbruch bekommt, so schlingert es uns herum, trotz
vorsichtiger Fahrweise von unserem Driver. Bei einer trockenen Wasserstelle
tummeln sich neben Zebras auch Gnus und Giraffen und ein Schabraken-Schakal.
Dann erreichen wir den ‚Hippo-Pool‘, welcher aber keine Nilpferde zeigt, sondern
hunderte von Zebras. Es ist der erste Blick auf das ausgetrocknete Flussbett vom
Boteti-River. Von einer Salzwüste sehen wir nichts. Aber die Tierwelt ist
vielfältig. Neben den Zebras gibt es auch Herden von Gnus, verschiedenen
Antilopen und an einem Wasserloch eine grosse Anzahl Geier + einen kleinen
Schakal. Wir fahren auch an den Überresten von 2 toten Elefanten vorbei, neben
Knochen-Resten. Es scheint, wie wenn das Gebiet ein sogenannter
Elefanten-Friedhof sei.
An einem schönen Platz mit Blick auf die beinahe trockene Fluss-Ebene machen wir
Mittagspause und Kasim packt einen gemischten Teigwaren-Fleisch-Salat, Früchte
und Sweets auf einen Camping-Tisch. Anschliessend fahren wir weiter zu einem
anderen Gate. So ist uns die lange Strecke mit ‚Botswana-Massage‘
glücklicherweise erspart. Hier sehen wir einige lebende Elefanten, bevor
plötzlich anstelle der Wildtiere Kühe und Esel zu sehen sind.
Dann geht es auf einer geteerten Strasse Richtung Maun. Ein Autowrack liegt
neben der Strasse, welches sich vermutlich kurz vorher bei einem Selbst-Unfall
überschlagen hat. Glücklicherweise sind schon 2 PKW helfend vor Ort.
Zurück in unserer Leopard Plains Lodge bedanken wir uns bei Kasim für das
vorsichtige Fahren und er freut sich, dass wir für Morgen im Lodge-Gelände
nochmals einen Game-Drive bestellt haben. Er schlägt halb Neun als
Startzeit vor und wir werden dementsprechend das Frühstück organisieren
lassen.
Nach dem Abendessen freuen wir uns über den 2:0-Sieg der Schweiz über Italien an
der Fussball-Europameisterschaft
Sonntag, 30. Juni 2024 :
Leopard Plains Lodge (nochmals Game-Drive
am Vormittag)
Wir machen also nochmals eine Vormittags-Safari im
Lodge-Gelände. Die Tiere sind beinahe etwas weniger Scheu. Wir können nochmals
Stein-Böckchen und Kudus fotografieren. Zwei Impala-Böcke bekämpfen sich. In der
Nähe einer Wasserstelle entdecken wir eine Zebra-Hälfte an einem Baum hängen.
Gemäss Kasim hat gestern der Leopard hier ein Tier erwischt und die Resten
seiner Mahlzeit als Reserve für später deponiert. Erscheinen will die
Gross-Katze aber wieder nicht. Dann entdecken wir eine Gruppe von den grossen
Elen-Antilopen zu spät und ich kann nur noch 2 Tiere auf ihrer wilden Flucht
fotografieren.
Schon nach 11/2-Stunden macht Kasim heute Schluss und erhält bei der
Verabschiedung seinen persönlichen Lohn. Als Marianne uns Drinks an der Bar
holt, fragt sie nach dem Preis der Game-Drive. 42US$ finden wir für 90 Min.
recht viel, aber in Botswana ist alles ein wenig teurer. Dafür generell der
Standard etwas tiefer als in Namibia.
Als wir mit unseren Lunch-Sandwiches fertig sind, Marianne am Computer sitzt für
die Homepage und ich im Handy das WIFI benutze, macht uns die Chefin auf eine
Oryx-Antilope am Schleckstein aufmerksam. Diese hat ein missgebildetes Horn,
lässt sich aber nicht stören, selbst als ein Lodge-Angestellter sich nähert. Die
Chefin zeigt auf ihrem Mobil-Phon wie das Tier als junge Waise gefunden wurde
und mit der Flasche durch Leute der Lodge grossgezogen wurde.
Das Oryx spaziert dann in die Wildnis, kommt aber am späteren Nachmittag mit
einer Gruppe Kudus zurück. Die wilden Tiere und das ‚Halbwilde‘ bewegen sich
absolut natürlich zueinander.
Während Marianne an unserer Homepage arbeitet, putze ich noch ein wenig im Auto
und lüfte mal richtig durch nach 31/2 Tagen nicht benutzen. Dann verladen wir
schon etwas vom Gepäck, um morgen zeitig weiterfahren zu können. Eine
erfrischende Dusche mit genügend Warnwasser geniesse ich, bevor frische Wäsche
auf den Körper kommt. Das gelingt hier nicht jeden Tag an jedem Ort.
Montag, 1.
Juli 2024 : Leopard Plains Lodge bis Sango Safari Camp
(238km)
Wir verlassen nun unsere Erholungs-Lodge. Vielen
Dank an Desiree, dass du uns hier einen zusätzlichen Aufenthaltstag ermöglichst
hast. Marianne bezahlt unsere Extras teilweise mit Pula in Bar, weil wir vom
Retourgeld der Elephant Sands Lodge noch viel übrig haben. Den Rest mit
Kreditkarte.
Was die scheuen und recht wenigen Tiere fürs Fotografieren erschweren, hat uns
für einmal nicht gestört. Nun fahren wir auf der Hauptstrasse nach Maun, 85km in
gut einer Stunde. Dort tanken wir auf und kontrollieren den Motor, welcher
wieder einen halben Liter Öl benötigt.
Dann folgen 153 km auf unterschiedlichen Strassen und Pisten. Wir schämen uns,
dass wir über die Gravel-Roads in Namibia geschimpft haben. Denn hier in
Botswana kann man die Strassen getrost als Zumutung empfinden. Wir brauchen für
diese Strecke 51/2 Stunden und auf vielen Teilstücken ist die teilweise tiefe
Sand-Spur ohne 4-Rad-Antrieb mit Untersetzung unmöglich zu bewältigen.
Erst im letzten Teil sieht man Tiere
in der Wildnis: Giraffen, Elefanten und einige Zebras. Im Sango Safari Camp
angekommen, staunen das Personal und die anwesenden Gäste, dass jemand mit dem
Auto anreist. Alle anderen fliegen lieber her. Das Camp ist ausgebucht und die
Anwesenden machen sich gerade auf zur Nachmittags-Gamedrive. Wir verzichten für
heute und erholen uns lieber vom Fahren bei einem Gratis-Drink und Blick auf die
Natur mit Flusspferden, Zebras, Ellipsen-Wasserböcken, einem Elefanten und einem
Weisskopf-Adler. Hier ist alles inklusive; die Bar bedient man selber.
Erst um halb 8 Uhr ist Abendessen. Bei Dunkelheit darf man sich nicht selber
draussen bewegen. Man wir abgeholt zum Diner. Nach dem Essen bekommt man auch
hier eine Wärmeflasche in die Hand gedrückt, um sie ins kalte Bett zu legen
Dienstag, 2. Juli 2024 :
Sango Safari Camp
Wir können 2 Game-Drives machen. Der erste startet
früh. Um 5:30h wird man geweckt, eine halbe Stunde gibt es ein Schnell- z’Morge
mit Kaffee, Jus und Toast-Brot am Lagerfeuer. Und schon um halb sieben startet
die Vormittags-Safari. Zuerst geht es recht lange, bis man überhaupt Tiere zu
sehen bekommt. Doch dann folgt dafür schon ein erstes High-Light. 4 Löwen liegen
in der Morgensonne. Dann können wir für uns neue Antilopen fotogradieren; die
Litschi-Moorantilopen und Grosse-Riedböcke. Es folgen Flusspferde, ein Specht,
Büffel, Giraffe, Warzenschwein und lustige Zebra-Mangusten.
Und nochmals begegnen wir 3 Löwen, welche nicht nur faul herumliegen sondern
auch spazieren. Noch ein grosses Krokodil fotografieren, dann ist Pause. Bei
einem Halt am Fluss gibt es ein zweites Frühstück mit Kaffee, Eistee und
Muffins.
Anschliessend sehen wir noch einen schönen, bunten Storch, nochmals Hippos und
Antilopen, eine farbige Gabel-Rake und mit der Halbmond-Antilope die schnellste
dieser Gattung. Dann geht der tolle Game-Drive mit Paco zu ende. Vorbei an einer
Holzbrücke für Hochwasser erreichen wir das Camp kurz bevor der Lunch serviert
wird. über die Mittagszeit machen wir Fotos im Camp.
Um 15 Uhr folgt die Nachmittags-/Abend – Safari. Es geht wieder ins selbe Gebiet
wie am Vormittag. Das ‚Moremi-Game-Reserve‘ bekommen wir wieder nicht zu sehen.
Da werden wohl die Registrierungs-Gebühren gespart. Nach einer Stunde
Rumpelfahrt (die Boys sagen lachend ‚Botswana-Massage‘) bekommen wir gerade mal
eine kleine Manguste zu sehen!
Als wir dann bei einer kleine Gruppe Elefanten und später bei Giraffen halten,
startet Paco den Motor als ich noch am Filmen bin. Das gleiche als Marianne
einen Adler fotografieren will. Er schaut nicht oder sieht nicht, was die Gäste
hinten im Auto machen. Eine Hyänen-Familie mit verspielten Jungen kann so unsere
Enttäuschung nur halb besänftigen.
Entsprechend reagiere ich, als der Hotel-Manager fragt ob der Game-Drive gut
war. Er nimmt das still zur Kenntnis. Es scheint so, dass er an den Flügen der
anderen Anreisenden mit verdient und wir mit mühsamer Anfahrt im Auto
Zweitklasse-Gäste sind. Das Sango-Camp ist wirklich nichts für
Individual-Touristen.
Beim für Botswana-Verhältnisse gut gekochten Abendessen sitzen wir zwischen
Manager und einem Guide am langen Tisch, welche in einer Lautstärke die an
Schreien grenzend, über den langen Tisch ruft. Andere Gäste wollen anscheinend
unterhalten werden. Leute die ein ruhiges angenehmes Dinieren bevorzugen sind
hier fehl am Platz. Wir aber fassen unsere Wärmeflaschen und verschwinden um 9
Uhr ins kalte Zelt zum Schlafen.
Mittwoch, 3. Juli 2024 :
Sango Safari Camp
Nochmals früh aufstehen, doch die halbe Stunde die
fürs Frühstück eingerechnet ist, sparen wir uns. Kaffee und Toast brauchen wir
nicht. Nun geht es ins Moremi-Gamereserve. Kaum haben wir das Gate passiert
(ohne Registrierung, niemand ist anwesend), erleben wir das Leben und Sterben in
der Wildnis. Während ich schöne männliche Wasserböcke fotografieren,
konzentrieren sich die anderen auf Ohren, die aus dem hohen Gras schauen. Paco
hat sie darauf aufmerksam gemacht. Langsam tauchen auch die dazugehörenden
Körper auf. Es handelt sich um 6 Afrikanische-Hyänenhunde. Etwa eine
Viertel-Stunde später sehen wir eine Herde Impalas im Galopp vorbei rasen. Und
nochmals 10 Minuten später fragt Paco, ob jemand empfindlich sei und keine
erfolgreiche Jagt sehen möchte? Und wirklich, die 6 Hyänenhunde sind etwas
weiter beim fressen ihrer erlegten Antilope. So schnell geht das.
Im Laufe der Morgen-Pirsch sehen wir neben grossen Elefanten auch verschiedene
Antilopen, Warzenschweine, Hippos, Schakale, einen Honigdachs, kleine Mangusten
und verschiedene Vögel. Es scheint auf den ersten Blick, dass die hochgelobte
Vielfalt an Tieren in diesem Park nicht überwältigend sei, doch trotzdem gibt es
bei unserer Homepage wieder schon für den Vormittag ein separates Foto-Album.
Heute haben wir dank Mariannes Planung wieder direkt hinter Paco Sitzplätze,
dadurch gute Kommunikation und als Ergebniseine eine tolle Safari erlebt. Auf
den Lunch sind wir zurück im Camp und nach dem Essen erfrischen wir uns in der
Openair-Dusche und geniessen auf unserer Zelt-Vorplatz-Terrasse das Tierleben
auf der anderen Seite vom Khwai-Fluss.
Der Nachmittags-Gamedrive beginnt wieder mit Ärger. Das Management merkt nicht,
dass immer die gleichen 2 Südafrikanerinnen mit Kind auf sich warten lassen. Man
könnte die mal auch anderen Gästen zuteilen. Denn es nervt gewaltig, dass unsere
Safari mehr als eine halbe Stunde verspätet beginnen kann. Auch weil aus
unerfindlichen Gründen die dann auch noch auf ihre Bootsfahrt gebracht werden
müssen.
Glücklicherweise sind wir dann mit dem besten Guide Paco allein unterwegs und er
fährt genau wie von Marianne gewünscht mehrheitlich dem anderen Flussufer
entlang durch den Moremi-Park. Natürlich stoppt er auf unsere Wünsche genau an
jede Foto-Position.
Wir können Hippos im und am Wasser fotografieren. Sehen verschiedene Antilopen:
Kudus, Wasserböcke und Litschi-Moorantilopen. Auch Büffel, Zebras, Giraffen, ein
grosses Krokodil und Vögel oder Wild-Hühner. Dann erleben wir einen
Sonnenuntergang, ohne wie von uns gewünscht, den mit dem sonst obligaten
‚Sundowner‘ zu zelebrieren. Dafür geniessen wir spezielle Abendstimmung am
Himmel. Auf der Rückfahrt in die Nacht zeigt uns Paco noch eine Eule auf einem
Baum. Glücklich verabschieden wir uns von ihm, welcher sich unnötigerweise
entschuldigt für unsere zweite gemeinsame Tour gestern.
Nach Rückkehr ins Camp überspielt Marianne die letzten Foto vom oberen Teil des
berühmten Okawango-Delta, welches wir hier erlebt haben. Anschliessen gehen wir
zum Apero vor dem Diner. Als sich der Manager in seiner gewohnt lauten Stimme
nach unseren Wünschen erkundigt, frage ich ihn, warum er so schreien muss?
Erstaunt schaut er mich an, kann dann aber in ganz normaler Stimme kommentieren,
wie ich Mariannes extra-schwachen Rum mit Gingerale zubereite und für meinen
Rum-and-Coke Eis bekomme. Das hat anscheinend gewirkt. Beim Diner fehlt er und
auch der zweite Schreihals von Gestern, der laute Guide ist ersetzt durch den
angenehm ruhigen Paco am Tischende. Neben mir sitzt eine ältere einheimische
Dame, welche sich als Gattin vom Manager herausstellt. So entwickelt sich ganz
natürlich am ganzen langen Diner-Tisch eine angeregte aber ruhige Diskussion.
Niemandem fehlt das laute Geschrei von gestern.
Paco hat schon beim Apero sein wohlverdientes Trinkgeld bekommen und sich
ehrlich gefreut. Er begleitet uns nach dem Essen mit Wärmeflaschen und
Taschenlampen zum Schlafen im Zelt, wo wir von ihm herzlich Abschied nehmen.
Donnerstag, 4.
Juli 2024 : Sango Safari Camp bis Mochaba Crossing
(129km)
Wir haben abgemacht, um 7:30h zu frühstücken. Wir
haben rasch fertig gepackt, weil wir gestern schon begonnen haben mit aufräumen.
Einen Teil vom Gepäck nehmen wir mit als wir zum Lagerfeuer gehen, wo Kaffee und
Toast bereit ist. Wir könnten auch Eier bestellen, verzichten aber, um etwas
früher auf ‚Grosse Fahrt‘ zu gehen. Die ist heute zwar kürzer als die Hinreise.
Auf einen Beschrieb der Strassen beziehungsweise Pisten verzichte ich heute; vor
3 Tagen habe ich genug geschrieben.
Kurz vor Mababe liegt eine Gruppe von afrikanischen Hyänenhunden am
Strassenrand. Was diese Raubtiere anrichten können haben wir gestern gesehen.
Bei einer der tiefsandigen Pistenstellen überqueren Elefanten unseren Weg. Ein
kleiner Baby-Elefant rutscht im Sand aus und hat Mühe wieder aufzustehen. Ist
lustig anzusehen, aber ihm gefällt es vermutlich gleich wenig, wie uns die
Schlingerfahrt wie im Tiefschnee.
Kurz vor 13 Uhr erreichen wir Mochaba Crossing. Wir haben hier ein Bungalow
gebucht in einem eingezäunten Gelände mit Campingplatz in Flussnähe. Nach dem
Zimmer beziehen können wir einen kleinen Lunch bestellen: Chicken-Nuggets mit
Pommes.
Dann erkundigen wir uns über die Möglichkeit eine Flussfahrt mit einem ‚Mokoro‘
zu machen. Das wird kurzfristig organisiert. Wenig später werden wir zum Fluss
gefahren und steigen um ins Boot. Früher waren diese flachen Boote der
Einheimischen aus Holz gebaut. Um das Fällen der ‚Marula‘-Bäume einzudämmen sind
sie heute aus Metall und Kunststoff. Aber wie früher wird unser Kanu von einem
Einheimischen mit einer langen Stange durchs flache Wasser geführt.
Wir sehen, fotografieren und filmen viele Pelikane, Flusspferde, die
verschiedensten Vögel vom grössten Reiher bis zum kleinen Eisvogl. Auch 3
Elefanten besuchen das Flussufer zum Wassertrinken. Das Ganze ist eine gelungene
Abwechslung, bevor wir zum bestellten Abendessen gehen. Dort stellt sich heraus,
dass wir die einzigen Gäste hier sind.
Morgen werden wir Botswana verlassen zurück Richtung Namibia. Unser Fazit über
dieses Land: wir haben einige schöne Tage mit der Tier-Vielfalt erlebt. Aber der
Ärger mit der unfreundlichen, lügnerischen Polizei, den katastrophalen
Strassen-Verhältnissen, dem generelle tieferen Standard dafür teureren Preisen
gegenüber Namibia. Das alles lässt für uns nur einen Schluss zu: Botswana wird
in Europa überbewertet! Für und gilt nie wieder !!!
Freitag, 5. Juli 2024 ; von Mochaba Crossing in Botswana
bis Kalahari Bush Breaks in Namibia (554km)
Samstag, 6. Juli 2024 :
Kalahari Bush Breaks bis Waterberg
Guestfarm (428km)
Auf die Frühstücks-Pakete verzichten wir. Die
hiesigen Würstchen schmecken uns nicht und trockenes Toast-Brot mögen wir genau
so wenig. Nur die 2 Fläschchen Fruchtsaft mag Marianne. So fahren wir nüchtern
um 7 Uhr bei beginnender Morgen-Dämmerung los. Über die Sandpiste vom Gästehaus
zur Hauptstrasse. Dort füttern wir zuerst das Navi, welches postwendend die von
Desiree angegebene Route und Streckenlänge bestätigt.
Wir müssen gerade noch einen Konvoi von 4 schweren, langen Lastwagen von der
Grenze kommend passieren lassen, welche wir kurz nachher mit über 110 km/h
überholen müssen. Gut hat unser Toyota nicht nur Gewicht, sondern auch Leistung.
Nach gut 80 km erreichen wir das Städtchen Gobabis. Wir tanken auf und lassen
das Öl kontrollieren; das ist in Ordnung. Im Tankstellen-Shop versuchen wir
erfolglos, Sandwiches zu bekommen. Da müssen halt Bisquits genügen. Wir
verlieren beinahe eine halbe Stunde, aber Auto-Service muss sein. Ausserhalb der
Stadt geht es von der Teerstrasse über auf die Route C30. Die ist zwar
durchgehend Gravel-Road, aber mit Ausnahme von wenigen Phasen mit tiefem Sand
auf der Piste, sehr gut befahrbar. Im Sand bekundet Marianne mit dem
geschwächten Arm Mühe mit dem schlingernden Wagen, darum fahre ich diese
Teilstücke. Dafür bewältigt Marianne die rumpelnden Waschbrett-Pisten mit
Geschwindigkeiten von bis über 80km/h absolut sicher. Die Fahrt geht durch
Farmland. Kühe und Schafe sieht man zu Hauf in der trockenen Steppen-Landschaft.
Aber Wildtiere kaum; ein Erdhörnchen, 2x ein kleines Dikdik und Warzenschweine.
Schon am frühen Nachmittag um kurz nach 14 Uhr erreichen wir unser Ziel für 2
Nächte. Die Waterberg-Gästefarm ist eine luxuriöse Lodge, wo wir ein
komfortables, grosses Zimmer mit Blick von der Terrasse auf die Bergwelt
beziehen. Erfrischende Duschen nach der staubigen Fahrt, Umziehen, je ein Stück
Pizza mit Salat zum späten Lunch. Dazu einen kühlen Drink.
So können wir uns auf den Abend freuen, obschon Marianne für die Nächte hier im
Internet eine Prognose von Minus-Temperaturen festgestellt hat. Wegen dem guten
WIFI kann sie auch die letzten 6 Tage mit 8 Foto-Alben auf unserer Homepage
aktualisieren.
Schon bei der Ankunft an der Rezeption haben wir für Morgen einen Ausflug zum
‚Cheetah Conservation Fund (CCF) gebucht. Dort werden verletzte oder zum Waisen
gewordene Geparden, welche in der Wildnis nicht überlebensfähig wären,
aufgenommen und gepflegt.
Beim Abendessen finden wir doch noch einen kleinen Mangel am Luxus. Die Suppe
mit frischen Brötchen und das Dessert sind ausgezeichnet, doch beim Hauptgang
hätte das Fleisch mindestens 2 Stunden länger gekocht werden müssen, um gutes
Gulasch hin zu bekommen. Aber den Trick mit den Wärmeflaschen kennen sie auch
hier: Wir kriechen unter die Bettdecke und haben wohlige Wärme zum Schlafen.
Sonntag, 7. Juli 2024 : Waterberg Guestfarm + Ausflug zum ‚CCF‘
(Cheetahs/Geparde)
Nachdem Marianne mir nach dem Aufstehen den Tipp
gegeben hat, genügend lang das Wasser laufen zu lassen, geniesse ich eine lange,
warme Dusche. Ich hoffe, mindestens 80% vom angesammelten Sandstaub von der Haut
und den Haaren weggewaschen zu haben. Komplett frisch angezogen fühle ich mich
wie ein neuer Mensch.
Auf dem Gang zum z’Morge begegnen uns 2 Dikdiks. Die Lodge ist wirklich in die
wilde Natur integriert. Und für heute haben wir ein volles Programm und wir
starten allein zu zweit mit eigenem Driver. Die Fahrt zum ‚CCF‘ erfolgt im
offenen Safari-Wagen und geht über die verschiedenen riesigen Farm-Gelände.
Ausser den vielen Kühen und Pferden bringt das recht wenig. Die kleinen
Antilopen – Dikdik oder Ducker – fliehen immer gleich ins dichte Gebüsch.
Doch nach einer Stunde erreichen wir unser Ziel. Im Moment leben dort knapp 30
Geparde. Wir sehen uns zuerst ein Video vom CCF mit deutschen Untertiteln an.
Anschliessen kann man die ersten der eleganten Gross-Katzen in einzelnen grossen
Gehegen erkennen und schon bald geht es für die zur Fütterung. Dabei werden die
Tiere in kleinere Gehege mit dem bereitgestellten Futter gelassen. Jedes bekommt
sein eigenes Fleisch in einer grossen Schale.
Dann wechseln wir zu einem Guide vom CCF mit einem anderen Safari-Wagen. Als wir
sehen, dass hier eine grössere Gruppe zusammen kommt, frage ich, ob ich neben
dem Guide sitzen darf. Dieser freut sich am Interesse, welches wir zeigen. Nun
führt er uns in ein grosses Gehege mit 4 Cheetahs, jedes hat einen eigenen Namen
und seine Besonderheiten. Da können wir die Tiere ohne Gitter dazwischen aus
nächster Nähe fotografieren und filmen. Als ich unserem Guide einige Fotos auf
der Kamera zeige, ist er hell begeistert über die Qualität der Bilder.
Entsprechen versucht er immer bessere Standorte mit dem Safari-Wagen zu wählen.
Als Abschluss zeigt er uns das zweite Ziel vom CCF, die Hunde. Diese werden hier
als Herdenschutz-Hunde ausgebildet und schützen so indirekt die Geparde. Wenn
die keine Kühe oder Schafe reissen, werden sie nicht abgeschossen von den
Farmern. Die Fahrt zurück zur Lodge bringt ebenso wenig wie die Hinfahrt. Einige
Gaboons (grosse Paviane) verschwinden rasch in der Wildnis, wie die kleinen
Antilopen.
Ähnliches gilt für die Fahrt am späten Nachmittag. Einige Oryx und
Rote-Kuhantilopen sehen wir in der flachen Steppe neben den Farmen aus weiter
Entfernung. An einem Wasserloch, bzw. einem kleinen See feiern wir wieder einmal
den Sonnenuntergang = Sundowner.
Zum Abendessen bekommt Marianne auf ihre Nachfrage auch den Wäschesack zurück,
mit ein Wenig zu viel sauber Gewaschenem.
Montag, 8.Juli 2024 : von Waterberg bis Okapuka Safari Lodge (227km)
Heute fahren wir nach dem Frühstuck etwas später
ab. Unsere 2 letzten Etappen sind nicht mehr übermässig lang. Beim Zahlen an der
Rezeption stellt sich der Junior-Chef von der Waterberg-Farm als Heinz vor.
Familientradition der Waterbergs, Männer tragen Heinrich als Vornamen. Er
bedankt sich für unseren Besuch und wünscht gute Fahrt.
Um halb Neun fahren wir dann los. Auf freiem Feld neben der Strasse, wo wir
gestern von der anderen Seite Game-Drive gemacht haben, sind die Oryx-Antilopen
heute besser zu sehen. Dann geht es auf der Hauptstrasse nach Süden. Bei
Okahandja ist die Strasse gesperrt und wir müssen durch das Stadtzentrum
abbiegen. Wir müssen hier auch dringend Tanken, die Anzeige steht das erste Mal
auf rot, aber wir haben ja für Notfälle einen zweiten Reserve-Tank und können
umstellen. In der Stadt gibt es einen Bahnhof, der noch In-betrieb ist.
Anschliessen fahren wir zum ersten Mal auf Autobahn in Namibia. Die ‚A1‘ führt
nach Windhoek, wir biegen aber früher ab zur Okapuka Safari-Lodge. Kurz vor 12
Uhr erreichen wir unsere Unterkunft für 2 Nächte.
Nach kurzem Warten vor dem Hauptgebäude, wo Strausse herumspazieren, können wir
zum Block mit unserer Suite fahren, parkieren und frei auswählen, welche wir
beziehen wollen. Die Zimmer sind hier leider recht finster wegen den
vorspringenden Dächern, aber gut eingerichtet mit grossem Kühlschrank. Nach
einem Sandwich mit Salat zum Lunch haben wir uns schon für eine
Nachmittags-Pirschfahrt angemeldet.
Eine weibliche Fahrerin ist Guide und fährt uns durchs weite Gelände.
Hauptsächlich die verschiedensten Antilopen-Arten bekommen wir zu sehen. Von den
eher kleinen Springböcken, über Rappen- und Pferde-Antilope, Halbmond-Antilope,
Oryx und Wasserböcke in wilder Flucht, bis zu den grossen Elen-Antilopen. Aber
auch Zebras, Warzenschwein, Erdhörnchen entdecken wir. Und als Höhepunkt eine
3-jährige Nashorn-Mutter mit ihrem 7-monate alten Jungtier. Ein recht gewaltiges
Baby! Nicht nur beim Sundowner, nein auch für uns gibt es eine Pause mit
Häppchen und Drinks.
Dienstag, 9. Juli 2024 : Okapuka Safari Lodge
Endlich mal wieder ein z’Morge nach unserem
Geschmack. Nicht zu früh, wir haben ja Zeit, gehen wir in den grossen Speisesaal
der Lodge. Und schon springen uns die ‚Gipfeli‘ ins Auge, also nicht nur den
ewigen Toast zum frühstücken.
Um 10 Uhr gehen wir nochmals zur Game-Drive. Wir haben die gleiche
Fahrerin/Guide wie gestern und sind wieder als einzige Gäste dabei. Und neben
den verschiedenen Antilopen, den auch häufigen Warzenschweinen, Gnus und Zebras
sehen wir heute viele Giraffen. Von den 6- oder 7-monatigen Jungtieren bis zu
den Ausgewachsenen. Und mitten drin entdecken wir nochmals ein Nashorn. Das
weisse Breitmaul-Nashorn legt sich bald nieder, ist aber auch so ein tolles
Foto-Objekt.
Anschliessend gibt es wieder Weisswein und Leckereien, für uns als Lunch. Leider
vermeldet unsere Guide, dass zum abendlichen ‚Sundowner‘ 30 Gäste angemeldet
sind. In 3 voll gepackten Safari-Wagen wollen wir uns eine Pirschfahrt nicht
antun. Wir überlegen zu kanzeln oder fragen nach dem Preis für eine Privat-Tour.
Für einen ganzen Wagen zu zahlen wäre selbst uns zu teuer, aber unsere Fahrerin
versucht mit dem Manager zu sprechen, was sich machen lässt? Als ich dann am
Schreiben bin kommt sie gerade spazierend zu unserem Zimmer; leider mit
abschlägigem Bescheid! So verzichten wir lieber auf die Teilnahme, bedanken uns
aber mit einem ordentlichen Trinkgeld bei der Guide für ihre Bemühungen.
Vor dem Zimmer sitzend, Marianne an der wärmenden Sonne und ich windgeschützt am
Schatten, schauen wir einer Rotte von Warzenschweinen zu, die vor dem
Nachbar-Bungalow auf den Knien am Fressen ist. Auch den Webervögeln kann ich
beim Nestbau zuschauen und im Baum gegenüber fotografieren. Beim Kaffee-Kuchen –
Termin vor dem Restaurant flitzen flinke, bunte Echsen über die Steine. So
vergeht der Nachmittag und wir freuen uns aufs Abendessen, denn gestern waren
unsere beiden Diner-Menüs ausgezeichnet gekocht. Erfreulich nach den doch
teilweise eher nicht unserem Geschmack entsprechenden Malzeiten in den
verschiedenen hochgelobten Lodges.
Mittwoch, 10. Juli 2024 : Okapuka Safari Lodge – Windhoek –
bis Ti Melen Boutique-Guesthouse (37km)
Wir müssen uns nicht beeilen am Morgen. Unsere
Reise geht dem Ende entgegen.
Auf dem Weg zum Frühstück fotografiere ich noch den Swimmingpool der Lodge in
der Wildnis. Den haben wir nicht benutzt, wie auch keinen anderen, obschon
praktisch jede Unterkunft das anbietet. Wenn die Sonne hier nicht scheint, sind
die Temperaturen einfach zu tief. Wir sind halt auf der Südhalbkugel der Erde
und da ist es momentan Winter!
Erst nach 10 Uhr fahren wir los. Im ‚Navi‘ haben wir die Christuskirche im
Zentrum von Windhoek eingegeben und das bringt uns problemlos mitten in die
Hauptstadt Namibias. Dort kann man auch sehr gut parkieren und wir lassen einen
der Männer mit gelber West ein Auge auf unser Auto halten.
Wir fotografieren die Kirche, welche man immer sieht wenn im Internet von
Windhoek die Rede ist. Auch das Parlamentsgebäude „Tintenpalast“ ist umgeben von
einer schönen Parkanlage in unmittelbarer Nähe. Ebenso die alte Festung, welche
hinter dem modernen Bau vom ‚Independence Museum‘ liegt. Im Museums-Gebäude
befindet sich im 4. Stock ein Restaurant mit offenen Terrassen, von denen man
einen schönen Blick über die Stadt geniesst. Nach einem Kaffee und einem Cola
ist es beinahe Mittag. Nach dem späten Frühstück haben wir keinen Hunger,
sondern gehen zum Auto und versuchen das ,Ti Melen‘ im Navi einzugeben. In
keiner versuchten Schreibweise wird das erkannt. So nehmen wir den Weg nach
Beschrieb von Desiree unter die Räder. Über die B6 fahren wir Richtung
Flughafen, finden den Abzweig im Vorort ‚Avis‘ und am Ende einer steilen
Sackgasse das Hotel. Es bietet leider keine Abendess-Gelegenheit, nur Frühstück.
Wir fragen uns schon, warum man uns nicht die Wahl gelassen hat in der Stadt zu
übernachten. Praktisch im Zentrum haben wir das ‚Avani‘-Hotel gesehen, eine
Adresse die uns auf unseren Asien-Reisen sehr guten Eindruck gemacht hat. Auch
das Hilton wäre im Zentrum und dort hätte man bestens dinieren können.
Da wir in der Nacht nicht selber fahren, müssen wir nun einen Shuttle benutzen
(natürlich nicht gratis) um zu einem Restaurant und zurück gebracht zu werden.
Auch Morgen für die Auto-Abgabe müssen wir zurück in den Nordteil von Windhoek,
vom Zentrum aus wäre es viel näher.
Für uns ist diese Übernachtungs-Wahl unverständlich. Auch ein Boutique-Haus
bringt nicht nur erfreuliches fürs Auge. Als weiter Gäste ankommen tönt es im
ringhörigen Bau, wie wenn die in unserem Zimmer einziehen. Schade! Wir haben
viel Schönes auf unserer Reise gesehen und erlebt, aber der letzte Eindruck
prägt.
Der Shuttle-Taxi ist pünktlich und holt uns ab. Beim Steak-Restaurant ist alles
besetzt oder reserviert. Kein Tisch erhältlich. Glücklicherweise hat des ‚Cape
Town Fish Market‘ gegenüber nicht nur einen freien Tisch für uns, sondern auch
etwas anderes als ‚aus dem Wasser‘ auf der Speisekarte. So kommt auch Marianne
zu einem Diner-Essen und ich zu Shrimps.
Bei der Rückkehr ins ‚Ti Melen Guesthouse‘ sind die anderen Gäste schon zuhause
und darum ist es still für uns zum Schlafengehen.
Donnerstag, 11. Juli 2024 : Ti Melen
– Avia-Stausee - Windhoek (Auto zurück geben) –
und Rückreise
Wir stehen nicht früh auf. Frühstück gibt es erst
um 8 Uhr und es dauert dann auch noch eine halbe Stunde länger um Weissbrot zum
toasten zu erhalten, weil es im Haus nur das dunkle deutsche Brot gibt. Bis um
10 Uhr packen wir gemütlich zusammen, laden alles ins Auto für unseren
Ferien-Abschluss.
Wir fahren zuerst noch zum nahen Avia-Damm. Der erste Teil vom Damm liegt
trocken, so tief ist der Wasserstand. Aber die Landschaft ist geeignet für einen
kleinen Spaziergang, wo wir dann den grösseren Avia-Staudamm sehen und im Wasser
vom Avia-See neben Kormoranen, Reihern und Enten auch Flamingos fotografieren
können. Nach etwa 2 Stunden wird es langsam Zeit nach Windhoek zu fahren, um das
Auto bei ‚Namibia individual travel‘ zurück zu geben.
Wir haben während unseren Ferien in
Namibia und Botswana knapp 7500 km zurück gelegt.
Bei unserem Anbieter erwartet uns der Fahrer welcher uns später zu Flughafen
bringt. Ihn kennen wir schon von der Ankunft. Wir wollten eigentlich Desiree und
Andrew, welche uns die tolle Reise zusammengestellt und bei den kleinen
aufgetretenen Problemen behilflich waren, zum Mittagessen einladen. Sie mussten
aber leider unsere Einladung absagen, weil sie zur Zeit nicht in Windhoek sind.
Dafür empfängt uns Ilona, die ebenfalls bestens Deutsch spricht. Interessiert
lauscht sie unseren positiven und weniger guten Beschreibungen. Zum Teil ist sie
überrascht, bei anderen Sachen kann sie unsere Beurteilung bestens verstehen.
Die Mängel am beinahe 20-jährigen Auto mit ca. 400‘000 km auf dem Buckel leitet
sie sofort in die Werkstatt weiter und meldet auch den Öl-Verbrauch vom Motor
auf unseren Hinweis. Für alles andere ist sie froh, wenn wir einen kleinen
Feedback zusammenstellen und zusenden.
Dann werden wir auf den Flughafen gebracht. Nach kurzem Warten am Schalter
können wir das Gepäck einchecken und erhalten unsere Boarding-Karten für den
Flug mit Discover-Airlines nach Frankfurt und weiter nach Zürich. In der
Business-Lounge verbringen wir die Wartezeit bis zum pünktlichen Abflug.
Im Flieger dann die Enttäuschung: als Hauptspeise entweder Oryx-Gulasch oder
Fisch oder Vegi-Curry. So verzichten wir aufs Essen im beinahe10-stündigen Flug.
Gut haben wir beim Warten etwas Kleines gegessen.
In Frankfurt hat dann der Swiss-Flug Verspätung, sodass unser Warten in der
dortigen Lounge länger dauert und auch Corina, welche uns vom Flughafen Kloten
abholen will, im Internet länger die wirkliche Flugzeit beobachten muss. Das
schlechte Wetter in der Schweiz und ganz Europa haben wir ja im Internet
verfolgt und auch für unsere Ankunft ist es nicht viel besser.